Basaltwerk Pechbrunn - Einzigartiger Rohstoff und optimale Infrastruktur Bedeutung für die Rohstoffgewinnung in Bayern Basaltwerk Pechbrunn Quelle: Bayerisches Geologisches Landesamt Lage des Basaltwerkes Pechbrunn am Großen Teichelberg Das Basaltwerk Pechbrunn ist einer von nur wenigen Gleisschotterproduzenten für die Deutsche Bahn AG in Bayern. Mit jährlich zwischen 150.000 und 250.000 Tonnen ist Pechbrunn der wichtigste Lieferant für die DB. Das Werk produziert ca. 5 % des deutschen Bahnschotters; in Bayern macht Pechbrunn ca. 40 % der Bahnschotterproduktion aus! Die Bedeutung als Lieferant für die DB resultiert vor allem aus der hohen Lieferkapazität von 3.000 Tonnen Gleisschotter pro Tag, die über einen längeren Zeitraum realisiert werden kann. Zusätzlich zur Bahnschotterherstellung werden hochwertigste Gesteinskörnungen für den Straßen- und Wegebau sowie als Zuschlagstoffe für Beton und Asphalt produziert. Abb. 2: Geologische Karte von Nordostbayern Selb Fi lg e t ch e g r i eb Basaltwerk Pechbrunn Die geringe Anzahl an bayerischen Gleisschotterbetrieben gründet sich auf die geologische Situation in Bayern (Abb. 1). Nur die härtesten und widerstandsfähigsten Gesteine kommen für die Herstellung von Gleisschotter in Betracht. In Bayern erreichen Granite, Granodiorite, Diabase, Grauwacken und Basalte potentiell diese Eigenschaften. Das Basalttagebau Pechbrunn erschließt die Erhebung des Großen Teichelberges. Dieser ist Bestandteil der tertiären Vulkanite des Fichtelgebirges. Die Basalte dieser Gegend sind die härtesten Gesteine in der Oberpfalz (Abb. 2). Legende jungpaläozoisches & mesozoisches Vorland Gesteine der Münchberger Gneismasse basaltische Tuffe und Fließerden Basalt Tertiäre Sedimentgesteine Granit Metabasite der Zone Erbendorf-Vohenstrauß (ZEV) Paläozoikum Abb. 1: Verbreitung der Festgesteine in Bayern Geologie des Großen Teichelberges Präkambrium Charakteristik des Rohstoffs - Olivinnephelinit Hornfels TAS-Diagramm Riss 16 Basalte Bayern Basalt Pechbrunn Trachyt (qtz < 20 %) Foidit 12 ] %10 . w e G [ O 2 K 8 + O 2 a N Das Vorkommen am Großen Teichelberg besteht aus einer 30 bis 40 Meter mächtigen Abfolge von Basaltdecken, die sich von einigen Spalten und Schloten im Zentrum des Berges speiste (Abb. 3 & 4). Ungefähr zwei Drittel des ursprünglichen Vorkommens sind in der über 120 Jahre dauernden Historie des Bergbaubetriebs bereits abgebaut worden. Steinbruch 4 Basaltischer Hangschutt 3 2 1 Trachydacit (qtz > 20 %) Phonotephrit Tephrit Rhyolith Trachyandesit (ol < 10 %) basaltischer Trachyandesit Basanit (ol > 10 %) 6 Trachybasalt 4 basaltischer Andesit Basalt 2 Andesit Dacit Pikrobasalt 0 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 %] SiO 2[Gew. SiO (%) 2 Abb. 5: Der Olivinnephelinit vom Großen Teichelberg im Dünnschliff (links). Ein Sonnenbrenner-Basalt mit Rissbildung ist zum Vergleich dargestellt (rechts). Die Bildausschnitte betragen im Original jeweils ca. 2 Millimeter im Durchmesser. Abb. 6: Geochemische Klassifikation des Olivinnephelinits vom Großen Teichelberg im Vergleich mit anderen bayerischen Basaltgesteinen. Der Olivinnephelinit von Pechbrunn ist im Gegensatz zu allen anderen großen Basaltvorkommen in Nordostbayern weitgehend frei von basaltischem Sonnenbrand, einer typischen Zerfallsform von Basalt, die jegliche Nutzung als Bundesbahnschotter ausschließt. 5 Basalt Tephriphonolith Der Basalt des Großen Teichelberges wird aufgrund seiner petrographischen Eigenschaften und seiner chemischen Zusammensetzung als Olivinnephelinit bezeichnet (Abb. 5 & 6). Damit unterscheidet er sich von den meisten anderen Basaltvorkommen in Bayern. Diese Besonderheit führt bei der Beurteilung der Eignung für hochwertige Gesteinskörnungen zu einem enormen Vorteil im Vergleich zu den anderen Basalten Bayerns. 6 (Stand 2011) Phonolith 14 Na2O + K2O (%) Granit Abb. 3: Geologische Karte des Großen Teichelberges mit Lage des Steinbruchs Pechbrunn und Eintragung der rekultivierten und aktuell in Rekultivierung befindlichen Flächen (geologische Karte aus Diplomarbeit Mayr 1990) 500 m Die Sonderstellung der Lagerstätte äußert sich auch in der Eignung als Rohstoff zur Herstellung von Steinwolle. Im Vergleich zu anderen Basalten gelingt es, mit dem Pechbrunner Material, die Brennöfen mit der Basaltschmelze zu reinigen. Abb. 4: Geologische Profile durch das Basaltvorkommen des Großen Teichelberges (Schnittlinien in Abb. 3) Eindrücke Erschließung des Basaltabbaus auf dem Großen Teichelberg Die Basaltgewinnung am Großen Teichelberg ist infrastrukturell optimal aufgestellt. Mit wenigen Handgriffen wird das Gestein abgebaut, aufbereitet und verladen (Abb. 7). Dabei werden stets höchste qualitative Anforderungen erfüllt. Bahnverladung 500 m Steinbruch Pechbrunn - Übersicht Westseite Steinbruch Pechbrunn - Verladung Bahn Bandanlage Das Herzstück des Betriebes ist die Gleisschotterproduktion für die DB. Mit einer eigens errichteten Bandstraße wird das Produkt direkt zur Bahnverladung befördert. Hier können in kurzer Zeit ganze Vollzüge beladen werden, bevor sie ihren Weg in die Republik und sogar ins benachbarte Ausland antreten. Pechbrunn ist als einziges Werk Bayerns direkt an das Gleisnetz der DB angeschlossen (Abb. 8). Steinbruch Pechbrunn - Basaltsäulen, Tiefgang Zentrum Verwaltung und Betriebsgebäude Basaltwerk Pechbrunn Fertigproduktlager Aufbereitungsanlage Abraumverkippung Abbaugebiet OST Abbaugebiet WEST Abb. 7: Lageplan des Tagebaus Pechbrunn inklusive Bahnverladung 500 m Abb. 8: Auszug aus dem bayerischen Schienennetz Steinbruch Pechbrunn - Produkthalden, LKW