Hochspannungsleitung - SystemPhysik 1 von 1 http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Hochspannungsleitung&pri... Hochspannungsleitung Aus SystemPhysik Stärke und Verteilung des elektomagnetischen Feldes einer Hochspannungsleitung hängt von vielen Faktoren ab. Wesentlich sind die momentane Spannung die momentane Stromstärke Form der Masten Zahl und Anordnung der Leiterseile Durchhang der Leiterseile Wir gehen nun von einer einfachen Anordnung aus. Ein einzelner Draht einer Hochspannung-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) sei hoch über dem Boden gespannt. Zehn Meter von der Drahtmitte entfernt misst man im Mittel eine elektrische Feldstärke von 4.5 kV/m und eine magnetische Feldstärke von 10 µT. 1. Wie viel Ladung speichert der Draht auf einer Länge von 1000 km (so lang sind etwa die grössten HGÜ)? 2. Wie stark ist der durch die Leitung fliessende Strom? 3. Ein elektrischer Strom kann auch durch Bewegung von Ladung erzeugt werden, d.h. ein in Längsrichtung bewegter Draht erzeugt von der Erde aus gesehen einen elektrischer Strom. Also könnte man den geladenen Draht der Hochspannungsleitung auf isolierende Rollen legen und durch die Landschaft ziehen. Wie schnell müsste man diesen Draht bewegen, um einen derart starken Strom zu erzeugen? 4. Die elektrische Feldstärke darf an der Drahtoberfläche nicht zu stark sein, damit die Übertragungsverluste infolge Ionisation der Luft (Koronaverluste) nicht zu hoch werden. Welchen minimalen Durchmesser muss unser HGÜ-Draht aufweisen, damit das elektrische Feld an dessen Oberfläche (Randfeldstärke) nicht stärker als 1200 kV/m wird? Die Hochspannungsleitungen bilden das eigentliche Skelett der elektrischen Energieversorgung. Über diese technischen Anlagen, die so hässlich wie notwendig sind, denkt kaum jemand gross nach. Dabei fallen einem rasch ein paar Fragen ein: Wieso hört man oft dieses lästige Knistern, wenn man direkt unter der Leitung steht (werden da Elektronen unter der hohen Last zerquetscht)? Wieso transformiert man die Spannung so hoch hinauf, obwohl man dann diese riesigen Masten braucht, um die Drähte an mehreren Metern langen Isolatoren aufzuhängen? Wieso überträgt man die Energie bei grossen Distanzen mittels Gleichspannung (HGÜ), obwohl beidseits der HGÜ je ein Wechselspannungsnetz betrieben wird? Wieso nimmt man dabei die Kosten und die Verluste der Gleich- und Wechselrichter in Kauf? Wieso verlegt man diese Leitungen nicht einfach in den Boden? Wieso hängen manchmal zwei, drei oder gar vier Leiterseile, die durch Verbindungsstücke in einem bestimmten Abstand gehalten werden, am gleichen Isolator? Lösung Von „http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Hochspannungsleitung“ Kategorien: Elektro | Aufgaben | ElektroAuf | UebAV Diese Seite wurde zuletzt am 29. Oktober 2007 um 08:59 Uhr geändert. 15.07.2009 11:40 Lösung zu Hochspannungsleitung - SystemPhysik 1 von 1 http://www.systemdesign.ch/index.php?title=L%C3%B6sung_zu_Hoch... Lösung zu Hochspannungsleitung Aus SystemPhysik 1. Die Ladung pro Länge beträgt ergibt auf 1000 km Länge eine Gesamtladung von 2.5 C. . Dies 2. Der durchfliessende elektrische Strom hat eine Stärke von . 3. Bei einem konvektiven Transport ist die Stromstärke immer gleich Menge pro Länge mal Geschwindigkeit. Eine Anwendung dieses Gesetzes auf die Hydraulik haben Sie schon im Skript Bilanzieren, Abschnitt 5 "Volumenstrom und Strömungsgeschwindigkeit" kennengelernt. Folglich ist die Geschwindigkeit gleich Strom durch Menge pro Länge = 2 108 m/s. Die Geschwindigkeit würde ziemlich genau zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit entsprechen. 