MERKBLATT Stand: 04/2014 Hirnhautentzündung durch Haemophilus influenzae b Die weltweit verbreiteten Bakterien vom Typ Haemophilus influenzae b verursachen neben z. B. Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Herzbeutelentzündung, Gelenkentzündungen vor allem auch schwere systemische Erkrankungen wie Gehirnhautentzündung, Kehldeckelentzündung oder Sepsis (sog. Blutvergiftung). Betroffen sind vor allem Kinder unter 4 Jahren und Erwachsene mit schweren Grunderkrankungen. Die Häufigkeit schwerwiegender Erkrankungen bei Kleinkindern hat seit Einführung der Schutzimpfung deutlich abgenommen. Inkubationszeit und Krankheitsverlauf Die Inkubationszeit ist nicht genau bekannt, wird aber im Bereich von wenigen Tagen angenommen. Die Krankheitszeichen einer lebensgefährlichen Hirnhautentzündung setzen plötzlich ein mit Fieber und Bewusstseinsstörungen. Die sonst typische Nackensteifigkeit kann bei Kleinkindern fehlen. Krampfanfälle können auftreten. Eine Kehldeckelentzündung beginnt ebenfalls plötzlich mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Sie verschlechtert sich rasch: vermehrter Speichelfluss und Atemnot bis zu einer kompletten Verlegung der Atemwege. Übertragungsweg Einatmen infektiöser Tröpfchen beim Sprechen oder Husten oder auch über direkten Kontakt. Häufig finden sich diese Bakterien auf der Rachenschleimhaut gesunder erwachsener Keimträger. 24 Stunden nach Einleitung der antibiotischen Therapie ist keine Ansteckungsfähigkeit mehr anzunehmen. Diagnostik und Therapie Diagnosesicherung der systemischen Erkrankung durch Untersuchung von Blut oder Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit. Antibiotische Behandlung. Prävention Die wirksamste Vorbeugung ist die Hib-Impfung, welche als Standardimpfung ab dem 2. Lebensmonat durchgeführt werden soll. Empfohlen wird das Nachholen der Impfung auch noch bis zum 4. Lebensjahr. Auch für ältere Kinder sowie Erwachsene mit besonderen gesundheitlichen Risiken wird diese Impfung empfohlen. Engen Kontaktpersonen zu einem an Hib-Hirnhautentzündung Erkranktem wird abhängig von den Begleitumständen und der Art des Kontaktes eine möglichst frühzeitige antibiotische vorbeugende Behandlung empfohlen. Maßnahmen Meldung an die Gemeinschaftseinrichtung. Bei Verdacht oder bestätigter Erkrankung ist ein Besuch der Gemeinschaftseinrichtung nicht erlaubt. Auch Familienmitglieder dürfen die Gemeinschaftseinrichtung nicht besuchen. Gesundheitsamt Eichthalstraße 5 85560 Ebersberg Tel.: 08092/823-383 Fax: 08092/823-390 e-mail: Gesundheitsamt @lra-ebe.de Ansprechpartner: Frau Dr. Maike Nikutta Tel.: 08092/823-371 e-mail: maike.nikutta @lra-ebe.de Frau Dr. Annette Dame Tel.: 08092/823-363 e-mail: annette.dame @lra-ebe.de