6 Vegetative Innervation von Kopf und Hals 6 Vegetative Innervation von Kopf und Hals Fragen in den letzten 10 Examen: 9 6 Das Thema der vegetativen Innervation und der dazugehörigen Ganglien ist für die meisten Physikumsanwärter ein sehr unbeliebtes Kapitel. Hast du aber die Drüsen im Kopf-/Halsbereich sowie die Hirnnerven sieben und neun schon gelernt, so ist es ein Kinderspiel, sich auch die wesentlichen Aspekte dieses Themas anzueignen. Da die vegetative Innervation von Kopf und Hals immer wieder gefragt wird, solltest du die folgenden Seiten aufmerksam lesen, sorgfältig lernen und anschließend im Schlaf können. sche Ganglion lediglich hindurchziehen, ohne verschaltet zu werden, 3. sensible Fasern, die nicht verschaltet werden und die sich auf dem Weg zum ZNS dem jeweiligen Ganglion anlagern. 6.1 Das Ganglion ciliare liegt in der Orbita, direkt hinter dem Bulbus oculi (retrobulbär) und lateral des Nervus opticus. Es dient der Verschaltung parasympathischer Fasern, die für die Akkomodation und den Pupillenreflex notwendig sind. Außerdem hat das Ganglion viele multipolare Nervenzellen. Präganglionäre parasympathische Fasern, die im Nucleus oculomotorius accessorius (Edinger Westphal) des dritten Hirnnerven im Mesencephalon ihren Ursprung haben und mit dem N. oculomotorius in die Orbita gelangen (s. 5.1.3, S. 39), werden hier (organnah) auf das zweite postganglionäre parasympathische Neuron verschaltet. In Form der Nn. ciliares breves gelangen sie dann zum M. ciliaris und M. sphincter pupillae, wo sie für die Akkomodation und den Pupillenreflex sorgen (s. Abb. 47, S. 55). Postganglionäre sympathische Fasern innervieren den M. dilatator pupillae (Sympathikusaktivierung, Folge: Augen weit auf!) und gelangen vom oberen Halsstrangganglion mit den Gefäßen in den Schädel und zum Auge. Hierbei begleiten sie auch die A. carotis interna. Allgemeines zu den Ganglien Man unterscheidet parasympathische Ganglien von sympathischen und sensiblen Ganglien. Im Kopf- und Halsbereich existieren vier wichtige parasympathische Ganglien, auf die im schriftlichen Examen sehr viel Wert gelegt wird und die du daher unbedingt lernen und verstehen solltest. Hast du den Inhalt dieses Kapitels im Kopf, kannst du aber die meisten Fragen aus dem Komplex Kopf und Hals gut beantworten – daher also hier mal wieder besonders aufgepasst… Die vier parasympathischen Ganglien sind: – das Ganglion ciliare, – das Ganglion pterygopalatinum, – das Ganglion submandibulare und – das Ganglion oticum. In diesen Ganglien befinden sich: 1. präganglionäre parasympathische Fasern, die organnah auf das zweite postganglionäre Neuron verschaltet werden, 2. postganglionäre sympathische Fasern, die bereits organfern im Grenzstrang verschaltet wurden und durch das parasympathi- 54 Wie in Kapitel 4.5, S. 26 bereits erwähnt, werden alle wesentlichen Drüsen im Kopf- und Halsbereich durch parasympathische Fasern innerviert, die im Nervus (intermedio)facialis verlaufen. Eine Ausnahme bildet die Parotis, die vom N. glossopharyngeus versorgt wird. 6.1.1 Ganglion ciliare