Northwest Biotherapeutics, GmbH DCVax-L 1,25 x 10

Werbung
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
DCVax®- L 1,25 x 106 lebende dendritische Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG NACH
WIRKSTOFFEN UND DEN SONSTIGEN BESTANDTEILEN
2.1 QUALITATIVE BESCHREIBUNG
DCVax-L enthält autologe, lebende dendritische Zellen, die mit Tumorlysatantigen
des Patienten inkubiert wurden (sog. Antigen-präsentierende dendritische Zellen).
2.2 QUANTITATIVE BESCHREIBUNG
DCVax-L enthält autologe, Antigen-präsentierende dendritische Zellen.
Ein Kryoröhrchen enthält 250 µl Zellsuspension mit ≥ 1,25 x 106 autologen, lebenden
Antigen-präsentierenden dendritischen Zellen.
DCVax-L enthält die folgenden Hilfsstoffe:
Lösung:
Dimethylsulfoxid 10%
Humanes AB Serum 20%
RPMI-1640 Zellkulturmedium (tissue culture grade) 70%
3. DARREICHUNGSFORM
Zellsuspension zur intradermalen Injektion
Leicht trübe bis trübe Zellsuspension
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 ANWENDUNGSGEBIETE
DCVax-L wird angewendet zur adjuvanten Therapie des Glioms bei erwachsenen
Patienten (Erstdiagnose oder Rezidiv) nach Tumorresektion und Standardtherapie
(Chemo- und/oder Radiotherapie).
4.2 EMPFOHLENE DOSIERUNG, ART UND DAUER DER ANWENDUNG
1/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
Die Anwendung hat durch einen im Umgang mit DCVax-L geschulten qualifizierten
Facharzt zu erfolgen und ist auf entsprechend spezialisierte Einrichtungen der
medizinischen Krankenversorgung beschränkt.
DCVax-L ist als individuelle Zubereitung ausschließlich für die autologe Anwendung
bestimmt.
Da für die Herstellung von DCVax-L eine Leukapherese zwingend erforderlich ist,
muss sichergestellt sein, dass der Patient über eine adäquate Knochenmarkfunktion
verfügt. Daher sollte das vollständige Blutbild vor der ersten Leukapherese bestimmt
werden und akzeptable Werte aufweisen. Die Leukapherese muss von einem Arzt
mit produktspezifischem Fachwissen durchgeführt werden.
Während des Behandlungszyklus sind die Patienten sorgfältig und regelmäßig zu
kontrollieren.
DCVax-L sollte erst verabreicht werden, nachdem sich der Patient vom chirurgischen
Eingriff erholt und zusätzliche zellreduzierende Behandlungen wie Bestrahlung,
Chemotherapie, oder eine Kombination aus beidem, erhalten hat. Diese
Behandlungen können je nach Befund oder Erkrankungsstadium des Patienten
unterschiedlich sein.
2/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
Dosierung
Es werden zwei intradermale Injektionen für jede Immunisierung empfohlen
(entspricht einer Einzeldosis). Jede Injektion enthält 1,25 x 106 der mit
Tumorlysatantigen des Patienten inkubierten autologen dendritischen Zellen. Die bei
jeder Immunisierung verabreichte Gesamtdosis beträgt 2,5 x 106 der mit
Tumorlysatantigen des Patienten inkubierten autologen dendritischen Zellen.
Art der Anwendung
DCVax-L wird als Serie von jeweils zwei intradermalen Injektionen (entspricht einer
Einzeldosis) in den Oberarm verabreicht (Wechsel des Oberarms bei jeder Dosis).
Die erste Dosis (Tag 0 des nachfolgenden Schemas) kann ca. 4 - 6 Wochen nach
der Leukapherese gegeben werden, um die Herstellung und Freigabe des Produktes
zu ermöglichen.
Die erste Immunisierung sollte nicht früher als 10 Tage nach der Beendigung einer
etwaigen Steroidbehandlung erfolgen. Es wird empfohlen, die nachfolgenden Dosen
8 - 12 Tage, 18 - 22 Tage, 2 Monate, 4 Monate, 8 Monate, 12 Monate, 18 Monate,
24 Monate, 30 Monate und 36 Monate nach der ersten Immunisierung zu
verabreichen.
