Foto: Siegfried Klaus Pilotprojekt zum Artenschutzprogramm Auerhuhn Pilotprojekt zur Umsetzung des Artenschutzprogramms Auerhuhn des Landes Brandenburg 2011-2014 Ergebnisse Lars Thielemann Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft 2 Ein Projekt – viele Unterstützer… EUROPÄISCHE UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums Landkreis Elbe-Elster Bundesforstbetrieb Lausitz 3 Lage und historische Situation 4 AG Auerhuhn – 15 Jahre Vorarbeit 5 AG Auerhuhn – 15 Jahre Vorarbeit Unser Ansatz… Freisetzung von jeweils 30 schwedischen Wildfängen in der Liebenwerdaer Heide und Rochauer Heide in den Jahren 2012 bzw. 2013 Überprüfung der Lebensraumeignung und der Voraussetzungen sowie die praktische Erprobung geeigneter Methoden für ein umfangreiches Wiederansiedlungsvorhaben in der Niederlausitz Wissenschaftliches Begleitprogramm: • Dismigration • Habitatnutzungsanalyse • Verhaltens- und Aktivitätserfassung • Bestandsentwicklung • Überprüfung Habitatmanagement Unser Ansatz… Ergebnisse – Beispielhafte Habitate 11 Ergebnisse – Beispielhafte Habitate 12 Ergebnisse – Beispielhafte Habitate 13 Ergebnisse – Beispielhafte Habitate 14 Ergebnisse – Beispielhafte Habitate 15 Ergebnisse – Beispielhafte Habitate 16 Ergebnisse - Ortungen Rohdaten der Henne 2261 17 Ergebnisse - Raumnutzung 18 Ergebnisse – Raumnutzung Landnutzung Wälder & Forsten Siedlungen Straßen Planung Entwicklungsraum Die Suchräume der einzelnen Tiere sind farbig dargestellt, die der Hähne sind durch dicke Linien hervorgehoben. 19 Ergebnisse - Überlebenswahrscheinlichkeit 0.8 0.6 Art der Population / Region bzw. Land Mediane Überlebensdauer [Tage] Wiederansiedlung (born-tobe-free) / Polen 139 Wiederansiedlung (Wildfänge) / Thüringen 100 Wiederansiedlung (Zuchttiere) / Thüringen 17 Wiederansiedlung (Zuchttiere) / Harz 13 Wildlebend / Schweden > 365 0.4 3 0.2 1 2 0.0 Überlebenswahrscheinlichkeit 1.0 1 Kaplan-Meier-Schätzung 2 Untere Vertrauensintervallgrenze 3 Obere Vertrauensintervallgrenze 0 200 400 Mediane Überlebensdauer = 186 Tage 600 Zeit [Tage] 20 Habitatmodellierung Herangehensweise –Modellierung mit Random Forest –Prädiktoren aus Biotop- und Landnutzungskartierung des Landes Brandenburg (CIRBiotoptypen 2009), erweitert um Waldstrukturparameter Ortungen Suchraum Entwicklungsraum Landnutzung Siedlungen Wälder & Forsten 21 Habitatmodellierung Herangehensweise –Multiskalenansatz unter Nutzung von „moving windows“ – 3 Skalen: 1) 1 ha (Bestandesskala) 2) 200 ha (Lokalskala, Median Kerngebietsgröße) 3) 2.500 ha (Regionalskala) Wälder & Forsten D Ortungen Analysefenster, Skala1 Analysefenster, Skala2 Analysefenster, Skala3 22 Erklärende Variablen Kategorie Variable Fenstergröße [ha] 1 Landnutzung 200 2500 Distanz zu landwirtschaftlicher Nutzfläche x Distanz zu / Anteil an Straßen x x x Distanz zu / Anteil an Siedlungen x x x Distanz zu Wegen x x Waldtyp Anteil Eichen- und Eichenmischbestände x x verwendet Waldstruktur Mittlerer Kronenschlussgrad x Variation im Kronenschlussgrad x Häufigste Wuchsklasse x Waldfragmentierung getestet im Multiskalenmodell Waldanteil x x Durchschnittliche Waldpatchgröße x x Kantenzahl x x 23 Ergebnisse - Variablenbedeutung 24 Ergebnisse - Habitateignung, Multiskala Gebietskategorien kein Wald außerhalb Vorhersagegebiet Planung Entwicklungsraum Vorkommenswahrscheinlichkeit 0 - 0,1 > 0,1-0,2 > 0,2-0,3 > 0,3-0,4 > 0,4-0,5 > 0,5-0,6 > 0,6-0,7 > 0,7-0,8 > 0,8-0,9 > 0,9 25 Ergebnisse •Der Fang und die Translokation schwedischer Wildvögel ist erfolgreich praktiziert worden und steht als geeignete Methode für eine Wiederansiedlung zur Verfügung. •Die Tiere zeigten im Vergleich zu anderen Stützungs- und Ansiedlungsprojekten eine hohe Überlebensfähigkeit. •Im Projektgebiet und im Umfeld sind insbesondere in den großen Waldgebieten geeignete Lebensräume identifiziert worden. •Die Mobilität der translozierten Tiere sollte den genetischen Austausch zwischen Eignungsgebieten ermöglichen. •Auf Landschaftsebene ist das Thema Lebensraumfragmentierung und Aufbau einer Metapopulation von herausragender Bedeutung. 26 Ausblick •Aufbauend auf den Erfahrungen des Pilotprojektes hat sich das Land Brandenburg für eine Wiederansiedlung entschieden. •Kombination der Methoden Translokation und „born to be free“ zum Aufbau einer überlebensfähigen Population in den ehemaligen Lausitzer Auerhuhnlebensräumen. 27