Lehrmittel zum Comic Die Flucht der Iba-Bäume Einführung in nachhaltige Entwicklung Heft für Lehrerinnen und Lehrer Mit Unterstützung von: In Zusammenarbeit mit: Inhalt Was ist nachhaltige Entwicklung? Geschichte des Konzepts der „nachhaltigen Entwicklung“ Definition von nachhaltiger Entwicklung Einige Grundsätze nachhaltiger Entwicklung Die Agenda 21 Dekade zur Bildung für nachhaltige Entwicklung Zusammenfassung 2 3 3 4 5 7 7 8 Hintergrundinformation: Die Entwaldung der Tropen 9 Hintergrundinformation: Der Zustand der Arktis 10 Unterrichtsvorschläge 11 Module 1 : Die drei Analysedimensionen nachhaltiger Entwicklung Module 2 : Verschiedene Akteure Module 3 : Individuelle und kollektive Verantwortung Module 4 : Die Entwaldung Module 5 : Rollenspiel „Die Entwaldung“ Module 6 : Rollenspiel „ Die Klimaänderungen in der Arktis“ Module 7 : Bildarbeit Bildarbeit Gruppieren von Bildern Identifizierung eines Problemfeldes Bildnerisches Gestalten Zusatzübungen Rollenspiele Klimaveränderungen und Entwaldung Spezifische Ziele Identifikation der Hauptfiguren Vorbereitung Ausgangssituation Synthese Gedanken zur nachhaltigen Entwicklung Übertragung 11 11 11 11 11 11 12 13 13 13 13 14 15 15 15 15 16 16 17 18 18 Weiterführende Materialien und Links 19 Adressen und Kontakte 21 Karten für Rollenspiele 22 Material für Bildarbeit 24 Was ist nachhaltige Entwicklung? Geschichte des Konzepts der „nachhaltigen Entwicklung“ Nachhaltige Entwicklung Nachhaltige Entwicklung geht einher mit dem Willen, einen neuen Gesellschaftsentwurf anzustreben, der sich von einer Entwicklung verabschiedet, deren Grenzen sich ab dem Anfang der 70er Jahre bemerkbar machten. (UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung, Stockholm, 1972). Zu diesem Zeitpunkt wurde thematisiert, dass bestimmte Wirtschaftstätigkeiten zu sichtbaren und örtlich begrenzten Umweltschäden führen (Abfälle, Fabrikqualm, Flussverschmutzung), deren Verursacher leicht identifizierbar waren. Im Laufe der 80er Jahre rückte die Existenz von Umweltverschmutzungen und globalen Klimaveränderungen – wie Ozonloch, saurer Regen, Versteppung, Klimawechsel, Entwaldung – zunehmend ins öffentliche Bewusstsein. Diese Umweltschäden sind diffus, und sowohl ihr Ursprung (Zuordnung von Ursache zu Wirkung) wie auch ihre Verursacher sind nicht mehr so klar identifizierbar. Darüber hinaus zeigt sich im wirtschaftlichen und sozialen Bereich, dass die Politik der letzten zwanzig Jahre die Ungleichheiten aufrechterhalten oder sogar verschärfen, die zwischen reichen und armen Ländern, reichen und armen Bevölkerungsgruppen innerhalb eines Landes, einer Region oder einer Stadt bestehen. Der ständige Anstieg dieser Ungleichheiten führt zunehmend zum Ausschluss und zur Bildung einer dualen Gesellschaft. Das Credo des wirtschaftlichen Wachstums stellt den Menschen in den Dienst der Herstellung materieller Güter statt ihn in den Mittelpunkt eines Entwicklungsprozesses zu stellen, der seine primären Bedürfnisse befriedigt und sein Wohlbefinden gewährleistet. Eine weitere Folge dieser Entwicklung ist die Ausbeutung natürlicher Ressourcen, die nicht fortgesetzt werden kann, ohne unsere Umgebung und unseren Planeten irreversibel zu schädigen. Die Wirtschaftsentwicklung ist heute und künftig nicht mehr vorstellbar, ohne den sozialen Fortschritt (Kampf gegen Ungleichheiten) und den Umweltschutz (langfristiger Umgang mit natürlichen Ressourcen) zu berücksichtigen. Darin liegt der Sinn im Konzept einer nachhaltigen Entwicklung. 3 Was ist nachhaltige Entwicklung? Definition Definition von nachhaltiger Entwicklung 1987 hat die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Brundtland-Kommission) eine Definition zur nachhaltigen Entwicklung verabschiedet, die inzwischen allgemein anerkannt ist: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“. Heute wird das Konzept der nachhaltigen Entwicklung oft durch drei Kreise dargestellt, die die drei Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft repräsentieren und auf der Zeit- und Raumachse platziert werden. Diese Illustration fasst folgende Feststellungen zusammen: - Wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Prozesse sind miteinander verflochten. Private und öffentliche Akteure sollten nie isoliert und einseitig handeln, sondern die gegenseiteige Abhängigkeit der drei Dimensionen – Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft – stets beachten. 