Giardia lamblia

MERKBLATT
Stand: 07/2014
Giardia lamblia
Giardien sind einzellige Parasiten, die sich im Darm vermehren und eine Durchfall-Erkrankung hervorrufen könne. Die Erkrankung ist weltweit verbreitet, jedoch
in warmen Ländern häufiger als in Deutschland. Kinder und jüngere Erwachsene
erkranken häufiger als andere Altersgruppen.
Übertragungsweg
Die Erreger werden als Zysten (abgekapselte Ruheform) mit dem Stuhl von infizierten Menschen und Tieren (Rindern, Haustieren) ausgeschieden. Die Infektion
des Menschen erfolgt vor allem durch die Aufnehme von fäkal kontaminiertem
Trinkwasser oder verunreinigten Lebensmitteln (z.B. gedüngte Salate, ungewaschenes Obst). Eine Erreger-Übertragung durch „schmutzige Hände“ ist auch
möglich, scheint aber – außer bei Kindern – sehr selten vorzukommen. Für eine
Infektion kann die Aufnahme von etwa zehn Zysten bereits ausreichen.
Dauer Ansteckungsfähigkeit
Solange Zysten ausgeschieden werden, besteht eine Ansteckungsfähigkeit. Unbehandelte infizierte Personen können Zysten über Monate ausscheiden.
Inkubationszeit
Die zeit zwischen den Erregeraufnahme und dem Auftreten erster Erkrankungserscheinungen beträgt 3 bis 25 Tage, meistens jedoch 7 – 10 Tagen.
Erkrankungsbild
Die Erkrankung verläuft sehr unterschiedlich, oftmals treten keine Symptome auf.
Es kann jedoch auch zu starken Durchfällen (meist schaumig-wässrig), krampfartigen Bauchschmerzen, Blähungen, Erbrechen, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit kommen. Gewichtsverluste sind möglich aufgrund der gestörten Aufnahme von Nährstoffen im Darm. Nach 2 – 3 Wochen kommt es meist spontan zur
Besserung, es gibt jedoch auch chronische Verläufe.
Therapie
Alle Infizierten, ob mit oder ohne Krankheitszeichen, sollten antibiotisch behandelt werden, damit sie nicht weiter als Infektionsquellen wirken können. Für die
Durchführung der Therapie wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
Hygienemaßnahmen
Da die Erreger mit dem Stuhl ausgeschieden werden, muss die Toilettenhygiene
besonders beachtet werden. Große Sauberkeit ist oberstes Gebot. Die Hände
müssen, insbesondere nach Toilettenbenutzung und vor der Zubereitung von
Lebensmitteln, unter fließendem Wasser gründlich mit Seife gewaschen werden.
Die Benutzung eines personenbezogenen Handtuchs und Flüssigseife ist zu
empfehlen.
Auf den Besuch von Schwimmbädern muss zum Schutz der übrigen Badegäste
wegen der hohen Widerstandsfähigkeit der Zysten gegen Chlor bis zum Abschluss der Behandlung verzichtet werden.
Maßnahmen
Erkrankte dürfen nicht in Lebensmittelbetrieben oder Trinkwasserversorgungsanlagen tätig sein. Kinder unter 6 Jahren dürfen Gemeinschaftseinrichtungen erst
wieder betreten wenn eine Weiterverbreitung der Infektion nach ärztlichem Urteil
nicht mehr zu befürchten ist.
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