Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Anticholinergika Jahr Autoren 1980 Guslandi et al. (2) 6 1982 Brunner (3) 4 1982 Evreux et al. (4) 4 1982 Henry et al. (4) 4 1982 Meunier et al. (4) 6 1982 Trotman et al. (4) 6 1982 Vezzadini et al. (4) 6 1979 Giger et al. (5) 4 1980 Dal Monte et al. (6) 4 1982 Giacosa et al. (3) 4 Wochen Tagesdosis p. o. 100 mg Pirenzepin 1000 mg Cimetidin 100 mg Pirenzepin 1000 mg Cimetidin 150 mg Pirenzepin 1000 mg Cimetidin 100 mg Pirenzepin 1000 mg Cimetidin 150 mg Pirenzepin 1200 mg Cimetidin 100 mg Pirenzepin 1000 mg Cimetidin 100 mg Pirenzepin 1000 mg Cimetidin 75 mg Pirenzepin 1000 mg Cimetidin Placebo 150 mg Pirenzepin 1000 mg Cimetidin Placebo 100 mg Pirenzepin 1000 mg Cimetidin 300 mg Ranitidin Placebo n 15 15 126 128 35 36 22 25 33 31 53 62 19 20 16 16 18 29 28 28 30 30 31 29 kompl. Heilung Signifikanz") 9 (60%) 8 (53%) 81 (64%) 94 (73%) 25 (71%) 21 (58%) 14 (64%) 17 (68%) 26 (76%) 22 (71%) 39 (74%) 52 (84%) 15 (79%) 17 (85%) 11 (72%) 12 (75%) 11 (61%) 21 (72%) 21 (75%) 10 (35%) 24 (80%) 25 (83%) 27 (87%) 9 (31%) n. s. n. s. n. s. n. s. n. s. n. s. n. s. n. s. p < 0.01 p < 0.05 ") Die Berechnung der statistischen Signifikanz erfolgte mit Hilfe des Chi-Quadrat-Testes (mit Korrekturen für kleine Fallzahlen und zweiseitiger Ablesung). Tabelle 1: Randomisierte Studien zur Therapie des Ulcus duodeni mit Pirenzepin und Cimetidin wiedergibt. Das Manuskript wurde Anfang April 1982 zur Drucklegung gesandt, der Artikel erschien am 10. Januar 1983. Die von Herrn Londong angeführten Vergleichsstudien zwischen H 2-RezeptorAntagonisten und Pirenzepin waren dem Autor jedoch aufgrund der bereits erschienenen Veröffentlichungen bzw. der Symposiumsberichte bekannt. Sie führen somit zu keiner wesentlich anderen Schlußfolgerung: 1. Die günstigere Relation von Wirkung und Nebenwirkung beim Pirenzepin gegenüber den klassischen Anticholinergika vom Typ des Atropins geht aus dem Artikel klar hervor. 2. Auf die Wirksamkeit einer Pirenzepin-Therapie (100 bzw. 150 mg pro Tag) beim akuten Ulcus duodeni wurde ausführlich hingewiesen. 42 Die Vergleichsstudien ergeben insofern keine wesentlichen zusätzlichen Informationen als 2.1 bisherige Studien, die zwei wirksame Therapeutika miteinander verglichen haben, stets zu Ergebnissen führten, die keine signifikanten Unterschiede erkennen ließen, 2.2 die meisten der Studien nur kleine Fallzahlen untersuchten und 2.3 in diesen Studien nur dort signifikante Unterschiede selbst gegenüber Placebo zu erzielen waren, wo, wie in Italien, die Placeboheilungen erfahrungsgemäß niedrig liegen. 3. Wenn die pharmazeutische Forschung an der Entwicklung selektiverer Anticholinergika für die Ulkustherapie arbeitet, so Ist das im wesentlichen ein Zeichen dafür, daß die bisherigen, den Anticholinergika eigenen Nebenwirkungen beim Einsatz effektiver Dosen noch zu häufig und auch störend auftreten. Beim Vergleich der verschiedenen Ulkustherapeutika gehört Pirenzepin nicht zu den nebenwirkungsarmen Medikamenten. Insofern ist, wie unter den „Schlußbemerkungen" angeführt, die Renaissance der Anticholinergika in der Ulkustherapie noch nicht vollständig gelungen. Professor Dr. med. Wolf-Peter Fritsch Medizinische Klinik und Poliklinik der Universität Düsseldorf Medizinische Klinik D Moorenstraße 5 4000 Düsseldorf 1 Heft 25 vom 24. Juni 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A