PDF-MB_festeSpange - 103 KB

Werbung
Merkblatt für festsitzende kieferorthopädische Geräte („feste Spange“)
Liebe Patienten, sehr geehrte Eltern!
Die diagnostischen Unterlagen für die kieferorthopädische Behandlung haben ergeben, daß ein befriedigendes Ergebnis mit den herkömmlichen Geräten nicht zu erzielen ist.
Daher haben wir uns entschlossen, die Behandlung mit einer sog. „festen Spange“ durchzuführen, mit der
alle Zahnbewegungen erreicht werden können.
Die Eingliederung und Behandlung mit diesem sehr kostspieligen und aufwendigen Gerät ist jedoch nur
dann zu vertreten, wenn mit einer intensiven und konsequenten Mitarbeit von Seiten des Patienten und
der Eltern zu rechnen ist.
Um für die unerläßlichen Verhaltensregeln Verständnis zu erlangen, seien diese kurz in Verbindung mit
der Wirkungsweise des Apparates erläutert.
Dieser besteht im wesentlichen aus drei Teilen:
1. den fest auf den Zahn zementierten Bändern mit kleinen zur Wange und Lippe gerichteten
Schlössern,
2. einem hochelastischen Drahtbogen (für jeden Kiefer), der in den Schlössern am Zahn verankert ist
und die Zähne im Oberkiefer wie Unterkiefer wohlgeordnet nebeneinander stellt,
3. den Gummibändern, die dafür sorgen, daß die Zähne des Unterkiefers in die richtige Position zu
denen des Oberkiefers kommen.
Nun ist sicher verständlich, daß das Anbringen der Bänder und Bögen zu Nischen führt, also für die
Zahnbürste schwer zugängliche Ecken und Winkel. Bleiben nun die sich ständig bildenden Zahnbeläge
dort sitzen, so nisten sich Bakterien ein, die schließlich zur Kariesbildung führen.
Gründliches Reinigen des Apparates und der Zähne, speziell auch der Zahnhälse zwischen den Bändern
und dem Zahnfleischrand nach jeder Mahlzeit ist dringend erforderlich. Hierfür ist also ein erheblich
größerer Zeitaufwand nötig als sonst üblich.
Um der Kariesbildung weiter vorzubeugen, sollen die Zähne zweimal wöchentlich abends mit „Elmex
gelee“ (in der Apotheke erhältlich) geputzt werden. Nach der Zahnreinigung sollte nur sehr gut ausgespuckt werden und nicht mit Wasser nachgespült werden. Die darin enthaltende Fluoridverbindung
kann so über Nacht einwirken.
Weiter ist zu beachten, daß vorsichtiger gekaut werden muß, insbesondere nicht zu harte Speisen verzehrt
werden dürfen. Das Beißen z. B. in einen Apfel oder eine Mohrrübe würde die empfindlichen Drahtbögen
verbiegen und dazu führen, daß die Zähne an einen falschen Ort wandern.
Sollten einmal kleine Verbindungsdrähte reißen und in die Schleimhaut pieken, die Drahtbögen verbiegen
oder gar brechen, der Vorrat an Gummibändern erschöpft sein, oder sich gar ein Band vom Zahn lösen,
so ist mit der Schwester unverzüglich telefonisch ein Termin zu vereinbaren.
Kleinere Druckstellen an der Wangenschleimhaut kann man am besten selber beheben, indem man einen
Streifen von dem zur Verfügung gestellten Wachs auf die verursachenden Drahtteile aufdrückt. Eventuell
verbogene feine Drähte, mit denen der Bogen an den Bändern verbunden ist, können bei Beschwerden
selbst, z. B. mit einem Streichholz wieder an die richtige Stelle gebracht werden.
Die Haftung der Bänder auf den Zähnen ist alle 2-3 Tage vom Patienten selbst zu kontrollieren, indem
man diese mit Zeigefinger und Daumen vorsichtig umfaßt und einen leichten Zug ausübt. Setzen sich
unter einem gelösten Band Beläge und Speisereste fest, können innerhalb weniger Tage Zahnschmelzschäden auftreten. Zu den Gummibändern sei noch gesagt, daß diese ständig getragen werden müssen,
da die Elastizität sehr schnell nachlässt.
Alle diese Richtlinien sollten konsequent befolgt werden, andernfalls kann sich daraus eine weit
ungünstigere Zahnstellung ergeben als vor der Zahnregulierung. Man bedenke aber auch die Vorteile
dieser Behandlungsmethode! Sie führt in kürzerer Zeit zu einem besseren Resultat. Außerdem tritt keine
Sprachbehinderung auf, da der Zungenraum in keiner Weise eingeengt wird.
Dr. Andree Schmitzius · Fachzahnarzt für Kieferorthopädie · Neumarkt 1d · 29221 Celle · 05141-740661
Herunterladen