JUROWSKI BORODIN QUARTET ZEMLINSKY SCHULHOFF

Werbung
8., 9. und 10. Januar 2017
Semperoper
6. SYMPHONIEKONZERT
Vladimir
JUROWSKI
BORODIN QUARTET
ZEMLINSKY
Sinfonietta op. 23
SCHULHOFF
Konzert für Streichquartett
und Blasorchester WV 97
MARTINŮ
Konzert für Streichquartett
mit Orchester H 207
JANÁČEK
Sinfonietta op. 60
8., 9. und 10. Januar 2017
Semperoper
6. SYMPHONIEKONZERT
Vladimir
JUROWSKI
BORODIN QUARTET
6. SYMPHONIEKONZERT
SO N N TAG
8 .1.17
11 U H R
M O N TAG
9.1.17
20 UHR
D IEN STAG
10.1.17
20 UHR
PROGRAMM
SE M PERO PER
D R E SD EN
Vladimir Jurowski
Alexander Zemlinsky (1871-1942)
Dirigent
Sinfonietta für Orchester op. 23
Borodin Quartet
Ruben Aharonian Violine I
Sergei Lomovsky Violine II
Igor Naidin Bratsche
Vladimir Balshin Violoncello
1. Sehr lebhaft
2. Ballade. Sehr gemessen (poco adagio), doch nicht schleppend
3. Rondo. Sehr lebhaft
Erwin Schulhoff (1894-1942)
Konzert für Streichquartett und Blasorchester WV 97
1. Allegro moderato
2. Largo
3. Finale. Allegro con brio
PAU S E
Reflexe eines Zusammenbruchs
2
Bohuslav Martinů (1890-1959)
Sinfonietten umrahmen Raritäten aus den Trümmern der Donaumonarchie. Zemlinsky schrieb sein Werk 1934 in Wien, nachdem er aus Berlin
emigriert war. Der in Prag geborene Schulhoff lebte in der Zwischenkriegszeit in Dresden und kam hier mit Strömungen der Avantgarde in
Berührung. »Ich war nie Avantgardist«, hat hingegen Martinů einmal
von sich gesagt. Als bekanntestes Werk seiner Gattung gilt Janáčeks
Sinfonietta. In ihr findet die patriotische Freude über die junge tschechoslowakische Republik beredten Ausdruck.
Konzert für Streichquartett mit Orchester H 207
Aufzeichnung durch MDR Kultur
Sendetermin: 10. Januar 2017, ab 20.05 Uhr live bei MDR Kultur
1. Allegretto
Kostenlose Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Beginn
im Opernkeller der Semperoper
4. Allegretto
3
1. Allegro vivo
2. Adagio
3. Tempo moderato
Leoš Janáček (1854-1928)
Sinfonietta für Orchester op. 60
2. Andante
3. Moderato
5. Allegro
6. SYMPHONIEKONZERT
Vladimir Jurowski Dirigent
V
ladimir Jurowski zählt inzwischen zu den regelmäßig
wiederkehrenden Gastdirigenten der Sächsischen Staatskapelle. Seine musikalische Ausbildung begann er am
Konservatorium in seiner Heimatstadt Moskau. 1990 zog er
nach Deutschland und setzte sein Studium an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fort. Sein internationales Debüt gab
er 1995 beim Wexford Festival mit Rimski-Korsakows Oper »Mainacht«
und feierte mit »Nabucco« noch im selben Jahr sein Debüt am Royal
Opera House Covent Garden in London. Seit 2007 ist Vladimir Jurowski
Principal Conductor beim London Philharmonic Orchestra. Zudem ist er
Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment und Künstle­
rischer Leiter des Russian State Academic Symphony Orchestra. Von
1997 bis 2001 war er Erster Kapellmeister an der Komischen Oper Berlin,
2000 bis 2003 Erster Gastdirigent am Teatro Comunale di Bologna, 2005
bis 2009 Erster Gastdirigent beim Russian National Orchestra und 2001
bis 2013 Musikalischer Leiter der Glyndebourne Festival Opera.
1999 gab Vladimir Jurowski mit »Rigoletto« sein Debüt an der
Metropolitan Opera New York, wo er seitdem u. a. »Jenůfa«, »Pique
Dame« und »Hänsel und Gretel« dirigiert hat. »Parsifal« und »Wozzeck«
leitete er an der Welsh National Opera, »Krieg und Frieden« an der Opéra
National de Paris, »Eugen Onegin« an der Mailänder Scala, »Ruslan und
Ljudmila« am Bolshoi-Theater, »Jolanthe« und Pendereckis »Die Teufel
von Loudon« an der Semperoper.
Gastdirigate führten ihn zu den bedeutenden Orchestern Europas
und Nordamerikas wie den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem
Concertgebouworkest Amsterdam, dem Philadelphia Orchestra, den
Symphonieorchestern von Boston und Chicago, dem Tonhalle-Orchester
Zürich und dem Gewandhausorchester Leipzig. Anlässlich der Gedenkkonzerte der Staatskapelle Dresden brachte er im Februar 2012 das
Requiem »Dresden – Ode an den Frieden« der damaligen Capell-Compositrice Lera Auerbach zur Uraufführung. Im März 2016 dirigierte er zwei
Konzerte der Staatskapelle im Rahmen der Osterfestspiele Salzburg und
gab damit sein Debüt im Großen Festspielhaus. 2017 übernimmt er die
Position des Chefdirigenten beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
4
5
6. SYMPHONIEKONZERT
Borodin Quartet
D
as Borodin Quartet zählt zu den traditionsreichsten Ensembles seines Formates und genießt auch mehr als siebzig
Jahre nach seiner Gründung einen Ruf von Weltrang.
1945 von vier Studenten am Moskauer Konservatorium als
Moskauer Philharmonisches Quartett gegründet, widmet es
sich seither der Kammermusik von Mozart bis Strawinsky. 1955 benannte
es sich nach Alexander Borodin, einen einflussreichen russischen
Komponisten. Die Ursprungsformation bestand aus Rostislav Dubinsky
und Vladimir Rabeij (Violinen), Rudolf Barshai (Bratsche) und Valentin
Berlinsky (Cello). Das letzte Gründungsmitglied, Valentin Berlinsky,
verließ das Quartett 2007. Die heutige Besetzung mit Ruben Aharonian,
Sergei Lomovsky, Igor Naidin und Vladimir Balshin besteht seit 2011.
Ergänzend zur Tätigkeit als Streichquartett arbeiten die
Mitglieder des Borodin Quartet immer wieder mit herausragenden
Künstlern wie Yuri Bashmet, Elisabeth Leonskaja, Oleg Maisenberg und
Christoph Eschenbach. Die Aufnahmen der Streichquartette Beethovens
und Schostakowitschs gelten als Referenzaufnahmen, die auch die besondere Klangtradition, die die Mitglieder von Generation zu Generation
weitergeben, dokumentieren.
Eine besondere Neigung zum russischen Repertoire wurde
durch die enge Beziehung des Quartetts zu Schostakowitsch angeregt,
der die Einstudierung seiner Streichquartette persönlich begleitet
und das Ensemble regelmäßig beim Komponieren konsultiert hat.
Besonders bedeutsam war daher auch die Mitwirkung des Quartetts
bei den 6. Internationalen Schostakowitsch Tagen in Gohrisch, wo das
Ensemble das dritte, sechste und achte Streichquartett des namensgebenden Komponisten wiedergab.
Das nach wie vor in Moskau beheimatete Quartett feierte 2015
sein 70-jähriges Bestehen mit Konzerten in der ganzen Welt, u. a. in
Moskau, Rotterdam, Tokio, Istanbul, Montreal, Vancouver, Berlin, Wien,
Köln sowie beim Schleswig-Holstein und beim Rheingau Musik Festival.
