2010 2011 9. Symphoniekonzert

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2010
2011
9. Symphoniekonzert
Palmsonntagskonzert
W W W . G L A E S E R N E M A N U FA K T U R . D E
KulturE R L E B N I S
Wir wünschen Ihnen einen klangvollen Abend in der Semperoper.
2010
2011
9. Symphoniekonzert
Palmsonntagskonzert
Besuchen Sie auch den Ort, an dem Automobilbau zum kulturellen
Ereignis wird: Die Gläserne Manufaktur von Volkswagen in Dresden.
Eine Fertigungsstätte, so einzigartig wie ihr Produkt: der Phaeton.
Besuch nach Voranmeldung über das Customer Care Center:
Telefon 0 18 05 - 89 62 68 (0,14 € | Minute aus dem dt. Festnetz, max. 0,42 € | Minute
aus den Mobilfunknetzen, abhängig vom jeweiligen Mobilfunknetzbetreiber).
Chefdirigent ab 2012
Christian Thielemann
Ehrendirigent
Sir Colin Davis
S o 17. 0 4 .11 2 0 U h r
S e mp e r o p e r
|
M o 18 . 0 4 .11 2 0 U h r
9. Symphoniekonzert
Programm
Palmsonntagskonzert
Dir igent
Jiří Bělohlávek
Sopr an
Pavla Vykopalová
b a ss
Jan Martiník
Sächsischer
Staatsopernchor
Dresden
Einstudierung: Pablo Assante
Palmsonntagskonzert
Seit nunmehr 184 Jahren musiziert die Staatskapelle, in der Regel gemeinsam mit dem Staatsopernchor, alljährlich am Sonntag vor Ostern ihr sogenanntes »Palmsonntagskonzert«, das auf eine Initiative des einstigen Hofkapellmeisters Francesco Morlacchi zurückgeht. Das erste Konzert 1827 diente
der Einrichtung eines Unterstützungsfonds für die Witwen und Waisen ehemaliger Kapellmusiker – ein sozialer Gedanke, der in der heutigen »Witwenund Waisenkasse der Sächsischen Staatskapelle Dresden e.V.« fortlebt.
Kost en lose E i n f ü h ru ngen j e w e i ls 4 5 M i n u t en vor Begi n n
i m Op e r n k e l l e r d e r S e mp e r o p e r
2
3
Bohuslav Martinů
(18 9 0 -19 5 9 )
Symphonie Nr. 4
1. Poco moderato – Poco allegro
2. Allegro vivo – Trio. Moderato
3. Largo
4. Poco allegro
Pau s e
Leoš Janáček
(18 5 4 -19 2 8 )
Suite aus der Oper »Die Ausflüge des Herrn Brouček«,
zusammengestellt und bearbeitet von Jaroslav Smolka (1997)
1. Úvod. Pozdní večer (Einleitung. Ein später Abend)
2. Mĕsíční valčík (Mondwalzer)
3. P řed svítáním (Vor dem Morgengrauen)
4. Mezi sny a skutečností (Zwischen Traum und Wirklichkeit)
5. Slyšte rytieři boží (Choral der Hussiten)
6. P růvod vítĕzů (Umzug der Sieger)
Antonín Dvořák
(18 41-19 0 4 )
»Te Deum« für Sopran, Bass, Chor und Orchester op. 103
1. »Te Deum«. Allegro moderato, maestoso (Chor, Sopran)
2. »Tu Rex gloriae«. Lento maestoso (Bass, Chor)
3. »Aeterna fac cum sanctis tuis«. Vivace (Chor)
4. »Dignare Domine«. Lento – Allegro moderato (Sopran, Bass, Chor)
9. SYMPHONIEKONZERT
Jiří Bělohlávek Dirigent
S
eit Juli 2006 leitet der Tscheche Jiří Bĕlohlávek als Chefdirigent
das BBC Symphony Orchestra in London. 2012 übernimmt er die
Leitung der Tschechischen Philharmonie, der er bereits von 1990
bis 1992 als Chefdirigent vorstand. Darüber hinaus ist er als Music
Director Laureate weiterhin dem Prague Philharmonia Orchestra
verbunden. Seit 2006 ist Bĕlohlávek zudem Präsident des Festivals »Prager
Frühling«. Als Gastdirigent arbeitet Jiří Bĕlohlávek mit international füh­
renden Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouw­
orkest Amsterdam und dem Orchestre de Paris zusammen. In den USA
verbindet ihn eine regelmäßige Zusammenarbeit mit den Klangkörpern
in San Francisco, Washington und Saint Louis. Bĕlohlávek studierte am
Prager Konservatorium und der dortigen Kunstakademie und leitete von
1977 bis 1989 die Prager Symphoniker. Nach seiner ersten Amtszeit bei der
Tschechischen Philharmonie gründete er 1994 das Prague Philharmonia
Orchestra, das er schnell international etablierte. 1995 wurde er Principal
Guest Conductor des BBC Symphony Orchestra und elf Jahre später dessen
Chefdirigent. Höhepunkte der Spielzeit 2009/2010 waren seine Rückkehr zu
den Berliner Philharmonikern, eine Gesamtaufführung aller Symphonien
Martinůs mit dem BBC Symhony Orchestra sowie eine Neuproduktion von
Martinůs Opern-Zyklus »Hry o Marii« (Marienspiele) am Prager National­
theater. In der Saison 2010/2011 dirigiert Bĕlohlávek u.a. Janáčeks »Die
Sache Makropoulos« an der San Francisco Opera sowie Konzerte beim
Leipziger Gewandhausorchester, Rotterdam Philharmonic und Cleveland
Orchestra. Seit 1976 stand Jiří Bĕlohlávek in bislang neun Konzertperioden
am Pult der Dresdner Staatskapelle, zuletzt in den Gedenkkonzerten 2002
mit dem Requiem von Antonín Dvořák.
4
5
9. SYMPHONIEKONZERT
Tschechische Raritäten
Jiří Bělohlávek dirigiert
das Palmsonntagskonzert
C o v e r d e r G e s a m t ­e i n sp i e l u n g
Seit jeher genießen böhmische Musiker und Komponisten in der Musikwelt
einen besonderen Ruf – als Künstler, die in ihrem Handwerk Intellekt und
eine ursprüngliche Musikalität verbinden. Dies trifft in besonderer Weise
auf Jiří Bělohlávek zu, der 2012 die Leitung der Tschechischen Philharmonie übernimmt. Bereits Anfang der 1990er Jahre war er für kurze Zeit Chef
des tschechischen Renommierorchesters, daneben startete er eine internationale Karriere. Im diesjährigen Palmsonntagskonzert kehrt er mit Werken
aus seiner Heimat ans Pult der Sächsischen Staatskapelle zurück.
Jiří Bělohlávek hat die Musikwelt mehr als einmal in Erstaunen versetzt. Zum
Beispiel 2005, als er zum Chief Conductor des BBC Symphony Orchestra in
London ernannt wurde. Er war damit nicht nur der erste Dirigent, der von
der Position des Principal Guest Conductor auf die Chefposition vorrückte,
sondern auch der erste nicht englischstämmige Dirigent, der 2007 die »Last
Night of the Proms« dirigierte. Neben dem BBC SO ist er heute auch dem
Prague Philharmonia Orchestra verbunden, das er 1993 mit privaten Mitteln
gründete. Schnell entwickelte sich das Orchester zu einer ernsthaften Konkurrenz für die altehrwürdige Tschechische Philharmonie, die Bělohlávek
von 1990 bis 1992 geleitet hatte. Damals entschieden sich die Musiker für
einen nichttschechischen Dirigenten (Gerd Albrecht) und ließen Bělohlávek
ziehen … Im Dezember vergangenen Jahres nun wurde bekannt, dass der
Dirigent ab 2012 erneut die Leitung der Tschechischen Philharmonie übernehmen und ins Prager Rudolfinum zurückkehren wird – eine weitere Überraschung, die sicher für das künstlerische Profil des Dirigenten spricht.
