Kongruenzen und Restklassenringe 2. Kongruenzen und Restklassenringe Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Kongruenzen • Definition: Wir sagen a ist kongruent zu b modulo m schreiben a ≡ b mod m, wenn m die Differenz b-a te • Beispiel: Es gilt −2 ≡ 19 mod 21, 10 ≡ 0 mod 2. • Reflexivität: jede ganze Zahl zu sich selbst kongruen modulo m. • Symmetrie: aus a ≡ b mod m folgt, dass auch b ≡ a • Transitivität: aus a ≡ b mod m und b ≡ c mod m fo auch a ≡ c mod m gilt. Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Kongruenzen Folgende Aussagen sind äquivalent. 1. a ≡ b mod m. 2. a=b+km mit k ∈ Z. 3. a und b lassen bei der Division durch m denselben R Die Äquivalenzklasse von a besteht aus allen ganzen Zah sich aus a durch Addition ganzzahliger Vielfacher von m sie ist also {b : b ≡ amodm} = a + mZ. Man nennt sie R von a mod m. Beispiel: 0 mod m ist die Menge aller geraden ganzen Za mod 2 ist die Menge aller ungeraden ganzen Zahlen. Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Kongruenzen Die Menge aller Restklassen mod m wird mit Z/mZ bez hat m Elemente, weil genau die Reste 0,1,2,. . .,m-1 bei d durch m auftreten. Ein Vertretersystem für diese Äquivalenzrelation ist eine Menge ganzer Zahlen, die au Restklasse mod m genau ein Element enthält. Jedes solc Vertretersystem heißt volles Restsystem mod m. • Kleinste nicht negative Reste mod m sind z.B. die E der Menge {0,1,...,m-1}. • Kleinste positive Reste mod m heißen die Elemente {1,2,...,m}. • Die absolut kleinsten Reste mod m sind {n+1,n+2,. mit n=− dm/2e. Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Halbgruppen • Definition: Ist X eine Menge, so heißt eine Abbildun ◦ : X × X → X, die jedem Paar (x1 , x2 ) von Elemen ein Element x1 ◦ x2 zuordnet, eine innere Verknüpfu • Beispiel: Auf der Menge der reellen Zahlen kennen w die inneren Verknüpfungen Addition und Multiplika • Definition: Die Summe der Restklassen a + mZ und (a + mZ) + (b + mZ) = (a + b) + mZ. Das Produkt (a + mZ) · (b + mZ) = (a · b) + mZ. Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Halbgruppen • Definition: Sei ◦ eine innere Verknüpfung auf der M heißt assoziativ, wenn (a ◦ b) ◦ c = a ◦ (b ◦ c) gilt für a, b, c ∈ X. Sie heißt kommutativ, wenn a ◦ b = b ◦ a a, b ∈ X. • Definition: Ein Paar (H, ◦), bestehend aus einer nich Menge H und einer assoziativen inneren Verknüpfun heißt eine Halbgruppe. Die Halbgruppe heißt komm abelsch, wenn die innere Verknüpfung ◦ kommutativ • Kommutative Halbgruppen sind (Z, +), (Z, ·), (Z/m (Z/mZ, ·). Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Halbgruppen • Definition: Das neutrale Element der Halbgruppe (H Element e ∈ H, das e ◦ a = a ◦ e = a erfüllt für alle Enthält die Halbgruppe ein neutrales Element, so he Monoid. • Definition: Ist e das neutrale Element der Halbgrupp und ist a ∈ H, so heißt b ∈ H Inverses von a, wenn a ◦ b = b ◦ a = e gilt. Besitzt a ein Inverses, so heißt invertierbar in der Halbgruppe. • In Monoiden besitzt jedes Element höchstens ein Inv Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Gruppen • Definition: Eine Gruppe ist eine Halbgruppe, die ein Element besitzt und in der jedes Element invertierb Gruppe heißt kommutativ oder abelsch, wenn die H kommutativ ist. • Theorem. Sei (G, ·) eine Gruppe und a, b, c ∈ G. Aus folgt a=b und aus ac=bc folgt a=b. • Definition: Die Ordnung einer Gruppe oder Halbgru Anzahl ihrer Elemente. • Beispiel: Die additive Gruppe Z hat unendliche Ord additive Gruppe Z/mZ hat die Ordnung m. Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Restklassenringe • Definition: Ein Ring ist ein Tripel (R, +, ·), für das ( abelsche Gruppe und (R, ·) eine Halbgruppe ist, und zusätzlich die Distributivgesetze x · (y + z) = (x · y) und (x + y) · z = (x · z) + (y · z) für alle gelten. Der kommutativ, wenn die Halbgruppe (R, ·) kommutati Einselement des Ringes ist ein neutrales Element de Halbgruppe (R, ·). • (Z/mZ, +, ·) ist ein kommutativer Ring mit Einselem 1 + mZ, der Restklassenring modulo m heißt. • Ein Nullteiler ist ein Element a, wenn a, b 6= 0 ∈ R u oder ba=0 gilt. Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Körper • Definition: Ein Körper ist ein kommutativer Ring m Einselement, in dem jedes von Null verschiedene Ele invertierbar ist. • Beispiel: Die Menge der ganzen Zahlen ist kein Körp einzigen invertierbaren ganzen Zahlen 1 und -1 sind. im Körper der rationalen Zahlen enthalten. Auch di und komplexen Zahlen bilden Körper. Der Restklass Z/mZ ist genau dann ein Körper, wenn m eine Prim Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Division im Restklassenring • Teilbarkeit in Ringen ist definiert wie Teilbarkeit in ein Ring und seien a, n ∈ R. • Definition: Man sagt a teilt n wenn es b ∈ R gibt mi • Die Restklasse a + mZ ist genau dann in Z/mZ inve wenn die Kongruenz ax ≡ 1 mod m lösbar ist. Dies dann der Fall, wenn ggT(a,m)=1. • Eine Restklasse a + mZ mit ggT(a,m)=1 heißt prim Restklasse modulo m. Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Division im Restklassenring • Hinzu kommt noch der Restklassenkörper modulo e Primzahl, der in der Kryptografie sehr oft benutzt w • Theorem: Der Restklassenring Z/mZ ist genau dann Körper, wenn m eine Primzahl ist. • Beweis.: Z/mZ ist genau dann ein Körper, wenn ggT gilt für alle k mit 1 ≤ k < m. Dies ist genau dann de wenn m eine Primzahl ist. Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Rechenzeit für die Operationen im Restklassenri • Public-Key-Kryptografie nutzt intensiv Rechnungen Restklassenring, muss allerdings oft auf Chipkarten werden. • Angenommen, die Restklassen modulo m werden du kleinsten nicht negativen Vertreter dargestellt. Dann die Addition und Subtraktion zweier Restklassen Ze m) und die Multiplikation und Division zweier Restk kostet Zeit O (sizem) 2 . Alle Operationen brauche Speicherplatz O(size m). Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Prime Restklassengruppen Von fundamentaler Bedeutung für die Kryptografie ist f Ergebnis. • Theorem: Die Menge aller primen Restklassen modu eine endliche abelsche Gruppe bezüglich der Multipl Die Gruppe der primen Restklassen modulo m heißt prim Restklassengruppe modulo m und wird mit (Z/mZ)* be Ihre Ordnung bezeichnet man mit ϕ (m). Man beachte, die Anzahl der Zahlen a in {1, 2, . . . , m} ist, mit ggT(a,m Innsbesondere ist ϕ (1) = 1. • Beispiel: (Z/12Z)* = {1 + 12Z, 5 + 12Z, 7 + 12Z, 11 die prime Restklassengruppe mod 12. Also ist ϕ (12) Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Prime Restklassengruppen Einige Werte der Eulerschen ϕ-Funktion findet man in d folgenden Tabelle. m 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 ϕ (m) 1 1 2 2 4 2 6 4 6 4 10 • Man sieht: Falls p eine Primzahl ist, gilt ϕ (p) = p − Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Ordnung von Gruppenelementen G sei eine Gruppe, die multiplikativ geschrieben ist, mit Element 1. • Definition: Sei g ∈ G. Wenn es eine natürliche Zahl g e = 1, dann heißt die kleinste solche Zahl Ordnung Andernfalls ist die Ordnung unendlich. • Die Ordnung von g in G wird mit orderG g bezeichn • Theorem: Sei g ∈ G und e ∈ Z. Dann gilt g e = 1 gen wenn e durch die Ordnung von g in G teilbar ist. • Theorem: Ist g ∈ G von endlicher Ordnung e und ist ganze Zahl, so ist order g n = e/ggT (e, n). Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Untergruppen • Definition: Eine Teilmenge U von Gruppe G heißt U von G, wenn U mit der Verknüpfung von G selbst e ist. k • Beispiel: Für jedes g ∈ G bildet die Menge g : k ∈ Untergruppe von G. Sie heißt die von g erzeugte Un und wir schreiben hgi für diese Untergruppe. • Definition: Wenn G = hgi für ein g ∈ G ist, so heißt und g heißt Erzeuger von G. G ist dann die von g er Gruppe. • Theorem: Ist G endlich und zyklisch, so hat G gena Erzeuger und die haben alle die Ordnung |G|. Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Untergruppen • Definition: Eine Abbildung f : X → Y heißt injekti f(x)=f(y) immer x=y folgt. Zwei verschiedene Eleme können also nie die gleichen Funktionswerte haben. • Definition: Die Abbildung heißt surjektiv, wenn es Element y ∈ Y ein Element x ∈ X gibt mit f(x)=y. • Definition: Die Abbildung heißt bijektiv, wenn sie s injektiv als auch surjektiv ist. • Definition: Ist H eine Untergruppe von G so heißt d natürliche Zahl |G| / |H| der Index von H in G. Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Polynome • Es sei R ein kommutativer Ring mit Einselement 1 6= Polynom in einer Variablen über R ist ein Ausdruck f(x)=an xn + an−1 xn−1 + . . . + a1 x + a0 , wobei x die und die Koeffizienten a0 , . . . , an zu R gehören. Die M Polynome über R in der Variablen x wird mit R[x] b • Sei an 6= 0. Dann heißt n der Grad des Polynoms. M n=deg f. Außerdem heißt an der Leitkoeffizient oder Koeffizient von f. Sind alle Koeffizienten außer dem Koeffizienten 0, so heißt f Monom. • Ist r ∈ R so heißt f(r)=an r n + . . . + a0 der Wert von Stelle r. Ist f(r)=0 so heißt r Nullstelle von f. Kryptografie Prof. Dr. J. C Kongruenzen und Restklassenringe Polynome • Sei g(x)=b − mxm + . . . + b0 ein anderes Polynom ü gelte n ≤ m. Indem man die fehlenden Koeffizienten setzt, kann man g(x)=b − nxn + . . . + b0 schreiben. • Die Summe der Polynome f und g ist (f+g)(x)= (an . . . + (a0 + b0 ). • Das Produkt der Polynome f und g ist Pk n+m (fg)(x)=cn+m x + . . . + c0 wobei ck = i=0 ai bk 0 ≤ k ≤ n + m ist. Kryptografie Prof. Dr. J. C