Aus Anlass seines Jubiläums spielte das Borodin Quartet 2015 einen
neuen Zyklus aller Streichquartette von Schostakowitsch für DECCA ein.
6
7
6. SYMPHONIEKONZERT
Alexander Zemlinsky
* 14. Oktober 1871 in Wien
† 15. März 1942 in Larchmont / New York
»EIN UNBEDINGT FARBIG KLINGENDES,
PLASTISCHKLARES WERK«
Zemlinskys Sinfonietta
Sinfonietta für Orchester op. 23
1. Sehr lebhaft
2. Ballade. Sehr gemessen (poco adagio), doch nicht schleppend
3. Rondo. Sehr lebhaft
A
ENTSTEHUNG
BESETZUNG
8. März bis 3. Juli 1934
in Wien und Kinžvart
2 Flöten, 2 Oboen,
2 Klarinetten, 2 Fagotte,
4 Hörner, 3 Trompeten,
3 Posaunen, Pauken, Schlagzeug, Harfe und Streicher
U R AU F F Ü H R U N G
19. Februar 1935 in
Prag unter Leitung von
Heinrich Jalowetz
DAU ER
ca. 20 Minuten
8
9
ls Alexander Zemlinsky im Herbst 1871 in Wien das Licht
der Welt erblickt, herrscht in seiner Vaterstadt ein Klima
des Übergangs. Ausgehend vom franz-josephinischen Erbe
wächst eine Haltung heran, in der sich die Donaumetropole
immer mehr als Stadt der Künste versteht, während sie in
Wahrheit ein Hort der Dekoration ist. Mit seinem überbordenden Traditionalismus verwechselt Wien Kunst mit Dekoration und gleitet ab ins
Museale. Hermann Broch betreibt in seinem Essay »Hofmannsthal und
seine Zeit« (Hofmannsthal wird für Zemlinsky einer der wichtigsten
Dichter – zwischen 1901 und 1904 arbeitet er an einer Ballettmusik
nach dessen Theater-Triptychon »Der Triumph der Zeit«) eine Diagnose
der Wiener Kultur in den sogenannten Gründerjahren und bezeichnet
diese als eine der »erbärmlichsten der Weltgeschichte«. Alles sei falsch
und folge aufgesetzten Stilkopien. Das Rathaus: Imitation der Gotik,
das Burgtheater: Abglanz des Frühbarock, die Universität: gehalten
im Renaissancestil, das Parlament: griechisch klassisch – alles Monumentalbauten, die zwischen 1869 und 1888 an der neu gestalteten
Ringstraße entstehen. Das Ondit der später gern zitierten »Backhendl«Zeit über jene Jahre beschreibt eine grundlegende Sehnsucht nach
Üppigkeit und Fülle, namentlich in Architektur und Malerei. Die Überladenheit der Fassade steht für ein Narrativ, das gerade erst geboren
wird und sich nur allzu gern historischer Anleihen bedient. Doch
geht es dabei nicht um »Falschheit« oder »Wahrheit«, sondern um das
Aufspüren einer Identität, deren geschichtlicher Zugriff im Grunde
6. SYMPHONIEKONZERT
eine bereits postmoderne Selbstvergewisserung erahnen lässt, die weit
ins zwanzigste Jahrhundert reicht – nämlich dann, wenn die Moderne,
genau besehen, erst nach der Moderne beginnt.
Wie produktiv eine solche geschichtliche »Aneignung« mitunter
ausfallen kann, sieht man im Schaffen von Johannes Brahms, mit dem der
junge Zemlinsky in näherem Kontakt steht. Rückblickend erinnert sich
Zemlinsky 1922 über eine Besprechung seines Streichquintetts, zu der
Brahms mutmaßlich im März 1896 einlädt: »Mit Brahms zu reden war
keine so einfache Sache. Frage und Antwort war kurz, schroff, scheinbar
kalt und oft sehr ironisch. Am Klavier nahm er mit mir mein Quintett
durch. Anfangs schonungsvoll, korrigierend, die eine oder andere Stelle
sorgfältiger betrachtend, niemals eigentlich lobend oder nur aufmunternd,
schließlich immer heftiger werdend. Und als ich eine Stelle der Durchführung, die mir in Brahmsischem Sinne als ziemlich gelungen erschien,
schüchtern zu verteidigen suchte, schlug er das Mozartsche Streichquintett auf, erklärte mir die Vollendung dieser ›noch nicht übertroffenen
Formengestaltung‹, und es klang ganz sachlich und selbstverständlich,
als er dazu sagte: ›So macht man’s von Bach bis zu mir!‹« Die Fäden der
Tradition führen fort. Als Essenz des musikalischen Erbes trägt Zemlinsky
die Kunst der formalen Durchdringung weiter. Auch er schöpft aus dem
Brunnen der Vergangenheit, um Produktivkräfte freizusetzen. Gemeinsam
mit seinem Schüler und späteren Freund und Schwager Arnold Schönberg
sucht er nach Zugängen, wonach aus der Beschäftigung mit den Werken
der Vergangenheit maßgebliche Schübe für die eigene Entwicklung als
Künstler und Komponist hervorgehen. Zemlinsky beschreibt seinen Unterrichtsstil ganz in diesem Sinne: »Meine Methode geht zum Unterschied
gewisser neuer Unterrichtsarten dahin, daß meine Schüler Alles bzw. das
für gut und notwendig gegoltene zu erlernen haben, um dann erst das zu
erlernen und umzusetzen, was ihnen ihre Begabung zu ihrer freien Entfaltung als notwendig diktiert. Nur die können ganz frei von allem Hergebrachten und überwundenen sein, die durch alles durchgegangen sind
und alles beherrschen.« Die Entfaltung des Personalstils verläuft jedoch
bei beiden unterschiedlich. Während Schönberg sich bald als Revolutionär
einen Namen macht, ob zu Recht oder Unrecht, gilt Zemlinsky als Akademiker. In Zemlinsky spiegelt sich die Neigung zu einer Zurücknahme der
Katastrophe, ein Abbiegen von der Wirklichkeit in eine innere Erfahrung
des Traumgesättigten und des Versenkens in Vergangenes. Seine Variationstechnik bedingt ein Erlöschen als langsames Verschwinden der musikalischen Gestalt. Entsprechendes gilt in der Anwendung der Harmonik:
Zemlinsky höhlt die Tonalität von innen her aus. Noch steht sie bei ihm
auf der Kippe, bereit zu einem Umschlagen in Gefilde, die zwar tonal noch
durchdrungen sind, von deren Existenz vorher jedoch nichts bekannt war.
