Krallenfrosch - SWR Kindernetz

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Krallenfrosch | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Krallenfrosch
Xenopus laevis
Krallenfrösche sind sehr anpassungsfähig. Sie können kurze Zeit in
salzhaltigem Wasser überleben und kommen auch einige Monate
ohne Nahrung aus.
Aussehen
Krallenfrösche gehören zu den Amphibien und atmen mit Lungen. Sie sehen im Prinzip wie unsere
Frösche aus. Sie werden etwa elf bis 13 Zentimeter groß. Dabei sind die Weibchen der Krallenfrösche
meist deutlich größer als die Männchen und besitzen am Hinterteil einen kleinen Fortsatz, der wie ein
Schwänzchen aussieht. Ihre Haut ist sehr glatt und schlüpfrig, so dass man sie kaum in der Hand
festhalten kann.
Ihren Namen haben die Krallenfrösche von einer Besonderheit: Sie
besitzen an den inneren drei Zehen der Füße große schwarze Krallen.
Auch der lateinische Name Xenopus bezieht sich auf dieses Merkmal: Er
bedeutet "seltsamer Fuß". Die Füße der Hinterbeine haben
Schwimmhäute, die der Vorderbeine nicht.
Die Augen der Krallenfrösche sitzen ziemlich
weit oben auf dem Kopf. Der Bauch und die
Unterseiten der Beine sind meistens beige
gefärbt.
Allerdings können die Tiere auch ihre Farbe ändern und sich heller oder
dunkler färben. Dafür sorgen spezielle Farbkörperchen in den Hautzellen.
Durch diese Verfärbung können sie sich besser an ihre Umgebung
anpassen.
Heimat
Krallenfrösche stammen aus Afrika und leben dort in den Regionen südlich der Sahara. Weil sie aber
früher in medizinischen Labors für Tests verwendet und später in die Natur ausgesetzt wurden, leben
sie heute auch im Südwesten der USA. Es wurden auch schon Tiere in Fluss-Kanälen in den
Niederlanden entdeckt.
Lebensraum
Krallenfrösche leben nicht wie unsere einheimischen Echten Frösche
teils im Wasser und teils auf dem Land, sondern kommen nur im
Süßwasser vor. Sie halten sich in fließenden und in stehenden
Gewässern wie Bächen, Tümpeln und kleinen Seen mit schlammigem
Grund auf.
Das Wasser verlassen sie nur im Notfall, wenn es zum Beispiel
austrocknet oder sie kein Futter mehr finden. Wenn sie über Land
wandern müssen, legen sie in zwei Tagen gerade mal 200 Meter zurück.
Rassen und Arten
Krallenfrösche gehören zur Ordnung der Froschlurche und dort zur Unterordnung der Zungenlosen.
Von ihnen gibt es vier Gattungen: Krallenfrösche, Wabenkröten und zwei verschiedene Gattungen der
Zwergkrallenfrösche. Die Bezeichnung "Zungenlose" kommt daher, dass diese Frösche tatsächlich
keine Zunge besitzen.
Sie sind auch mit unseren einheimischen Fröschen wie etwa dem Grasfrosch verwandt. Diese
gehören aber zur Ordnung der Echten Frösche.
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Von den Krallenfröschen selbst gibt es etwa 18 verschiedene Arten, die aber auch Experten nur schwer
unterscheiden können. Der bekannteste Krallenfrosch ist Xenopus laevis.
Lebenserwartung
Krallenfrösche können sehr alt werden: Sie leben etwa 20 bis 30 Jahre lang.
Alltag
Krallenfrösche werden erst abends und nachts aktiv. Dann suchen sie
den Boden ihres Gewässers nach Nahrung ab. Dabei haben sie eine
besondere Technik entwickelt: Mit ihren Vorderbeinen wühlen sie den
Grund auf, indem sie die Hände zum Maul hin bewegen.
Krallenfrösche sind perfekt an das Leben im Wasser angepasst. Mit ihren
langen, kräftigen Hinterbeinen und den großen Schwimmhäuten zwischen
den Zehen können sie sehr gut schwimmen - sogar rückwärts.
Krallenfrösche können nicht besonders gut sehen und riechen.
