CHEFS ALS „DiRiGENTEN“ iHRER ViSiON

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Symphonische Kompetenz
05 / 2011
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VOM KLANG
ZUR Musik
CHEFS ALS „DIRIGENTEN“ IHRER VISION
D
er gute Ton
im Büro
I m Gleichklang
mit Place 2.5
I n der Welt
des Schweigens
Vom Klang
zur Musik
Ein Gespräch über Analogien von Orchester- und Unternehmensleitung
Der Beruf des Dirigenten steht für etwas Absolutes: klare Einsätze und Alleinherrschaft bei der Zusammen­
führung der Ressourcen im Sinne des Gesamterfolgs. Im folgenden Gespräch mit dem Dirigenten Mark Mast
wird deutlich, wie er Führung definiert und welche kooperativen Ansätze und Handlungsspielräume trotz
konkreter Zielvorstellungen vorhanden sind. Lassen doch die Anforderungen an den Dirigenten eines Orchesters
und an einen Unternehmenschef deutliche Parallelen erkennen.
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Mark Mast, bevor wir ins Thema einstei­
­­
gen,
eine provokative Frage vorab: Spielen
Orchester nicht auch ohne Dirigenten ganz
gut? Schließlich gibt es diese Funktion
doch erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts?
Das ist die von Konzertbesuchern am häufigsten
gestellte Frage! Die Antwort lautet: Der Dirigent
ist notwendig, weil es für jeden künst­lerischen
Prozess ein „gestaltendes Bewusstsein“ geben
muss. Dafür gibt es historisch gesehen ver­schie­
dene Modelle. Für den Beruf des Dirigenten zei­gen sich zwei parallel verlaufende Entwicklungen.
Die eine Entwicklung ist das Größerwerden der
zu steuernden Organismen, das Anwachsen
der Klangkörper. So war man zu Mozarts Zeiten
noch fast ausschließlich im kammermusikali­
schen Format unterwegs, wo die Rolle des gestal­tenden Bewusstseins der Konzertmeister durch
Schlag mit dem Taktstock oder der Solist mit dem
Bogen einnahm. Dabei war die Überschau­
barkeit vorhanden, und es war ein Blickkontakt
möglich. Damals hat man sich den Ball noch
visuell zugeworfen, weil man zum einen im
Stehen arbeitete und sich besser sah, und weil
man sich zum anderen in dem kleineren Kreis
auch gut kannte.
Könnte man hier bei dieser früheren
Form des gemeinsamen Musizierens auch
von einer „Schwarmintelligenz“ sprechen?
Absolut! Das ist ganz sicher so. Es ist aber eine
Gesetzmäßigkeit, dass diese ab einer gewissen
Größe des Orchesters nicht mehr funktioniert.
Es geht physisch nicht mehr, denn irgendwann
ist eine Grenze erreicht und die Gruppe ist dann
nicht mehr überschaubar. Der andere Entwick­
lungsstrang ist, dass die zu gestaltenden Struk­turen im Laufe der symphonischen Geschichte
immer komplexer wurden. Eine Bruckner Sym­phonie stellt eine andere symphonische Heraus­forderung dar als eine Haydn-Symphonie.
Konzert der Bayerischen
Philharmonie unter der
Leitung von Mark Mast
(Abbildung links).
Klare Zeichen machen
gleichermaßen einen
guten Dirigenten sowie
eine gute Führungskraft
aus (Abbildung oben).
Die Aufführung eines Musikstücks ist
als künstlerische Gesamtleistung von
Orchester, Solisten und Dirigenten zu sehen.
Vom Komponisten sind für bestimmte
Instrumentalgruppen herausragende Ein­sätze oder Soli Einzelner vorgesehen. Ein
Bild, das man auch auf den Unternehmens­
alltag in Firmen übertragen kann, wo der
Unternehmer als „Komponist“ seiner Visio­nen und Dirigent der Umsetzung fungiert.
Zunächst ist es so: Im Orchester gibt es eine
klare Rollen- und Aufgabenverteilung, die sich
historisch entwickelt hat. Wenn wir die sym­pho­nische Konfiguration wählen, haben wir es
mit einer ausgereiften Struktur zu tun. Das
Symphonieorchester ist als Modell ausgereift.