10
11
Alexander Zemlinsky
6. SYMPHONIEKONZERT
»Dieser Ton ist es, den ich so sehr liebe«
Als er im Herbst 1933 Berlin verlässt und nach Wien wechselt, empfängt
ihn seine Heimatstadt alles andere als mit offenen Armen. Wiens Dirigentenpositionen sind vergeben, großteils an Kollegen, die politisch
rechts stehen. Von seinem kompositorischen Schaffen nimmt man kaum
Notiz. Noch aus Berlin beklagt er sich 1931 gegenüber der Geschäftsleitung der Universal Edition, dass sich der Verlag wenig für seine Werke
einsetze. Als Reaktion erhält er einen Brief, der zweifelsohne ermuntern
will: »Die größte Schwierigkeit ist, daß der Verlag kein reines Orches­
terwerk von Ihnen besitzt. Sowie Solisten dabei sind, ist der Vertrieb
viel schwieriger … Hätten Sie nicht Lust einmal, ein Orchesterwerk,
das durch seine kurze und praktische Besetzung auch für den Vertrieb
leichter ist, zu schreiben?« Daraufhin schreibt Zemlinsky die Sinfonietta
für Orchester. In Wien führt er die Particellskizze aus, datiert auf den
8. März 1934. Vier Monate später, am 3. Juli, beendet er die Instrumentation im nordböhmischen Kinžvart (Königswart) während eines Ferienaufenthalts. Nach der Uraufführung am 19. Februar 1935 in Prag hört Alban
Berg das Werk in einer Rundfunkübertragung mit den Wiener Symphonikern unter Leitung des Komponisten und hält fest: »Wieder ein unbedingt
farbig klingendes, plastischklares Werk, dessen echter Zemlinsky-Ton (in
jeder Phase spürbar) meiner Meinung nach seinen Höhepunkt im 2. Satz
gefunden hat. Dieser Ton ist es, den ich so sehr liebe.« In der gesamten
Sinfonietta waltet ein abwechslungsreicher Ausdruck. Gesten der Freude
und Furcht, der Hoffnung und Verzweiflung durchmischen und widersprechen sich – trotz der klar umrissenen Form des Werks. Generell zeigt
sich ein Wille zur Reduktion, der bereits in der Wahl des Titels deutlich
wird. Der erste Satz in »sehr lebhaftem« Tempo verschleiert eher die
Züge des Sonatensatzes, als dass er diese preisgibt, wechselnd zwischen
flüchtiger Uneigentlichkeit, die aus der schnörkellosen Linearität oder
Versachlichung des Spätwerks von Zemlinsky resultiert, symphonischem
Aplomb und lyrischer Verschattung. Zu Beginn intoniert Zemlinsky ein
gehetzt wirkendes Thema, quartenmelodisch gearbeitet im Sinne einer
»Fanfare auf dem Rückzug« (Horst Weber). Nach einem rhythmisch
aufgeladenen, auftaktig geprägten Motiv in den Streichern – als »Ich«Motiv zieht sich die Dreitonfigur durch Zemlinskys gesamtes Œuvre –
folgt in Klarinette und Fagott ein kantabler Gedanke, der im zweiten Satz
in Gestalt eines Todesmarsches wiederkehrt. Die Überschrift des Mittelsatzes lautet »Ballade« und verweist mit der Wahl des Titels nicht zuletzt
auf die gemütvollen, zum Teil poetisch inspirierten Balladen des früheren
Mentors Johannes Brahms. Strophisch angelegt, präsentiert sich der
Satz in Form von Doppelvariationen. Im Höhepunkt kommt es zu einem
12
13
Aufschrei der Befreiung, zitiert aus dem ersten Bild der von Zemlinsky
Anfang der dreißiger Jahre komponierten Oper »Der Kreidekreis«, worin
es heißt: »Verschließt den Käfig! Hüte gut das Haus! Sonst fliegt der
Vogel in die Welt hinaus!« Da ist es bereits zu spät. Der Vogel ist längst
entflohen, während die Atmosphäre des Satzes noch dem verlorenen
Einst nachhängt. Ein »freches« Thema, mit Kurt Weills Songs verwandt,
bildet den Refrain des Rondos. Merklich aufgesetzt wirkt das Thema,
eingepasst in eine sich aufdrängende Gegenwart, deren Perspektive sich
bedrohlich eintrübt.
Im Exil
Mit dem Einmarsch Hitlers in Wien plant Zemlinsky die Flucht. Am
23. Dezember 1938 erreicht er mit seiner Familie schließlich New York.
Nach einer gefeierten Aufführung des Werks im Dezember 1940 unter
Dimitri Mitropoulos in New York vermerkt die New York Sun: »Die Sinfonietta zeugt von einer sicheren Hand, wie man es von einem Musiker, der
unter anderem Schönbergs Lehrer war, doch erwarten würde; im Kern
ist sie aber auch hochrangig, sie hat eine Ausdrucksstärke, wie sie bei
zeitgenössischen Tonkünstlern nur selten vorkommt.« Zu dieser Zeit leidet
Zemlinsky an den Folgen eines Schlaganfalls. In Los Angeles, an Amerikas
Westküste, hört Schönberg das Werk im Radio und setzt gleich darauf
ein Glückwunschtelegramm an den Freund auf. Schönberg weiß um den
Gesundheitszustand seines ehemaligen Lehrers. Zemlinsky, nach Angabe
seiner Frau sichtlich über das Schreiben erfreut, ist allerdings nicht mehr
in der Lage, seinem Wiener Weggefährten eigenhändig zu antworten.
Zemlinskys historische Situation ist die eines Nachgeborenen –
so sieht es jedenfalls der Zemlinsky-Forscher Horst Weber. Im Blick
auf seine Stellung im Kontext des Schaffens von Schönberg ließe sich
aber auch sagen, dass Zemlinsky ein Vorgeborener ist, einer, der den
vermeintlich notwendigen Schritt in die Atonalität nicht vollziehen
wollte. Sein Werk atmet den Geist des fin de siècle, auch wenn es zuletzt
verstärkt an die Maximen des Reinen, Unverstellten anbindet. Indem
Zemlinsky die Tonalität aufweicht, wird er ein Vertreter einer sterbenden Kultur. Nur zögernd tastet er sich vor in unbekannte Bereiche,
wissend, was er mit ihnen aufgeben müsste. Seine Identifikation mit
dem Erbe bleibt so wirksam, dass er die Bande zu seinen Vorgängern
nicht zu kappen vermag. Doch weiß er um die Vergeblichkeit, das Alte
zu bemühen. In diesem Dazwischen ist er lange verkannt worden in
einer Zeit, die sich ausschließlich über Positionierungen definierte –
nicht über Phasen feingliedriger Übergänge.
ANDRÉ PODSCHUN
6. SYMPHONIEKONZERT
ZWISCHEN DEN STILEN
Erwin Schulhoff
* 8. Juni 1894 in Prag
† 18. August 1942 auf der Wülzburg / Weißenburg in Bayern
Erwin Schulhoffs Konzert für
Streichquartett und Blasorchester
Konzert für Streichquartett
und Blasorchester WV 97
1. Allegro moderato
2. Largo
3. Finale. Allegro con brio
I
ENTSTEHUNG
BESETZUNG
vollendet am 23. August 1930
in Prag
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner,
2 Trompeten, 2 Posaunen,
Tuba und Streichquartett
U R AU F F Ü H R U N G
9. November 1932 in Prag
durch das Ondříček-Quartett
und die Tschechische Philharmonie unter der Leitung von
Václav Talich
14
15
DAU ER
ca. 20 Minuten
n Prag geboren und aufgewachsen, gehört der deutsch-tschechische Komponist Erwin Schulhoff zu den schillerndsten
Komponisten-Persönlichkeiten der 1920er Jahre – auch, weil seine
bewegte Biographie nicht nur als problematisch, sondern letztlich auch als künstlerisch gescheitert angesehen werden muss.
Heinz Joseph Herbort brachte dies vor über zwei Jahrzehnten auf eine
noch immer gültige Formel: Schulhoff sei demnach ein Komponist,
der »auf eine frappierende Weise senkrecht startete, bald aber in eine
tangentiale Bahn einschwenkte, (…) schließlich jämmerlich zugrunde
gerichtet und, kaum weniger tragisch, bald vergessen wurde« (Die Zeit
vom 24. März 1995).