In der Zwischenzeit hat der heute 65-Jährige, der einst bei Sergiu Celibidache studierte, nahezu alle bedeutenden Orchester dirigiert. Regelmäßig
gastiert er bei New York Philharmonic, dem Amsterdamer Concertgebouw­
orkest oder, wie erst in der vergangenen Saison, bei den Berliner Philharmonikern. An der Metropolitan Opera oder in Glyndebourne dirigierte er
Oper. Immer war dabei – neben seinen vielfältigen anderen Interessen – ein
besonderes Engagement für das tschechische Repertoire zu erkennen, das
es in seiner ganzen Vielfalt noch immer zu entdecken gilt. Auch bei seinen
6
7
v o n J a n á č e ks » D i e A u s f l ü g e
de s H e r r n Brouč e k« m i t
J i ř í B ĕ l o h l áv e k ( DG , 2 0 0 8 )
regelmäßigen Gastspielen am Pult der Staatskapelle Dresden, die er im
Januar 1976 erstmals dirigierte, standen in der Regel Werke tschechischer
bzw. slawischer Komponisten auf dem Programm. So dirigierte Bělohlávek
in den Gedenkkonzerten am 13. Februar bereits zweimal das selten gespielte
»Requiem« von Antonín Dvořák (1980 und 2002). Eine Ausnahme bildete in
dieser Hinsicht das Palmsonntagskonzert 1983, in dem er mit Beethovens
neunter Symphonie allerdings an eine besondere Dresdner PalmsonntagsTradition anknüpfte.
In diesem Jahr nun kehrt Jiří Bělohlávek zu einem weiteren Palmsonntagskonzert in die Semperoper zurück. Dabei hält er erneut Werke aus seiner
tschechischen Heimat bereit, die bei uns – trotz der durchaus bekannten
Komponistennamen – nur selten zu hören sind: Zu Beginn die vierte Symphonie von Bohuslav Martinů, komponiert 1945 im New Yorker Exil, und
zum Abschluss das »Te Deum« von Antonín Dvořák, das zwar 1892 mit
gro­ßem Erfolg in der New Yorker Carnegie Hall uraufgeführt wurde, aber
trotzdem heute nur wenigen geläufig ist. Dazwischen erklingt die Orches­
tersuite aus Leoš Janáčeks Opern-Satire »Die Ausflüge des Herrn Broucek«,
für deren CD-Gesamteinspielung Bělohlávek 2008 mit einem »Gramophone
Award« ausgezeichnet wurde.
Neben Bělohlávek und der Staatskapelle sind an dem heutigen Konzert
auch der Sächsische Staatsopernchor sowie zwei auserlesene tschechische
Gesangssolisten beteiligt. Sie alle bieten die Möglichkeit zu einer erneuten
Auseinandersetzung mit der Musik unseres tschechischen Nachbarn. Vielleicht kann sie weiteres Interesse wecken – es wäre sicher lohnend.
T o b i a s N i e d e r s c h l a g
9. SYMPHONIEKONZERT
Bohuslav Martinů
* 8 . D e z e mb e r 1 8 9 0 i n P o l i č k a
† 2 8 . Augus t 1959 i n L i e s ta l be i Ba se l
Symphonie Nr. 4
1. Poco moderato – Poco allegro
2. Allegro vivo – Trio. Moderato
3. Largo
4. Poco allegro
e n tsta n de n
Besetz u ng
zwischen April und Juni 1945 in
New York City und Cape Cod
den Auftraggebern Helen und
William Ziegler
3 Flöten, Piccolo, 3 Oboen,
Englischhorn, 3 Klarinetten,
2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten,
3 Posaunen, Tuba, Pauken,
Schlagzeug (3 Spieler), Klavier,
Streicher
u r au f g e f ü h r t
V e r l ag
am 30. November 1945 in Philadelphia (Philadelphia Orchestra,
Dirigent: Eugene Ormandy)
Boosey & Hawkes –
Bote & Bock, Berlin
gew idm et
Dau e r
ca. 30 Minuten
8
9
Annäherung an
einen Heimatlosen
Zu Bohuslav Martinůs
vierter Symphonie
In gewissem Sinne war Bohuslav Martinů »heimatlos«. In der Tschechoslowakei wurde er geboren und ausgebildet, hier hatte er seine ersten
Erfolge, doch dann ging er für 17 Jahre nach Paris, wo er entscheidende
Anregungen für seine Musik empfing. In den USA litt er als Emigrant unter
Gefühlen der Fremdheit; schließlich vollendete sich sein Lebensweg in der
Schweiz. In den Konzertsälen Mitteleuropas wurde seine Musik nie recht
heimisch, stand im Schatten anderer: Dvořák war stets populärer, Janáček
als Exponent der »Moderne« vermeintlich interessanter.
Martinů, am 8. Dezember 1890 als Sohn eines Schusters im böhmischen
Polička geboren, erhielt mit sieben Jahren ersten Geigenunterricht, mit
dreizehn verfasste er seine erste Komposition, ein Streichquartett. Von 1906
bis 1910 studierte er Violine am Prager Konservatorium. 1915 bis 1922 war
er Geiger der Tschechischen Philharmonie. Im Oktober 1922 ging er nach
Paris, wurde Student von Albert Roussel und lernte die französische Musik
und Kultur der Zeit kennen und schätzen. Mit seinem zweiten Streichquartett (1925) erlangte er internationale Anerkennung. Nach dem Einmarsch
deutscher Truppen floh er im Juni 1940 mit seiner Frau nach Südfrankreich;
im März 1941 gelang dem Ehepaar die Ausreise von Lissabon nach New
York. Die ersten Monate in Amerika waren schwierig. Martinů war der englischen Sprache nicht mächtig, er fühlte sich einsam, die hektische Metropole New York setzte ihm zu. Nach einer »Periode der Betäubung« (MartinůBiograf Miloš Šafránek) wurde er in den USA jedoch rasch ein erfolgreicher
Komponist und gefragter Lehrer. Die Hoffnung auf eine Rückkehr in die
Heimat zerschlug sich mit der Machtübernahme der Kommunisten im
Jahr 1948. Martinů blieb in den USA, wurde 1952 sogar amerikanischer
Staatsbürger, fühlt sich aber vor allem wegen des sich verschlechternden
geistigen Klimas in der McCarthy-Zeit hier nicht mehr wohl. Ab 1953 lebte
9. SYMPHONIEKONZERT
er in Europa. Nach einem Aufenthalt als Composer-in-Residence der American Academy in Rom, zog Martinů auf das Anwesen seines Förderers Paul
Sacher bei Basel. Bald erkrankte er schwer, am 28. August 1959 starb er im
Krankenhaus von Liestal bei Basel an Magenkrebs. Zunächst in der Schweiz
beigesetzt, wurde er 20 Jahre später ins Familiengrab auf dem Friedhof im
heimatlichen Polička umgebettet.
