Montag, 13.09.2004 Protokoll: S. Brandl, N. Schleicher Aufschluss 13.1: Fodele Geburtshaus von El Greco [65 m ü NN; 9.50h] Geburtshaus von El Greco (berühmter Maler am spanischen Königshof im 16.Jahrhundert). Das Museum hat aber leider montags geschlossen. Gegenüber steht die Kirche von Panayia. Abb. 13.1: Kirche von Panayia [Foto: J. Kröchert] Aufschluss 13.2: Bachbett 1km südlich von Fodele Albit-führende Schiefer in der Phyllit-Quarzit-Einheit [N35°22,00' E24°57,62'] Im Bachbett findet man die Gesteine, welche weiter talaufwärts anstehen. Als Besonderheit gibt es hier Albit-führende Schiefer in der Phyllit-Quarzit-Einheit mit folgendem Stoffbestand: Quarz + Albit + Chlorit + Muscovit + Paragonit. Außerdem färbt feinverteiltes bituminöses Material das Gestein schwarz. Die Reaktion Albit + Chlorit Paragonit + Glaukophan vermittelt zwischen der relativ niedriggradigen Metamorphose hier und der höhergradigen auf dem Peloponnes, wo Glaukophan in vergleichbaren Gesteinen vorkommt. Aufschluss 13.3: Fodele-Strand an der Straße von Fodele nach Achlada. Metasedimente der Phylit-Quarzit-Einheit [N35°24,03' E24°57,24'] Hier steht die PQ-Einheit an, die hier besonders durch quarzitische Stoffbestände geprägt ist. Auffällig sind die vielen Quarzsegregationen. In diesen ist Ferrokarpholith enthalten. Dieses Mineral ist durch den hohen Eisengehalt grün gefärbt. Das Vorkommen von Ferrokarpholith mit Quarz und Calcit weist auf hohe Drücke hin. Die Metamorphosebedingungen betragen hier ca. 350°C bei 7 bis 8 kbar. Aufschluss 13.4: Aufschluss an der alten Hauptstraße zwischen Fodele und Achlada, ungefähr 1km nördlich von Achlada Metaandesite der Phyllit-Quarzit-Einheit [N35°24,30' E24°59,58'] Hier stehen Grünsteine an. Es handelt sich dabei um vulkanische Gesteine, welche mit Sedimenten wechsellagern. Die Vulkanite (Metaandesite) sind relativ feinkörnig. Es treten vulkanoklastische Anteile sowie massive Lavaströme auf. Als magmatische Relikte gibt es albitisierte Feldspäte und Augit. Metamorphe Neubildungen sind Chlorit, Hellglimmer (Muscovit), Lawsonit, Pumpellyit, Aktinolith und Epidot. Das stratigraphische Alter der Gesteine beträgt ungefähr 220 Ma (Obertrias). Was der Magmatismus hier genau zu bedeuten hat, ist noch völlig unklar. Auf dem Peloponnes gibt es in dem nicht-metamorphen Äquivalent der PQ-Einheit, den TyrosSchichten, ebenfalls ausgedehnten kalkalkalinen Vulkanismus. Abb. 13.2: Deformierte Metaandesite [Foto: J. Kröchert] Aufschluss 13.5: Aufschluss an der alten Hauptstraße zwischen Fodele und Achlada Metaandesite der Phyllit-Quarzit-Einheit [N35°23,97' E24°59,80'] Anstehend ist ein kalkalkalines, metamorphes Gestein in massiverer Ausbildung (Metaandesit). Es ist reliktisch trotz der metamorphen Überprägung und Deformation eine geschichtete tuffitische Ausbildung zu erkennen. Der magmatische Mineralbestand wurde während der Metamorphose entsprechend der folgenden Reaktion umgewandelt: Augit + Plagioklas Lawsonit + Pumpellyit + Albit + Epidot Aufschluss 13.6: Straße von Achlada nach Rodia, nördlicher Ortsausgang von Rodia. Metaandesite der Phyllit-Quarzit-Einheit [N35°22,42' E25°01,34'] Hier steht die PQ-Einheit mit dunkler gefärbten Metaandesiten an. Es handelt hierbei teilweise um Glaukophan-führende Typen. Diese Metabasiten verzahnen sich hier außerdem mit Marmoren. Das Ablagerungsmilieu kann daher als vulkano-sedimentär beschrieben werden. Am späten Nachmittag sind wir dann schließlich in Iraklion im Hotel Irini angekommen. Der restliche Tag bzw. vielmehr Abend stand zur freien Verfügung. Unter anderem bestand die Möglichkeit, sich die Ausgrabungen der bronzezeitlichen minoischen Kultur in Knossos anzuschauen.