Zunächst noch von der Tonsprache eines Max Reger, Richard
Strauss, Claude Debussy oder Gustav Mahler beeinflusst, wandte sich
Schulhoff, geprägt von selbst erlebten Gräueln des Ersten Weltkriegs,
1919 nach dem Besuch einer Berliner Dada-Soiree bei George Grosz für
kurze Zeit dieser ästhetisch radikalen Richtung mit ebenso radikalen
Werken zu, darunter die »Bassnachtigall« für Kontrafagott solo sowie die
beiden mit »Symphonia Germanica« und »Sonata Erotica« überschriebenen Aktionen (Grosz bezeichnete Schulhoff und seine Werke in einem
Brief gar als »Musik-Dada«). Zugleich faszinierte ihn (für einige Monate
auch in Dresden bei seiner bildnerisch tätigen Schwester Viola wohnhaft) der in jener Zeit aufkommende Jazz – worunter freilich eine Musik
verstanden wurde, die vornehmlich dem Tanz diente und sich durch
die spezifischen Rhythmen etwa eines Foxtrott, Boston oder Shimmy
definierte. Gegenüber einer als bürgerlich und im Niedergang empfundenen Kultur wirkten die damit verbundenen Rhythmen auf eine ganze
Generation befreiend. Und mehr noch als andere sah Schulhoff darin
einen in die Zukunft weisenden Weg. So schrieb er 1919 / 20 in seinem
6. SYMPHONIEKONZERT
damals unveröffentlicht gebliebenen, »Revolution und Musik« überschriebenen künstlerischen Credo: »Musik soll in erster Linie durch Rhythmus
körperliches Wohlbehagen, ja sogar Ekstase erzeugen, sie ist niemals
Philosophie, sie entspringt dem ekstatischen Zustande und findet in der
rhythmischen Bewegung ihren Ausdruck!«
Abgleiten in ein schöpferisches Verstummen
Erwin Schulhoff mit seinem Sohn Peter, um 1930
16
17
Dennoch lassen sich nicht alle von Schulhoffs rhythmisch bestimmten
Werken einer gleichermaßen intensiven Auseinandersetzung mit dem
Jazz zuschreiben. Vielmehr sind seine Kompositionen der Jahre 1919 / 20
bis 1931 von überaus heterogenen Elementen geprägt – von mehr expressionistischen (wie im Ballettmysterium »Ogelala«) oder neobarocken (wie
im Doppelkonzert für Flöte und Klavier), von eher slawisch (im Divertissement) oder jüdisch beeinflussten Melodien (wie im Concertino). Trotz
aller Bemühungen gelang es Schulhoff dennoch nicht, sich während
der »Goldenen Zwanziger« als zeitgenössischer Komponist nachhaltig
zu etablieren. Erst 1924 reichte er ein Werk für die Donaueschinger
Kammermusik-Aufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst
ein; im gleichen Jahr wurde Schulhoff auch beim Musikfest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) in Salzburg berücksichtigt. Obwohl in der folgenden Zeit zahlreiche Kompositionen im Druck
erschienen (oftmals freilich um Jahre verzögert), kam es nur zu wenigen
exponierten Aufführungen seiner Werke. Als problematisch erweist sich
dabei aus heutiger Sicht die aus Schulhoffs eigener pianistischer Tätigkeit erwachsene Gewichtung von Klavier- und Kammermusik, mit der
er nur ein begrenztes Auditorium erreichte – für einen finanziellen wie
auch verlegerischen Erfolg hätte es eines zugkräftigen abendfüllenden
Bühnenwerkes bedurft.
Schulhoffs früher Versuch mit »Ogelala« (1922) geriet jedoch
bei den nur drei Inszenierungen in Dessau (1925), Brno und Dortmund
(1927) wegen mangelhafter szenischer und choreographischer Umsetzung in Verruf. Andererseits weigerte er sich, den von der Kritik nahegelegten und auch von Seiten seines Verlages, der Universal-Edition
(Wien), befürworteten Vorschlag anzunehmen, seine 1928 von Erich
Kleiber in Berlin uraufgeführte erste Symphonie (1925) für ein Ballett
oder eine Pantomime freizugeben. Zu spät nahm Schulhoff die lange
von ihm erwartete Oper in Angriff, zu hoch waren die von ihm selbst in
dieses Projekt gesetzten Erwartungen. Als fatal erwies sich überdies,
dass er die Inverlagnahme der »Flammen« frühzeitig an den Abschluss
eines Generalvertrages mit einer festen monatlichen Vergütung knüpfte.
Der Einsatz in diesem »Spiel« war zu hoch: Durch die Ablehnung der
6. SYMPHONIEKONZERT
fraglos als Hauptwerk konzipierten Partitur wurde schließlich auch
Schulhoffs übersteigerte Hoffnung auf wirtschaftliche Absicherung
enttäuscht. Offenbar hatte er die ökonomische, gesellschaftspolitische
und musikgeschichtliche Situation um 1929 / 30 nicht wahrgenommen
oder ignoriert. Denn im Zuge der hereinbrechenden Weltwirtschaftskrise mit ihrer grassierenden Massenarbeitslosigkeit ging der ohnehin
schon merklich nachlassende künstlerische Taumel in Rückbesinnung
und Konsolidierung über. Schulhoff geriet so bereits Anfang der 1930er
Jahre ins Abseits, was erst zu einem seltsam anmutenden Stilwechsel
führte, dann allmählich in ein schöpferisches Verstummen. Schulhoff
wurde schließlich neu-russischer Staatsbürger – aber noch vor seiner
Emigration mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs interniert. Er
starb in einem bayerischen Lager an Tuberkulose.
Das Streichquartett als »vierstimmiges Instrument«
Es mag dem unverwechselbaren Tonfall seiner Musik geschuldet sein,
dass seit Mitte der 1980er Jahre das kompositorische Schaffen von Erwin
Schulhoff eine ungeahnte und bis heute andauernde Renaissance erfährt.
Denn gerade weil sie sich undogmatisch »zwischen den Stilen« bewegt,
erscheint sie ungemein griffig und leicht verständlich. Dies gilt nicht
nur für seine jazzigen Klavierstücke, sondern auch für die mehr zyklisch
konzipierten Sonaten, die erste Symphonie, aber auch für das in seiner
Besetzung auf den ersten Blick sonderbar anmutende Konzert für Streichquartett und Blasorchester, das mit Blick auf die solistischen QuartettEnsembles in einem Werk des Kassler Hofkapellmeisters Louis Spohr
(1784-1859) einen prominenten Vorläufer im neunzehnten Jahrhundert
hat. Charakteristisch für die Besetzung ist dabei die Verwendung des
Streichquartetts als »vierstimmiges Instrument«: die einzelnen Spieler
treten kaum individuell (also: obligat) hervor. Beobachtet werden kann
das bei Schulhoff bereits beim ersten Einsatz im rhythmisch gepanzerten Kopfsatz mit seiner zeittypischen motorischen Attitüde, während
im Finale (einem ernst tönenden Kehraus) volksmusikalische Elemente
wie auch eine nach modernem Tanzjazz schmeckende Passage zu finden
sind. Dass Schulhoff das dreisätzig angelegte Werk insbesondere für
den damals klangtechnisch noch nicht ausgereiften Rundfunk konzipiert
hatte (es wurde noch mit vergleichsweise einfacher Technik auf Langwelle in »Mono« gesendet), zeigt der durchgehende Verzicht auf die in
diesem Übertragungsmedium klangtechnisch problematischen Streichinstrumente – vergleichbar dem Violinkonzert (1924) von Kurt Weill.