Martinů schrieb mehr als 400 Werke und ließ kaum eine Gattung der Musik
aus. Seine stilistische Entwicklung ist erstaunlich. Anfangs wirkten Einflüsse der Spätromantik wie des französischen Impressionismus stark auf
ihn ein. Die Zeit in Frankreich und das Studium bei Albert Roussel brachten
dem Tschechen nicht nur die Komponisten der »École de Paris« und neoklassizistische Tendenzen, sondern auch den Jazz näher. Um 1930 entwickelte er über der Auseinandersetzung mit Musik der Renaissance und des
Barock seine eigene, unverwechselbare »Sprache«. Die Vorbilder für sein
Komponieren fand er in der Vokalpolyphonie des 16./17. Jahrhunderts und
im Prinzip des barocken Concerto grosso. Mit den in den USA entstandenen
Symphonien vollzog er nach eigenen Worten den Schritt von der »Geometrie« zur »Fantasie« und kam zu einer freien Gestaltung seiner Musik.
Martinů fand erst spät zur Symphonie. Er war skeptisch und empfand die
Form der Symphonie als »eines der größten Probleme der zeitgenössischen
Komponisten«. Deshalb schrieb er mit Vorliebe konzertante Werke für kleinere Besetzungen und nahm konzertante Momente in seine Symphonien
auf. In seinen sechs Symphonien entfernt er sich vom klassischen Vorbild
und dessen strengen Regeln. Den Sätzen legt er anstelle eines dominierenden Anfangsthemas ein kurzes Motiv zugrunde, eine »Zelle«, aus der
sich erst im Verlauf des Satzes ein Thema entwickelt. Die Tonalität wird
weiterentwickelt, in der Instrumentierung hält sich Martinů an das klassische
Orchester, gibt allerdings dem Klavier oft eine prominente Rolle.
Die vierte Symphonie entstand in den Monaten April bis Juni 1945 in New
York City und in Cape Cod. Sie ist den Auftraggebern, dem Ehepaar Helen
und William Ziegler, gewidmet, deren Gastfreundschaft Martinů mehrfach
genoss, und wurde am 30. November 1945 vom Philadelphia Orchestra
unter Leitung von Eugene Ormandy uraufgeführt. Der erste Satz (Poco moderato) ist zweiteilig, er basiert auf zwei kurzen, eintaktigen Zellen, »einer
lyrisch geprägten und einer anderen mit rhythmischen Sechzehntelbewegungen im 6/8-Takt. Die gleichen Elemente erscheinen in verschiedenen
Variationen sowie Verwandlungen, den Erfordernissen der musikalischen
Struktur entsprechend« (Martinů in seinen Erläuterungen im Programmheft
der Uraufführung).
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a l s S y mp h o n i k e r w a r B o h u s l av M a r t i n ů e i n sk e p t i k e r .
S ig n i e r t e s fo t o, N e w Yor k 194 6
9. SYMPHONIEKONZERT
Der zweite Satz, ein belebtes dreiteiliges Scherzo (Allegro vivo), wieder im
6/8-Takt, »ist fantastischer, mit jähen Wechseln und ständig rascher Trio­
lenbewegung in den Streichern als eine Art Hintergrund. Das rhythmisch
unregelmäßige Hauptthema ist in kurzen Expositionen der Fagotte sowie
der sordinierten Trompete zu hören; sodann im Unisono der Fagotte, Flöten,
Oboen und Klarinetten. Die Melodie wird vom Englischhorn unter rhythmischer Bewegung der Streicher im Hintergrund entwickelt. Alles strebt
ununterbrochen zum Forte des ganzen Orchesters.« Das ruhige Trio dominieren die Streicher.
Im ausdrucksvollen dreiteiligen Largo setzt der Komponist die Concertogrosso-Technik ein; im Verlauf des Satzes spalten sich solistische Stimmen –
ein Concertino von Solostreichern – ab. »Der ganze Satz ist im Grunde auf
der langen Streichermelodie aufgebaut, zu der sich später in einer verzierenden Passage die Holzbläser gesellen; alles klingt in Ruhe aus.« Im Finale
(Poco allegro), in dem es auch dramatische Momente gibt, greift Martinů
auf die klassische Sonatenform mit zwei kontrastierenden Themen zurück,
die bei ihrer Wiederholung in umgekehrter Reihenfolge variiert werden.
Bläserfiguren, nur vom Klavier unterstützt, eröffnen den Satz. Erst mit dem
Einsatz der Streicher beginnt die thematische Entwicklung. Dieser Satz ist
nach Angaben des Komponisten »eine Art Festigung und Verdichtung der
Form der ganzen Symphonie.«
Martinů war nicht nur, wie Harry Halbreich betonte »der vierte Klassiker
der tschechischen Musik (neben Bedřich Smetana, Antonín Dvořák und
Leoš Janáček«, sondern einer der bedeutendsten Komponisten der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Einfluss in den USA war groß, gleichwohl
wurde er nie so bekannt wie seine Zeitgenossen Bartók und Strawinsky.
In der Tschechoslowakei gehörte er zu den am meisten gespielten Komponisten. Anders in der übrigen Welt. Es scheint, als ob immer noch gelte, was
Harry Halbreich vor mehr als 40 Jahren konstatierte: »Die Avantgardisten
wenden sich achselzuckend ab, während andererseits der eigenwillige
Formbau seiner Musik, ihre Beweglichkeit, ihr Mangel an festen Themen­
gebilden und wohlvertrauten Anhaltspunkten die Interpreten vor Schwierigkeiten stellen, die sie bei dieser anscheinend so milden, tonalen Tonsprache
nicht vermuten.« Die vierte Symphonie ist sicher geeignet, Martinů besser
kennenzulernen und ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
H e l g e G r ü n e w a l d
H e i m at v i e l e r H e i m at l ose r : N e w Yor k i n de n 193 0 e r Ja h r e n
( B l i c k v o m Emp i r e S t a t e B u i l d i n g a u f d a s C h r y s l e r B u i l d i n g )
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9. SYMPHONIEKONZERT
Leoš Janáček
* 3 . J u l i 1 8 5 4 i n H u k va l d y
† 1 2 . A u g u s t 1 9 2 8 i n M o r av sk á Os t r av a
Fantasien eines »ganz
gewöhnlichen Menschen«
Zur Suite aus Leoš Janáčeks
Oper »Die Ausflüge des
Herrn Brouček«
Suite aus der Oper
»Die Ausflüge des Herrn Brouček«,
zusammengestellt und bearbeitet
von Jaroslav Smolka (1997)
1. Ú vod. Pozdní večer
(Einleitung. Ein später Abend)
2. Mĕsíční valčík (Mondwalzer)
3. Před svítáním (Vor dem Morgengrauen)
4. Mezi sny a skutečností
(Zwischen Traum und Wirklichkeit)
5. Slyšte rytieři boží (Choral der Hussiten)
6. Průvod vítĕzů (Umzug der Sieger)
e n tsta n de n
Besetz u ng
zwischen 1908 und 1917 (Oper);
1994 von Jaroslav Smolka zu einer
Orchestersuite zusammengestellt,
1997 revidiert
4 Flöten (2. bis 4. auch Piccolo),
2 Oboen, Englischhorn,
3 Klarinetten (2. auch Piccolo­
klarinette, 3. auch Bassklarinette),
2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner,
3 Trompeten, 4 Posaunen, Tuba,
Pauken, Schlagzeug (2 Spieler),
Harfe, Celesta, Orgel, Streicher
u r au f g e f ü h r t
am 23. April 1920 im National­
theater in Prag – als einzige
Janáček-Oper, die nicht in Brünn
zur Uraufführung kam
V e r l ag
Universal Edition, Wien
Dau e r
ca. 23 Minuten
14
15
Leos Janáčeks fünfte Oper »Die Ausflüge des Herrn Brouček« – nach einer
Novelle des tschechischen Dichters Svatopluk Čech – nimmt im Bühnenschaffen des Brünner Komponisten in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein. Dazu gehört zum einen die eigenartige Entstehungsgeschichte:
Fast zehn Jahre, von 1908 bis 1917, arbeitete Janáček an diesem Werk, das
inhaltlich bis zum Frühjahr 1917 nur den ersten Teil, »Der Ausflug des
Herrn Brouček auf den Mond« umfasste. Ursache für die lange Zeitspanne
war vor allem das Problem des Textbuches, das keiner der anfangs ausgesuchten Librettisten zu Janáčeks Zufriedenheit zu erstellen vermochte. Der
Komponist wollte – seine rhetorische Frage »Das soll man komponieren?«
lässt den schaffensmäßigen Reiz des Ganzen für ihn erahnen – den Prosatext der Čechschen Novelle für seine Oper erhalten wissen, und dies mit
all jener originalen Komik und jenem verschmitzten Witz, wie sie etwa in
Broučeks Erklärungen den Mondbewohnern gegenüber, was Schweinsbratwürstel sind, zum Ausdruck kommen: »Das ist fein in Würfel Gehacktes, in
Därme Gepresstes vom Schwein.«
Dass Janáček diesem Teil seines Bühnenwerkes einen zweiten Teil, komponiert von Mai bis Dezember 1917 hinzufügte, nämlich den »Ausflug des
Herrn Brouček ins XV. Jahrhundert«, dürfte mit den politischen Umständen
der Zeit in Zusammenhang gestanden haben. 1917: Endphase des Ersten
Weltkrieges und das Hoffen der Tschechen, für die das 15. Jahrhundert mit
seinen Hussitenkämpfen ein nationales Symbol schlechthin darstellte, auf
einen eigenständigen Staat. Bezeichnenderweise hat Leoš Janáček seinen
»Brouček« denn auch in der gedruckten Partitur von 1920 dem ersten Präsidenten des neuen Staates, Tomáš Garrigue Masaryk, gewidmet.