4 Eine nachhaltige Entwicklung umfasst viel mehr als nur den Umweltschutz. Zur Befriedigung unserer materiellen und immateriellen Bedürfnisse brauchen wir eine florierende Wirtschaft und eine solidarische Gesellschaft. - Die langfristigen Auswirkungen der Eingriffe von Heute müssen berücksichtigt werden (zeitliche, generationenübergreifende Dimension), so dass auch die zukünftigen Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können. - Räumliche Zusammenhänge und Abhängigkeiten müssen berücksichtigt werden (Nord-Süd-Aspekte). Der heutige Lebensstil der Industriestaaten wäre nach Umweltgesichtspunkten nicht auf alle Länder übertragbar. Hingegen bemüht sich eine nachhaltige Entwicklung langfristig darum, die Lebensqualität der gesamten Menschheit zu verbessern. - Eine nachhaltige Entwicklung bezieht sich ausserdem auf Grundsätze (z. B. Teilnahmegrundsatz, Vorsorgegrundsatz, usw.). In diesen Grundsätzen kommen Werte zum Ausdruck, die auf den Menschenrechten basieren. Was ist nachhaltige Entwicklung? 5 Einige Grundsätze nachhaltiger Entwicklung Die Erklärung von Rio zu Umwelt und Entwicklung vom Juni 1992, die von 180 Ländern verabschiedet wurde, die am Erdgipfel teilgenommen haben, stellt mehrere Grundsätze fest. Diese Grundsätze dienen als Leitlinie für Einzelhandlungen, Politik, Gesetze und Vorschriften zur Erreichung der drei Grundzielsetzungen einer nachhaltigen Entwicklung, also Bewahrung der Umwelt, nachhaltige Nutzung der Tier- und Pflanzenwelt und der Ökosysteme, Stärkung der sozialen Gerechtigkeit, Verbesserung der wirtschaftlichen Effizienz unter Wahrung der ökologischen und sozialen Verantwortung. Vorsorgegrundsatz Eine nachhaltige Entwicklung beruht auf dem Vorsorgegrundsatz, der fordert, dass „Massnahmen zu ergreifen sind, wenn ausreichend Gründe dafür sprechen, dass eine Einzelhandlung oder ein Produkt schwerwiegende und bleibende Umwelt- oder Gesundheitsschäden verursacht. Einige Grundsätze Was ist nachhaltige Entwicklung? Einige Grundsätze Diese Massnahmen können im Falle einer Einzelhandlung darin bestehen, sie zu begrenzen oder zu beenden, oder im Falle eines Produkts, es zu verbieten, auch wenn keine Verbindung von Ursache und Wirkung formal bewiesen werden kann und die befürchteten Folgen dieser Handlung oder dieses Produktes nicht unwiderlegbar bewiesen werden können.“ Sparsamkeitsgrundsatz und Grundsatz des guten Umgangs mit Ressourcen Eine nachhaltige Entwicklung empfiehlt Sparsamkeit und die Sicherstellung der Nachhaltigkeit im Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde. Grundsatz der individuellen und kollektiven Verantwortung Eine nachhaltige Entwicklung geht davon aus, dass nichts unvermeidbar ist und dass jede Einzelperson in ihren individuellen und kollektiven Handlungen ihrer Verantwortung gerecht zu werden hat, indem sie sich der Folgen des eigenen Konsums bewusst ist. Teilnahmegrundsatz 6 Eine nachhaltige Entwicklung stellt klar, dass es für jede Einzelperson unabdingbar ist, sich persönlich einzubringen, um die Befriedigung der Bedürfnisse der kommenden Generationen zu gewährleisten. Grundsatz der Solidarität in der zeitlichen Dimension Eine nachhaltige Entwicklung erlaubt die Erfüllung heutiger Bedürfnisse, ohne die Fähigkeit kommender Generationen zu beeinträchtigen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen (generationenübergreifende Dimension). Grundsatz der Solidarität in der räumlichen Dimension Eine nachhaltige Entwicklung sollte die Erfüllung der Bedürfnisse und eine weltweit gerechte Verteilung der Ressourcen gewährleisten (räumliche Dimension). Eine nachhaltige Entwicklung erfordert eine Änderung unseres Wirtschaftssystems und unserers Lebensstils, damit unser Ressourcenverbrauch auf ein langfristig tragbares Niveau begrenzt wird, und zu einem Wirtschaftssystem führt, das für eine bessere weltweite Verteilung der Reichtümer sorgt. Es geht in allen unseren Handlungen darum, die bestmögliche Balance zwischen diesen Komponenten zu finden – unter Beachtung der Zukunft jedes Bewohners unseres Planeten. Was ist nachhaltige Entwicklung? Die Agenda 21 Die Agenda 21 ist ein Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert, das aus den Empfehlungen der Vereinten Nationen hervorgegangen ist und anlässlich der Rio-Konferenz 1992 von über 170 Staats- und Regierungschefs ratifiziert worden ist. Sie wurde 2002 auf der Folgekonferenz in Johannesburg bekräftigt. Sie ist das Schlüsselinstrument zur Einleitung einer nachhaltigen Entwicklung und umfasst Handlungsaufträge für das 21. Jahrhundert. Die 178 anwesenden Staaten haben einer Reihe von Handlungsgrundlagen für eine nachhaltige Entwicklung zugestimmt, die mit „Agenda 21“ betitelt wurde. Sie sahen unter anderem vor, dass von sämtlichen Gemeinden auf lokaler Ebene und im Einklang mit der jeweiligen Bevölkerung Aktionsprogramme auszuarbeiten sind – die „lokale Agenda 21“. Seit Rio haben weltweit Tausende von Gemeinden ein Agenda-21-Programm gestartet. Auch für den Bildungssektor und seine Akteure sind die lokaler Agenden 21 wichtig: Durch Rio und vor allem Johannesburg wurde nämlich deutlich, welch zentrale Rolle die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung spielt. Dekade zur Bildung für nachhaltige Entwicklung Seit 1985 haben die Vereinten Nationen verschiedene Internationale Dekaden ausgerufen, um auf wichtige Fragen aufmerksam zu machen und für internationale Aktionen zu werben. 