18
19
DEUTSCHLANDTOURNEE
der Sächsischen Staatskapelle Dresden
D O N N ER S TAG 2 . 2 .17 2 0 U H R
TO N H A L L E, D Ü S S EL D O R F
S A M S TAG 4 . 2 .17 19. 3 0 U H R
K U P P EL S A A L , H A N N OV ER
M O N TAG 6 . 2 .17 2 0 U H R
EL B P H I L H A R M O N I E, H A M B U R G
Christian Thielemann Dirigent
Anja Kampe Sopran
Stephen Gould Tenor
Georg Zeppenfeld Bass
Richard Wagner
»Die Walküre«, Erster Aufzug
»Morgendämmerung und Siegfrieds Rheinfahrt«,
»Siegfrieds Trauermarsch« und »Brünnhildes
Schlussgesang« aus »Götterdämmerung«
MICHAEL KUBE
6. SYMPHONIEKONZERT
Bohuslav Martinů
* 8. Dezember 1890 in Polička, Böhmen
† 28. August 1959 in Liestal, Schweiz
»ICH WAR NIE AVANTGARDIST«
Bohuslav Martinůs Konzert für
Streichquartett mit Orchester
Konzert für Streichquartett
mit Orchester H 207
1. Allegro vivo
2. Adagio
3. Tempo moderato
W
ENTSTEHUNG
BESETZUNG
vollendet am 28. Juni 1931
in Paris
2 Flöten, 2 Oboen,
2 Klarinetten, 2 Fagotte,
2 Hörner, 2 Trompeten,
2 Posaunen, Pauken,
Schlagzeug, Streicher
und Streichquartett
WIDMUNG
»Au Quatuor Pro Arte«
U R AU F F Ü H R U N G
am 10. Oktober 1932 in London
durch das Pro Arte-Quartett
und das London Philharmonic
Orchestra unter der Leitung von
Malcolm Sargent
20
21
DAU ER
ca. 20 Minuten
arum es Bohuslav Martinů trotz seiner Bedeutung für
die Musik des zwanzigsten Jahrhunderts bis heute
nicht in das breite Bewusstsein geschafft hat, mag
an den Zeitumständen liegen, die seine Biographie
geprägt haben: Geboren in einer kleinen ostböhmischen Stadt, übersiedelte er nach lehrreichen Jahren in Paris und der
Emigration in die USA am Ende seines Lebens in die neutrale Schweiz.
Doch auch die musikalische Sprache ist stilistisch nur schwer zu fassen,
obwohl Martinů zu den produktivsten Komponisten seiner Generation
zählt: Sein Œuvre umfasst alle Gattungen und zeichnet sich durch
eine Tonsprache aus, die gleichermaßen Elemente der Musik seiner
böhmischen Heimat und des frühen Jazz, der tonalen Harmonik wie auch
der linear bestimmten Polyphonie aufnimmt und vereint. Fremd blieben
ihm hingegen die expressiven, mehr und mehr konstruktiv bestimmten
Partituren der Wiener Schule, aber auch die akademisch geprägte romantische Tradition, wie sie am Prager Konservatorium zu Beginn seiner
Ausbildung noch gelehrt wurde.
Gerade wegen des äußerst regen Prager Opern- und Konzertbetriebs und seiner eigenen, mit Leidenschaft verfolgten literarischen Interessen empfand Martinů die Schuldisziplin des strengen Kontrapunkts
und die metaphysisch bestimmte Ästhetik des neunzehnten Jahrhunderts
als zu abstrakt. Kaum überrascht es daher, dass er am 4. Juni 1910 wegen
»unverbesserlicher Nachlässigkeit« vom Konservatorium verwiesen
wurde, um sich nun im Selbststudium das kompositorische Rüstzeug
anzueignen. Seine »Tschechische Rhapsodie«, eine patriotisch gestimmte
6. SYMPHONIEKONZERT
Kantate, brachte Martinů am 12. Januar 1919 im Prager Smetana-Saal
einen ersten großen Erfolg. Ein Stipendium ermöglichte ihm 1922 die
lang ersehnte Reise nach Paris, die für ihn und seine weitere kompositorische Entwicklung wie eine Befreiung wirkte: »Ich ging nach Frankreich, nicht etwa um dort meine Rettung zu suchen, sondern um meine
Meinung zu bestätigen. Ich suchte dort weder Debussy noch Impressionismus noch musikalischen Ausdruck, sondern die wahren Grundlagen
der westlichen Kultur, die sich meiner Ansicht nach mit unserem eigenen
nationalen Charakter weit besser vertragen als ein Irrgang von Vermutungen und Problemen.« Den auf drei Monate angelegten Aufenthalt
verlängerte Martinů indes auf insgesamt 17 Jahre. Von der Seine aus
machte er sich im musikalischen Europa zusehends einen Namen und
fand in dem Schweizer Mäzen Paul Sacher einen engagierten Fürsprecher, der auch die Hürden zu meistern half, als Martinů nach Ausbruch
des Zweiten Weltkriegs über Spanien und Portugal in die USA emigrierte.
» …ich bin ein Concerto-grosso-Typ«
Prägend war für ihn bis zu diesem Zeitpunkt das vielfältige musikalische Leben in Paris. So suchte Martinů zunächst im nur gelegentlich
besuchten Unterricht bei Albert Roussel »Ordnung, Klarheit, Maß,
Geschmack, genauen, empfindsamen, unmittelbaren Ausdruck, kurzum:
die Vorzüge der französischen Kunst, die ich stets bewundert habe, und
die ich wünschte, inniger kennenzulernen«. Noch stärker mutet heute der
Einfluss an, den die Musik Igor Strawinskys auf ihn ausübte, wie auch
der eine ganze Komponisten-Generation für ein paar Jahre begeisternde
Tanz-Jazz. Das reiche Œuvre zeigt Martinů dabei als einen Tonsetzer,
der sich zunächst vor allem der Oper, dem Ballett und der Klaviermusik
verschrieben hatte; erst nach seiner Ankunft in der Neuen Welt (mit nur
einem einzigen Koffer und gerade einmal vier Partituren) entstanden die
insgesamt sechs Symphonien und die Mehrzahl seiner vielen konzertanten Kompositionen.
Obwohl immer neuen Strömungen aufgeschlossen, sah sich
Martinů der Tradition verpflichtet. Entsprechend konnte er geradezu
provokant über sich bemerken: »Ich war nie Avantgardist.« Diese überraschende Aussage gilt vor allem für die 1930er Jahre, in denen Martinů,
ganz im Sinne des gerade aktuellen Neoklassizismus, durch den Rückgriff
auf alte Formen Neues schaffen wollte: »Um die Wahrheit zu sagen – ich
bin ein Concerto-grosso-Typ. Man wird in den meisten Lehrbüchern nur
eine oberflächliche Beschreibung dieser Form finden, beziehungsweise
nur die Tatsache, dass Solo und Orchester in ihr miteinander abwechseln.
In Wirklichkeit gibt es dafür einen tieferen Grund. Die ganze Struktur
22
23
Bohuslav Martinů
dieser Form weist auf eine völlig abweichende Konzeption, ein unterschiedliches Herangehen an dieses Problem hin. Wenn die Symphonie
die Einführung von emotionalen Elementen zulässt, ja fordert, oft in sehr
verschiedener Gestalt und Äußerung, wenn darin dynamische Kulmination und Katharsis notwendig sind, wenn man hier die Themen auf Kosten
der organischen Ordnung zu schier ungeheuren Dimensionen ausdehnen
kann, so erfordert das Concerto grosso ein striktes Festhalten am Plan,
verlangt ein Einschränken und Ausgleichen der emotionalen Elemente,
ein Einschränken und Ausgleichen von Klangvolumen und Dynamik,
einen gänzlich unterschiedlichen, strengen Aufbau der thematischen
Anordnung – kurz, es ist eine ganz andere Welt.«
6. SYMPHONIEKONZERT
Immer neuere Klangkonstellationen
Den Auftakt zu einer Gruppe von Werken, bei denen Martinů in den
1930er Jahren mehrere Instrumente als eigenständiges Ensemble solis­
tisch agieren lässt, bildet das dreisätzige Konzert für Streichquartett mit
Orchester (H. 207), dem ein Konzert (H. 231) und Concertino (H. 232)
für Klaviertrio, ein Konzert für Flöte und Violine (H. 252) sowie eines
für zwei Violinen (H. 264) folgen. Allerdings blieb Martinů mit seinen
konzeptionellen Überlegungen nicht allein: Neben dem Konzert von
Erwin Schulhoff entstanden in jenen Jahren noch weitere Werke mit
Streichquartett von Julius Röntgen (1930), Otto Siegl (1932) und Pál
Kadosa (1936); ferner arrangierte Arnold Schönberg das Concerto grosso
op. 6 Nr. 7 von Georg Friedrich Händel für diese Besetzung (1933).