9. SYMPHONIEKONZERT
Die Sonderstellung des »Brouček« innerhalb des Janáčekschen Bühnenschaffens zeigt sich zum anderen in der stilistischen Ausrichtung. »Brouček« ist in
seinem ersten Teil (Auf dem Mond) weniger Oper als dramatische Groteske,
oder, wie Janáček schrieb, eine satirisch witzige Burleske, »im Geist und im
Charakter der Jenůfa komplett entgegengestellt.« Im Mittelpunkt steht der
Hausbesitzer Brouček, »ein ganz gewöhnlicher Mensch; er meckert über die
ganze Welt und sein ganzes Leben ertrinkt in einem Glas Bier.« (Janáček).
Doch nicht nur ein, sondern viele Glas Bier hat er zu sich genommen, als er
auf dem Prager Hradschin wankend aus dem auch heute noch existierenden
Wirtshaus Vikárka torkelt, den hell leuchtenden Mond ansieht und vor sich
hinmurmelt: »Vollmond ist’s. Auf diesen Mond, da möchte ich schon auch
mal … Dessen Bewohner sind viel glücklicher als wir armseligen Erdenbürger. Die armen Hausbesitzer brauchen sich nicht herumzustreiten, weil gar
keine Häuser da sind.« Die Fantasie nimmt ihn gefangen und lässt ihn auf
den Mond fliegen. Dort leben seltsame Personen mit Namen wie Sternenfried, Mondkristan, Etherea und Zauberlicht. Sie fühlen sich als Mondkünstler, kommen ihm aber irgendwie bekannt vor. Ähnelt der da vorne nicht dem
Wirt der Vikárka, oder der daneben nicht dem säumigen Mieter Mazal mit
seiner Braut Málinka? Sie reden ununterbrochen, laden Brouček, den Liebhaber von »Schweinshaxe mit Kraut und Knödel«, zu einem vegetarischen Mahl
ein und geben sich gesellig. Doch als Brouček Etherea berührt, zerplatzt diese wie eine Seifenblase. Voller Schrecken erstürmt er das Mondfahrzeug und
schwebt damit auf die Erde zurück. Auf einer Mauer gegenüber der Vikárka
liegend, erwacht er mit schwerem Kopf.
K o mp o n i s t m i t e i g e n w i l l i g e r F a n t a s i e : L e o š J a n á č e k ( u m 1 9 2 0 )
16
17
In Teil II, der die gleichen, nur anders benannten Personen aufweist wie Teil I,
verbindet sich das Burleske mit dem Pathetischen. Den Ort des Anfangs
und Endes bilden wiederum der Prager Hradschin und die Kneipe Vikárka.
Erneut beginnt der bierselige Brouček zu träumen. Er sieht sich im Prag des
Jahres 1420, als die Hussiten unter Jan Žižka sich gegen die Angriffe König
Sigmunds erfolgreich wehren und die Prager Burg verteidigen. Brouček
wird in eine Rüstung gesteckt und bewaffnet und soll auf Seiten der Hussiten mitkämpfen. Doch während die anderen in den Kampf ziehen, legt er
sich ins Bett: »Die haben sich schön verrechnet, wenn sie glauben, ich ließe
mir hier die Knochen zerschlagen. Soldat spielen? Nee, nee, nee.« Nach
der Schlacht aber wird er als Deserteur gefangengenommen und zum Tod
im brennenden Fass verurteilt. Brouček sieht die leuchtende Fackel immer
näher kommen – und erwacht, in einem Bierfass der Vikárka kauernd, aus
seinen Fantasien. Dem ihn staunend betrachtenden Wirt flüstert er zu, er
sei bei den Hussiten gewesen, »mitten im Krieg … gegen Kaiser Sigismund.
Dem hab’n wir’s gegeben!«
9. SYMPHONIEKONZERT
Die dritte Sonderheit des »Brouček« ist die Rezeption. Zwar war die Uraufführung, die am 23. April 1920 im Prager Nationaltheater stattfand, mit
viel Erfolg verbunden. Auf der internationalen Bühne aber richtiggehend
durchgesetzt, wie etwa die »Jenůfa«, hat sich Janáčeks »Brouček« mit
seinen in knapp 100 Jahren nur circa 50 weltweit nachweisbaren Aufführungen nicht. Das dürfte für den tschechischen Komponisten, Musikwissenschaftler und Musikdramaturgen der Tschechischen Philharmonie
Jaroslav Smolka (geb. 1933) der Hauptgrund gewesen sein, im Jahre 1994
aus den instrumentalen Vor-, Zwischen- und Nachspielen der Oper – sich
dabei eng an Janáčeks Original anlehnend – eine Suite für Orchester zu
arrangieren.