Eine Immunisierung mit DCVax-L sollte nicht gleichzeitig mit der Gabe von
Temozolomid erfolgen. Es wird empfohlen, einen Tag vor und 7 Tage nach der
Immunisierung kein Temozolomid zu verabreichen.
Das weitere Behandlungsschema von DCVax-L ist dann dem Behandlungsschema
von Temozolomid anzupassen.
3/15
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
Injektionssuspension
Folgendes Immunisierungsschema wird empfohlen:
Immunisierung Nr.
(je 2 Injektionen)
Zeit
1
Tag 0
2
8 - 12 Tage nach Immunisierung Nr. 1
3
18 - 22 Tage nach Immunisierung Nr. 1
4
2 Monate nach Immunisierung Nr. 1
5
4 Monate nach Immunisierung Nr. 1
6*
8 Monate nach Immunisierung Nr. 1
7*
12 Monate nach Immunisierung Nr. 1
Weiterführend*
Alle 6 Monate
*
solange das Produkt verfügbar und seine Haltbarkeit nicht abgelaufen ist (max. 36
Monate).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von DCVax-L bei Kindern und Jugendlichen ist nicht
nachgewiesen. Daher sollte DCVax-L bei Kindern und Jugendlichen nicht
angewendet werden.
4.3 GEGENANZEIGEN
DCVax-L darf nicht angewendet werden bei:

Überempfindlichkeit gegen einen oder mehrere der in Abschnitt 6.1 genannten
sonstigen Bestandteile von DCVax-L.

Patienten, die unter aktiven Infektionen leiden, HIV-positiv, Hepatitis B/C-positiv,
oder an Syphilis erkrankt sind.

Patienten, die in der Vergangenheit an verringerter Immunkompetenz oder einer
Autoimmunerkrankung litten und Patienten mit allogenem Organtransplantat oder
einer weiteren unkontrollierten systemischen, malignen Erkrankung, die nicht
unter 4.1 fällt.
4/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
4.4 BESONDERE WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
ANWENDUNG
Allgemein
DCVax-L ist ein autologes, zellbasiertes Arzneimittel und darf ausschließlich bei
demjenigen Patienten angewendet werden, von welchem die Ausgangsmaterialien
stammen.
Vor der Anwendung ist zu überprüfen, ob die spenderspezifischen Angaben in Bezug
auf die Chargenbezeichnung und die Patientenidentifikationsnummer auf den
Versandunterlagen und dem Produktetikett übereinstimmen.
Wenn die Primärverpackung beschädigt und daher unsteril ist, darf DCVax-L nicht
verwendet werden. Bei Beschädigung der Sekundärverpackung muss Rücksprache
mit dem Hersteller gehalten werden.
Die Leukapherese sowie die Anwendung muss von einem Arzt mit
produktspezifischem Fachwissen durchgeführt werden!
Vor Beginn der Behandlung sollten sich Patienten von der Operation und von akuten
Toxizitäten vorausgehender zytotoxischer Behandlungen erholt haben.
Da für dieses Produkt bisher nur begrenzt Informationen vorliegen, sollte der Patient
nach Verabreichung von DCVax-L 2 Stunden lang engmaschig überwacht werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Wie bei allen biologischen Arzneimitteln, können während der Verabreichung von
DCVax-L unerwartete allergische und anaphylaktische Reaktionen auftreten. Die
Verabreichung darf daher nur in Einrichtungen erfolgen, in denen Maßnahmen zur
Wiederbelebung erfolgen können.
Falls unter der Verabreichung von DCVax-L allergische, Überempfindlichkeits- und
anaphylaktische Reaktionen auftreten, sind folgende Notfallmaßnahmen zu treffen:

Bei leichten bis mittelschweren Reaktionen (d. h. ohne Anzeichen von
Anaphylaxie) ist normalerweise eine Behandlung der Symptome ausreichend.

Alle Reaktionen mit Anzeichen von Anaphylaxie und schwerwiegende allergische
Reaktionen müssen umgehend mit Epinephrin (Adrenalin) und Antihistaminika
behandelt werden. Ferner sollte DCVax-L abgesetzt und eine angemessene
5/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
symptomatische Therapie durchgeführt werden (u.a. liegende Position,
Sauerstoff, Volumentherapie).