Gewidmet hat Martinů seine Komposition dem belgischen Quatuor Pro
Arte – eine seit 1921 bestehende Formation, die in jenen Jahren große
internationale Erfolge sowohl mit klassischem als auch zeitgenössischem
Repertoire verzeichnete (Béla Bartók etwa hatte dem Ensemble 1928 sein
Streichquartett Nr. 4 gewidmet).
Kompositorisch zeichnet sich Martinůs Konzert durch seine
unterschiedlichen Tonfälle aus, die von derb (Kopfsatz) über tragisch
(Adagio) bis hin zu spritzig-volkstümlich (Finale) reichen. Mit einer chromatisch durchzogenen, mehr linear als vertikal ausgeführten Harmonik
werden zudem immer wieder neue Klangkonstellationen entfaltet – wie
gleich zu Beginn, wenn sich aus dem dissonanten Akkord des Tuttis das
Solo-Quartett für einen kurzen Moment in reinem G-Dur herauslöst.
Martinů zog sich bei seiner eigenen Beschreibung des Werkes hingegen
ganz auf die äußeren architektonischen Aspekte zurück und notierte: »Im
ersten Satz machte ich nicht von der üblichen Sonatenform Gebrauch,
sondern von der Form der ständigen Entwicklung und von Variationen,
wie sie im Concerto grosso gebräuchlich sind. Hier gibt es kein charakteristisches Gegenthema oder ein zweites Subjekt, denn der ganze Satz
beruht auf der Entfaltung eines einzigen Motivs in den Soli sowie im
Orchester-Tutti. Das Adagio ist ebenfalls frei konzipiert, mit doppelter
Gradation [Steigerung] – eine im Tutti und eine technisch sehr bedeutsame in den Soli. Nur der dritte Satz hat die Form des üblichen Rondos.«
MICHAEL KUBE
international
Freunde
Wunderharfe
unterstützen
patron
engagement begeistern
network
verbinden
gewinnen Staatskapelle
tradition
Dresden
junge Menschen fördern
friends
Netzwerk
Gesellschaft
close
hautnah
GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER
S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N E . V.
KÖNIGSTRASSE 1
01097 DRESDEN | GERMANY
I N F O @ G F S K D D . D E | W W W. G F S K D D . D E
24
25
Wir freuen uns auf Sie!
6. SYMPHONIEKONZERT
Come and
join us!
Leoš Janáček
* 3. Juli 1854 in Hukvaldy, Tschechien
† 12. August 1928 in Ostrava, Tschechien
DIE SUCHE NACH EINER
LEBENSNAHEN URSPRÜNGLICHKEIT
Janáčeks Sinfonietta
Sinfonietta für Orchester op. 60
1. Allegretto
2. Andante
3. Moderato
4. Allegretto
5. Allegro
»E
ENTSTEHUNG
BESETZUNG
März bis Mai 1926
4 Flöten (inklusive Piccoloflöte),
2 Oboen (inklusive Englischhorn), 2 Klarinetten, Klarinette
in Es, Bassklarinette, 2 Fagotte,
4 Hörner, 12 Trompeten,
2 Basstrompeten, 4 Posaunen,
2 Tenortuben, Tuba,
Pauken, Schlagzeug, Harfe
und Streicher
WIDMUNG
Venováno pani R. Newmarchové
[Rosa Newmarch gewidmet,
eine an tschechischer Musik
interessierte englische Musikschriftstellerin, Übersetzerin
und Mäzenin] sowie der Stadt
Brno
DAU ER
U R AU F F Ü H R U N G
26. Juni 1926 im Prager
Smetana-Saal mit der Tschechischen Philharmonie unter
Leitung von Talich Václav
26
27
ca. 25 Minuten
iner quasselt mir vor, dass in der Musik einzig der reine
Ton etwas bedeute. Und ich sage, dass der reine Ton nichts
bedeutet, wenn er nicht im Leben, im Blut, im Milieu wie ein
Dolch steckt. Sonst ist er nur ein Spielzeug«, schreibt Leoš
Janáček an den befreundeten Schriftsteller Max Brod am
2. August 1924. Janáček liefert damit ein Statement, aus dem die volle
Überzeugung spricht, gerichtet an jene, die von Musik reden, als führte
ihre Verbindung zu außermusikalischen Dingen schlichtweg in die Irre.
Es mutet bezeichnend an, wenn ein Komponist sich in dem nicht mehr
ganz so jungen zwanzigsten Jahrhundert noch immer bemüßigt fühlt zu
betonen, dass die Trennung von Musik und Welt, wenn überhaupt, nur
einen theoretischen Wert besitzt, als ob ihre Verknüpfung zu Kultur,
Denkart, Mentalität, Leib, Seele, Überlieferung und Sprache nicht nur
fragwürdig sei, sondern schlicht anrüchig. Anderthalb Jahre später, im
Frühjahr 1926, bekräftigt Janáček seinen Anspruch in einer emotionalen
Rede, die er aus dem Stegreif in London vor der versammelten Elite der
englischen Musikwelt hält: »… wenn man alles verbindet, die Quelle
des Volksliedes und die wunderbare Sprache – und die gesamte Kultur,
die in der Sprache ist – erst dann bin ich hoffnungsvoll, dass wahre
klassische Musik heranwächst, nicht die, die auf einem Ton basiert,
die den Menschen nicht sehen will, seine Umgebung, sondern nur den
akustischen Ton. Wenn ich wachse, dann nur aus dem Volkslied, aus der
Sprache der Menschen.« Janáčeks rückhaltloses Bekenntnis zum Volkslied ist das Ergebnis einer jahrelangen Erschließung weithin unberührter
Tonparadiese. Es ist die Suche nach einer lebensnahen Ursprünglichkeit, in der die Kraft der Musik unbeschadet aus dem Reich der Seele
heraus waltet, von Janáček fieberhaft aufgespürt: »In der Volksmusik
entdeckte ich etwas Neues, Eigentümliches. Am ehesten träfe der Begriff
›Nocturno‹ zu. Es sind sonderbare mehrstimmige Lieder, vom Volk mit
interessanten Harmonien versehen. (…) Ich kann nicht über sie sprechen,
ohne zu zittern!« Fündig wird er vor allem in seiner lachischen Heimat,
einer bergigen Gegend an der Grenze zur Slowakei, wo die Menschen
6. SYMPHONIEKONZERT
telbar: »Ein unablässiger Klangfluss (…) umströmte mich, willkürlich aufgesplittert in kurze und
lange Noten.« Ein Gesang, angelegt
als breit klingende Fanfarenmusik,
die ursprünglich für eine Auftragsmusik vorgesehen ist. Anfang März
1926 komponiert Janáček eine
festliche Eröffnungsfanfare für
den VIII. Kongress des tschechischen Sportvereins »Sokol« (Falke),
Autograph von Janáček zu den
dem der Komponist bereits 1876
Fanfaren der Sinfonietta
beigetreten war. Doch wächst die
geplante Militärsinfonietta innerhalb von drei Wochen schnell zu
einem Werk heran, das über den ursprünglichen Anlass hinausgeht. Die
majestätische Eröffnung mit 9 (!) vorgeschriebenen Trompeten, 2 Tenortuben, 2 Basstrompeten und Pauken kehrt im letzten Satz gestaltenreich
wieder und schließt damit den einmal eröffneten Kreis.
