Synthese von Bertrand und Cournot Modell beruht auf Kreps und Scheinkman (1983); Ausgangspunkt sei der Bertrand-Preiswettbewerb mit Kapazitätsbeschränkungen (Kapitel D) betrachte den Fall zweier identischer Firmen, zur Vereinfachung ohne Kosten, und beide mit Kap.beschr. xiKap = x̃i die Kap.-beschr. kann von Firma i gewählt werden in einer ersten Stufe, aber höchstens so, dass a 3b das entspricht genau der Cournot-Gleichgewichtsmenge mit c = 0, xiC ; jede Firma wählt in Periode 1 eine Kapazität, und in Periode 2 den Preis wie im Bertrand-Wettbewerb x̃i ≤ 1/8 Motivation Firmen können Preise und Mengen wählen Preise können eher kurzfristig variiert werden, Mengen (Kapazitäten) längerfristiger Mengen können kurzfristig nach unten angepaßt werden, aber nicht (oder: schwerer) erweitert Anm.: die kurzfristige Kapazitätsverringerung verändert im hier präsentierten einfachen Modell nicht die Kosten, im Widerspruch zur Firmentheorie, bei der die Stückkosten steigen wenn die Outputwahl von der langfristig geplanten Menge abweicht 2/8 Rationierungsregel es gelte folgende (symmetrische) Rationierungsregel (effiziente/parallele Rationierung): min{x˜1 , D(p1 )}, 1) 1) z1 (x̃1 , x̃2 , p1 , p2 ) = min{x˜1 , D(p + max{0, D(p − x̃2 }}, 2 2 min{x˜1 , max{0, D(p1 ) − z2 (·)p2 <p1 }}, p1 < p2 p1 = p2 p1 > p2 I erste Zeile: Firma 1 verkauft so viel sie kann I die Marktnachfrage wird halbiert; außer (i) die Kapazität ist nicht groß genug, oder (ii) die Kapazität vom anderen ist nicht groß genug, sodass dieser Rest vom anderen übernommen werden kann I die letzte Zeile entspricht der Residualnachfrage“ vom ersten ” Fall 3/8 Rationierungsregel graphisches Beispiel: aus der R. folgt: die Nachfragekurve rechts von x̃1 ist die Residualnachfrage für Firma 2 4/8 Gleichgewicht Fall 1: sei x̃1 = x1C , x̃2 = x2C : Preis der die Mengen räumt ist für beide optimal; Alternativen: I Verringerung des Preises würde bedeuten: verkaufe gleich viel (Kapazitätsbeschränkung), aber mit weniger Gewinn I Erhöhung des Preises: nicht profitabel wegen Monopollösung über die Residualnachfrage (s. Abb.) I Angebotsmengenverringerung würde den Profit senken (wissen wir vom einfachen Cournotmodell) 5/8 Gleichgewicht Fall 2: sei x̃1 < x1C , der Preis markträumend; I Verringerung des Preises würde bedeuten: verkaufe gleich viel, aber mit weniger Gewinn I Erhöhung des Preises: Verschlechterung wegen Monopol über Residualn. (U1 würde weniger als x̃1 verkaufen) I Angebotsmengenverringerung würde den Profit senken (wissen wir vom einfachen Cournotmodell) I aber: eine Erhöhung von x̃1 würde sich lohnen, denn vom einfachen Cournotm. wissen wir, dass der neue markträumende Preis zu höheren Gewinnen führt, bis zur Grenze x1C 6/8 Gleichgewicht Fall 3: gleiche Argumentation gilt für alle (x̃1 , x̃2 ) 6= (x1C , x2C ): Abweichungen vom markträumenden Preis sind unrentabel nach unten (wegen Gewinnentgang) und nach oben (wegen Monopolentscheidung über Residualnachfrage); geringere Mengen führen immer zu dem Anreiz, mehr zu produzieren (=Kapazitätserhöhung auf Stufe 1) und den markträumenden Preis zuzulassen (wegen Cournotmodell) GGW des zweistufigen Modells: (x1C , x2C , p C , p C ) 7/8 Verallgemeinerung von Kreps-Scheinkman für den Fall wo für mindestens eine Firma gilt, dass x̃i > xiC , haben wir schon gesehen, dass das BNG unstabil ist allerdings läßt sich eine Gleichgewicht in gemischten Strategien“ ” finden (d. h. die Firmen wenden eine Wahrscheinlichkeitsverteilung über ihre Preisstrategien an) dieses GGW führt ebenfalls nur zu einem erwarteten Gewinn von ΠCi das Cournotergebnis bleibt damit ein GGW für die Kapazitätswahl der ersten Stufe, auch wenn die Kapazitätsmöglichkten unbeschränkt sind (s. Basu, Kap. 11) 8/8