2005 bis 2014 ist die „Dekade zur Bildung für nachhaltige Entwicklung“. „Die Dekade soll Bildung als Fundament einer nachhaltigen menschlichen Gesellschaft fördern und die internationale Zusammenarbeit verstärken, die auf die Entwicklung von innovativen Politiken, Programmen und Praktiken im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung gerichtet ist“. „Diese Vision der Bildung setzt auf einen globalen und interdisziplinären Ansatz, um das Wissen und die Kompetenzen zu entwickeln, die für eine nachhaltige Zukunft sowie für einen Werte-, Verhaltens- und Lebenswandel notwendig sind“. (UNESCO, www.unesco.org, 2005) Agenda bedeutet auf Lateinisch „was zu tun ist“, und die 21 steht für das 21. Jahrhundert. 7 Was ist nachhaltige Entwicklung? Kurz gefasst kann man eine nachhaltige Entwicklung sehen als: - ein Gesellschaftsziel: Vorbereitung einer besseren Zukunft für alle; - ein Analyseinstrument: bei der Analyse einer Situation sind die drei Aspekte (Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft) und ihre räumlichen und zeitlichen Interdependenzen zu betrachten. Auch der Bezug zu den Grundsätzen und Werten einer nachhaltigen Entwicklung darf nicht vergessen werden. Dieses Lehrmittel ermöglicht es, dieses Analyseinstrument zu benutzen (siehe unten stehende Skizze). Der methodologische Ansatz versetzt sowohl Kinder als auch Erwachsene in die Lage, in voller Sachkenntnis eine Position zu beziehen. Damit wird ein bestimmtes „Bewusstsein, Handeln und eine weltbürgerliche Identität“ gefördert. Um sich innerhalb dieses Lehrmittels zurecht zu finden, braucht man drei Brillen – entsprechend den drei Dimensionen nachhaltiger Entwicklung –, ein raum-zeitliches Vehikel und einen roten Faden, um die verschiedensten Problemfelder unserer Gesellschaft zu verbinden. 8 Hintergrundinformation: Die Entwaldung der Tropen Von den 3,5 Mrd. Hektar Waldfläche auf der ganzen Welt sind ca. 2 Mrd. Hektar tropischer Regenwald. Jedes Jahr verschwinden zwischen 14 und 16 Mio. Hektar tropischen Regenwalds (jährlicher Verlust im Jahr 2000: Brasilien 2.550.000 ha, Indonesien 1.080.000 ha, Kongo 740.000 ha, Bolivien 580.000 ha, Mexiko 510.000 ha, Venezuela 500.000 ha, Malaysia 400.000 ha, Myanmar 390.000 ha, Sudan 350.000 ha, Thailand 330.000 ha. Das sind allein für diese zehn Länder 7.430.000 ha). Diese Verluste entsprechen 3,5 Mal der Grundfläche der Schweiz oder einer Zerstörung von 27 ha pro Minute (das entspricht 6 Fussballfeldern alle 10 Sekunden). Ein einziger Hektar feuchttropischen Regenwalds kann bis zu 500 Baum-, Busch- und Lianensorten beherbergen, und die gesamten tropischen und äquatorialen Regenwälder gewähren 50% der Tier- und Pflanzenarten der Welt Unterkunft. Wer trägt direkt zur Entwaldung durch Abholzung bei? - Landwirte, die Feldbau mit Brandrodung betreiben; - Grosse Viehzüchter, die den Wald roden, um Weideland zu schaffen; - Grosse Forstkonzerne, die schnell wachsende Baumsorten – wie den Eukalyptus – pflanzen (zwischen 1990 und 1997 gingen in Afrika 3,7 Mio. ha Wald verloren) und durch Strassen- und Zubringerbau zur Entwaldung beitragen; - Menschen, die Brennholz sammeln; - Unternehmer, die auf Infrastrukturindustrien spezialisiert sind (Bergbau- und Erdölindustrie); - Konstrukteure von Wasserkraftwerken; - Landwirte, die Monokulturen anbauen (Soja, Palmöl, Kaffee, Kakao usw.) statt die ursprünglichen Wälder zu bewirtschaften; - Konsumentinnen und Konsumenten, die Regenwaldprodukte aus nicht-nachhaltiger Produktion konsumieren. Faktoren, die die Entwaldung begünstigen, sind: - Armut Machtgier Demographisches Wachstum Politische Missstände: Korrumpierte Regierungen und der hohe Druck von Aussenschulden, die die Staaten zur Ausbeutung der Ressourcen statt zu deren Erhaltung drängt - Marktkräfte auf nationaler und weltweiter Ebene „Die Entwaldung ist eine der Schlüsselthemen, Weltgesellschaft konfrontiert sieht.