Die Vision eines Aufschwungs
Leoš Janáček
im Gegensatz zur tschechischen Sprache die vorletzte Silbe betonen und
keine langen Vokale kennen. Janáček ist überzeugt davon, dass das Volkslied das musikalische Denken reinigt. In seinen Tonaufnahmen finden
die verschüttet geglaubten Gesänge Eingang in ein sorgsam gehütetes
Gedächtnis: »Aus der Notation habe ich etwas weit über die Wirklichkeit
Reichendes herausgelesen. Es war eine Flut, in der ich keine Ordnung zu
finden vermochte. Ich schämte mich. Das Blut pochte in meinen Ohren.
Ein unablässiger Klangfluss aus den Mündern meiner Singmädchen
umströmte mich, willkürlich aufgesplittert in kurze und lange Noten.«
Genau diese Erfahrung ist es, die Janáček in seiner im Frühjahr 1926
entstandenen Sinfonietta auf das orchestrale Feld überträgt. Im ersten
Satz kann man die tönende »Flut« besonders plastisch heraushören. Sie
weckt den Anschein, als bewahrheiteten sich Janáčeks Worte ganz unmit-
28
29
Janáčeks Sinfonietta trägt Züge eines Stadtbildes, das dem von Brno
auffallend ähnlich sieht. »1. Fanfaren, 2. Burg, 3. Das Königin-Kloster,
4. Straße, 5. Rathaus« – so lauten die Satzbezeichnungen des Komponisten auf dem Programmzettel der Uraufführung. Die das Stadtbild
von Brno beherrschende Burg Špilberk, im achtzehnten Jahrhundert zu
einer mächtigen Barockfestung ausgebaut, birgt einen in der Monarchie
gefürchteten Kerker, in dessen feuchten Mauern französische Revolutionäre, italienische Carbonari und polnische Aufständische inhaftiert
waren. Die Erinnerung daran bestimmt u. a. den Wechsel in die nationale
Selbstbestimmung nach Ende des Ersten Weltkrieges. Der Komponist,
Kind seiner Zeit, zeigt sich dabei nicht frei von patriotischen Anwandlungen. Rückschauend betrachtet, stellt er die Sinfonietta in einen
greifbaren historischen Zusammenhang: »Und nun sah ich die Stadt
wundersam gewandelt. Das Abstoßende am Rathaus, an den Straßen und
an allem, was auf ihnen herumkroch, der Hass gegen den Berg, in dessen
Eingeweiden soviel Schmerz geschrien hatte, all das verschwand. Der
Glanz der Freiheit über der Stadt, der Wiedergeburt am 28. Oktober 1918!
In ihr erkannte ich mich wieder, ihr gehörte ich. Und das Geschmetter
der siegreichen Trompeten, die heilige Ruhe des beschaulichen Königsklosters, die nächtlichen Schatten und der Atem des grünen Bergs, die
6. SYMPHONIEKONZERT
Vision des sicheren Aufschwungs und der Größe dieser Stadt wurde
aus dieser Erkenntnis in meiner Sinfonietta geboren – aus meiner Stadt
Brünn!«, so Janáček am 24. Dezember 1927 unter der Überschrift »Meine
Stadt« in der Tageszeitung Lidové noviny.
Melodische Fresken
Gewiss, aus der überschwänglichen Kraft der Blechbläser im ersten Satz
tönt eine pure, festlich gestimmte Affirmation zum neuen Nationalstaat.
Im letzten Satz wiederholt Janáček die von den Blechbläsern assoziierte
Zustimmung zur neu gewonnenen Unabhängigkeit, musikalisiert er
einen Akt der Befreiung, in dem die Erwartung auf eine hoffnungsfrohe
Zukunft hörbar mitschwingt. Im »düsteren« Rathaus (Finalsatz), das den
Einwohnern der Stadt vormals nicht wenig als architektonischer Vertreter
deutschsprachiger Dominanz galt, hat Janáček in Zeiten der Monarchie
die Unterrealschule besucht. Wenn die Trompeten ihre Hymnen hier
neuerlich anstimmen, steckt darin auch der Triumph einer ersehnten und
schließlich erreichten Freiheit, die erst noch gestaltet sein will. Grundiert
von wechselnd-leeren Quinten entfalten sich aus den Bögen des Singens
abgelauschte Linien, bekommt der hymnisch-militärische Gestus eine
spürbar lokale Färbung. Die Freude auf eine unbeschwert heraufdämmernde Zeit und das Besinnen auf die eigene Identität verschmelzen zu
einer erfüllten Gegenwart, die ihre Wurzeln offenlegt und sich selbst
feiert. Dabei verweisen die Hornquinten – hier wörtlich zu nehmen, auch
wenn sie von Tenortuben gespielt werden – schon am Anfang der Sinfonietta auf einen Ursprung in Gegenden der Jagd, des Waldes und eben auch
der kriegerischen Auseinandersetzung, und ergeben sich aus der Summe
ihrer zuoberst liegenden Töne mithin melodische Fresken, die aus dem
reichen Repertoire der lachischen Volksmusik stammen könnten und im
gesamten Werk variierend verwendet werden. Eine undurchschaubare
Spannung scheint sich im zweiten Satz (»Andante«) auf den imaginären
Betrachter zu legen, der auf Brnos Festung blickt, ohne zu wissen, was
in ihren Kasematten vor sich ging, und der doch zugleich schauerliche
Geschichten über ihre politischen Häftlinge gehört hat. Wenn hier die
Trompeten am Ende begütigend einen strahlenden Melos versprühen,
scheint auch diese jahrhundertealte Irritation überwunden zu sein. Der
wehmütig weiche Klangfluss am Anfang des dritten Satzes zeichnet
die warmen Ströme der Erinnerung nach. Mit seiner Bezeichnung
»Königin-Kloster« deutet das »Moderato« unter anderem auf Janáčeks
Zeit als Sängerknabe am Alt-Brünner Augustinerkloster. Der Komponist
beschreibt die Jahre im Internat als »armes, dort verbrachtes Jünglingsdasein«, beherrscht von einer Atmosphäre der Strenge und Zucht drastischer
30
31
Alt-Brünn, um 1896
Erziehungsmethoden. Auch hier blüht im Mittelteil die Irritation, wirkt
die Heiligkeit und Ruhe des Ortes merklich »unheilig« und »unruhig«, wie
Wolfgang Stähr bemerkt. Und doch meint man vereinzelt die aufkeimende
Intuition eines Heranwachsenden zu spüren, der die Vorgänge seiner
Umgebung aufmerksam verfolgt – so wie er später das musikalische Erbe
seines Vaterlandes interessiert wahrnehmen und verarbeiten wird. In
diesem Sinne könnte die Anfangsmelodie des vierten Satzes Teil eines
jener mährischen Volklieder sein, das in Janáčeks Sammlungen eingegangen ist und Szenen einer belebten Straße wiedergibt. Das Hauptthema,
am Anfang des vierten Satzes von den Trompeten allein gespielt, erfüllt
jedenfalls die Merkmale einer folkloristischen Herkunft: repetitive Achtel,
ein zum Teil spiegelrhythmischer Aufbau und eine auffällige Schlusswendung in Gestalt eines Ganztonschritts (betont nicht Janáčeks heimischer
Dialekt die vorletzte Silbe?) – alles augenscheinlich asymmetrisch zusammengesetzt, was darauf schließen lässt, dass die mährischen Melodien
nicht wenig von einem übergeordneten Sprachfluss geprägt sind. Gibt
man dieser Überlegung für einen Augenblick statt, so bildet Janáček in der
Sinfonietta, in der jeder ihrer fünf Sätze eine andere Besetzung aufweist,
den Reichtum seiner heimatlichen Kultur ab – ganz nach Maßgabe des
Komponisten, »dass der reine Ton nichts bedeutet, wenn er nicht im
Leben, im Blut, im Milieu wie ein Dolch steckt«.
