Horstberg bei Wernigerode

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Landmarke 8
Geopunkt 6
Quartär
Geologische Karte und Querprofil vom Harznordrand bei Wernigerode
Mio. Jahre
[m]
300
2,6
Erdmittelalter
(Mesozoikum)
Panoramablick vom Horstberg nach Süden auf den Harz mit dem Ziegelberg.
142
Jura
200
Trias
200
V
Die bewaldeten Höhen werden dem „HarzPaläozoikum” mit Sandsteinen, Grauwacken und Tonschiefern des Karbons zugeordnet. Die Harznordrandstörung (rote
Linie) trennt diesen Bereich von Gesteinen des Perms und der Trias. Sie sind nur
licht bewaldet, teils bebaut oder landwirtschaftlich genutzt.
In der Ziegelei-Grube stehen Tonsteine
und Sandsteine des Buntsandsteins an. Der
Horstberg selbst besteht aus den Gesteinen des Muschelkalks. Nördlich schließen
sich Gesteine des Keupers an. Diese drei
Triasfolgen wurden durch die Hebung und
Bewegung des Harzes nach Norden steil
aufgerichtet, zum Teil auch überkippt. Im
Norden werden sie diskordant, also flachlagernd, durch Gesteine der jüngeren Kreidezeit überlagert (siehe Profil). Teilweise
sind die Abfolgen von Quartär überdeckt.
100
B
N
500 m
500
A

Wernigerode
B
Erdaltertum
(Paläozoikum)
Karbon
2
358
Devon
3
417
Ordovizium
495
Kambrium
545
Erdurzeit
> 4 Mrd. Jahre
Sandsteine
Kreide,
Ilsenburg-Formation
Echinodermenreste
Pelite
Schalenreste
Keuper (ungegliedert)
Kalksteine
Intraklasten
Mergel
Rauhwacken
Wellenkalke
Glaukonit
Evaporite
Schutt
Harznordrandstörungszone
Störungen
vermutete Schichtgrenzen
Standort
The “Harznordrandstörung” separates older Paleozoic sequences of the
Harz Mountains from adjacent younger
sediments of the Subhercynian Basin.
The outcropping rock pile of Devonian
and Carboniferous age was generated
in an oceanic basin. It was folded and
sheared intensely during the Variscan
Orogeny (Carboniferous), when different lithospheric plates collided and
formed a mountain belt crossing Europe. Afterwards a new phase of deposition started. Evaporites of the Permian, sandstones and oolites of the
Buntsandstein, fossiliferous carbonates of the Muschelkalk, and claystones
296
443
Quartär
Harz-Paläozoikum
Perm
1
Blick nach Westen auf den Signalturm. Im Vordergrund einer der
alten Steinbrüche vom Horstberg.
4
Hier, südöstlich der Horstberg-Warte, einem 1250 erbauten Signalturm, sind
knollig-wellige und dünnplattige Mergel
(Wellenkalke) sowie bankige Kalksteine
(Werksteinhorizonte) des Unteren Muschelkalkes (Jena-Formation) zu finden (1).
Die Werksteine wurden früher in zahlreichen kleinen Steinbrüchen abgebaut. Die
weicheren Wellenkalke blieben, da ungenutzt, als Schichtrippen erhalten. In Blickrichtung Westen, zum Signalturm, ist ein
solcher Werksteinabbau, hier der Terebratelzone, erhalten (5). Direkt am Turm ist
A
1000 m
Oberer Muschelkalk
(ungegliedert)
Mittlerer Muschelkalk
(ungegliedert)
Unterer Muschelkalk
Jena-Formation
Buntsandstein (ungegl.)
mit Oolitheinschaltungen
Zechstein-Sedimente
mit Dolinen
251
Silur
Horstberg
100
65
Kreide
[m]
V
200
Tertiär
Straße nach Wernigerode
Harznordrandstörungszone
V
of the Keuper occur in the area. The
Muschelkalk facies documents a major ingression of the Tethys sea. The
Triassic rocks are steeply inclined or
overturned. The dip is caused by the
uplift and thrusting of the Harz crustal block towards the north during the
Upper Cretaceous. Internal unconformities were generated, when ongoing
sedimentation and impulses of thrusting occured contemporaneously. Locally uppermost Cretaceous glauconitic carbonates superimpose rocks
of different Mesozoic age. During the
Cenozoic the present-day morphology
emerged due to erosional processes.
5
diese ebenso erschlossen. Es lassen sich
Schichtflächen beobachten, die von bohrenden Organismen durchlöchert wurden
(2). Damit werden Hartgründe (versteinerte Meeresböden) angezeigt, die während
kürzerer Ablagerungspausen entstanden.
Diese werden von fossilreichem Kalkstein
mit Kalkbruchstücken überlagert (3). Sie
zeigen Aufarbeitung des Unterlagers
durch starke temporäre Wasserbewegung
an. Die Wellenkalke mit intensiver Durchwühlung (4) wurden im ruhigen Wasser
eines flachmarinen Bereiches gebildet.
In der Harzregion ist nicht nur die Na- Der Natur- und Geopark Harz versucht,
tur zum Greifen nah, sondern auch die Erdgeschichte anschaulich und begreifErdgeschichte.
bar zu machen. Um die geologische
Vielfalt des Harzes und seines Vorlandes zu verdeutlichen, wurde ein flächen28
Europäische Geoparke
deckendes Netz aus Landmarken und
Geopunkten entwickelt. Landmarken
18
14
3
sind weithin sichtbare oder besonders
2
8
1
4
9
bekannte Punkte des Geoparks. Geo13
15
11
11 5
16
6
10
17
punkte sind Fenster in die Erdgeschich19
7
12
te wie z. B. Steinbrüche. Der Horstberg
ist Geopunkt 6 im Gebiet der Landmarke 8 – Schloß Wernigerode®.
www.harzregion.de
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ro
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Informationen zur
Landmarke 8 – Schloß Wernigerode®
Text und Abbildungen: Prof. Dr. Helmut Heinisch, Dr. Dorothee Mertmann,
Gabriele Gehrke, Melissa Sondershausen
Konzeption und Design: DESIGN OFFICE Agentur für Kommunikation
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