Es gibt Stimmführer, es gibt Konzertmeister,
es gibt Soloinstrumentalisten. Die Struktur
spiegelt sich auch in der Struktur des Tarif­
werks der Orchestergewerkschaften wider,
wo es ganz klare Hierarchien gibt. Das Orch­es­
ter hat ein starkes Mitspracherecht bei den
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„Wenn das Hinhören und
Lauschen die Sprache
unserer Seele und unseres
Herzens zum Klingen
bringen, dann kann
Stille zur Musik werden.“
Mark Mast
Portrait
Mark Mast
Mark Mast ist Dirigent und Intendant sowie künstlerischer Leiter
verschiedener Festivals, Konzertreihen und Institutionen. 1963 in
Mitteltal, Schwarzwald, geboren, studierte er zunächst in Heidelberg
Musik, später in Paris und München. Prägende Impulse für seine
Laufbahn als Dirigent erhielt er von Leonard Bernstein und Sergiu
Celibidache. Er lebt mit seiner Familie in München.
Als Gastdirigent steht Mark Mast seit 1992 regelmäßig bei Orchestern
wie zum Beispiel der Baden-Badener Philharmonie, dem Südwest­
deutschen Kammerorchester Heilbronn, dem Stuttgarter Kammerorchester, dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
sowie dem Schwedischen Rundfunkorchester Stockholm am Pult.
Als künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Bayerischen Philharmonie
ist Mark Mast seit 1993 künstlerisch und pädagogisch tätig. Seit 1998
ist er Intendant des unter anderem von der Sedus Stoll AG un­ter­
stützten Schwarzwald Musikfestivals. Im Jahr 2001 wurde Mark
Mast zum Intendanten der Sergiu Celibidache Stiftung berufen.
Die künstlerische Auffassung des Dirigenten Mark Mast ist geprägt
vom Verständnis eines Kapellmeisters, der sein Handwerk in den
Dienst der Sache des Komponisten stellt. Als zentrales Anliegen
seiner Tätigkeit begreift er den lebendigen Dialog mit den Künstlern
aller Sparten ebenso wie mit dem Publikum.
www.markmast.de www.bayerische-philharmonie.de Rahmenbedingungen – auch hinsichtlich der
Personalauswahl. Um im Toporchester
Mitglied zu werden, ist ein ausgeklügeltes
Auswahlverfahren zu absolvieren. Mit
Hunderten von Bewerbern. Es gibt ein Probe-­
­spiel hinter einem Vorhang, sodass Namen,
Aussehen, Geschlecht, Nation, Religion keinen
Einfluss auf die Jury haben können. Dies gilt
für jede Stelle im Orchester, und daher haben
wir es hier mit einer Eliteeinrichtung zu tun.
Während des darauf folgenden Probejahrs wird
geprüft, wie die Instrumentalkompetenz im
Sinne der symphonischen Kompe­tenz eingebracht werden kann: Teamfähigkeit, Anpas­
sungsfähigkeit, Aufnahmefähigkeit – ganz viele
Themen. Was bedeutet das in Bezug auf die
Interpretation, auf die Aufführung? Man muss
sich immer wieder klarmachen: Der Dirigent
spielt keine Töne. Er koordiniert die Impulse,
die aus dem Orchester kommen. Die Musik
machen die Einzelnen, die Klänge pro­du­zieren.
Der Dirigent ist das „gestaltende Bewusst­sein“
– er sorgt dafür, dass aus vielen Klängen Musik
entstehen kann. Er ist für den Zusammenhang
– für das symphonische Werden verantwortlich.
Bestimmt der Dirigent, wer an welchem
Pult sitzt, oder ergibt sich die Sitzordnung
durch die Organisation des Orchesters als
Klangkörper?
