Radiologische Diagnostik der Knochen und Gelenke Ein multimodaler Ansatz von Klaus Bohndorf, Herwig Imhof, Wolfgang Fischer erweitert Radiologische Diagnostik der Knochen und Gelenke – Bohndorf / Imhof / Fischer schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG Thematische Gliederung: Orthopädie, konservativ Thieme 2006 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 978 3 13 110982 8 Inhaltsverzeichnis: Radiologische Diagnostik der Knochen und Gelenke – Bohndorf / Imhof / Fischer 374 9 Gelenke 9.6 Tumoren und tumorähnliche Läsionen der Gelenke Zu den Ganglien und synovialen Zysten vgl. das Glossar in Abschnitt 3.3.6. Andere Ganglien und synoviale Zysten führen nur selten zu Druckusuren. 9.6.1 Ganglion und synoviale Zyste Es handelt sich bei Ganglien um gelenknahe Raumforderungen, die im Idealfall echoarm sind. Meistens ist die Echotextur allerdings gemischt. Häufig gelingt bei Ganglien die Zuordnung zur zugrunden liegenden Struktur (z.B. Meniszi, Kreuzband, Sehnenscheide). Synoviale Zysten sind meistens echoarm. Die Kommunikation zum Gelenk oder zur Bursa ist nicht selten darstellbar und erlaubt eine sichere Diagnose. Ganglien und synoviale Zysten sind in der Regel juxtaartikulär gelegene Raumforderungen. Obwohl häufig synonym gebraucht, sollte eine begriffliche Trennung erfolgen. Ganglien haben keine synoviale Auskleidung und bestehen aus mukoider Grundsubstanz. Sie entstehen auf dem Boden einer Degeneration von Bindegewebe. Synoviale Zysten sind flüssigkeitsgefüllt und von Synovialis ausgekleidet. Sie entstehen als Ausstülpung einer Gelenkkapsel, einer Bursa oder Sehnenscheide. Ganglien sind zystische Hohlräume, die von einer gal- PATHO lertartigen Matrix ausgefüllt und von einem fibrösen Saum umgeben sind. Sie entstehen als Degeneration von Bindegewebe und ihre Lokalisation beschränkt sich deswegen nicht auf Strukturen der Gelenke. Bei synovialen Zysten findet man grundsätzlich eine fibröse Wandung, innen ausgekleidet mit einer Synovialis. Es handelt sich häufig um Zufallsbefunde, aber auch KLINIK Schwellung und umschriebene Schmerzen können auf- treten. Die Kompression benachbarter Strukturen (z.B. N. peronaeus, N. suprascapularis) und akute Schmerzereignisse durch Rupturen sind ebenfalls klinisch relevante Folgen. Synoviale Zysten sind häufig ein Begleitsymptom. Als zugrunde liegende Erkrankung ist vor allem an die rheumatoide Arthritis und Erkrankungen zu denken, die mit rezidivierenden Ergüssen einhergehen (Arthrose, Trauma). RÖ intraossären SONO Es finden sich juxta-, selten intraartikuläre Raumforderungen, deren Dichtewerte meistens unter denen von Tumoren oder Muskulatur liegen. CT Charakteristisch ist das wasseräquivalente Signal bei Ganglien und synovialen Zysten in T2 FSE. Die Läsionen sind glatt berandet. Beweisend ist bei Unklarheiten eine fehlende zentrale Kontrastmittelanreicherung. Nur der periphere Rand oder die Läsionen durchziehende Septen nehmen Kontrastmittel auf (Abb. 9.169 a, b bis 9.172 a ± c). Bei synovialen Zysten im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis kommt es im akuten Stadium zu einer starken Kontrastmittelanreicherung der Wand. MRT Nur im Einzelfall sind intra- oder juxtaartikulare Tumoren zu bedenken. Die zentrale Kontrastmittelaufnahme des Tumors klärt die Differenzialdiagnose. DD Abb. 9.169 Synoviale Zyste der Beugesehnen. Bohndorf, Imhof, Fischer, Radiologische Diagnostik der Knochen und Gelenke (ISBN 3131109823), 2006 Georg Thieme Verlag KG 9.6 Tumoren und tumorähnliche Läsionen der Gelenke Abb. 9.170 Synoviale Zyste, vom Schultergelenk ausgehend und nach dorsomedial sich entwickelnd. Gefahr des Engpasssyndroms des N. suprascapularis. Kontinuierliche axiale Schichten. Abb. 9.171 Ganglion in der Patellarsehne (Nebenbefund: rheumatoide Arthritis). Abb. 9.172 Intraossäres Ganglion, posttraumatisch. Bohndorf, Imhof, Fischer, Radiologische Diagnostik der Knochen und Gelenke (ISBN 3131109823), 2006 Georg Thieme Verlag KG 375