Bei Patienten mit Gliom tritt häufig ein Hirnödem auf, das Kopfschmerzen,
Krampfanfälle, fokalneurologische Ausfälle und eine Enzephalopathie auslösen kann.
Ein unkontrolliertes Hirnödem kann zu tödlicher Einklemmung von Gehirnteilen
führen. Die meisten Patienten mit Hirnödem können adäquat mit Kortikosteroiden
(z. B. Dexamethason) behandelt werden. Da eine Kortikosteroidtherapie die
Immunantwort eines Patienten und somit die Wirkung von DCVax-L beeinträchtigen
kann, wird empfohlen, Patienten, bei denen eine Kortikosteroidtherapie aufgrund
eines Hirnödems notwendig ist, frühestens 10 Tage nach Abschluss der
Kortikosteroidtherapie mit weiteren Immunisierungen mit DCVax-L zu behandeln.
Aufgrund der autologen Herkunft des Ausgangsmaterials und der standardisierten
mikrobiologischen Prüfungen ist die Übertragung pathogener Erreger bei der
Behandlung mit DCVax-L unwahrscheinlich. Da das Produkt nicht sterilisiert werden
kann, kann jedoch die Möglichkeit der Übertragung infektiöser Erreger nicht völlig
ausgeschlossen werden.
6/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
4.5 WECHSELWIRKUNGEN MIT ANDEREN ARZNEIMITTELN UND ODER
ANDEREN MITTELN
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln oder Chemotherapien durchgeführt.
Die Wirkung von DCVax-L hängt jedoch zum Teil von der Proliferation aktivierter
Immunzellen ab. Da Chemotherapie proliferierende Immunzellen beeinträchtigen
kann, wird empfohlen, einem Patienten, der mit DCVax-L behandelt wird, 10 Tage
vor und nach jeder Immunisierung keine Chemotherapeutika zu verabreichen (mit
Ausnahme von Temozolomid, siehe Behandlungsempfehlungen in 4.2).
Kortikosteroide wirken immunsuppressiv. Es wird daher empfohlen, Patienten bei
denen eine Kortikosteroidtherapie notwendig ist, frühestens 10 Tage nach Abschluss
der Kortikoidsteroidtherapie mit weiteren Immunisierungen mit DCVax-L zu
behandeln, es sei denn, es handelt sich um Steroidersatztherapie, um eine topische
oder eine niedrigdosierte inhalative Steroidbehandlung. Außerdem sollten die
Patienten eine Steroidbehandlung 10 Tage vor der Leukapherese absetzen, um die
Bildung von einer ausreichenden Zahl an Leukozyten zu gewährleisten.
4.6 VERWENDUNG WÄHREND SCHWANGERSCHAFT UND STILLZEIT
Zur Anwendung von DCVax-L während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen
keine klinischen Daten vor.
DCVax-L ist daher nicht für schwangere oder stillende Frauen empfohlen.
4.7 AUSWIRKUNGEN AUF DIE VERKEHRSTÜCHTIGKEIT UND DAS BEDIENEN
VON MASCHINEN
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von DCVax-L auf die
Verkehrsfähigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es
ist jedoch davon abzuraten, nach der Behandlung mit DCVax-L ein Fahrzeug zu
führen, weil möglicherweise Nebenwirkungen auftreten, die den Patienten
beeinträchtigen können.
7/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
4.8 ERWARTETE NEBENWIRKUNGEN/UNERWÜNSCHTE REAKTIONEN
Zur Behandlung mit DCVax-L liegen begrenzte klinische Daten aus Studien ohne
Kontrollgruppe und Fallstudien vor. Die Sicherheit der Behandlung kann noch nicht
abschließend bewertet werden, da Daten aus randomisierten und kontrollierten
Studien fehlen.
Die Häufigkeit der Nebenwirkungen ist auf Grundlage der verfügbaren Daten für
DCVax-L nicht abschätzbar.