Dafür gibt es heute fast alle Variationen. Die
Zeit der Despoten am Pult ist vorbei. Die Zeit
Köpfe
Terminologie
SYM PHONEIN – Zusammen klingen
Welt der Musik Welt der Unternehmen
Komponist
Visionär / Unternehmer / Führungskraft
Partitur
Vision / Strategie / Projektplanung
Dirigent
Vorstand / Unternehmenslenker / Teamleiter /
Projektleiter
Orchester
Unternehmen / Firma
Stimmgruppe
Abteilungen / Team
Musiker
Mitarbeiter / Teammitglied
Publikum
Markt / Kunde
Ton, Klang
Produkt / Dienstleistung
Einsatz
klare Ansage / eindeutige Kommunikation
Intervall
Konzept
Melodie
Gesamtkonzept / Projektverlauf
Harmonie
Zusammenwirken / Zusammenarbeiten
Takt
Zeiträume / Meilensteine
Musik
Arbeitsergebnis einer gelungenen
interdisziplinären Zusammenarbeit
Typische Aufstellung
eines Sinfonie­
Schlagwerk und Pauken
orchesters
tu
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Posaunen Hör
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Klarinetten
Fagotte
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Flöten
Oboen
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Bra
Violincelli
1. Violinen
Dirigent
se
2. V
bäs
tra
Kon
Verfügt ein Dirigent immer über eine
realistische Selbsteinschätzung oder kann
sie ihm durch die permanente Erhaben­
heit auch abhanden kommen und in Selbst­überschätzung münden? Eine Gefahr, der
auch Manager in Machtpositionen manch­
mal ausgesetzt sind …?
Der Platz des Dirigenten vor einem etablierten
Ensemble von ausschließlich hoch qualifizierten
und kompetenten Individualisten ist ein ganz
heißer Platz. An diesem Platz zu bestehen ist
für sich eine Leistung und erfordert neben
der fachlichen Kompetenz insbesondere soziale
Information
Ba
Kann eine Instrumentalgruppe, die eine
bestimmte Auffassung zur Interpretation
hat, sich einbringen und mit dem Dirigenten
diskutieren?
Unbedingt! Meine Haltung als Dirigent ist
ein­deutig die, zuzuhören. Eine wesentliche
Qualifikation, um Dirigent zu sein, ist die
Fähigkeit des Zuhörens. Aber auch beim Musi­zieren ist die wesentliche Fähigkeit, dass
ich höre, was passiert. Es genügt nicht, nur
Impulse geben zu können. Führen können
ist ja die Kompetenz, sich nicht beeinflussen
zu lassen. Aber sie ist nicht immer gekoppelt
mit der Fähigkeit, zuhören zu können. Eines
ohne das andere wird keinen guten Dirigenten
ergeben. Seine Rolle ist die eines Mediators
in einer Art von Triangulation: Der Dirigent ist
das Medium. Er hat eine Vision. Er hat die
Partitur, die er innerlich hört. Jede Erfahrung
während der Probe verändert das innere
Klangbild. Dirigent zu sein ist ein Erfahrungs­
beruf. Ein Dirigent wird im Zweifelsfall
immer besser, wenn er sich die Fähigkeit er­hält, zuzuhören. Er ist in Kontakt mit der
Partitur. Er muss in Kontakt sein mit dem aus­führenden Orchester, mit den Musikern vor
ihm, und er hat als dritte Komponente das
Publikum im Rücken, das durch die Akustik
und die Aura das Ergebnis mitgestaltet.
und menschliche Kompetenz. Ich glaube
nicht, dass sich lediglich aus Machtgehabe
ein Dirigent im symphonischen Kontext halten
kann. Er wird sich nur dort behaupten und
auch wachsen können, wenn er im Austausch
mit dem Orchester steht. Wenn ein Dirigent
vom Orchester nicht akzeptiert wird, wird das
musikalische Ergebnis die Menschen im
Auditorium nicht erreichen, nicht nachhaltig
Erfolg haben. Denn, wenn ich das Orchester
nicht gewinnen kann, wie soll ich das Publikum
gewinnen? Es ist eine wichtige Aufgabe,
wie ich die Anforderung einer Funktion mit
der Ressource der Persönlichkeit in Einklang
bringe. Es gibt alle Varianten: denjenigen, der
an einem Platz sitzt, genau an der richtigen
Stelle ist und denkt, er gehöre woanders hin.
Dieser Umstand ist genauso unbrauchbar wie
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c. e,
eines Toscanini, eines Karajan oder eines
Celibidache ist vorbei. Die waren absolutistisch
und wurden zum Symbol für eine bestimmte
gesellschaftliche Realität. Heute – davon spricht
man zumindest – geht es eher um Teamfähig­
keit. Symphonisch gesprochen endet die Team­situation jedoch immer dort, wo es um eine
Entscheidung geht. Zum Beispiel, ob langsamer
oder schneller gespielt werden soll. Wenn
kein Dirigent vorhanden ist, übernimmt diese
Rolle der Konzertmeister. Ein dirigentenloses
Orchester wäre führungslos – und damit un­struk­turiert und ungestaltet.