“ mit denen sich die http://www.rcfa-cfan.org 9 Hintergrundinformation: Der Zustand der Arktis Zwischen 1981 und 2003 haben Satellitenmessungen von Oberflächentemperaturen1 nördlich des 60. Breitengrades eine durchschnittliche Erhöhung von 0,5°C pro Jahrzehnt ergeben – in Nordamerika waren es sogar bis zu 0,79°C und in Grönland 0,85°C. Diese Messungen kommen den Resultaten der mathematischen Modelle der Zwischenstaatlichen Sachverständigengruppe über Klimaänderungen (IPCC) nahe – eine Organisation mit weltweit über 1000 Wissenschaftlern. Diese Modelle sehen für das Jahr 2100 je nach Szenario eine Erhöhung der durchschnittlichen Erdoberflächentemperatur von 1,4°C bis 5,8°C voraus (IPCC, 2001). Diese Erwärmung wird 2 bis 10 Mal stärker sein als die, welche im Laufe des 20. Jahrhunderts festgestellt wurde, und wäre die stärkste seit dem Ende der letzten Eiszeit vor knapp 10.000 Jahren. Für die Arktis sagen diese Modelle eine doppelt so hohe Erwärmung voraus. Der ACIA-Bericht von 2004 (Arctic Climate Impact Assessment) bestätigt diese Vorhersage und gibt eine Erhöhung zwischen 5°C und 7°C für das nächste Jahrhundert an2. Die dort aktuell beobachtete Erderwärmung verläuft tatsächlich zweimal so schnell wie die des Durchschnitts aller anderen Weltregionen. 10 In den kommenden Jahrzehnten wird das Tauen des arktischen Permafrostes (Dauerfrostboden) weitergehen und immer grössere Zonen betreffen. Der wieder locker gewordene Boden wird zu einer Instabilität der exponierten Flächen führen, und verschiedene Bauwerke – z. B. Dörfer, Strassen, Erdölleitungen – gefährden. Ausserdem wird das Tauen des Permafrostes enorme Mengen an Methan freisetzen – ein Gas mit starkem Treibhauseffekt. Der gefrorene Unterboden der arktischen Tundra enthält nämlich in mehreren Metern Tiefe eine riesige Menge Biomasse, die sich dann zersetzen wird. Die aktuelle Erderwärmung wird also einen Teufelskreis – eine Art positive Rückkopplung – auslösen, da das freigesetzte Methan seinerseits wiederum den globalen Temperaturanstieg beschleunigen wird. Die Arktis ist heute die Weltregion mit den sichtbarsten Klimaveränderungen: Der Winter wird dort immer weniger streng, der Frühling beginnt früher, es tauchen zunehmend neue, aus dem Süden stammende Insekten- und Blumenarten auf, und die älteren Einheimischen verlieren die von ihren Vorfahren überlieferten Anhaltspunkte, die es ihnen ermöglichten, das Wetter vorherzusagen. Darüber hinaus wird das Packeis – die vereiste Fläche des Ozeans – jedes Jahr dünner und flächenmässig kleiner. Seit den 50er Jahren ist das Packeis um 40% zurückgegangen (laut IPCC); und dieser Rückgang wird immer schneller. Mit dem Rückgang des Packeises am Nordpol verwandelt sich der arktische Ozean von einem Reflektor – er reflektiert heute 80% des Sonnenlichtes in den Weltraum – in einen Wärmespeicher, der nur noch 10% des Lichtes reflektiert und 90% der Sonnenenergie aufnimmt. Die Erwärmung in dieser Region wird also verstärkt, und das Tauen des Packeises wird dadurch beschleunigt - ein zweites Beispiel für eine positive Rückkopplung. Dieses Phänomen könnte ausserdem die weltweiten Meeresströmungen radikal verändern. Die Bildung von Packeis gibt jeden Winter Salz frei, welches das kalte Oberflächenwasser schwerer macht und es in Richtung Meeresboden mitreisst. Eine Störung dieses Mechanismus könnte langfristig zu einer Umlenkung oder gar zu einem Aussetzen des Golfstroms führen, der aus den Tropen kommt und für die milden Temperaturen in Europa sorgt3. Paradoxerweise könnte also als Folge einer globalen Erwärmung in Europa eine schlagartige Abkühlung einsetzen. : http://www.aip.org/ : Vital Arctic Graphics ISBN 82-7701-033-8 3 : http://www.wwf.ch, Rubrik Klima 1 2 Modul 5 und 6: Rollenspiele Modul 5: „Die Entwaldung“: Modul 6 „ Die Klimaänderungen in der Arktis“: Du bist Halaya. Die Probleme, die mit deiner Region und der Schaffung von Naturschutzparks verknüpft sind, kennst du also gut. Du bist Tom. Als Kind aus einem Land im Norden bemühst du dich um Lösungen für Tobolo und für dein eigenes Land. Du bist ein Mitarbeiter des Sägewerks. Umweltschutzorganisationen wollen einen Teil der Fabrik schliessen. Du versuchst, deinen Arbeitsplatz zu retten. Du bist ein Harinajäger. Als du jung warst, gab es viele Harinas in den Gewässern von Nora-Bama. Seit ein paar Jahren ist die Anzahl von Harinas wegen der Klimaänderungen stark zurückgegangen. Du bist Daniel, ein Wissenschaftler, der seit mehreren Jahren das Klima erforscht. Optimistisch eingestellt, versuchst du dich für alles einzusetzen, was den Einfluss des Menschen auf unseren Planet verringert. Du bist ein Fischer, der von einer grossen Fischerei angestellt ist. Dein Fabrikschiff fährt im Ozean herum und entnimmt enorme Fischmengen. Aber da Fische rar werden, müssen neue, leistungsstärkere Fangtechniken entwickelt werden. Du bist der Direktor der Fabrik und möchtest den Möbelexport ins Ausland steigern. Wenn du ein Gebiet des Naturschutzparks umwandelst und neue Plantagen bewirtschaftest, kannst du künftig noch mehr abholzen. Du bist ein Tourist, der gerne abgeschiedene Gebiete entdeckt. Du versuchst, Wildtiere in ihrer natürlichen Umwelt zu fotografieren. Du