Geschichte: Ballett Die Anfänge des Balletts liegen im 15. und 16. Jahrhundert, es entstand an den italienischen Fürstenhöfen. Damals war es noch keine eigenständige Kunstform, sondern eine Vereinigung von Schauspiel, Malerei, Poesie, Musik und Tanz. Es gab keine eigenen Tanzsäle oder Bühnen, die Darbietungen fanden in Bankett- bzw. Ballsälen statt. In Frankreich wurde das Ballett weiterentwickelt, es wurde Selbständig. Zu dieser Zeit gab es Tanzszenen, die mit kurzen Zwischenspielen (Handlungsteilen) ergänzt waren. Da es nun Vorwiegend zur Unterhaltung des Adels diente, wurde großer Wert auf prachtvolle Kostüme, kunstvolles Bühnenbild und Bühneneffekte gelegt. „Le Ballet Comique de la Deine“ (Das komische Ballet der Königin) ist das erst Ballett von dem noch die gesamte Partitur erhalten ist. Seine Glanzzeit hatte das Ballett zu Zeiten Ludwig XIV (1643 – 1753). „Der Sonnenkönig“ war selbst ein begeisterter Tänzer und hatte seinen Beinahmen angeblich durch eine Rolle ,die er in einem seiner Ballette tanzte. 1661 gründete er die „Academy royale de dance“ in Paris. Von da an tanzten Hauptsächlich Berufstänzer, selbst Ludwig XIV trat ab 1670 nicht mehr auf. Die meisten Stücke wurden von Jean-Baptiste Lully komponiert, Pierre Beauchamp war für die Choreographie verantwortlich. Beauchamp schreibt man auch die Erfindung der fünf Fußpositionen zu. Das Ballett war eine reine Männerdomäne ( Frauenrollen wurden durch Masken dargestellt), erst 1681 wurde es erstmals offiziell erlaubt, dass Frauen auftraten. 1700 schrieb der französische Ballettmeister Raoul Ferillett das Buch „Chorégraphie“, die darin erwähnte Tanztechnik (Schritte und Posen) werden auch heute noch verwendet. Zur gleichen Zeit entstand eine neue Form; opera-ballet (Ballettoper), in dieser waren die Tänze durch ein gemeinsames Motiv verbunden. Eine der ersten opera-ballet war „Les Indes galantes“ (1735 von Jean Philippe Rameau), darin wurden verschiedene exotische Länder und Völker dargestellt. Im 18. Jahrhundert zeigte sich eine deutliche Veränderung des Balletts, dies zeigte sich besonders in den Kostüme. Bis zu den Anfängen des Jahrhunderts gehörten Masken, Perücken, gewaltige Kopfschmucke und hochhackige Schuhe zu den Kostümen (für beide Geschlechter). Frauen trugen einen „pouniers“(ein Reifrock der drapiert wurde) und Männer einen „tonnebt“ (ein knielanger Reifrock). Die Französin Marie Camargo gehörte zu den ersten Tänzerinnen, die ihre Röcke kürzte und Schuhe ohne Absätze trug, um ihre Sprünge sichtbarer zu machen. Als in der zweiten Hälfte der Jarhunderts der Spitzentanz entstand, setzte sich die Rockkürzung auch allgemein durch. Da es allerdings noch keine geblockten Spitzenschuhe gab, war es den Tänzerinnen nur kurze Zeit möglich auf Spitze zu stehen. Eine der wohl radikalsten Stilbrüche begang Marié Sallé, als sie statt ihrem Korsett eine griechische Tunika in „Pygmalion (1739) trug. Der italienische Choreograph Carlo Blasis schrieb in seinem Buch „Code of Terpisichore“ (1830) über die Tanztechnik des Balletts. Er gilt auch als Erfinder der „Attitude“, © 2006 - Sandra Breit Geschichte: Geschichte: B - boing Ballett (Breakdance) Überlieferungen zu folge ließ er sich von den Statuen des flämischen Bildhauers Grambalogna (besonders durch die des Gottes Merkur) inspirieren. Die Entstehung des „romantischen Balletts“ lässt sich genau bestimmen. Es war die Uraufführung des Stückes „La Sylphide“ (1832) in Paris. Die Choreographie stammte von Fillippo Taglioni und die Hauptrolle der „Sylphide“ ( ein übernatürliches Wesen) tanzte seine Tochter Marie Taglioni. Um die Leichtigkeit und Körperlosigkeit darzustellen verwendeten sie hauptsächlich Spitzentanz. Das Stück brachte viele Änderungen, sowohl in der Thematik, im Stil, in der Technik und den Kostümen. Wenige Jahre später 1841 entstand ein weiteres Stück, dass als Thema menschliche und übernatürliche Sphären hatte, Giselle. Aber „romantische