Geologie der Alpen

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Geologie der Stubaier Alpen
Dr. Volker Beer
Die Alpen sind ein Falten- und Deckengebirge, das durch die Kollision Afrikas auf
Europa entstand. Dieser Aufprall geht sehr langsam vonstatten und begann im
Oberjura (190 Mio. J.). Die alpidische Faltung setzte in der Unterkreide (140 Mio. J.)
ein und erreichte im Jungtertiär (27 Mio. J.) ihren Höhepunkt. Sie dauert noch heute
an und gegenwärtig kommt uns Afrika entgegen, immerhin mit bis zu 5 mm pro Jahr.
Dabei werden die Schichten eines Meeresbeckens ("Tethyssee", größte Tiefe und
untermeerischer Magmatismus dieser alpidischen Geosynklinale im Mittleren Jura),
die seit dem Perm (250 Mio.J.) abgelagert wurden, aufgefaltet und wie Decken
übereinandergeschoben und zwar so, das die ursprünglich jeweils südlich liegenden
Gesteinspakete über die nördlichen Schichten geschoben werden.
Auf diese Weise gelangte der südlichste Teil, der oberostalpine Deckenstapel, zu
oberst, darunter lagern der mittelostalpine und unterostalpine Deckenstapel. Die
ostalpinen Decken sind über das Penninikum gefahren, das während des Jura vom
Ostalpin durch einen Ozeanboden mit einer zentralozeanischen Schwelle, wie wir
heute im Atlantik eine vorfinden, getrennt war. Dieser Ozeanboden wurde nahezu
vollständig in die Tiefe gedrückt ("subduziert"). Es blieben nur Reste in der
Bündnerschieferformation als Grünschiefer (Prasinite) übrig (Großglockner).
Die Stubaier Alpen sind Teil der österreichischen Zentralalpen in den Ostalpen. Sie
sind ein weitläufiges Urgesteingebirge kristalliner Gesteine mit vielen Dreitausendern,
einer
entsprechenden
Vergletscherung,
Blockgraten,
Moränenwällen
und
Gletscherschliffen. Im Kontrast dazu wird der Ostteil des Gebietes von wilden
Kalkbergen,
den
Kalkkögeln
(Hauptdolomit
und
Schrattenkalk),
beherrscht.
Granitgneise und Paragneis sowie Hornblenden bilden Gipfel und geradlinige
Kämme, Schiefer und Glimmerschiefer gezackte Grate, Glimmerschiefer und
Quarzphyllit sanftere Formen. Die schiefrigen Gesteine verwittern leichter und bilden
die Grundlage für die Vegetation.
Kristallines Urgestein aus Gneis und Glimmerschiefer dominiert zu 80 % der Fläche
das
Gebiet.
Die
härteren
Granitgneise
bilden
die
wuchtigen
Gipfel.
Glimmerschiefer die etwas sanfteren und ausgerundeten Bergformationen.
Die
Die typischen Gesteine:
Schiefer umfassen eine große Gruppe sehr feinkörniger Sedimentgesteine mit
einem hohen Anteil an Tonmineralen, die weiter unterteilt wird:
Tonschiefer sind schwach metamorphe Sedimentgesteine. Sie entstehen unter
gerichtetem Druck und erhöhten Temperaturen aus Tonstein und können sowohl den
Sedimenten wie auch den Metamorphiten zugerechnet werden. Es sind dichte
Gesteine schwarzer, schwärzlichgrauer, bläulichgrauer, grünlicher, gelblicher, roter
und violetter Farbe, die eine enge Schieferung im Millimeterbereich aufweisen.
Kristalline Schiefer sind metamorphe Gesteine (z. Bsp. Glimmerschiefer,
Fruchtschiefer), bei denen unter hohem Druck und hohen Temperaturen aus den
Tonmineralen neue Schichtsilikate wie Muskovit und Biotit gebildet wurden. Die
Schichten sind parallel ausgerichtet und bedingen die gute Spaltbarkeit des
Gesteins.