wärest zu allem bereit, um typische Souvenirs und Trophäen mit nach Hause zu bringen (Gleopardenzähne). Du bist Minister in Tobolo. Du versuchst, die Wirtschaft deines Landes zu entwickeln, welches sehr viel Geld von nördlichen Ländern geliehen hat, um Verkehrswege zu bauen und eine Armee zu finanzieren, die zum Schutz vor den Nachbarländern dient. Du bist Inu. Du hast Biologie an der Universität von Torombo studiert und bist auf Biodiversität spezialisiert. Deine Arbeit auf Nora-Bama besteht darin, den Einfluss der Erderwärmung auf die Pflanzen und Tiere zu bestimmen. Du bist die Direktorin eines Ölkonzerns, der Bohrungen in der Gegend von Nora-Bama durchführen möchte, um das dort neulich entdeckte Erdöl zu fördern. Nora-Bama ist eine Insel, die zu den Wiedervereinigten Staaten von Eularika gehört. Du bist der Gouverneur der Provinz Nora-Bama. Deine Rolle besteht darin, für das Wohl der Region die Interessen jedes einzelnen zu berücksichtigen. Du bist Gen-Dih, Halayas Grossvater. Dein Land hat sich seit deiner Kindheit stark verändert: Aussterben von Hunderten Pflanzen- und Tierarten, Gründung des Naturschutzparks, Änderung der Lebensweise der Tobolesen. Du bist eine Umweltschützerin, Mitglied einer nichtstaatlichen Organisation, und setzt dich für den Umweltschutz in der Region ein. Du bist ein Gleopard. Vor ein paar Jahren erstreckte sich dein Gebiet noch so weit das Auge reicht, und deine Population war sehr gross. Seit dem Verschwinden von ca. 80% deines Lebensraumes – des Regenwaldes – ist deine Art vom Aussterben bedroht. Du bist die Direktorin einer Reiseagentur, die Reisen in die abgeschiedensten Gebiete des Planeten organisiert (Urwälder, Polargebiete). Du möchtest ein Hotel auf Nora-Bama errichten. Du bist eine alte Frau aus Nora-Bama. Seit deiner Kindheit hat sich vieles verändert: das Klima hat sich erwärmt; ein Dorf, ein Flughafen, eine wissenschaftliche Station wurden gebaut; Tierund Pflanzenarten sind ausgestorben. Du bist ein Harina. Du machst die Veränderungen in deinem Lebensraum durch: Erwärmung des Ozeans; verschiedene Verschmutzungen; intensive Jagd. Modul 7: Bildarbeit Hochauflösende Bilder download auf www.educapoles.org Unterrichtsvorschläge Die ersten Einheiten des Lehrmittels dienen dazu, die Schülerinnen und Schüler schrittweise mit einigen Grundsätzen nachhaltiger Entwicklung vertraut zu machen Module 1 Die drei Analysedimensionen nachhaltiger Entwicklung (Seiten 2 bis 5 des Schülerhefts) Allgemeine Ziele: - Erkennen der drei Analysedimensionen nachhaltiger Entwicklung; - Analyse einer konkreten Situation in ihrer sozialen, UmweltWirtschaftsdimension. und 2 Verschiedene Akteure (Seiten 6 und 7 des Schülerhefts) Allgemeine Ziele: - Gebrauch von Bestimmungswörtern für verschiedene Figuren; - Perspektivenwechsel. 3 Individuelle und kollektive Verantwortung (Seite 8 des Schülerhefts) Allgemeines Ziel: - Identifikation verschiedener Akteure und Einschätzung, ob die Veränderung einer Situation in ihrem jeweiligen Interesse liegt oder nicht. 4 Die Entwaldung (Seite 9 des Lehrerhefts, Seiten 9 und 10 des Schülerhefts) Allgemeines Ziel: - Entwicklung eines kritischen Geistes und Abstandsgewinnung. Rollenspiele 5 Rollenspiel „Die Entwaldung“ (Seiten 15 bis 18 des Lehrerhefts, Seite 11 des Schülerhefts) 6 Rollenspiel „ Die Klimaänderungen in der Arktis“ (Seiten 15 bis 18 des Lehrerhefts, Seite 12 des Schülerhefts) 11 Vorschläge für Unterrichtseinheiten Bildarbeit 7 Bildarbeit (Seiten 13 und 14 des Lehrerhefts, Seiten 13 und 14 des Schülerhefts) Materialien Das Lehrmittel für Schülerinnen und Schülerund der Comic „Die Flucht der Iba-Bäume“ 12 Ort - Im Klassenzimmer Dauer der Module - ungefähr 60 Minuten Bildarbeit Die Arbeit mit Bildern hilft dabei, sich Problemfeldern zu nähern, die nur verstanden werden können, wenn man sie im komplexen Gesamtzusammenhang analysiert. Ziele der Bildarbeit sind, die Beobachtungs- und Analysefähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu schulen und Diskussionen anzustossen. Die Bildarbeit Gruppieren von Bildern Die Schülerinnen und Schüler arbeiten paarweise und ordnen die Bilder nach einem von der Gruppe festgelegten Kriterium. Anschliessend erläutern die Gruppen ihre Wahl im Plenum. Identifizierung eines Problemfeldes Die Schülerinnen und Schüler arbeiten paarweise und betrachten die zehn dargestellten Bilder. Sie versuchen, die Problemfelder zu identifizieren, ordnen jedem Bild einen Titel zu und beschreiben die Situation mit wenigen Worten. Im Comic suchen die Schülerinnen und Schüler nach Bildern, die Aspekte der nachhaltigen Entwicklung aufzeigen. Bildnerisches Gestalten Die Schülerinnen und Schüler suchen sich je ein Bild aus, von dem sie sich spontan angesprochen