Die Daten zur Sicherheit des Arzneimittels
In zwei abgeschlossenen Phase I/II klinischen Studien und einer laufenden Phase IIIStudie mit insgesamt 103 behandelten Patienten mit Glioblastom wurden insgesamt
70 Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der Behandlung mit DCVax-L berichtet
(bei 12 Patienten in der Phase I/II Studie Nr. 8434, bei 18 Patienten in der Phase I/II
Studie Nr. 11053, bei 68 Patienten in der laufenden Phase III Studie [Stand Mitte
2012], siehe Tabelle 1). Von diesen Nebenwirkungen waren keine schwerwiegend.
Die Mehrheit der unerwünschten Reaktionen im Zusammenhang mit DCVax-L waren
von leichter bis mittelschwerer Ausprägung, lediglich zwei Fälle von Kopfschmerzen
waren von schwerer Ausprägung. Es traten keine schwerwiegenden unerwünschten
Ereignisse (UEs) mit möglichem kausalen Zusammenhang zur DCVax-L-Therapie
auf.
8/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
Tabelle 1: Art, Anzahl und Schweregrad der unter Behandlung mit DCVax-L
beobachteten Nebenwirkungen
Systemorganklasse
Nebenwirkungen nach abnehmendem
Schweregrad (Anzahl)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Rhinitis (4)
Erkrankungen des Blutes und des
Lymphsystems
Anämie (1)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Verminderter Appetit (2)
Psychiatrische Erkrankungen
Depression (1)
Lymphadenopathie (2)
Angst (1)
Schlaflosigkeit (1)
Erkrankungen des Nervensystems
Kopfschmerzen (9)
Agitation (2)
Konvulsion (2)
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Tinnitus (1)
Herzerkrankungen
Schwindel (1)
Gefäßerkrankungen
Hitzewallung (2)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums
und Mediastinums
Husten (1)
Dyspnoe (2)
Halsschmerzen (4)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Übelkeit (5)
Obstipation (2)
Abdominaler Druckschmerz (1)
Erbrechen (3)
Diarrhoe (1)
Parageusie (1)
Erkankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Alopezie (1)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Nackenschmerzen (1)
Pruritus (2)
Myalgie (1)
Muskelkrampf (1)
Arthralgie (1)
9/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
Systemorganklasse
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am
Verabreichungsort
Nebenwirkungen nach abnehmendem
Schweregrad (Anzahl)
Müdigkeit (9)
Schmerzen in der Achselgegend (1)
Jucken an der Injektionsstelle (2)
Trockenheit an der Injektionsstelle (1)
Fieber (1)
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Genehmigung ist von
großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind
aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für
Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Institut Paul-Ehrlich-Straße
51 – 59, 63225 Langen, Telefon +49 6 10 37 70, Telefax: +49 61 03 77 12 34,
Website: www.pei.de anzuzeigen.
4.9 ÜBERDOSIERUNG
Überdosierungen wurden bisher nicht beobachtet und erscheinen unwahrscheinlich.
Im Falle einer dennoch auftretenden Überdosierung ist eine je nach Symptomen
geeignete Behandlung durchzuführen. Als Gegenmaßnahme bei schwerwiegenden
allergischen oder immunologischen Reaktionen können Steroide eingesetzt werden
(siehe hierzu 4.5).
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 PHARMAKODYNAMISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakotherapeutische Gruppe, ATC-Code:
DCVax-L ist ein somatisches Zelltherapie-Produkt. Ein ATC-Code wurde für dieses
Produkt bisher nicht vergeben.
Pharmakodynamische Eigenschaften
10/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
DCVax-L besteht aus einer Suspension dendritischer Zellen, die mit
Tumorlysatantigen aus autologen Tumorzellen inkubiert wurde. Dendritische Zellen
sind Zellen, die in der Lage sind, eine Immunantwort zu initiieren. Bei Injektion von
DCVax-L in die Haut geht man davon aus, dass die dendritischen Zellen in die
Lymphknoten migrieren, wo sie mit den verschiedenen Komponenten des
Immunsystems – u. a. Helfer-T-Lymphozyten (Th), zytotoxischen T-Lymphozyten
(CTL) und B-Lymphozyten – interagieren. Diese Interaktion soll in einer auf die
Tumorzellen gerichteten Immunantwort resultieren. Die Effektoren der einsetzenden
Immunantwort, bei der die zytotoxischen T-Lymphozyten (CTL), Antikörper und
Helfer-T-Lymphozyten (Th) beteiligt sind, sollen zum Ort des Tumors migrieren, wo
sie verbliebene Krebszellen aufspüren und zerstören, und durch Immunüberwachung
vor erneutem Tumorwachstum schützen.
