ABACUS/TR Meldung von Derivatekontrakten an Transaktionsregister Ein Transaktionsregister ist ein Unternehmen, das eine elektronische Datenbank zur Dokumentation von abgeschlossenen, modifizierten und terminierten Derivatekontrakten unterhält1. Über die Dokumentationsfunktion eines Transaktionsregisters soll gesteigerte Transparenz an den Finanzmärkten geschaffen werden. Den Transaktionsregistern kommt demnach eine bedeutende systemische Rolle innerhalb der Europäischen Marktinfrastruktur zu. Regulatorische Anforderungen Regulatorische Grundlage für die Meldepflicht in Europa ist die European Market Infrastructure Regulation (EMIR)2. Die EMIR wurde am 29. März 2012 vom Europäischen Parlament verabschiedet und ist am 16. August 2012 in Kraft getreten. Gem. Art. 9 Abs. 1 EMIR ist von den Gegenparteien und den CCPs sicherzustellen, dass jeder Abschluss, jede Änderung und jede Beendigung eines Derivatekontraktes – unabhängig davon, ob außerbörslich oder börslich gehandelt – bis zum Ende des folgenden Geschäftstages an ein Transaktionsregister gemeldet wird. Beide Gegenparteien des Geschäftes sind nach der EMIR verpflichtet, Bestandteile der Meldung an das Transaktionsregister vorzunehmen und Mehrfachmeldungen durch die beteiligten Parteien zu vermeiden. Meldepflichtige Unternehmen, Termine und Inhalte Die Meldepflicht gilt nicht nur für finanzielle und nichtfinanzielle Gegenparteien, sondern gemäß Art. 1 Abs. 5 EMIR auch für multilaterale Entwicklungsbanken, öffentliche Stellen, die Europäische Finanz­stabilisierungsfazilität und den Europäischen Stabilitätsmechanismus. Auf Grund der Verschiebung der Meldepflicht von Zins- und Kreditderivaten sind seit dem 12. Februar 2014 alle Derivateklassen meldepflichtig. Die Einzelheiten der Kontrakte, die gemeldet werden müssen, sind von der European Securities and Markets Authority (ESMA) in den Definitionen der technischen Regulierungsstandards (RTS), die am 27. September 2012 finalisiert wurden, festgeschrieben. Zwingend zu melden sind, neben Stammdaten der beteiligten Parteien, die Art des Kontraktes, Basiswert, Fälligkeit, Nominalwert, Preis und Abwicklungszeitpunkt. Die Inhalte der Meldung sind vom jeweiligen Transaktionsregister nach Anfrage an die Aufsichtsbehörden weiterzuleiten. EMIR vs. Dodd-Frank Act Der Gegenpart zur EMIR ist in den USA der Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act (DFA), der am 21. Juli 2010 verabschiedet wurde. Die Umsetzung der Meldepflicht gem. Dodd-Frank Act erfolgt in drei Stufen in Abhängigkeit der Assetklasse, des Markteilnehmer-Status und der meldepflichtigen Gegenpartei. Europäische Marktteilnehmer sind nach DFA meldepflichtig, wenn ein Derivatekontrakt mit einer amerikanischen Gegenpartei abgeschlossen wird, die einen kleineren Marktteilnehmer-Status aufweist. Dies ist insbesondere beim Abschluss von Derivatekontrakten mit US-Unternehmen der Fall. In Abgrenzung zur EMIR muss gem. DFA lediglich die „größere“ Gegenpartei melden3. Marktteilnehmer haben sowohl nach EMIR als auch nach DFA jedoch die Möglichkeit, die Durchführung der Meldung an eine Dritte Partei zu delegieren. 1 Vgl. Arbeitsdokument der Kommissions-Dienststellen zu EMIR v. 15.09.12, S. 6 f. verabschiedete Fassung der EMIR vom 11.04.12 3 Nach Dodd-Frank ist die Größe der Gegenpartei vom US-Swap Dealer Volumens und der Höhe des Portfolio-Exposures abhängig. 2 Vgl. Auf Grund der neuen aufsichtsrechtlichen Regime EMIR in Europa und Dodd-Frank in den USA müssen stufenweise alle Derivatekontrakte an zentrale Transaktionsregister gemeldet werden. Der Startzeitpunkt in Europa für EMIR war der 12. Februar 2014. Gemäß Dodd-Frank waren die ersten Meldungen bereits seit dem 2. Januar 2013 abzugeben. Mit der neuen Software ABACUS/TR bietet BearingPoint die entsprechendeLösung zur einheitlichen Meldung. Die Software basiert auf dem bewährten ABACUS Framework, das bei vielen Kunden seit Jahren erfolgreich für diverse aufsichtsrechtliche Meldungen wie z. B. SolvV, GroMiKV oder Solvency II genutzt wird. Markt für Transaktionsregister Im Markt befinden sich zahlreiche Transaktionsregister, wobei für europäische Marktteilnehmer insbesondere das Global Trade Repository (GTR) der DTCC und REGIS-TR von BME und Clearstream von Bedeutung sind. Beide verfolgen einen globalen Ansatz, mit dem Ziel alle