4. Feldstärke und Radius sind umgekehrt proportional zueinander (das Produkt aus beiden Grössen bleibt konstant). Folglich ist der minimale Radius gleich = 0.0375 m. Der "Draht" müsste einen Durchmesser von 75 mm aufweisen. Solche Kupferstangen währen zu steif, zu schwer und zu teuer. In unserem Fall würden nur 0.11 A/mm2 fliessen, was eine rechte Materialverschwendung ist. Zu den Fragen, die man sich bei Hochspannungsleitungen stellen kann. Unter einer Hochspannungsleitung hört man ein breitbandiges Knistern und ein Brummen. Das Knistern ist bei jeder Witterung, der Brummton nur bei feuchtem Wetter zu hören. Die Knistertöne, die Koronageräusche, sind weitgehend erforscht. Sie entstehen, wenn die Randfeldstärke bei den Leiterseilen mit der angelegten Wechselspannung ansteigt. Dann kommt es bei Kratzern und Spitzen an der Leiteroberfläche zu Entladungsvorgängen. Als Quelle für den Brummton vermuten Forscher der ETH Zürich eine Impulsübertragung durch Ionen um den Leiter herum. Ursache für die Geräuschemission sind Wassertropfen, die durch periodische Entladungen Ionen in den Raum um den Leiter abgeben. Diese Ionen driften im elektrischen Feld und nehmen dabei Energie auf, die sie wiederum durch elastische Stösse an Luftmoleküle abgeben. Dies führt zu einer minimalen periodischen Temperaturänderung der Luft, wodurch sich die Luft ebenso periodisch ausdehnt und zusammenzieht. Während einer Netzperiode komm es zweimal zu einer solchen Volumenänderung, weshalb der Brummton die doppelte Frequenz wie das Netz, also 100 Hertz, hat. Die Leitungtsverluste steigen quadratisch mit der Stromstärke. Je höher man den Strom mit Energie belädt, je höher also die Betriebsspannung gewählt wird, desto günstiger wird das Verhältnis zwischen übertragenem Energiestrom und dissipierter Leistung. Die Länge der Isolatoren ist proportional zum maximalen Potenzial (Spannung gegen Erde). Bei längeren Isolatoren müssen die Masten höher gebaut werden. Entsprechend steigen die Baukosten für eine Übertragungsleitung. Nun steigt beim Wechselstrom die Spannung um Wurzel aus zwei höher als beim Gleichstrom mit gleichem Nennwert (Effektivspannung). Folglich muss eine Wechselspannungsleitung an um über 40% längeren Isolatoren als eine Gleichspannungsleitung aufgehängt werden. Die ganze Übung mit Gleich- und Wechselrichten lohnt sich aber nur, wenn die Übertragungsstrecke sehr lang ist, wenn viele Masten gebaut werden müssen. Eine Höchstspannungsleitung kann man nicht einfach vergraben. Sie muss aus Sicherheits- und Wartungsgründen in begehbare Schächte verlegt werden. Dies treibt die Kosten ziemlich hoch. Der Querschnitt der Leiterseile wird anhand von Gewicht, zu übertragenden Leistung und Kosten optimiert. Damit kommt man bei Höchstspannungsleitungen auf Durchmesser, die unter der kritischen Grenze bezüglich der maximal zulässigen Randfeldstärke liegen. Mit zwei, drei oder gar vier parallel verlegten Leitungsseilen kann die Feldstärke an den Oberflächen bei gegebenem Potenzial gesenkt werden. Man simuliert damit quasi einen dicken Draht. Aufgabe Von „http://www.systemdesign.ch/index.php?title=L%C3%B6sung_zu_Hochspannungsleitung“ Diese Seite wurde zuletzt am 15. Juli 2009 um 08:55 Uhr geändert. 15.07.2009 11:39