Protein zur chemoenzymatischen Herstellung von L-threo-Hydroxyaspartat Kristallstruktur der natürlichen Asparaginoxygenase AsnO mit gebundenem L-threo-β-Hydroxyasparagin und Succinat. Konzept: Die vorliegende Erfindung liefert ein neuartiges Protein, mit dem L-threoHydroxyaspartat chemoenzymatisch und enantiomerenrein aus L-Aspartat hergestellt werden kann. *Deutsche Patentanmeldung DE 10 2007 017 861 A1, PCT-Anmeldung WO 2007/125080 A2 Unser Zeichen: TM218 Das natürliche Protein AsnO (Asparaginoxygenase) ist Teil des CDA-BiosyntheseGenclusters in Streptomyces coelicor. AsnO ist eine Fe2+- und α-Ketoglutaratabhängige Hydroxylase. Diese Hydroxylase dient in vivo als Baustein für nicht ribosomal hergestelltes CDA („Calcium-dependent antibiotic“). Während des Katalysezyklus verbindet diese Klasse von Enzymen den oxidativen Abbau von α-Ketoglutarat zu Succinat und CO2 mit der Hydroxylierung des Substrates (LAsparagin). Im Wildtyp des AsnO bindet dabei die Seitenkette des Aminosäurerestes Asp-241 an die NH2-Gruppe der Carboxamidgruppe von L-Asn. Überraschend wurde gefunden, dass eine gerichtete Mutagenese von Asp-241 zu Asn-241 (D241N) zu einer Bindungsstelle für die Carboxylgruppe einer AspartatSeitenkette führt. Durch diese gerichtete Mutagenese ändert sich die Substratspezifität von Asparagin zu Aspartat, und das mutierte Protein überführt Aspartat in Gegenwart von Fe2+ und α-Ketoglutarat chemoenzymatisch in L-threoHydroxyaspartat. Die Umsetzung erfolgt quantitativ und enantioselektiv nach folgendem Schema: NH2 O NH2 AsnO D241N Fe2+ HO O HO OH OH O O α -Ketoglutarat O2 OH Succinat CO2 Dabei ist AsnO D241N die erfindungsgemäße Mutante des Wildtyps AsnO. Vorteile / Besondere Eigenschaften: Das erfindungsgemäße Protein AsnO D241N kann zur Herstellung von L-threoHydroxyaspartat verwendet werden. Hierfür wird L-Aspartat in Gegenwart von AsnO D241N und dem Cofaktor Fe2+- sowie mit dem Cosubstrat α-Ketoglutarat inkubiert. Dabei wird eine nicht aktivierte β-Methylengruppe (hier: die β-CH2-Gruppe von Aspartat) enzymatisch hydroxyliert. Diese enzymatische Hydroxylierung ist *Deutsche Patentanmeldung DE 10 2007 017 861 A1, PCT-Anmeldung WO 2007/125080 A2 Unser Zeichen: TM218 besonders vorteilhaft, da nicht aktivierte β-CH2-Gruppen auf klassisch chemischem Wege im Allgemeinen nur schwer zugänglich sind. „Rein chemische“, nicht enzymkatalysierte Reaktionen an β-CH2-Gruppen von Aminosäuren führen außerdem in aller Regel zu Enantiomeren- bzw. Diastereomerengemischen. Die chemoenzymatische Herstellung von L-threo-Hydroxyaspartat mit Hilfe des erfindungsgemäßen Proteins verläuft dagegen enantioselektiv und substratspezifisch, da AsnO D241N ausschließlich L-Aspartat hydroxyliert und ausschließlich L-threo-Hydroxyaspartat gebildet wird. Es wurde gezeigt, dass die Umsetzung von L-Aspartat zu L-threo-Hydroxyaspartat quantitativ verläuft und dass das erfindungsgemäße Protein keine andere Aminosäure hydroxyliert. Aus L-threo-Hydroxyaspartat lässt sich anschließend sehr leicht das korrespondierende benzylierte Derivat L-TBOA herstellen. Das erfindungsgemäße mutierte Protein AsnO D241N ist im Labormaßstab vorhanden und lässt sich leicht hochskalieren. Hintergrund: L-threo-Hydroxyaspartat hemmt die Funktion der Glutamattransporter. Im ZNS von Säugern nimmt L-Glutamat eine zentrale Rolle ein, indem es als primärer exzitatorischer Neurotransmitter agiert. Eine Regulierung des exzitatorischen L-Glutamats ist entscheidend, da ein Mangel an L-Glutamat zu einer verminderten Signalübertragung führt, während ein Überschuss die exzytotoxischen Signalwege hemmt. Ein Überschuss an L-Glutamat tritt beispielsweise bei Ischämie, Hypoglykämie, Chorea Huntington, Morbus Alzheimer, amyotroper Lateralsklerose, tardiven Dyskinesien, Angststörungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Astrozytomen und bei manchen Lebererkrankungen auf. Der Hauptanteil des Glutamattransports im ZNS wird durch hoch affine, Natriumabhängige EAA-Transporter („excitatory amino acid transporters“) vermittelt. Es konnte gezeigt werden, dass das EAA-Analogon L-threo-Hydroxyaspartat (L-THA) und sein benzyliertes Derivat L-TBOA die Funktion des Glutamattransporters hemmen. L-TBOA ist der wirksamste derzeit bekannte Inhibitor der Glutamattransporter. Die bislang bekannten Verfahren zur Herstellung von L-threo-Hydroxyaspartat sind zeitaufwändig, kostenintensiv und liefern kein enantiomerenreines Produkt. *Deutsche Patentanmeldung DE 10 2007 017 861 A1, PCT-Anmeldung WO 2007/125080 A2 Unser Zeichen: TM218 Patentstatus: Deutsche Patentanmeldung DE 10 2007 017 861 A1 vom 13.04.2007, PCT-Anmeldung WO 2008 / 125080 A2 vom 07.04.2008. Kooperationsmöglichkeit / Wunsch: Die TransMIT GmbH sucht F&E-Partner und Lizenznehmer, die Aminosäuren wie herstellen und vertreiben. Gesucht werden Partner aus Deutschland, Europa, Nordamerika und Asien. TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer Geschäftsbereich Patente und Innovationen Dr. Peter Stumpf Kerkrader Str. 3 D-35394 Gießen Tel.: +49-(0)641-94364-0 Fax: +49-(0)641-94364-55 [email protected] *Deutsche Patentanmeldung DE 10 2007 017 861 A1, PCT-Anmeldung WO 2007/125080 A2 Unser Zeichen: TM218