Medizin Gesund & fit Schon mit 36 Jahren bekam Cornelia Gelenkschmerzen „Meine neue Mini-Hüfte ist spitze!“ B Bisher nur gute Erfahrungen ■ Das Mini-Implantat wird seit 2003 eingesetzt und hat sich gut bewährt. „Es gibt nicht mehr Komplikationen als bei herkömmlichen Prothesen“, sagt Prof. Heisel, der schon über 100 Patienten damit versorgt hat. Zurzeit wird das Implantat an ca. 15-20 orthopädischen Zentren in Deutschland verwendet. Manche Kliniken verlangen eine Zuzahlung von bis zu 800 €, je nach Krankenhausträger. 42 BILD der FRAU 31 /2011 Ob mit den Hütehunden laufen (oben) oder Gänseküken versorgen: Cornelia kann sich heute völlig schmerzfrei bewegen ei rund 200 000 Menschen jährlich ersetzen Orthopäden das Hüftgelenk durch eine Prothese. Ursache ist meist Arthrose – ein Verschleiß der Knorpelschicht im Gelenk, die dafür sorgt, dass die Knochen reibungslos aufeinander gleiten. Cornelia Boritsch aus Niefern-Öschelbronn (bei Pforzheim) hatte damit schon 1995 erste Probleme. Sie war gerade mal 36, und das Gehen tat ihr weh ... Die Sekretärin saß viel am Schreibtisch, der Arzt rät deshalb: bewegen, bewegen, bewegen! „Wenn die Muskulatur rund um die Hüfte durchs ständige Sitzen zu schwach ist, kann sie das Gelenk nicht mehr gut stabilisieren. Dann kommt es zu Fehlstellungen und schnell zum Knorpelverschleiß“, erklärt Prof. Dr. Christian Heisel von der Arcus Sportklinik Pforzheim. Ein Zufall kommt Cornelia zunächst zu Hilfe: Ihr Mann und sie übernehmen die Schafzucht vom Schwiegervater. „Für ausreichend Bewegung ist da gesorgt“, sagt Cornelia lachend. Leider kommen die Schmerzen jedoch 2009 zurück – und wie! Ein Kunstgelenk ist jetzt nicht mehr zu vermeiden. Winzige Kunsthüfte: Die neue Mikro-Prothese wird nur im Schenkelhals verankert stift (sonst sind Kunstgelenke zwei- bis dreimal so groß). Fürs Einlegen muss nur ein kleines kegelförmiges Stück aus dem Oberschenkelknochen ausgebohrt werden (sonst wird der Knochen ca. 20 cm tief ausgehöhlt). Das Gute: „Wenn nach 15-20 Jahren ein neues Implantat fällig wird, ist die Knochensubstanz zum größten Teil erhalten, dann kann man immer noch eine übliche Prothese mit langem Schaft einlegen“, erklärt Heisel. Weitere Vorteile: Weil die Prothese so klein ist, operiert der Arzt mit kürzeren Schnitten. Das bedeutet weniger Blutverlust und ein geringeres Infektionsrisiko. Eine Woche in der Klinik und drei Wochen Reha, wo das operierte Bein erst nur zu 50 Prozent belastet werden darf, damit die Prothese gut einheilen kann. Noch zwei Wochen an Krücken – danach ist Cornelia wieder aktiv. „Mit der neuen Hüfte bin ich total glücklich. Die Schmerzen sind komplett weg. Ich kann laufen, mich bücken, knien, in die Hocke gehen, alles – wunderbar!“ Fotos: Christian Hass; Text: Annette Bopp Für künstliche Hüft-Gelenke gibt es neuerdings ein ganz kleines Implantat, das vor allem für jüngere Patienten günstig ist. Hobby-Schäferin Cornelia (52) ist damit sehr zufrieden Neu: Eine Mikro-Prothese mit vielen Vorteilen Professor Heisel empfiehlt Cornelia einen neu entwickelten Gelenkersatz, der vor allem bei Jüngeren (unter 60) große Vorteile hat: Es ist ein Mikro-Implantat, nicht Täglich 180 Mutterschafe kontrollieren viel größer als ein Lippen- – dafür muss man körperlich fit sein