Köpfe
die Situation, dass jemand in einer Führungs­
position nicht die Kompetenz dafür hat.
Das Livemusik-Erlebnis
ist ein interaktiver Prozess
mit drei Dimensionen:
Partitur – ausführende
Musiker und Publikum.
Eine Triangulation, in deren
Mitte der Dirigent als
Mediator steht. Wirklich
packend ist ein Konzert
nur, wenn es dem
Dirigenten gelingt, mit
seinem Bewusstsein diese
drei Ebenen zu einem
Ganzen werden zu lassen.
Und hier werden ja die Parallelen zum
Unternehmertum ganz deutlich. Denn
da geht es immer darum, welche perso­nellen Ressourcen man hat, wer welche
Aufgaben übernimmt, wer mit welchen
Funktionen betraut wird.
Absolut! Karajan hat gesagt: „Ein guter
Dirigent muss wissen, wann er das Orchester
nicht zu stören hat.“ Spannende Aussage,
denn ein Dirigent kann stören. Man hat eine
natürliche Veranlagung dafür, zu wissen, wann
man aktiv werden und wann man sich zurück­halten muss. Das ist auch eine Charakterfrage.
Jedes Orchester braucht einen anderen Diri­genten. Welcher Dirigent wann und wo dirigiert,
das ist unglaublich spannend zu beobachten.
Es ist auch sehr interessant, die Tätigkeiten eines
Dirigenten in die Sprache der Businesswelt
zu übersetzen und Analogien herzustellen:
vom Auftakt angefangen über Interaktion, Ein­satz geben, Kommunikation während des
Musizierens. Die Partitur entspricht der Vision.
Sie wird für mich als Dirigent zum Leitbild.
Eine Vision kann durch verschiedene Dirigenten
zu unterschiedlichen Leitbildern werden.
„Was ist also die
eigentliche Parallele
zwischen einem Dirigenten
und einem Unternehmenschef: symphonische
Kompetenz!“
Mark Mast
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Bei meinen Recherchen habe ich
ent­deckt, dass es schon einige Orchester­
institutionen gibt, die Führungskräfte­
seminare durchführen und Manager in die
Situation gebracht werden, als Dirigent
aufzutreten. Aber wie funktioniert das
– kann ein Laie eine Partitur lesen?
Hier ist ein gut durchdachtes Setup nötig, wo
ein Teilnehmer auf die Situation hingeführt
wird. Das Erlebnis selbst ist mikroskopisch.
Da geht es zum Beispiel um einen Auftakt und
die Reaktion des Orchesters. Dieses Erlebnis –
dafür muss man kein ausgebildeter Musiker
sein – ist extrem deutlich und hat einen we­sentlichen Erkenntniswert. Da gibt es auch
Gesetzmäßigkeiten: eine Phänomenologie. Der
Dirigent koordiniert die Impulse, die aus dem
Orchester kommen. Das ist eine Realität und
Teil seiner Aufgabe. Scheinbar im Wider­spruch dazu steht, dass er grundsätzlich einen
Pulsschlag voraus sein muss, um dirigieren
zu können. Ein Auftakt wird nur dann wirken,
wenn dieser Aufschlag eine Pulseinheit vor­her alles zeigt. Man muss also als Dirigent
hundertprozentig im Hier und Jetzt sein und
mit dem Auftakt schon einen Pulsschlag
voraus. Also bin ich hier – und gleichzeitig
dort. Unter dem Mikroskop betrachtet, ist
die gleichzeitige Bündelung dieser zwei un­ter­s chiedlichen Fähigkeiten die eigentliche
symphonische Kompetenz. Was ist also
die eigentliche Parallele zwischen einem
Diri­genten und einem Unternehmenschef:
symphonische Kompetenz!
Wenn dann die Einheit erreicht und das
Gesamtergebnis ideal ist, ist für alle
Beteiligten der perfekte Glücksmoment
gekommen.