Die Suite umfasst sechs Teile und gibt in ihnen gleichsam einen Querschnitt des Bühnenwerkes wieder: 1. »Einleitung«, in der Janáček das Tor­
keln Broučeks musikalisch nachzeichnet und jene Nachtstimmung einfängt, über die er einmal schrieb: »Um für den Brouček ganz durchdrungen
zu sein von der passenden Stimmung, verbrachte ich mehrere Nachtstunden auf den Höhen des Hradschins, wo nicht eine einzige Person war, und
dort stand ich während langer, langer Zeit auf dem Turm von St. Veit – in
Erwartung des frischen, kräftigen Eindrucks der langsam über Prag hereinsinkenden Nacht.« 2. Der »Mondwalzer« wurde zusammengestellt aus
allen Walzerteilen des »Ausflugs auf den Mond«, in denen Janáček mitunter
sentimental sich gibt, in überraschenden Wendungen mit dem Gegenüber
von Dreier- und Zweiermetrum spielt und mit dem schnellen Vorbeihuschen
der einzelnen Gedanken die Irrealität des ganzen Geschehens musikalisch wiedergibt. 3. »Vor dem Morgengrauen« beinhaltet die den Rückflug
Broučeks vom Mond zur Erde schildernde Musik. Die szenischen Anmer­
k­u ngen in der Partitur dazu lauten: »Durch den Nebel sieht man den
Himmelsraum mit Sternen. Die Erdsichel wird sichtbar und immer größer.
Sternschnuppen … Beginn der Morgendämmerung. Die Straßenlaternen
brennen noch.« 4. »Zwischen Traum und Wirklichkeit« ist eine – wie Smolka schreibt – »Verbindung symphonischer Fragmente« zum Ausdrucksgegenüber von Fantasie und Realität, in der auch einige von Janáček aus
der definitiven Fassung herausgenommenen Passagen des ursprünglichen
Opernschlusses erklingen. 5. Der »Choral der Hussiten« zitiert einen originalen Hussiten-Choral aus dem Jahre 1420 (»Hört, ihr Kämpfer Gottes«).
6. Der »Umzug der Sieger« schließlich schildert die Feierlichkeiten nach
der gewonnenen Schlacht.
K l aus Döge
Pl a k at e i n e r »Brouč e k«-N e u produ k t ion a m Pr ag e r N at ion a l t h e at e r , 2 0 0 3 . a m p u lt s ta n d m i t S i r C h a r l e s M ac k e r r a s (19 2 5 -2 010 )
e i n e r d e r g r o S S e n J a n á č e k- I n t e r p r e t e n d e s 2 0 . j a h r h u n d e r t s .
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9. SYMPHONIEKONZERT
Antonín Dvořák
* 8 . S e p t e mb e r 1 8 4 1 i n N e l a h o z e v e s b e i P r a g
† 1. M a i 19 0 4 i n Pr ag
»Te Deum« für Sopran, Bass, Chor
und Orchester op. 103
1. »Te Deum«. Allegro moderato, maestoso (Chor, Sopran)
2. »Tu Rex gloriae«. Lento maestoso (Bass, Chor)
3. »Aeterna fac cum sanctis tuis«. Vivace (Chor)
4. »Dignare Domine«. Lento – Allegro moderato
(Sopran, Bass, Chor)
e n tsta n de n
Besetz u ng
zwischen Ende Juni und Anfang
August 1892 in Vysoká für die
Feierlichkeiten zum 400. Jahrestag der Entdeckung Amerikas
Sopran solo, Bass solo,
vierstimmiger gemischter Chor;
2 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn,
2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner,
2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba,
Pauken, Schlagzeug (3 Spieler),
Streicher
gew idm et
bzw. »komponiert zu Ehren des
Gedenkens an Kolumbus«
V e r l ag
20
u r au f g e f ü h r t
Editio Supraphon, Prag
am 21. Oktober 1892 in der New
Yorker Carnegie Hall
(Dirigent: Antonín Dvořák)
Dau e r
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ca. 22 Minuten
»komponiert zu Ehren des
Gedenkens an Kolumbus«
Zu Antonín Dvořáks
»Te Deum« op. 103
Laut dem Vertrag mit dem New York National Conservatory of Music, den
Antonín Dvořák im Dezember 1891 unterzeichnete, hatte der Prager Komponist sein Amt als künstlerischer Direktor und Kompositionsprofessor am
1. Oktober 1892 anzutreten. Doch warf die neue Anstellung schon Monate
zuvor ihre Schatten voraus. So bat ihn Jeanette Thurber, die Präsidentin
des Konservatoriums, wiederholt um Fotografien und biografische Daten,
erwünschte sich von ihm eine Liste der Bücher, die ergänzend zu seinem
Unterricht als Lehrmaterial benutzt werden konnten, und trat Ende Juni
1892 mit der Bitte an ihn heran, ob er nicht etwas für die Feierlichkeiten
zum 400. Jahrestag der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus
komponieren könne, von etwa 30 Minuten Dauer. Es würden Feierlichkeiten
der Superlative werden mit dem neu errichteten, 76 Fuß hohen KolumbusMonument und den zahlreichen Feuerwerken, von denen eines sogar den
Niagarafall über den Eastriver zaubern sollte. Das Konzert würde dann am
12. Oktober 1892 im Metropolitan Opera House stattfinden (wegen eines
Theaterbrandes musste die Aufführung allerdings auf den 21. Oktober verschoben werden), und als Grundlage für die Vertonung könnte sie sich das
patriotische Gedicht »The American Flag« von Joseph Rodman Drake vorstellen. Den Text würde sie ihm bald zusenden.
Dvořák muss über diese Anfrage erschrocken sein, blieben ihm doch bis zu
seiner Abreise nach Amerika gerade noch zehn Wochen Zeit, und von dem
versprochenen Gedichttext hatte er noch keine Seite zu Gesicht bekommen.
In seinem Antwortbrief (in englischer Sprache) hieß es denn auch: »Es ist
ein großes Missgeschick, dass ich davon nicht schon vor einiger Zeit erfuhr.
Denn nun ist es zu spät – aber dennoch will ich versuchen, ein ›Te Deum‹
9. SYMPHONIEKONZERT
»Unsere Reise war schön bis auf einen Tag – alles an Bord war krank, nur ich
nicht – und so sind wir also bis auf eine ganz kleine Quarantäne glücklich im
gelobten Land angekommen. Die Aussicht von ›Sandy Hook‹ (Hafenstadt) –
gegen New York mit dem Anblick der großartigen Statue der ›Liberty‹ (nur in
ihrem Kopf haben 60 Personen Platz und es pflegen Gastmähler dort stattzufinden u.a.) – diese Aussicht ist berauschend! Und dazu die Unmasse von Schiffen
aus allen Erdteilen?! Ja, wie ich sage, zauberhaft. Dienstag, den 27. [September]
sind wir also glücklich bis in die Stadt gekommen … und dort am Bahnhof
erwartete uns der Sekretär unseres Konservatoriums Herr Stanton – und was
mich besonders freute – eine tschechische Abordnung. Wir begrüßten einander
… und heidi – schon erwartete uns ein Wagen und bald darauf waren wir in
New York.«
Dvořák in einem Brief an Emil Kozánek
vom 12. Oktober 1892
für diesen Anlass zu schreiben – aber ich weiß nicht, ob ich in der Lage sein
werde, dieses zu beenden, da die Zeit doch sehr kurz bemessen ist.« Am
25. Juni – gleichzeitig mit seinem Antwortschreiben – begann Dvořák mit
der groben Skizzierung des Opus 103, die er bereits am 30. Juni 1892 abschloss. Die Partitur-Niederschrift erfolgte vom 2. bis 28. Juli, so dass – von
einigen nachträglichen Änderungen und Verbesserungen abgesehen – das
»Te Deum« Anfang August 1892 fertig vorlag und die Partitur nach New York
zum Stimmenausschreiben übersandt werden konnte.