Klinische Wirksamkeit
Zur Behandlung mit DCVax-L liegen begrenzte klinische Daten aus Studien ohne
Kontrollgruppe und Fallstudien vor. Die Wirksamkeit der Behandlung kann noch nicht
abschließend bewertet werden, da Daten aus randomisierten und kontrollierten
Studien fehlen.
Zwei klinische Studien wurden in den USA durchgeführt, um die Sicherheit und
Wirksamkeit von intradermal verabreichtem DCVax-L bei insgesamt 40 Patienten mit
malignem Gliom zu beurteilen, von denen 22 ein neu diagnostiziertes GBM
(Glioblastoma multiforme), 13 ein rezidivierendes GBM und 5 Patienten
niedriggradige maligne Gliome hatten.
Studie Nr. 8434: Der primäre Endpunkt war die Bestimmung der maximal
tolerierbaren Dosis (maximum tolerated dose (MTD)) über die Dosis-limitierenden
Toxizitäten (dose limiting toxicity (DLT)). Die sekundären Endpunkte waren die
progressionsfreie Überlebenszeit (progression-free survival (PFS)) sowie die
Überwachung der humoralen und zellulären Immunantwort.
Studie Nr. 11053: Das primäre Studienziel war die Bestimmung der Dosislimitierenden Toxizität (DLT) im geplanten Dosierungsschema. Dazu wurden
intradermale Injektionen von 3 verschiedenen Dosierungen (1 × 106, 5 × 106,
10 × 106 Zellen/Injektion) verabreicht, welche aus autologen dendritische Zellen
11/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
bestanden, die aus Vorläuferzellen des peripheren Blutes gewonnen und mit
Tumorlysat des Patienten beladen (ko-kultiviert) wurden. Das Tumorlysat wurde aus
dem Tumorgewebe (malignes Glioblastom) des jeweiligen Patienten entnommen,
welches vorher operativ entfernt wurde. Der primäre Endpunkt war die Bestimmung
der maximal tolerierbaren Dosis über DLT. Sekundäre Endpunkte waren die
Überlebensrate, das progressionsfreie Überleben (PFS) sowie die Überwachung der
humoralen und zellulären Immunantwort in Patienten mit Glioblastom nach Injektion
der autologen Tumorlysat-beladenen dendritischen Zellen.
Obwohl bei den Patienten die Zeit bis zur Tumorprogression (time to tumour
progression (TTP)) und die Überlebensrate erfasst wurden, waren diese Parameter
statistisch nicht aussagekräftig, da DCVax-L bei einigen Patienten als adjuvante
Behandlung und bei anderen als Therapie eines Rezidivs gegeben wurde. Daher
sind die Ergebnisse als explorativ zu betrachten.
Neu diagnostiziertes Glioblastom
22 Erwachsene mit neu diagnostiziertem Gliobastom wurden nach
vorausgegangener chirurgischer Tumorentfernung und Bestrahlungstherapie mit
begleitender Chemotherapie mit DCVax-L-Injektionen behandelt. Die mediane
Überlebenszeit der Patienten war 35 Monate. Das mediane progressionsfreie
Überleben (PFS) betrug 23,1 Monate. Die progressionsfreie Überlebensrate nach 36
Monaten lag im Mittel bei 34% (13% - 55%). Diese Ergebnisse sind als explorativ zu
betrachten.
Nach 2 Jahren waren 70% der mit DCVax-L behandelten Patienten noch am Leben.
Rezidivierendes Glioblastom
13 Patienten mit rezidivierendem Glioblastom wurden mit DCVax-L-Injektionen
behandelt. Das mediane Überleben lag bei 11,8 Monaten (95% Konfidenzintervall:
10,8 – 15,1 Monate). Das mediane progressionsfreie Intervall betrug 8,2 Monate.
71% der Patienten waren nach 6 Monaten nach DCVax-L-Behandlung noch
progressionsfrei. Diese Ergebnisse sind als explorativ zu betrachten.