fühlen oder das sie – im Gegenteil – befremdet (eines, das sie lieben, oder eines, das sie hassen). Sie erläutern ihre Wahl im Plenum. Jede Schülerin, jeder Schüler gestaltet ein Poster mit einem Bezug zum ausgewählten Bild. 13 Bildarbeit Zusatzübungen Nach Abschluss dieser Klassifizierungs-, Identifizierungs- und Gestaltungsarbeit können sich die Schülerinnen und Schüler Lösungen auszudenken. Sie werden dazu aufgefordert, eine neue Welt zu entwerfen, in der die Schwierigkeiten, die Halaya und Tom in ihrem Abenteuer durchmachen, gelöst sind. Dabei kann wie folgt vorgegangen werden: 1. Entdeckung der Situation und Problematisierung 2. Vergleichende Analyse nach den Grundsätzen nachhaltiger Entwicklung 3. Herausarbeiten der legitimen Interessen Gegenüberstellung der Standpunkte der Akteure und 4. Herausarbeiten der Werte, anschliessend hierarchische Gliederung in Einzelarbeit 5. Individuelle und kollektive Positionierung 14 Diese „pädagogische Chronologie“ ist eine grundlegende Methode der Heranführung an ein Thema innerhalb der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung. Sie kann auch auf andere Situationen angewendet werden. Rollenspiele Die vorgeschlagenen Rollenspiele beziehen sich entweder auf die Entwaldungsproblematik oder auf die Klimaänderungen in der Arktis. Das Ziel dieser Rollenspiele ist es, dass sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam Lösungen ausdenken und einen Konsens finden. Spezifische Ziele - Identifizieren der Hauptfiguren einer gegebenen Situation; - Benennen ihrer Interessen und/oder Bedürfnisse (ein bestimmtes oder mehrere); - Zuordnung der angegebenen Interessen zu einem der drei Kreise der nachhaltigen Entwicklung; - Verstehen, dass eine bestimmte Handlung durch mehrere Interessen und/oder Bedürfnisse motiviert sein kann und dass mehrere Akteure gleichzeitig daran beteiligt sind; - Verstehen, dass es für jede Gesellschaft, die eine nachhaltige Entwicklung anstrebt, wichtig ist, sich nicht nur auf eine Dimension zu konzentrieren, sondern eine Balance zwischen den dreien zu finden; - Anerkennung der Legitimität jedes Einzelnen, die Verbesserung des eigenen Lebensstandards anzustreben; - Entwicklung von Kreativität bei der Suche nach einem Konsens zwischen den verschiedenen Akteuren. Identifizieren der Hauptfiguren Nachdem der Comic gelesen wurde, bietet die Lehrperson den Schülerinnen und Schülern an, in einem Rollenspiel ihre Interpretation von den Themen ihrer Lektüre darzustellen. Dafür nehmen sich die Schülerinnen und Schüler ein Blatt Papier und listen die verschiedenen Figuren auf, die sie auf den Seiten 6 bis 8 im Zusammenhang mit den Klimaänderungen in der Arktis und auf den Seiten 24 bis 33 im Zusammenhang mit der Entwaldung kennen gelernt haben. Wenn alle Figuren aufgelistet sind, werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, die Beweggründe der jeweiligen Figuren zu erläutern. Dann werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, die jeweiligen Interessen in einen der drei Kreise einzutragen, welche für die Dimensionen nachhaltiger Entwicklung stehen. Rollenspiele Klimaänderungen und Entwaldung 15 Rollenspiele Vorbereitung Jeder Schülerin, jeder Schüler zieht eine Karte für das Rollenspiel (Seiten 11 und 12 des Schülerhefts). Auf einigen Karten sind Figuren aus dem Comic abgebildet, es gibt aber auch neue, zusätzliche Figuren. Alle Kinder, die die gleiche Karte gezogen haben, bilden eine Gruppe. Sie lesen ihre Karte und überlegen sich, welche Standpunkte sie im Rollenspiel vertreten werden müssen. Vor dem eigentlichen Spielbeginn wird eine Literaturrecherche gemacht (Schulbibliothek, Internet, CD-ROM, Umfragen bei Leuten aus der nahen Umgebung, usw.), um die Schülerinnen und Schüler auf die Meinungen und Argumente, die sie in ihrer Rolle übernehmen werden müssen, vorzubereiten. Ausserdem bereiten sie ein kurzes Referat vor, um ihre Position und ihre Argumente so klar und glaubwürdig wie möglich vorzutragen. Zum Schluss fasst jede Gruppe ihre Forderungen zusammen (z. B. in Form eines Posters). Jede Gruppe erläutert ihre Position in einem kurzen Referat. 