Die Aufgabe des Dirigenten ist es, die Vor­aussetzung dafür zu schaffen, dass Musik
überhaupt entstehen kann. All das steht unter
dem Motto „Vom Klang zur Musik“. Weil der
Klang einzelne Ressourcen, Elemente darstellt,
die schön sein können. Mit Schiller ge­sproch­en:
„Das Schöne ist der Köder – deswegen be­schäf­tigen wir Menschen uns damit, werden
davon angezogen – aber dahinter befindet
sich die Wahrheit.“
Und gibt es nur eine Wahrheit? Ist das
die Wahrheit des Dirigenten … oder steht
sie in der Partitur?
Nein, die Wahrheit nur des Dirigenten ist keine
Wahrheit. Der Dirigent ist Teil der Wahrheit.
Wenn jeder Dirigent seine eigene Wahrheit
hätte, dann wäre diese ja personalisierbar.
Wenn es Wahrheit ist, teilt sie sich mit, und
zwar allen. Aber jetzt sind wir bei einem
zutiefst philosophischen und spirituellen
Sachverhalt! Es gibt für die Orchestermit­
glieder keinen Verhandlungsspielraum. Der
Einfluss des Dirigenten ist maximal. Das ist
paradox. Wahrheit ist nicht verhandelbar!
ist Phänomenologie mit dem energetischen
Radar, mit dem energetischen Blick auf die
Dinge. Wo aber lernt man das, wo gibt es die
symphonische Unternehmerschule? Wir kön­nen uns dabei nicht nur auf Naturtalente ver­lassen – als ob wir entwicklungsgeschichtlich
noch in der Steinzeit wären.
Wenn wir auf die Energieflüsse zu
sprechen kommen und ein Unternehmen
betrachten, ist ja der Weiterfluss von
Energien und Informationen elementar.
Wenn es hier Blockaden gibt, wenn
sozusagen Chakren verstopft sind, gibt
es Keimzellen für „Ungesundes“.
Eine Führungspersönlichkeit trägt Verantwor­
tung für einen lebendigen Organismus und
braucht zunehmend bewusster eine Wahrneh­
mung dafür, wo die Energie fließt und wo
nicht, und sie braucht ein Handwerkszeug, um
Blockaden zu lösen. Hier muss man gegebe­
nenfalls einen Bypass legen, muss chirurgisch
eingreifen … Auch das ist symphonische
Kompetenz! Um erkennen zu können, wo eine
Blockade ist, muss ich diese Energie wahr­
nehmen, und zwar in der Gesamtheit. Sonst
operiert man vielleicht an einer Stelle, an der
gar keine Blockade, sondern wo eine – viel­
leicht auch verborgene – Kraftquelle ist. Das
Aber auch die Naturtalente verweigern
sich vielleicht, in bestimmte Machtapparate
von Politik und Wirtschaft einzusteigen.
Darauf haben sie gar keine Lust …
Stimmt! Weil wir vielleicht nicht deutlich
machen, dass es nicht nur um Quartals­
ergebnisse geht, dafür aber um eine gesamt­
gesellschaftliche Verantwortung. Die Wirt­
schaft ist der Motor. Warum kümmern wir uns
nicht darum, was wir heute an Erkenntnissen
haben? Es wäre aus meiner Sicht der dringende
Aufruf: So professionell wie wir jeden Klein­
kram verwalten, mit der gleichen Professio­
nalität müssten wir an die symphonische
Qualifizierung von Unternehmern und Füh­rungskräften herangehen. Wir brauchen
den ernsthaften, auf Augenhöhe geführten
Dialog zwischen Wirtschaft und Kultur.
Das ist mein Verständnis von meiner Tätigkeit
als Dirigent!
Die Bayerische Philharmonie mit ihrem
Dirigenten Mark Mast
auf Korea-Tournee.
Symphonisches Musizieren
wirkt bei aller Konzen­
tration und Leistung,
die es erfordert, insbe­
sondere emotional und
gemeinschaftsbildend.
Die Langfassung des
Interviews mit Mark
Mast finden Sie hier:
www.place2point5.com
Webcode: KOEPFE1008
Das Gespräch führte Dorothea Scheidl-Nennemann
5/11
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ZEI TKLÄNGE
Gesellschaft für zeitgemäßes Musizieren mbH
Kontakt: Eva Schepokat
Bäckerstraße 46
81241 München
Telefon: +
49/ 89/ 83 92 83 03
Telefax:+49/ 89/ 83 92 83 04
E-Mail: [email protected]
www.zeitklaenge.de
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