Universität Augsburg Fakultät für Angewandte Informatik Institut für Physische Geographie und Quantitative Methoden Prof. Dr. Jucundus Jacobeit Geostatistik I – Übungen mit R im WS 2011/2012 Donnerstag 11.45 – 13.15 Uhr in Raum 3067/D Sitzung am 12.01.2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 1 Inhalte Sitzung V 1. Klausuraufgaben 2. Wiederholung U-Test und t-Test 3. Übungsaufgabe 4. Leistungsnachweis: Übung 4 Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 2 Klausuraufgaben 1. Die langjährig gemittelte nächtliche Tiefsttemperatur in einem Obstbaugebiet liegt zur Blütezeit bei 5°C bei annähernder Normalverteilung und einer Standardabweichung von 4°C. a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Spätfrost eintritt? b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass leichter Spätfrost nicht unter -2°C auftritt? 2. Erläutern Sie die Unterschiede zwischen U-Test und t-Test hinsichtlich Vorrausetzungen, Vorgehensweise und Eigenschaften! Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 3 Klausuraufgaben 1. Die langjährig gemittelte nächtliche Tiefsttemperatur in einem Obstbaugebiet liegt zur Blütezeit bei 5°C bei annähernder Normalverteilung und einer Standardabweichung von 4°C. a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Spätfrost eintritt? z = x – µ/σ = 0- 5/4 = 1.25 (Standardisierte Variable Tabelle) Φ(z) = 8944 Überschreitungswahrscheinlichkeit von 89,44% F(z) = 1-0.8944 = 0.1056 10,56 % Antwort: Die Wahrscheinlichkeit, das Spätfrost eintritt, beträgt 10,56%. Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 4 Klausuraufgaben Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 5 Klausuraufgaben 1. Die langjährig gemittelte nächtliche Tiefsttemperatur in einem Obstbaugebiet liegt zur Blütezeit bei 5°C bei annähernder Normalverteilung und einer Standardabweichung von 4°C. a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Spätfrost eintritt? b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass leichter Spätfrost nicht unter -2°C auftritt? Intervall 0°C bis -2°C gesucht! z = -2-5/4 = -1.75 (Tabelle zu standardisierter Variable!) Φ(z) = 9599 Unterschreitungwahrscheinlichkeit von -2°C: F(z) = 1-0.9599 = 0.0401 Wahrscheinlichkeit von Temperatur zwischen 0°C und -2°C: 0.1056 – 0.0401 = 0.0655 6,55% 2. Erläutern Sie die Unterschiede zwischen U-Test und t-Test hinsichtlich Vorrausetzungen, Vorgehensweise und Eigenschaften! Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 6 Klausuraufgaben U-Test t-Test Voraussetzungen gleicher Form der Verteilung gleiche Maßeinheit verteilungsfreier Test na > 10, nb > 10 Normalverteilung na ≥ 30, nb ≥ 30 Vorgehensweise Aufstellen H0: kein signifikanter Unterschied zwischen zwei Stichproben (ihre Mittelungsmaße sind annähernd gleich) Berechnen von Rangplatzsummen Test auf Normalverteilung der Stichproben H0: µ1 = µ2 Eigenschaften Vergleicht nicht direkt die Mittelwerte zweier Stichproben, sondern deren zentrale Tendenz Prüfung, ob eine Zufallsvariable insgesamt größer ist als die andere Vergleich zweier StichprobenMittelwerte Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 7 Vergleich verschiedener Testanwendungen Test auf Normalverteilung: Nullhypothese: SP entstammt einer normalverteilten GG p > α: Normalverteilung liegt vor p < α: keine Normalverteilung Test auf Mittelungsmaß-Unterschiede: Nullhypothese: kein signifikanter Unterschied zwischen zwei Stichproben (ihre Mittelungsmaße sind annähernd gleich) p > α: Mittelungsmaße annähernd gleich p < α: Mittelungsmaße signifikant verschieden Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 8 Vergleich zweier beliebiger Stichproben Mann-Whitney-U-Test oder Wilcoxon-Test: • Vergleicht nicht direkt die Mittelwerte zweier Stichproben, sondern deren zentrale Tendenz Prüfung, ob eine Zufallsvariable insgesamt größer ist als die andere • Vorrausetzung: gleicher Form der Verteilung gleiche Maßeinheit verteilungsfreier Test na > 10, nb > 10 Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 9 Vergleich zweier beliebiger Stichproben Mann-Whitney-U-Test oder Wilcoxon-Test: na,nb: SP-Umfänge U= Min{U1, U2} Ra,Rb Rangplatzsummen Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 10 Vergleich zweier beliebiger Stichproben Mann-Whitney-U-Test oder Wilcoxon-Test: Abb.1: Dichten, die sich nur in der Lage unterscheiden Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 11 Vergleich zweier beliebiger Stichproben Mann-Whitney-U-Test oder Wilcoxon-Test: Anwendung in R: zweiseitiger Test H0: var1 = var2 H1: var1 ≠ var2 wilcox.test(var1,var2,alternative=„two.sided“) z.B. wilcox.test(zugtemp,augtemp,alternative=„two.sided“) Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 12 Vergleich zweier beliebiger Stichproben t-Test: Vergleich zweier Stichproben-Mittelwerte Vorraussetzungen: n: Stichprobenumfang sa, sb: Standardabweichungen Normalverteilung na ≥ 30, nb ≥ 30 Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 13 Vergleich zweier beliebiger Stichproben t-Test: Anwendung in R: zweiseitiger Test H0: µ1 = µ2 H1: µ1 ≠ µ2 Abb.2 Abb.2: Modellannahme bei Zwei-Stichproben-t-Test Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 14 Vergleich zweier beliebiger Stichproben t-Test: Anwendung in R: zweiseitiger Test H0: µ1 = µ2 H1: µ1 ≠ µ2 t.test(var1,var2,alternative=„two.sided“) z.B. t.test(zugtemp,augtemp,alternative=„two.sided“) Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 15 Übung im Seminar Berechnen Sie für die Monatsmitteltemperatur im Januar auf der Zugspitze (Übungsdatensatz 2 im GeoWiki), ob sich der Mittelwert von dem des Folgemonats signifikant unterscheidet mit Hilfe des t-Tests (inclusive Voraussetzungstests) und U-Tests! Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 16 Leistungsnachweis: Übung 4 1) Importieren Sie den Übungsdatensatz 3 (Monatswerte in Augsburg) in R. 2) Testen Sie folgende Variablen auf Normalverteilheit: - Bedeckungsgrad - Windstärke und - Sonnenscheindauer Jeweils mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests und des Shapiro-Wilk-Tests. 3) Interpretieren Sie die Ergebnisse. Für welche Variablen kann von Normalverteilheit ausgegangen werden? 4) Überprüfen Sie für die oben genannten Variablen mittels des U-Tests (wilcox.test()) inwieweit signifikante Unterschiede (bei alpha=5%) zwischen den zeiträumen 1971-1990 und 1991-2010 bezüglich der Lage der SP-Verteilungen bestehen. Abgabe spätestens 19.01.2012 als Textdokument per Mail an [email protected] mit dem Betreff: geostat1_uebung04_<RZKennung> Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 17 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Geostatistik I Übung im WS 2011/2012 Dipl.-Geogr. Claudia Weitnauer 18