Dass Dvořák als Alternative zum vorgeschlagenen patriotischen Gedicht
gerade den Ambrosianischen Hymnus des Te Deums zur Vertonung wählte,
ist von mehreren Seiten her nachvollziehbar. Zum einen war das Te Deum
im Laufe seiner Geschichte immer mehr zu dem Hymnus für große Festlichkeiten schlechthin geworden – man denke dabei nur an Georg Friedrich
Händels »Dettinger Te Deum« (komponiert zur Feier des Sieges über die
französischen Truppen bei Dettingen) und dessen »Utrechter Te Deum«
(komponiert zur Feier des Friedens von Utrecht), oder auch an das Te Deum
von Hector Berlioz (ursprünglich komponiert für die Festlichkeiten zur
Thronbesteigung Napoleons III.). Zum anderen stand der Text des Te Deum
in einer Sprache, die Dvořák durch das Studium an der Prager Orgelschule
vertraut war und auf die er bereits ein Stabat Mater, eine Messe und ein
Requiem komponiert hatte. Zwar beherrschte er, der für seine Englandreisen Sprachunterricht bei einer aus Amerika nach Prag zurückgekehrten
Familie genommen hatte, das Englische durchaus; einen englischsprachigen
Text aber hatte er noch nicht vertont, so dass dessen deklamatorische und
metrische Bedingungen ihm doch recht wenig vertraut waren. Dies änderte
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» K o l u mb u s d e r a m e r i k a n i s c h e n M u s i k « :
D a s D v o ř á k - D e n km a l v o n I v a n M e š t r o v i ć ( 1 9 6 3 ) i m N e w Y o r k e r
St u y v esa n t Squa r e ( M a n h at ta n )
9. SYMPHONIEKONZERT
sich erst während seines Aufenthaltes in Amerika, wo er die »American
Flag« vollendete und später auch an der unvollendet gebliebenen Oper »The
Song of Hiawatha« nach Henry W. Longfellow arbeitete. Ein dritter Punkt
schließlich dürfte bei der Wahl des Te Deum noch eine Rolle gespielt haben:
der der Internationalität des Sujets. Ein Te Deum konnte man überall in der
Welt aufführen, der Rezeptionsrahmen einer amerikanisch patriotischen
Hymne aber war äußerst beschränkt; und während Dvořáks »Te Deum« von
der Uraufführung am 21. Oktober 1892 an zumindest regelmäßig gespielt
wurde (auch wenn das Werk bis heute im allgemeinen Bewusstsein nicht
wirklich verankert ist), war und ist der »American Flag« innerhalb des
Konzert­lebens – selbst in Amerika – seit jeher ein Schattendasein bestimmt.
Der Text des Te Deum gliedert sich inhaltlich in vier Strophen: In der ersten
Strophe (Verse 1-6) lobpreist die Schöpfung den allmächtigen Gott; in der
zweiten Strophe (Verse 7-13) singt die Kirche ihre Lobpreisung; die dritte
Strophe (Verse 14-21) gilt dem Preis Christi; und in der vierten Strophe
(Verse 22-29) sind es die Menschen, die Gott verehren und zugleich um Gnade bitten. Dvořák hat in seiner Vertonung diese textliche Form umgruppiert:
Strophe 1 und 2 werden von ihm in der ersten Musiknummer zusammengefasst: Der Chor singt die Verse 1-5, der Solo-Sopran die Verse 6-13. Dabei ist
der Soloteil wie eine Art Antiphon gestaltet – nach jedem vom Sopran vorgesungenen Vers stimmt der Chor gleichsam als Bestätigung der vorausgegangenen Worte sein »Sanctus Dominus Deus Sabaoth« an, mit dem die erste
Nummer auch endet. Die zweite Musiknummer (Bass-Solo, Chor) beinhaltet
die dritte Strophe mit der Lobpreisung Christi. Zweimal in ihr, als formale
Zäsur in der Mitte sowie als Schlussgesang, lässt Dvořák dabei durch den
Chor die Bitte des Verses 20 erklingen: »komm deinen Dienern zu Hilfe, die
du erlöst mit kostbarem Blut.« Den Abschnitt des Bittens verteilt Dvořák auf
zwei Musiknummern: Auf die vom Gegensatz zwischen fugierten und homophonen Passagen beruhende Chornummer 3 (die er bereits mit Vers 21 beginnen lässt), sowie auf die dem Solo-Sopran und Chor übertragene Nummer 4
(Vers 26-29). Letztere enthält darüber hinaus als Abschlussteil die Vertonung
von Versen des sogenannten Nachtgebetes (Matutin), die nicht zum traditionellen Text des Te Deum gehören: »Benedicamus Patrem et Filium cum Sancto Spiritu. Alleluja. Laudemus et superexaltemus eum in saecula. Alleluja.«
(Wir rühmen den Vater und den Sohn mit dem Heiligen Geist. Alleluja. Wir
wollen ihn loben und preisen in Ewigkeit. Alleluja).
In ihrem Inhalt knüpfen diese Verse an die Lobpreisung des Werkbeginns
an, und Dvořák greift hier, gleichsam eine zyklische Brücke zur ersten Musiknummer schlagend, kompositorisch auch auf die Thematik des Anfangs
zurück. Zugleich verdeutlicht er dadurch jene strukturelle Werkidee, die
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Noch n ich t u m r i ngt von den h eu t igen Wolk en k r atz er n:
di e N e w Yor k er C a r n egi e H a ll i m Ja h r i h r er Eröf f n u ng, 1891
Am 21. Oktober 1892 leitete Antonín Dvořák hier die Uraufführung seines
»Te Deum«. An dem Konzert, das als offizielle Einführung des Komponisten
in die New Yorker Musikwelt diente, wirkten allein 250 Chorsänger mit.
Dvořáks Mentor Johannes Brahms äußerte später scherzhaft: »Das Te Deum
ist wohl für die ›Feier der Zerstörung Wiens und Berlins durch die Böhmen‹
gedacht und scheint mir dafür auch recht geeignet.«
ihn bei der Komposition des Opus 103 leitete: Das Te Deum ist aufgebaut
wie eine Symphonie: Die Nummer 1 (Allegro moderato, maestoso) fungiert
als Kopfsatz. Die Nummer 2 (Lento maestoso) stellt den langsamen Satz dar.
Nummer 3 (Vivace im ¾ Takt) steht an Stelle des Scherzos; Nummer 4
(Lento – Allegro moderato) schließlich ist Finalsatz mit langsamer Einlei­
tung und mit einer das Tempo und die Tonart des Kopfsatzes übernehmenden Coda. In ihrem instrumentalen Zitieren des Werkanfangs bringt
sie noch einmal deutlich das Generalthema des ganzen Werkes zum
Ausdruck: »Te Deum laudamus«.
K l aus Döge
9. SYMPHONIEKONZERT
Antonín Dvořák: »Te Deum«
1. Te Deum (Chor, Sopran)
Te Deum laudamus. Te Dominum confitemur.
Te aeternum patrem omnis terra veneratur.
Tibi omnes Angeli, tibi caeli et universae potestates:
Tibi cherubim et seraphim incessabili voce proclamant:
Sanctus:
Sanctus:
Sanctus Dominus Deus Sabaoth.
Pleni sunt caeli et terra maiestatis gloriae tuae.
Te gloriosus Apostolorum chorus:
Te prophetarum laudabilis numerus:
Te martyrum candidatus laudat exercitus.
Te per orbem terrarum sancta confitetur Ecclesia:
Patrem immensae maiestatis:
Venerandum tuum verum, et unicum Filium:
Sanctum quoque Paraclitum Spiritum.
Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir.
Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund.
