Falldemo-1.7 Intraossäres Ganglion mit Peroneusparese am

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Falldemo-1.7 Intraossäres Ganglion mit Peroneusparese am Unterschenkel ein Fallbericht
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F. Stang , T. Bartscher , F. Siemers , P. Mailänder
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UK S.-H., Campus Lübeck
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Einleitung:
Ganglien sind benigne Tumore, die typischerweise im Bereich der Hand
beobachtet werden. Der folgende Fallbericht beschreibt ein Ganglion im
Unterschenkel.
Fallbeispiel:
Ein 20-jähriger, sportlicher Patient stellte sich mit einer progredienten
Peroneusparese am rechten Unterschenkel vor. Ein halbes Jahr zuvor war bei der
Diagnose eines intraneuralen Ganglions eine fragliche Tumorextirpation auswärts
in einer neurochirurgischen Praxis durchgeführt. Eine histologische
Diagnosesicherung wurde nicht durchgeführt. Klinisch zeigte sich eine pralle
Schwellung am proximalen lateralen Unterschenkel, mit einem Kraftgrad von M3-4
bei der Fußextension. Im konventionellen Röntgenbild zeigten sich zystische
Läsionen in der proximalen Fibula. Im MRT und in der Sonographie ließ sich ein
flüssigkeitsgefüllter, septierter Tumor mit einer maximalen Ausdehnung von 10x6
cm unter dem M. peroneus longus nachweisen, der eine deutliche Eindellung der
Fibula mit reaktiven Knochenanbauten provoziert. Der Tumor durchbrach die
Membrana interossea und lag zum Teil auch im dorsalen Kompartiment. Bei der
operativen Tumorresektion und in der Histologie bestätigte sich der klinische
Verdacht eines Ganglions. Die Nn. peronei superficialis et profundus waren
deutlich komprimiert, lagen aber außerhalb der Tumorkapsel.
Diskussion:
Ganglien sind benigne Tumore, die meistens einen Ursprung aus einem Gelenk
oder Sehnenscheide haben und oft im Bereich der Hand beobachtet werden.
Intraossäre Ganglien sind seltener, intraneurale Ganglien eher als Rarität zu
beurteilen.
Als Differentialdiagnose muss
bei Tumoren >5cm
mit
subfaszialer/submuskulärer Lokalisation an ein Sarkom gedacht werden. Die
Rezidivrate von Ganglien liegt erfahrungsgemäß trotz radikaler Operation bei ca.
20%. Ausgedehnte Tumore unklarer Dignität sollten in entsprechenden
Kompetenzzentren behandelt werden. Im vorliegenden Fall ist der Patient
präoperativ über eine primäre Nervenrekonstruktion und mögliche sekundäre
motorische Ersatzplastiken aufgeklärt worden.
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