16 Du bist Halaya. Die Probleme, die mit deiner Region und der Schaffung von Naturschutzparks verknüpft sind, kennst du also gut. Du bist Tom. Als Kind aus einem Land im Norden bemühst du dich um Lösungen für Tobolo und für dein eigenes Land. Du bist eine alte Frau aus Nora-Bama. Seit deiner Kindheit hat sich vieles verändert: das Klima hat sich erwärmt; ein Dorf, ein Flughafen, eine wissenschaftliche Station wurden gebaut; Tierund Pflanzenarten sind ausgestorben. Du bist ein Harina. Du machst die Veränderungen in deinem Lebensraum durch: Erwärmung des Ozeans; verschiedene Verschmutzungen; intensive Jagd. Ausgangssituation Die Ausgangssituation wird von der gesamten Klasse festgelegt, zum Beispiel: Der Direktor der Möbelfabrik möchte ein neues Gebiet Tropenwald in einem Naturschutzpark abholzen, um seine Produktion weiter zu steigern. Inszenierung Jede Gruppe bestimmt ein Gruppenmitglied, das an der Debatte teilnehmen soll. Eine Schülerin, ein Schüler spielt die „Zeitwache“, d.h. bekommt die Aufgabe, auf ausgewogene Redezeiten zu achten. Die Redezeit ist entweder vorgeschrieben (je nach Anzahl der Teilnehmenden) oder hängt von der Qualität des Ideenaustausches ab – sollten die Argumente sich zu oft wiederholen, kann der Schiedsrichter entscheiden, die Debatte zu beenden. Die jedem Spieler zugewiesene Redezeit kann also je nach Relevanz seiner Argumente variieren. Rollenspiele Eine „Spielleitung“ wird bestimmt (je nach Alter der Schülerinnen und Schüler kann die Lehrkraft diese Rolle übernehmen). Unter ihrer Moderation diskutieren die Delegierten über die Ausgangssituation und vertreten dabei die Standpunkte ihrer Rollen. Die anderen Schülerinnen und Schüler verfolgen die Debatte. Fühlt sich jemand schlecht vertreten oder glaubt, dass ein wichtiges Argument vergessen wurde, bittet er die „Spielleitung“ um Redezeit. Ein Limit kann gesetzt werden (ein oder zwei Mitspracherechte pro Gruppe), um häufige Unterbrechungen zu vermeiden. Die „Spielleitung“ wird versuchen, die Debatte in Richtung einer gemeinsamen Lösung zu lenken, ganz im Geiste der Mit-Entwicklung. Die „Spielleitung“ beendet die Diskussion, wenn die Debatte ins Stocken gerät und es keine neuen Argumente mehr gibt oder wenn Lösungen gefunden worden sind. Variante: Die Lehrkraft würfelt, und die gewürfelte Augenzahl gibt die Anzahl der Teilnehmenden im Rollenspiel vor. Die Spielerinnen und Spieler werden per Auslosung zu Gruppen gebildet, welche jeweils ein Mitglied bestimmen, das an der Debatte teilnehmen soll. Diese Variante hat als Ziel, aufzuzeigen, dass die Debatte umso komplexer wird, je mehr Akteure beteiligt sind, die verschiedene Standpunkte und Interessen vertreten. Nach jedem Gang auf die Bühne wird an der Tafel notiert, welche Akteure diskutiert haben und welche Argumente jeder vorbringen konnte, um seinen Standpunkt zu verteidigen. Synthese Am Ende des Rollenspiels werden in der Synthese die verschiedenen Darbietungen analysiert. Die Argumente werden nach den verschiedenen Themenfeldern – Entwaldung und Klimaänderungen in der Arktis – geordnet. Einige Risiken und mögliche auftretende Veränderungen: Veränderung der Kultur (Bruch in der Wissensübertragung; Umsiedlung von Bevölkerungsteilen für die Schaffung eines Naturschutzparks, wegen der Entwaldung oder aufgrund des Schmelzens des Permafrostes in der Arktis; Risiko der Vereinheitlichung kultureller Werte aufgrund von kultureller Vereinnahmung durch eine fremde Gesellschaft; Risiko des Verlustes der Autonomie lokaler Regierungen); Destabilisierung von Gleichgewichtszuständen und Ökosystemen; Verlust an Biodiversität; unbekannte Risiken der Genmanipulation; schlechter Umgang mit der Umwelt; Risiko der Vereinnahmung durch eine fremde Industrie bei der Nutzung lokaler Ressourcen; Änderung der lokalen Wirtschaftsstruktur. 17 Rollenspiele Gedanken zur nachhaltigen Entwicklung Um das Rollenspiel abzuschliessen, werden die Resultate mit den Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung verglichen. Jedes Argument wird in einen der drei Kreise nachhaltiger Entwicklung zugeordnet. Die Schülerinnen und Schüler sollen verstehen, dass das Verhalten jeder Figur aus dem Rollenspiel das gleiche Ziel verfolgt: die Verbesserung der eigenen Lebensqualität. Der Sinn des Rollenspiels ist es also, dies den Kindern klar zu machen und sie dazu zu bringen, sich Wege zu überlegen „die Lebensqualität für jeden und alle zu verbessern“ unter Wahrung der soziokulturellen Besonderheiten, Förderung des Zugangs zu wirtschaftlichen Ressourcen gefördert und bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt. Übertragung 18 Diese Übung kann auf andere Problemfelder übertragen werden, zum Beispiel auf die Szene im Naturschutzpark, Seiten 14 bis 21: - die Wilderer: ein Raubtier fangen, um es verkaufen zu können und damit Geld zu verdienen; - die Naturschutzparkwächter: die Fauna und Flora schützen; - der Busfahrer: die Kunden zufrieden stellen, damit sein Geschäft profitabel bleibt; - die Kinder: Pflanzen pflücken, um kranke Affen zu heilen. Hilfreich für das Verständnis ist es, diese Überlegungen auch auf lokale Situationen anzuwenden, zu denen die Kinder einen Bezug herstellen können, wie z. B. auf die Renaturierung von Flussläufen oder auf Raumplanungsprojekte, … Weiterführende Materialien und Links Konsum Genuss und Nachhaltigkeit - promedia. 