Dir rufen die Engel alle, dir Himmel und Mächte insgesamt,
die Kerubim dir und die Serafim mit niemals endender Stimme zu:
Heilig,
heilig,
heilig der Herr, der Gott der Scharen!
Voll sind Himmel und Erde von deiner hohen Herrlichkeit.
Dich preist der glorreiche Chor der Apostel;
dich der Propheten lobwürdige Zahl;
dich der Märtyrer leuchtendes Heer;
dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche;
dich, den Vater unermessbarer Majestät;
deinen wahren und einzigen Sohn;
und den Heiligen Fürsprecher Geist.
2. Tu Rex gloriae (Bass, Chor)
Tu Rex gloriae, Christe.
Tu Patris sempiternus es Filius.
Tu ad liberandum suscepturus hominem, non horruisti Virginis uterum.
Tu devicto mortis aculeo, aperuisti credentibus regna caelorum.
Tu ad dexteram Dei sedes, in gloria Patris.
Iudex crederis esse venturus.
Te ergo quaesumus, tuis famulis subveni, quos pretioso sanguine redemisti.
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Du König der Herrlichkeit, Christus.
Du bist des Vaters allewiger Sohn.
Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht, bist Mensch geworden,
den Menschen zu befreien.
Du hast bezwungen des Todes Stachel und denen, die glauben, die Reiche
der Himmel aufgetan.
Du sitzest zur Rechten Gottes in deines Vaters Herrlichkeit.
Als Richter, so glauben wir, kehrst du einst wieder.
Dich bitten wir denn, komm deinen Dienern zu Hilfe, die du erlöst
mit kostbarem Blut.
3. Aeterna fac cum sanctis tuis (Chor)
Aeterna fac cum sanctis tuis in gloria numerari.
Salvum fac populum tuum Domine, et benedic haereditati tuae.
Et rege eos, et extolle illos usque in aeternum.
Per singulos dies, benedicimus te.
Et laudamus nomen tuum in saeculum, et in saeculum saeculi.
In der ewigen Herrlichkeit zähle uns deinen Heiligen zu.
Rette dein Volk, o Herr, und segne dein Erbe;
und führe sie und erhebe sie bis in Ewigkeit.
An jedem Tag benedeien wir dich
und loben in Ewigkeit deinen Namen, ja, in der ewigen Ewigkeit.
4. Dignare Domine (Sopran, Bass, Chor)
Dignare Domine, die isto sine peccato nos custodire.
Miserere nostri, Domine, miserere nostri.
Fiat misericordia tua Domine, super nos, quemadmodum speravimus in te.
In te, Domine, speravi: non confundar in aeternum.
Benedicamus Patrem et Filium cum Sancto Spiritu. Alleluja.
Laudemus et superexaltemus eum in saecula. Alleluja.
In Gnaden wollest du, Herr, an diesem Tag uns ohne Schuld bewahren.
Erbarme dich unser, o Herr, erbarme dich unser.
Lass über uns dein Erbarmen geschehn, wie wir gehofft auf dich.
Auf dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt.
In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.
Wir rühmen den Vater und den Sohn mit dem Heiligen Geist. Alleluja.
Wir wollen ihn loben und preisen in Ewigkeit. Alleluja.
9. SYMPHONIEKONZERT
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Pavla Vykopalová Sopran
Jan Martiník Bass
Die Sopranistin Pavla Vykopalová absolvierte ihre Ausbildung am Staatskonservatorium in Prag und sammelte bereits während des Studiums erste Bühnenerfahrung durch Auftritte an der Opera Mozart. Ihr erstes Festengagement
erhielt sie an der Oper in Pilsen, wo sie u.a. die Titelpartie in Purcells »Dido
and Aeneas« sang. Seit 1999 ist sie ständiger Gast am Nationaltheater in Prag
und war dort in vielen großen Mozart-Partien (Pamina, Donna Elvira, Zerlina, Fiordiligi, Vitellia, Contessa) sowie als Mařenka (»Die verkaufte Braut«)
und als Antonia (»Les contes d’Hoffmann«) zu erleben. 2003 debütierte sie
als Karolka (»Jenůfa«) erfolgreich im Pariser Théâtre du Châtelet. Seit Januar
2009 gehört sie dem Solistenensemble des Nationaltheaters Brünn an, wo sie
bislang mit Partien von Puccini, Martinů, Rossini und Johann Strauß ihr Pub­
likum begeisterte. Vykopalovás Repertoire reicht von der Barockoper bis zur
Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und schließt auch Oratorien, Kantaten und
Liedkompositionen ein. Ihre rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland führte
sie u.a. mit Orchestern wie der Tschechischen Philharmonie, den Prager Symphonikern und Dirigenten wie Jiří Bělohlávek, Sylvain Cambreling, Jiří Kout,
Leopold Hager und Asher Fisch zusammen. Sie ist zum ersten Mal in den Konzerten der Sächsischen Staatskapelle Dresden zu erleben.
Jan Martiník stammt aus Ostrava und studierte bei Eliška Pappová am
Janáček-Konservatorium seiner Heimatstadt. 2003 gewann er den Internationalen Antonín-Dvořák-Wettbewerb in Karlsbad. Außerdem war er Preisträger
weiterer internationaler Gesangswettbewerbe (Montreal, Moskau) sowie 2007
Finalist des »Operalia«-Gesangswettbewerbs von Plácido Domingo. Von besonderer Bedeutung für seinen beruflichen Werdegang war aber der Gewinn
des Lied-Preises bei der BBC Cardiff Singer of the World Competition im
Jahr 2009. Noch während seines Studiums trat Martiník mit verschiedenen
Partien im Mährisch-Schlesischen Nationaltheater Ostrava auf, darunter als
Leporello, Truffaldin (»Ariadne auf Naxos«) und Pistola (»Falstaff«). Seit 2004
gastiert er regelmäßig am Prager Nationaltheater, wo er auch als Masetto und
Larkens/José Castro (»La fanciulla del West«) zu erleben war. Im Rahmen des
Festivals »Prager Frühling« sang er u.a. die Basspartie in Bachs »MatthäusPassion« mit dem Collegium 1704. Seit 2008 gehört Jan Martiník dem Ensemble der Komischen Oper Berlin an. Zukünftige Konzertengagements führen
ihn zum City of Birmingham Symphony Orchestra und zum Rotterdam Philharmonic Orchestra. Im Palmsonntagskonzert gibt er sein Konzertdebüt bei
der Sächsischen Staatskapelle.
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9. SYMPHONIEKONZERT
Sächsischer
Staatsopernchor
Dresden
P a b l o Ass a n t e C h o r d i r e k t o r
D
er Dresdner Opernchor wurde am 8. Oktober 1817 durch königliches Dekret von Friedrich August dem Gerechten gegründet.
Dessen Erlass war vor allem ein Verdienst Carl Maria von Webers, der als neu engagierter Hofkapellmeister 1817 den Auftrag
erhalten hatte, neben der traditionsreichen italienischen Oper in
Dresden auch ein deutsches »Opern-Departement« aufzubauen. Weber forderte die Einrichtung eines »stehenden Theaterchors«, der den gestiegenen
Anforderungen des dafür neu zu schaffenden Opernrepertoires gewachsen
sein würde.