Ballette“ behandelten auch andere Thematiken. Die österreichische Tänzerin Funny Elßer verhalf bodenständigeren und sinnlicheren Charakteren zu Bekanntheit. Einer der berühmtersten Tänze ist der „Cachucha“ aus „Le Diable Boitex“ („Der hinkende Teufel“; 1836) Zu dieser Zeit dominierten die Frauen das Ballett, zu den bekanntesten zählen Marie Taglioni (sie tanzte u.a. auch in Russland) und Funny Elßer (sie tanzt auch in Russland und USA). Allerdings gab es auch sehr gute männliche Tänzer, wie Jals Perrat und arthur Saint León ( beide kreierten u.a. auch in Russland einige Ballette). In Paris war die große Zeit des Balletts vorbei, nur wenige bedeutente Stücke wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kreiert. Mit Ausnahme von „Coppélia“ von Saint León (1870), in diesem wird (gegen jede Tradition) die männliche Hauptrolle von einer Frau getanzt. Doch zugleichen Zeit beginnt in Russland die große Blütezeit des Balletts. Marius Petipa wurde Choreograph des Kaiserlichen Russischen Balletts und vervollkommnet das abendfüllende Handlungsballett (dieses Tanzszenen und pantomimische Szenen ineinander fügt). Es entstehen viele berühmte Ballette, wie „Schwanensee“, „Dornröschen“ und „Der Nussknacker“ (die Musik stammte von Peter Tschaikovsky) Am Anfang des 20. Jahrhunderts arbeitet Michail Fokin ausgehend von Petipas Choreographiethematik, an einer Veränderung der Choreographie, des Bühnenbildes und der Kostüme, mit dem Ensemble des „Ballets Russes“ gelingt es ihm seine Vorstellungen zu verwirklichen. 1909 gibt das „Ballets Russes“ sein Depüt in Paris, es wird zu einem vollen Erfolg. Sie wurden ein Synoniem für Innovation und Unterhaltung, diesen guten ruf konnten sie sich mehr als zwanzig Jahre erhalten. Das ist wohl auch Diaghilev zu verdanken. Er arbeitete mit bedeutenden Künstlern, wie Pablo Picasso oder Igor Strawinsky zusammen und seine eine Choreographen, zu denen u.a. Fakin zählt experimentierten immer wieder mit neuen Themen und Bewegungsstilen. Die großen Erfolge des „Ballets Russes“ und seinen Mitgliedern belebten das Ballett weltweit. Die russische Ballerina Anna Paulova verließ das Ensemble und gründete eine © 2006 - Sandra Breit Geschichte: Ballett eigene Truppe, mit der sie internationale Gastspiele gab. Fokin arbeitete mit vielen verschiedenen Kompanien zusammen u.a. mit dem späteren „American Ballet Theater“. Ebenfalls zwei Mitglieder des „Ballets Russes“, Dame Marie Rambert und Dame Ninette de Valoise gelten als Begründer des britischen Balletts. Zu ihren Schülern zählten auch Sir Fredrick Ashton, Antony Tador und John Cranko. In den 20er und 30er Jahren kehrten immer mehr Tänzer (z.B. Martha Graham, Doris Humphrey) in der USA und in Deutschland dem Ballett den Rücken und widmeten sich dem Modern Dance. Sie schufen eigene expressive Bewegungen und Choreographien, die ihrer Meinung nach, mehr auf das tatsächlichen Leben bezogen waren. Zu dieser Zeit fing auch eine langsame Vermischung des Balletts mit Modern Dance und Jazz Dance an. Seit den 40er Jahren gibt es in New York (USA) zwei berühmte Kompanien: „American Ballet Theater“(ABT) und „New York City Ballet“. 1956 traten erstmals wieder, seit dem zweiten Weltkrieg, russische Kompanien (Bolschoi und Kirov Ballett) im Westen auf. Dies ermöglichte den russischen Tänzern, wie Rudolff Nurejev, Natalia Makorowa und Michail Barischnikow Weltweiten Ruhm zu erlangen. Im heutigen Ballett herrscht eine große Stilvielfallt im Repertoir.Das ist auf der einen Seite den Tänzern zu verdanken, diese erweitern immer mehr ihr technisches Können und ihre dramatischen Ausdruckmöglichkeiten und auf der anderen Seite den Choreographen die immer wieder mit neue und traditionelle Richtungen experimentieren. Diese Mischung aus Tradition und ständiger Weiterentwicklung hat es das Ballett wohl zu verdanken, dass es noch nach vielen Jahrhunderten tief in unserer Kultur (weltweit) verankert ist. © 2006 - Sandra Breit