12/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
Laufende Phase III-Studie mit Patienten mit GBM
Die Studie 020221 ist eine laufende Phase III-Studie. Zum Zeitpunkt 15. August 2012
nahmen 41 Kliniken in den USA an der Studie teil und 84 GBM-Patienten wurden
eingeschlossen. Von diesen 84 Patienten wurden 49 in die primäre Studienkohorte
randomisiert (2:1, aktiver Wirkstoff gegen Placebo), und 35 Patienten wurden in
einen Open-Label-Arm der Studie eingeschlossen, der speziell für Patienten mit
schneller Tumorprogression ausgelegt ist.
Insgesamt gab es keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse (SUEs) mit
kausalem Zusammenhang zur Studienmedikation und nur bei einem geringen Anteil
der unerwünschten Ereignisse (UEs) mit leichter bis mäßiger Ausprägung (bei 40
von bisher insgesamt in dieser Studie berichteten 557 UEs) wurde ein definitiver oder
möglicher kausaler Zusammenhang mit der Studienmedikation festgestellt bzw.
angenommen.
5.2 PHARMAKOKINETISCHE EIGENSCHAFTEN
Es wurden keine Studien zur Beurteilung der pharmakokinetischen Eigenschaften
des aktiven Wirkstoffes in DCVax-L durchgeführt.
5.3 NICHT-KLINISCHE STUDIEN
Es wurden keine Karzinogenitäts-, Mutagenitäts-, und Reproduktionstoxizitätsstudien
oder Studien zur Auswirkung auf die Fertilität mit DCVax-L durchgeführt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 LISTE DER SONSTIGEN BESTANDTEILE
Lösung:
Dimethylsulfoxid 10%
Humanes AB Serum 20%
RPMI-1640 Zellkulturmedium (tissue culture Grade) 70%
13/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
6.2 INKOMPATIBILITÄTEN
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht
mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 ANGABEN ZUR HALTBARKEIT
Im Kryoshipper bei Temperaturen von ≤ -110°C gelagert ist das Produkt 11 Tage
verwendbar.
Produkt nach Auftauen nicht länger als 30 Minuten bei Raumtemperatur lagern.
6.4 BESONDERE LAGERHINWEISE
DCVax-L muss im Kryoshipper bei Temperaturen von ≤ -110°C gelagert werden.
Nach Auftauen bei Raumtemperatur (Dauer des Auftauens max. 10 Minuten) und
Anbruch muss DCVax-L sofort angewendet werden, d.h. spätestens nach 30
Minuten.
Das Produkt kann nach dem Auftauen nicht erneut eingefroren werden. Das Produkt
enthält Dimethylsulfoxid, das eine Schädigung der lebenden Zellen bewirken kann,
wenn das Produkt länger als 30 Minuten bei Raumtemperatur verbleibt.
6.5 ART UND INHALT DES BEHÄLTNISSES
DCVax-L ist in Kunststoff-Kryoröhrchen (1 ml) mit Schraubverschluss erhältlich. Jede
Packung enthält zwei Kryoröhrchen (entspricht einer Einzeldosis).
6.6 HINWEISE FÜR DIE HANDHABUNG UND ENTSORGUNG
DCVax-L ist als potenziell infektiöses Material zu behandeln. Alle Materialien, die in
Kontakt mit DCVax-L gekommen sind, sind als biologischer Gefahrstoff zu
entsorgen.
Die Anwendung des ATMP muss in der Bundesrepublik Deutschland erfolgen.
14/15
Northwest Biotherapeutics,
GmbH
DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische
Zellen/Kryoröhrchen
Injektionssuspension
7. INHABER DER GENEHMIGUNG NACH § 4b AMG
Northwest Biotherapeutics GmbH,
Deutscher Platz 5a, 04103 Leipzig,
Tel: +49 341 392 96 480
FAX: +49 341 392 96 499
[email protected]
8. GENEHMIGUNGSNUMMER:
PEI.A.11674.01.1
9. DATUM DER ERTEILUNG DER GENEHMIGUNG
14.02.2014
10. STAND DER INFORMATION
June 2014
11. VERKAUFSABGRENZUNG
verschreibungspflichtig
15/15
Herunterladen