Gneise sind mittel- bis grobkörnige Umwandlungsgesteine (Metamorphite) mit
ausgeprägtem Parallelgefüge. Hauptbestandteile sind Feldspat (Orthoklas), Quarz
und Glimmer (Biotit, Muskovit, Fuchsit). Der Feldspatgehalt liegt meist über 20%. Als
Nebenbestandteile können Cordierit, Disthen, Granat, Epidot, Hornblende und
andere auftreten.
Entsprechend dem Ausgangsgestein unterscheidet man:
Paragneis: aus sedimentärem Ausgangsgestein entstanden (z. Bsp. Sandstein,
Tonschiefer, Grauwacke)
Orthogneis: aus magmatischem Ausgangsgestein entstanden (z. Bsp. Granit)
Hornblende: ein Mineral, gehört zur Gruppe der Amphibole (Silikate) und tritt in
Plutoniten
(Granit)
auf.
Auch
stark
metamorphe
Gneise
enthalten
Hornblendeeinschlüsse.
Granite sind massige, relativ grobkristalline, magmatische Tiefengesteine (Plutonite).
Sie bestehen hauptsächlich aus Quarz und Feldspat. Außerdem enthalten sie in
kleinen Anteilen verschiedene Glimmer, meist Biotit.
Mineral
Anteil
Färbung
Orthoklas- oder Kalifeldspat
40–60% kräftig rot bis rötlich oder rosa, selten bläulich, grün oder blau
Plagioklas-Feldspat
0−30%
Quarz
20−40% farblos transparent, selten grau, blaugrau oder rosa
Biotit
0−15%
weiß bis weißgrau und nur selten farbig
schwarzer Seidenglanz
Feldspat, Quarz und Glimmer, das vergess' ich nimmer.
Mergel besteht hauptsächlich aus Tonmineralien und Calcit oder Dolomit. Weitere
Bestandteile sind Quarz, Glimmer, Pyrit und Gips. Er hat eine sehr feine Körnung
und einen muscheligen Bruch.
Mergel ist ein sedimentäres Gestein und gehört zur Familie der Pelite (feinklastische
Sedimentgesteine mit Korngrößen unter 0,02 mm [Ton bis Mittelschluff]). und ist eine
Ton-
oder
Tonsteinvarietät.
Das
Gestein
liegt
zwischen
verschiedenen
Sedimentationstypen, da es sowohl klastischer (Sedimentgesteine, deren Material
aus der mechanischen Zerstörung anderer Gesteine stammt) als auch chemischbiogener (chemisch: Fällung, Abscheidung gelöster Stoffe, biogen: aus Aktivität
lebender Organismen bzw. aus abgestorbenen Organismen) Herkunft sein kann.
Mergel entsteht meist aus Planktonschalen und Schlamm der sich am Meeresboden
zu immer dickeren Schichten ansammelt. Mergel kann aber auch aus anderen calcitund tonhaltigen Sedimenten entstehen.
•
Geschiebemergel - petrographische Bezeichnung einer vom Inlandeis
ausgeschmolzenen kalkhaltigen Gesteinsmenge.
•
Kalkmergel u. Tonmergel - je nach Gehalt an Ton und Kalk wird er entweder
als Kalkmergel oder Tonmergel bezeichnet.
•
Toneisenstein ist ein Mergelstein mit hohem Karbonatanteil in Form von
Siderit
Entsprechend dem Kalkanteil wird unterschieden.
•
hochprozentiger Kalkstein (bis 95 % Kalk, 5 % Ton)
•
mergeliger Kalk (bis 85 % Kalk, 15 % Ton)
•
Mergelkalk (bis 75 % Kalk, 25 % Ton)
•
Kalkmergel (bis 65 % Kalk, 35 % Ton)
•
Mergel (bis 35 % Kalk, 65 % Ton)
•
Tonmergel (bis 25 % Kalk, 75 % Ton)
•
Mergelton (bis 15 % Kalk, 85 % Ton)
•
mergeliger Ton (bis 5 % Kalk, 95 % Ton)
•
hochprozentiger Ton (bis 0 % Kalk, 100 % Ton)
Farbe: grün, braun, beige und grau bis weißgrau
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