ANDRÉ PODSCHUN
6. SYMPHONIEKONZERT
6. Symphoniekonzert 2016 | 2017
Orchesterbesetzung
1. Violinen
Torsten Janicke * / 1. Konzertmeister
Jörg Faßmann
Federico Kasik
Tibor Gyenge
Christian Uhlig
Susanne Branny
Birgit Jahn
Martina Groth
Wieland Heinze
Henrik Woll
Anett Baumann
Roland Knauth
Anselm Telle
Michael Eckoldt
Jiwon Lim **
Lenka Matejakova *
2. Violinen
Reinhard Krauß / Konzertmeister
Holger Grohs / Konzertmeister
Annette Thiem
Olaf-Torsten Spies
Alexander Ernst
Mechthild von Ryssel
Elisabeta Schürer
Kay Mitzscherling
Martin Fraustadt
Robert Kusnyer
Yukiko Inose
Johanna Zaunschirm
Nora Scheidig **
Karl Heinrich Niebuhr *
32
33
Bratschen
Sebastian Herberg / Solo
Andreas Schreiber
Anya Dambeck
Uwe Jahn
Ulrich Milatz
Zsuzsanna Schmidt-Antal
Juliane Böcking
Luke Turrell
Yi-Te Yang
Veronika Lauer
Christina Voigt **
Andreas Kuhlmann *
Violoncelli
Friedwart Christian Dittmann / Solo
Tom Höhnerbach
Uwe Kroggel
Matthias Schreiber *
Bernward Gruner
Johann-Christoph Schulze
Jörg Hassenrück
Jakob Andert
Matthias Wilde
Aleisha Verner
Kontrabässe
Viktor Osokin / Solo
Petr Popelka
Helmut Branny
Christoph Bechstein
Fred Weiche
Reimond Püschel
Thomas Grosche
Johannes Nalepa
Flöten
Rozália Szabó / Solo
Bernhard Kury
Eszter Simon **
Tünde Molnar-Grepling *
Oboen
Sebastian Römisch / Solo
Volker Hanemann
Klarinetten
Wolfram Große / Solo
Egbert Esterl
Martin Möhler **
Fagotte
Thomas Eberhardt / Solo
Andreas Börtitz
Hörner
Jochen Ubbelohde / Solo
Andreas Langosch
Manfred Riedl
Miho Hibino
Posaunen
Uwe Voigt / Solo
Nicolas Naudot / Solo
Hannes Hölzl * / Solo
Jürgen Umbreit
Frank van Nooy
Christoph Auerbach
Christoph Astner *
Bernhard Hagspiel *
Tuba
Hans-Werner Liemen / Solo
Pauken
Thomas Käppler / Solo
Schlagzeug
Christian Langer
Simon Etzold
Dirk Reinhold
Harfe
Astrid von Brück / Solo
Trompeten
Mathias Schmutzler / Solo
Tobias Willner / Solo
Peter Lohse
Siegfried Schneider
Volker Stegmann
Sven Barnkoth
Gerd Graner
Johannes Häusle **
Stefan Fleissner *
Andreas Jainz *
Stefan Leitner *
Dominik Wunderli *
* als Gast
** als Akademist / in
6. SYMPHONIEKONZERT
Staatskapelle
li e
Vorschau
5. Kammerabend
M I T T WO C H 11.1.17 2 0 U H R
S E M P ER O P ER D R E S D E N
Dresdner Streichquartett
Thomas Meining Violine
Barbara Meining Violine
Andreas Schreiber Bratsche
Martin Jungnickel Violoncello
Joseph Haydn
»L’Introduzione« aus »Die sieben letzten
Worte unseres Erlösers am Kreuz«
für Streichquartett Hob. III:50
Ludwig van Beethoven
Streichquartett a-Moll op. 132
Dmitri Schostakowitsch
Streichquartett Nr. 9 Es-Dur op. 117
2. Aufführungsabend
M O N TAG 3 0 .1.17 2 0 U H R
S E M P ER O P ER D R E S D E N
Thomas Sanderling Dirigent
Andreas Kißling Flöte
Jobst Schneiderat Cembalo
W W W.FACEB O O K .CO M / STA AT SK A PELLE.D R E SD EN
Mieczysław Weinberg
Flötenkonzert Nr. 2 op. 148
für Flöte und Orchester
Deutsche Erstaufführung
Symphonie Nr. 7 op. 81
für Streichorchester und Cembalo
Deutsche Erstaufführung
6. SYMPHONIEKONZERT
IMPRESSUM
Sächsische
Staatskapelle Dresden
Künstlerische Leitung/
Orchesterdirektion
Sächsische Staatskapelle Dresden
Chefdirigent Christian Thielemann
Spielzeit 2016 | 2017
H E R AU S G E B E R
Sächsische Staatstheater –
Semperoper Dresden
© Januar 2017
R E DA K T I O N
André Podschun
G E S TA LT U N G U N D L AYO U T
schech.net
Strategie. Kommunikation. Design.
DRUCK
Union Druckerei Dresden GmbH
ANZEIGENVERTRIEB
Christian Thielemann
Chefdirigent
Katharina Riedeberger
Persönliche Referentin
von Christian Thielemann
Jan Nast
Orchesterdirektor
Matthias Claudi
PR und Marketing
Matiss Druvins
Assistent des Orchesterdirektors
T E X T N AC H W E I S E
Steffen Tietz
Golo Leuschke
Stefan Other
Wolfgang Preiß
Orchesterwarte
Sheila Rock (S. 5); Andy Staples (S. 7); Antony
Beaumont, Alexander Zemlinsky, Wien 2005
(S. 11); Josef Bek, Erwin Schulhoff. Leben
und Werk, Hamburg 1994 (S. 16); Lebrecht
Collect­ion, London (S. 23 und 31); Kurt Honolka,
Leoš Janáček. Sein Leben – sein Werk – seine
Zeit, Stuttgart / Zürich 1982 (S. 28); Archiv für
Kunst und Geschichte Berlin (S. 29)
!
N EU
André Podschun
Programmheftredaktion,
Konzerteinführungen
Elisabeth Roeder von Diersburg
Orchesterdisponentin
B I L D N AC H W E I S E
Die Presse
Tobias Niederschlag
Konzertdramaturg,
Künstlerische Planung
EVENT MODULE DRESDEN GmbH
Telefon: 0351 / 25 00 670
e-Mail: [email protected]
www.kulturwerbung-dresden.de
Die Artikel von Michael Kube und André
Podschun sind Originalbeiträge für dieses
Programmheft.
„ BRUCKNERS VIERTE
IN EINER MASSSTABSETZENDEN
INTERPRETATION.“
Matthias Gries
Orchesterinspizient
Agnes Thiel
Dieter Rettig
Vincent Marbach
Notenbibliothek
Anton Bruckners Sinfonie Nr. 4 „Die Romantische“
mit Christian Thielemann & der Staatskapelle Dresden
jetzt auf DVD & Blu-ray!
Urheber, die nicht ermittelt oder erreicht
werden konnten, werden wegen nachträglicher
Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus
urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.
W W W. S TA AT S K A P E L L E - D R E S D E N . D E
www.unitel.de
Zu erleben auch auf:
36
www.classica.de
Der weltweite Pay-TV Sender
für klassische Musik
www.myfidelio.at
Die neue Plattform
für klassische Musik
Herunterladen