In der Folge entwickelte sich der Dresdner Opernchor dank hervorragender
Persönlichkeiten, die ihn künstlerisch umsichtig und traditionsbewusst leiteten, zu einem erstklassigen und gefragten Klangkörper. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelten und pflegten der berühmte Stimmbildner Johann
Micksch, später u.a. Wilhelm Fischer, Karl Maria Pembaur, Hans-Dieter
Pflüger und Matthias Brauer ein bis heute spezifisches, dem Staatsopernchor
zugehörendes Klangideal, das besonders auch durch die rege Konzerttätig­
keit des Chores beeinflusst wurde. Homogenität des Klangs, klangliche
Noblesse, kultivierter Pianogesang bei gleichzeitiger Klangdichte und -fülle
sind wesentliche Attribute, die für den Dresdner Staats­opernchor stehen.
Seit 2009 liegt die Leitung des Chores in den Händen von Pablo Assante.
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Der Dresdner Staatsopernchor gilt heute als einer der besten Opernchöre
weltweit. Seine Auftritte in Opernvorstellungen, seine Mitwirkung in Konzerten der Sächsischen Staatskapelle Dresden, bei Rundfunk-, Fernseh- und
CD-Produktionen, die kontinuierliche Präsenz bei Festspielen und auf Tour­
neen brachten ihm höchste Wertschätzung ein. Die Aufführungen bedeuten­
der Werke unter der Leitung renommierter Dirigenten waren für den Chor stets
eine besondere Herausforderung, an der er beständig zu wachsen wusste.
In jüngerer Zeit besonders prägend war für den Staatsopernchor die Arbeit
mit dem Dirigenten Giuseppe Sinopoli, unter dessen Leitung das Chor­
ensemble – auch in zahlreichen CD-Produktionen mit der Staatskapelle
Dresden – immer wieder über sich hinauswuchs. In den Jahren nach Sinopolis plötzlichem Tod gelang es, die hohe künstlerische Qualität durch
kontinuierliche Arbeit zu halten.
Wie in allen künstlerischen Sparten der Sächsischen Staatsoper Dresden
spielt auch im Staatsopernchor die enge Verknüpfung von Tradition, gegenwärtiger künstlerischer Verantwortung und der Ausrichtung auf die Herausforderungen der Zukunft eine wesentliche Rolle.
9. SYMPHONIEKONZERT
9. Symphoniekonzert 2010 | 2011
Orchesterbesetzung
1. Violinen
Bratschen
Flöten
Posaunen
Roland Straumer
Michael Neuhaus
Andreas Kißling
Uwe Voigt
1. Konz e rt m e i st e r
Solo
Solo
Solo
Michael Frenzel
Volker Dietzsch
Brigitte Gabsch
Johanna Mittag
Jörg Kettmann
Susanne Branny
Birgit Jahn
Martina Groth
Wieland Heinze
Anja Krauß
Anett Baumann
Anselm Telle
Sae Shimabara
Franz Schubert
Gregor Anger
Stephan Pätzold
Michael Horwath
Jürgen Knauer
Michael Schöne
Ulrich Milatz
Ralf Dietze
Claudia Briesenick
Susanne Neuhaus
Juliane Böcking
Milan Líkař
Tilmann Baubkus*
Bernhard Kury
Cordula Bräuer
Tina Vorhofer**
Guido Ulfig
Lars Zobel
Sebastian Bell**
2. Violinen
Heinz-Dieter Richter
Konz e rt m e i st e r
Frank Other
Annette Thiem
Wolfgang Roth
Ulrike Scobel
Olaf-Torsten Spies
Mechthild von Ryssel
Alexander Ernst
Emanuel Held
Holger Grohs
Martin Fraustadt
Lisa Werhahn
Günter Friedrich*
Jürgen Karwath*
Violoncelli
Friedwart Christian Dittmann
Solo
Tom Höhnerbach
Volkmar Weiche*
Andreas Priebst
Bernward Gruner
Johann-Christoph Schulze
Jörg Hassenrück
Jakob Andert
Anke Heyn
Kassian Krömer*
Kontrabässe
Petr Ries*
Solo
Petr Popelka
Torsten Hoppe
Helmut Branny
Christoph Bechstein
Fred Weiche
Thomas Grosche
Annett Will
Oboen
Tuba
Sebastian Römisch
Jens-Peter Erbe
Solo
Solo
Andreas Lorenz
Sibylle Schreiber
Michael Goldammer
Klarinetten
Wolfram Große
Solo
Egbert Esterl
Christian Dollfuß
Fagotte
Erik Reike
Solo
Hannes Schirlitz
Andreas Börtitz
Pauken
Thomas Käppler
Solo
Schlagzeug
Frank Behsing
Jürgen May
Dirk Reinhold
Harfen
Vicky Müller
Solo
Klavier
Hörner
Johannes Wulff-Woesten
Erich Markwart
Solo
Andreas Langosch
Miklós Takács
Luise Bruch**
Trompeten
Tobias Willner
Celesta / Orgel
Jobst Schneiderat
* als Gast
** a ls Pr a k t ik a nt
Solo
Siegfried Schneider
Sven Barnkoth
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9. SYMPHONIEKONZERT
schech.net | Foto: Matthias Creutziger
Vorschau
Der Capell-Compositeur 2010/2011
im Gespräch
S a ms t ag 3 0 . 0 4 .11 1 5 U h r
S e mp e r o p e r , Ob e r e s R u n d f o y e r
Johannes Maria Staud
Moderation: Tobias Niederschlag
Eintritt: 5 Euro
I m p r e ss u m
Sächsische Staatsoper Dresden
Intendantin Dr. Ulrike Hessler
Spielzeit 2010|2011
Herausgegeben von der Intendanz
© April 2010
R e da k tion
B i l dnach w e is e
Jiří Bĕlohlávek, Pavla Vykopalová, Jan Martiník: Agenturfotos; Abbildungen zu Martinů:
Harry Halbreich, Bohuslav Martinů. Werkverzeichnis und Biografie, Mainz 2007; Porträt
Janáček: Christoph Schwandt, Leoš Janáček.
Eine Biografie, Mainz 2009; Plakat »Brouček«:
© Národní divadlo, Prag; Abbildungen zu
Dvořák: Klaus Döge, Antonín Dvořák. Leben –
Werke – Dokumente, Zürich und Mainz 1997;
Staatsopernchor: Matthias Creutziger
T e x tnach w e is e
Benefizkonzert zum
10. Todestag von
Giuseppe Sinopoli
Zugunsten der Orchesterakademie
der Staatskapelle Dresden
Die Texte von Dr. Helge Grünewald, Dr. Klaus
Döge und Tobias Niederschlag sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.
21.04.2011, 19.30 Uhr
Lukaskirche Dresden
Tobias Niederschlag
G e sta lt u ng u nd Lay o u t
schech.net
Strategie. Kommunikation. Design.
Druc k
Union Druckerei Dresden GmbH
Urheber, die nicht ermittelt oder erreicht
werden konnten, werden wegen nachträglicher
Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
Dirigent
Christian Thielemann
Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus
urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.
A n z e ig e n v e rtri e b
Keck & Krellmann Werbeagentur GmbH
i.A. der Moderne Zeiten Medien GmbH
Telefon: 0351/25 00 670
e-Mail: [email protected]
www.kulturwerbung-dresden.de
w w w. staatsk a pe l l e-dr esde n.de
Tickets in der Schinkelwache am Theaterplatz
T E L E F O N 0351 4911 705 | FA X 0351 4911 70 0 | [email protected]
W W W. S T A A T S K A P E L L E - D R E S D E N . D E
34
Richard Strauss
»Metamorphosen«,
Studie für
23 Solostreicher
Robert Schumann
Symphonie Nr. 1
B-Dur op. 38
»Frühlingssymphonie«
4
MF
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