regulatorischen Meldeanforderungen weltweit abzudecken. Es ist davon auszugehen, dass sowohl DTCC als auch REGIS-TR als marktführende Transaktionsregister zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Meldepflicht nach EMIR alle meldepflichtigen Assetklassen nach EMIR und Dodd-Frank Act abdecken. ABACUS/TR (Transaktionsregister) Mit ABACUS/TR bietet die BearingPoint Software Solutions GmbH eine Standardsoftware, welche die gängigen gesetzlichen Vorschriften zur Meldung an die Transaktionsregister abdeckt. IT-Architektur Durch den modularen Aufbau ist ABACUS/TR individuell konfigurierbar. Die Meldungen können einfach, effizient und kostengünstig erzeugt und anschließend bei den Transaktionsregistern eingereicht werden. ABACUS/TR basiert auf einer modernen und zukunftssicheren Systemarchitektur. Wesentliche Bestandteile dieser Architektur sind eine flexible Client-Server-Architektur (3-Tier-Architektur) und eine relationale Datenbank. Darüber hinaus ist ABACUS/TR eine webbasierte Anwendung und bildet somit auch eine ideale Basis für eine Outsourcing-Lösung. ABACUS/TR läuft plattformunabhängig und ist durch seine Mandantenfähigkeit sowohl für kleine als auch für große Institute eine etablierte Hilfe. Fachliche Abdeckung Derzeit können mit ABACUS/TR die Transaktionsregistermeldungen an die Transaktionregister DTCC und Regis-TR erstellt werden. Dies gilt sowohl für die Meldungen für ein einzelnes Institut als auch die konso­lidierten Meldungen einer Institutsgruppe. In der Regel wird ABACUS/TR von den Instituten als „Vollversion“ genutzt. Hierbei erfolgt eine Anbindung an die bestandsführenden Systeme der Institute und die notwendigen Daten werden automatisiert über eine Schnittstelle an ABACUS/TR geliefert. Dies ermöglicht eine automatisierte Erstellung der Meldungen bis hin zur Abgabe bei den Transaktionsregistern. Datenimport Der Prozess für die Berichterstellung mit ABACUS/TR ist in hohem Maß standardisiert. Die benötigten Daten stammen aus den Vor- bzw. Liefersystemen des Unternehmens oder Instituts. Diese Daten werden über standardisierte und redundanzarme Lieferschnittstellen bereitgestellt, die für alle Anwender einheitlich sind. ABACUS/TR verlangt keine Anlieferung von bereits vorverarbeiteten Daten, so dass die Funktionalitäten und Logiken nicht in der Schnittstelle und damit auch nicht durch den Anwender erstellt und gewartet werden müssen. Vielmehr werden diese von der Software übernommen. ABACUS/TR-Light Bei Bedarf, insbesondere für kleine Unternehmen oder Institute, kann ABACUS/TR speziell als sogenannte „ABACUS/TR-Light“-Version eingesetzt werden. Hierbei erfolgt die manuelle Erfassung der melderelevanten Daten direkt in den entsprechenden Bildschirmmasken. Insofern entfällt der Aufwand für eine Anbindung über eine Schnittstelle und die Meldungen können im elektronischen Format an die Transaktionsregister übermittelt werden. Der Betrieb der Softwarelösung kann von dem meldenden Unternehmen übernommen werden. Alternativ ist auch eine Software-as-a-Service (SaaS) Variante verfügbar. Über BearingPoint BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern und die daraus entstehenden komplexen Systeme flexible, fokussierte und individuelle Lösungswege erfordern. Unsere Kunden, ob aus Industrie und Handel, der Finanz- und Versicherungswirtschaft oder aus der öffentlichen Verwaltung, profitieren von messbaren Ergebnissen, wenn sie mit uns zusammenarbeiten. Wir kombinieren branchenspezifische Management- und Fachkompetenz mit neuen technischen Möglichkeiten und eigenen Produkt-Entwicklungen, um unsere Lösungen an die individuellen Fragestellungen unserer Kunden anzupassen. Dieser partnerschaftliche, ergebnisorientierte Ansatz bildet das Herz unserer Unternehmenskultur und hat zu nachhaltigen Beziehungen mit vielen der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen geführt. Unsere 3.350 Mitarbeiter unterstützen zusammen mit unserem globalen Beratungs-Netzwerk Kunden in über 70 Ländern und engagieren sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg. www.bearingpoint.com © 2014 BearingPoint GmbH, FC 0831 DE Kontakt BearingPoint Software Solutions GmbH Speicherstraße 1 60327 Frankfurt am Main Germany Bereich Marketing/Sales: bess-marketing-vertrieb@ bearingpoint.com +49 69 567 007 910 www.bessgmbh.com