Mikroökonomie I Übungsaufgaben Externalitäten 1. Welche der folgenden Situationen beschreibt eine Externalität? Welche nicht? Erklären Sie den Unterschied. a) Eine politische Maßnahme, die brasilianische Kaffeeexporte beschränkt, führt zu einem Anstieg der Kaffeepreise in den USA – dadurch steigen auch die Teepreise. b) Ein Werbeballon lenkt einen Motorradfahrer ab, der daraufhin einen Telefonmasten rammt. 2. Externalitäten ergeben sich ausschließlich, weil Einzelpersonen sich der Konsequenzen ihrer Handlungen nicht bewusst sind. Stimmen Sie dieser Aussage zu oder nicht? Erklären Sie Ihre Antwort. 3. Warum ist es gesellschaftlich effizient, den Grenznutzen aus Verschmutzung gleich den Grenzkosten zu setzen, anstatt so lange die Emissionen zu reduzieren, bis der Gesamtnutzen den Gesamtkosten entspricht? 4. Auf einem Markt für Reinigungen lautet die inverse Marktnachfragekurve P = 100 − Q und die (privaten) Grenzkosten der Produktion der Gesamtheit aller Reinigungsunternehmen lauten M C = 10 + Q. Die Umweltverschmutzung durch die Reinigungen erzeugt einen externen Schaden, der durch die externe Grenzkostenkurve M EC = Q definiert ist. a) Berechnen Sie Preis und Produktionsmenge der Reinigungen, wenn unter Wettbewerbsbedingungen ohne Regulierung produziert wird. b) Ermitteln Sie den gesellschaftlich effizienten Preis und die entsprechende Produktionsmenge der Reinigungen. c) Berechnen Sie die Steuer, die auf einem Wettbewerbsmarkt zur Produktion der gesellschaftlich effizienten Menge führen würde. d) Berechnen Sie Preis und Produktionsmenge der Reinigungen, wenn unter monopolistischen Bedingungen ohne Regulierung produziert wird. e) Berechnen Sie die Steuer, die auf einem monopolistischen Markt zur Produktion der gesellschaftlich effizienten Menge führen würde. f) Welche Marktstruktur führt zu größerem gesellschaftlichen Wohlstand, wenn man davon ausgeht, dass kein Versuch unternommen wird, die Verschmutzung zu regulieren? Erklären Sie Ihre Antwort. 5. Der jährliche Fleischertrag F (in Tonnen) aus der √ Jagd in einem Wald ist abhängig von der Anzahl N der Jäger: F (N ) = N . Ein Viehzüchter würde in der weiten Waldumgebung eine halbe Tonne erwirtschaften. Im Walde arbeiteten 1 bisher zwei Jäger. Nun soll aber ein neies Gesetz den Wald auch für bisherige Viehzüchter für die Jagd frei zugänglichen machen. a) Welchen Anreiz (Ertragserhöhung) hätte ein Viehzüchter nun als dritter Jäger zu fungieren und welchen externen Effekt (Ertragsverlust) würde er damit auf die anderen Jäger beiden Jäger ausüben? b) Wieviele Viehzüchter würden seinem Verhalten folgen? c) Bei welcher jährlicher Lizenzgebühr (als Abgabe in Fleisch) für eine Jagderlaubnis würde sich eine maximale Fleischproduktion aus Viehzucht und Jagd insgesamt ergeben? 6. Firma A produziert eine Menge QA eines Gutes, welches auf einem kompetitiven Markt zum Preis von 800 verkauft wird. Firma B produziert eine Menge QB eines Gutes, welches auf einem anderen kompetitiven Markt für 1600 verkauft wird. Firma A hat Kosten in Höhe von C(QA ) = 100Q2A und Firma B in Höhe von C(QB ) = 50Q2B + 50QA a) Erklären Sie, warum hier eine Externalität vorliegt. b) Welches Produktiosniveau erwarten Sie, wenn die Firmen fusionieren? Und wenn die Firmen selbstständig bleiben? c) Welches ist die sozial effiziente Produktionsmenge jeder Firma? d) Schlagen Sie eine Steuerpolitik vor, die zum sozialen Optimum führt. e) Nehmen Sie nun an, die Kosten der Firma B seien CB (QA , QB ) = 50Q2A + 25Q2B . Welche Produktionsmengen sind sozial optimal und mit welcher Steuerpolitik lässen sich diese Mengen ereichen? 2