2002 - Hintergrundinformationen, 223 Seiten Bestell-Nr. 5.3.8045 Verkauf Fr. 27.90 Wohltuend in der Haltung kommt dieses Buch daher : Genuss darf sein und Kompromisse sind erlaubt! Nebst wirtschaftlichen und ökologischen Fakten gibt es Themen wie "Körpergefühl" oder "Schönheit" welche dazu anregen, über eigene Bedürfnisse nachzudenken. Papier Unterrichtsmaterialien - von Natur bis Kultur - Arbeitsgemeinschaft Natur - Und Umweltbildung, 2001, 264 Seiten Bestell-Nr. 3.5.8021 Verkauf Fr. 25.Briefpaper, Bücher, Toilettenpapier... kaum vorstellbar, wie unser Alltag ohne Papier aussehen würde! Das Lehrmittel bietet zahlreiche Bausteine zu Aspekten wie Geschichte, Produktion, Nachhaltigkeit, Recycling, Wald... Jede Einheit gliedert sich in Ziele, didaktische Hinweise, Arbeitsblätter und Sachinformationen. 19 Konsum - Perspektive 21 - Schulverlag blmv, 2001 - Themenheft - Bestell-Nr. 3.1.8033 Verkauf Fr. 12.5 - Klassenmaterial - Bestell-Nr. 3.1.8032 Verkauf Fr. 86.- Hinweise für Lehrpersonen - Bestell-Nr. 3.1.8031 Verkauf Fr. 19.5 Ein 3-teiliges Lehrmittel: Ausgangspunkt sind die Konsumgewohnheiten und Erfahrungen der Schülerlnnen sowie ihr Umgang mit Taschengeld. Dabei stehen sie - wie die Gesellschaft als Ganzes - im Spannungsfeld von Okologie une Wirschaft. KonsUmsicht - Nachhaltiger Konsum und Lebensstif, Impulse für die Jugendbildung - Forum Umweltbildung, 2003. 58 Seiten Bestell-Nr. 5.3.8012 Verkauf Fr. 10.Konsul und Lebensstile sind Schlüsselbereiche auf dem Weg zu euner nachhaltigen Entwicklung und zudem Themen, die Jugendliche interessieren. KonsUmsicht gibt Praxisimpulse z.B. zu Ernährungsverhalten. Fair Trade oder Schulden. Wald Tropenwald – Lehrmittel – 11-13 Jahre, WWF, Schweiz, 2001. Lehrmaterial über Konsum und nachhaltige Entwicklung, das den Schülern ermöglicht, die Implikationen unseres Konsumverhaltens für die Tropenwälder unseres Planeten nachzuvollziehen. WWF Schweiz Weiterführende Materialien und Links Nachhaltige Entwicklung Agenda 21 - Wir bauen unsere Zukunft - Verlag an der Ruhr, 1999, 151 Seiten Bestell-Nr. 5.3.8012 Verkauft Fr. 10.Dieses ansprechend gestaltete Arbeitsheft ist eine wahre Fundgrube, voll von konkreten Ideen, wie die Agenda 21 im Alltag umgesetzt werden kann und liefert wertvolle Informationen zum Thema. Sorgen für morgen - 20 Unterrichtsprojekte zu nachhaltiger Entwicklung für alle Schulstufen Pestalozzianum, 2001, 80 Seiten Bestell-Nr. 5.3.8040 Verkauf Fr. 24.80 Das dossier für Lehrpersonen bietet eine umfangreiche Ideensammlung. Einleitungsbeiträge, eine Checkliste und Anregungen für eigene Unterrichtsvorhaben sowie eine kommentierte Medien- und Adressliste. Global! Egal? - Arbeutsmappe zur Nachhaltigen Entwicklung - blmv, 1998 Bestell-Nr. 5.3.8032 Verkauf Fr. 32.Was hat eun Wirbelsturm mit dem Weltgipfel in Rio zu tun? Welche Biografie hat ein T-Shirt? Die meisten Geschehnisse und Phänomene auf unserer Erde lassen sich in einem globalen Zusammenhang erklären und verstehen. Die Arbeitsmappe. Die Arbeitsmappe rückt dies auf eine witzige Art ins Bewusstsein. Klima Polarregionen und Klimawandel – CD-ROM – 11-13 Jahre, International Polar Foundation, 2005. Pädagogisches Lehrmaterial auf CD-ROM mit 24 Flash-Animationen, die einem besseren Verständnis der Polarregionen und der Phänomene im Zusammenhang mit dem Klimawandel dienen. The International Polar Foundation Klima – Lehrmaterial – 11-13 Jahre, WWF Schweiz, 2004. Mit Hilfe dieses Lehrmaterials werden Schüler mit den komplexen Fragen über das Klima (Meteorologie, Treibhauseffekt, Klimawandel) und den Folgen unseres täglichen Konsums für das Weltklima vertraut gemacht. WWF Schweiz Ökologischer Fußabdruck - http://www.footprint.ch Auf der Internetseite www.footprint.ch kann man seinen persönlichen Fussabdruck berechnen. 20 Adressen und Kontakte: Adressen und Kontakte: The International Polar Foundation 35A rte de Pré-Marais 1233 Bernex, Schweiz www.polarfoundation.org Email: [email protected] Tel.: +41 (0)76 343 34 63 Stiftung Bildung und Entwicklung Monbijoustrasse 31, 3011 Bern www.globaleducation.ch Email: [email protected] Tel.: +41 (0)31 389 20 20 Fax: +41 (0)31 389 20 29 WWF Schweiz 21 Postfach 8010 Zürich www.wwf.ch E-mail: [email protected] Tel.: +41 (0)44 297 21 00 Fax: +41 (0)44 297 21 21 Universität Genf UNI-DUFOUR Rue du Général Dufour 24 1211 Genf 4, Schweiz www.unige.ch Email: [email protected] Tel.: +41 (0)78 733 25 11 Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA Freiburgstrasse 130 3003 Bern, Schweiz Tel.: +41 31 322 44 12 Fax: +41 31 324 13 48 Der Comic und das Lehrmittel sind erhältlich bei: - The International Polar Foundation (IPF) ; - Stiftung Bildung und Entwicklung ; - WWF Schweiz www.deza.admin.ch