Dafür haben sie aber ein anderes Organ, das ihnen hilft, sich im Wasser
zu orientieren: Es ist das so genannte Seitenlinienorgan, das an beiden
Seiten des Körpers verläuft.
Es besitzt bis zu 500 Sinneshaare. Mit diesem Organ nehmen
Krallenfrösche sogar die kleinsten Bewegungen, zum Beispiel von
Beutetieren, wahr.
Berühmt wurden Krallenfrösche, weil man in der ersten Hälfte des letzten
Jahrhunderts entdeckt hatte, dass man sie für Schwangerschaftstests
verwenden kann:
Spritzt man den Urin einer Frau, die ein Kind erwartet, unter die Haut eines Krallenfrosch-Weibchens,
legt dieses innerhalb von zwei Tagen Eier ab. Ist die Frau nicht schwanger, passiert dies nicht.
Nachdem aber später chemische Tests entwickelt wurden, werden die Krallenfrösche heute nicht mehr
zu diesem Zweck in Labors verwendet.
Der Krallenfrosch Xenopus laevis ist der am häufigsten bei uns in
Aquarien gehaltene Krallenfrosch, weil die Tiere sehr anpassungsfähig
sind. Man hat entdeckt, dass Krallenfrösche, obwohl sie aus dem
Süßwasser kommen, sogar in salzhaltigem Wasser überleben können.
Allerdings ist das nur für eine begrenzte Zeit möglich.
Sie können sich auch an extreme Temperaturen anpassen und halten für
kurze Zeit sogar Temperaturen von 0°C oder 30°C aus. In Nordamerika
lebende Krallenfrösche überwintern sogar unter Eis.
Freunde und Feinde
Kormorane und Reptilien wie Schlangen können den Krallenfröschen gefährlich werden. Mit dem Gift,
das die Haut der Krallenfrösche absondert, können sie aber oft Fressfeinde abschrecken. In manchen
Regionen Afrikas wurden Krallenfrösche auch von Menschen gegessen.
Nachwuchs
Die Paarungszeit der Krallenfrösche in Afrika dauert über zehn Monate. Das heißt, sie paaren sich fast
das ganze Jahr über. Sind die Männchen in Paarungsstimmung, bekommen sie an den Innenseiten
der Arme dunkle Flecken. Es sind kleine Saugnäpfe, mit denen sich die Männchen an den Weibchen,
wenn sie sie bei der Paarung umklammern, festhalten.
Anschließend legt das Weibchen bis zu 2000 Eier ab. Die Eier sinken zum Boden oder bleiben an
Wasserpflanzen kleben. Aus den Eiern schlüpfen dann wie bei unseren Fröschen kleine Kaulquappen.
Sie besitzen einen Schwanz und atmen mit Kiemen. Nach und nach wandeln sie sich in kleine
Frösche um. Mit etwa 22 bis 26 Monaten werden Krallenfrösche geschlechtsreif.
Sprache
Krallenfrösche haben sehr eigenartige Rufe: Sie geben lediglich ein leisen Ticken von sich.
Ernährung
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Krallenfrösche haben einen abwechslungsreichen Speiseplan. Sie fressen Insekten und Würmer, die
im Wasser leben, aber auch andere Amphibien und kleine Fische. Weil sie keine Zunge besitzen,
saugen sie die Nahrung in das Maul und in den Magen.
Weil sich Krallenfrösche vor allem mit ihrem Seitenlinienorgan orientieren und die Bewegung ihrer
Beute wahrnehmen, sollten sie mit lebendem Futter wie kleinen Fischen, Mückenlarven,
Regenwürmern und Fliegen gefüttert werden.
Haltung
Krallenfrösche sind im Fachhandel erhältlich. Sie brauchen ein Aquarium
das mindestens 50 x 30 x 30 Zentimeter groß ist. Besser sind aber
größere Becken. Pro Tier rechnet man mit etwa 20 Liter Wasser. Die
Wassertemperatur sollte bei etwa 22°C liegen.
Das Becken sollte mit einem weichen, schlammigen Boden zum Graben
ausgestattet sein. Es sollte aber auch ein paar Steinen geben, zwischen
denen sich die Tiere verstecken können. Außerdem kann man das
Becken mit Aquarienpflanzen ausstatten.
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© Südw estrundfunk 2016
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