Seite 1 von 6 1 1 I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l v o m 1 1 . 0 9 . 2 0 1 4 Tolle Knollen – die Apotheke aus dem Beet Kaum ein Gemüse wird derart unterschätzt wie die Knollen. Dabei haben sie eine Fülle an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen zu bieten. Und als traditionelle Hausmittel lindern sie Erkältungsbeschwerden, vertreiben Schmerzen, hemmen Entzündungen oder machen sogar eine Krebstherapie verträglicher. Doch was sind eigentlich Knollen? Botanisch sind Knollen unterirdische Teile von Pflanzen, die aus dem Spross wachsen – wie bei Kartoffeln. Oder die aus der Wurzel stammen – wie bei Roter Bete. Und manchmal wächst diese Wurzel-Knolle auch überirdisch – wie bei Sellerie. Fünf besonders potente Knollen haben wir genauer unter die Lupe genommen: Kartoffeln, Rote Bete, Sellerie und die asiatischen Power-Knollen Ingwer und Kurkuma. Mit Kräuterstempel und Kurkumapflaster gegen den Schmerz Die beiden asiatischen Universalheilmittel sind in der Hochschulambulanz für Naturheilverfahren der Charité Berlin fester Bestandteil der Therapie. Der Arzt und Wissenschaftler Dr. Christian Kessler forscht hier und am Immanuel Krankenhaus Berlin im Rahmen der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde. Er ist Experte für Traditionelle Indische Medizin und Ayurveda sowie studierter Indologe. – Für seine Patienten bedeutet dies eine außergewöhnliche Therapie, mit viel Ingwer und Kurkuma. Seit Jahren leidet Anita L. unter starken Schmerzen am gesamten Körper. Es fühlt sich für sie an, als würde sie immer wieder geschlagen werden. Anita L. hat Fibromyalgie, also Faser-Muskel-Schmerz oder auch Weichteilrheuma genannt, da der Betroffene über Muskel- und Bindegewebsschmer- zen klagt. Bei ihr kommt die Pinda-SwedaMassage zum Einsatz, eine manuelle Therapie, die Dr. Kessler bei seinen Reisen durch Nepal und Tibet kennenlernte. Bei dieser Massage wird ein Säckchen mit heilsamen Gewürzen und Kräutern gefüllt und dann zu einem festen Stempel geformt. Damit wird die betroffene Körperstelle bearbeitet. Für Anita L. wird dieser Stempel unter anderem mit zerstampftem Ingwer, Kurkuma und Zwiebeln gefüllt und dann erwärmt. Die Wirkung beschreibt Dr. Kessler so: „Dieses Gesamtpaket hat stoffwechselanregende Eigenschaften. Vor allem durch Kurkuma und Ingwer wirkt es entzündungshemmend und kann seine schmerzlindernden Eigenschaften entfalten. Zudem macht der Stempel das Gewebe weich. Die Kräuterbeutel wirken tief im Gewebe, lösen Blockaden, wärmen und fördern die Durchblutung.“ Die Patientin bestätigt diese Wirkungen. Sie fühlt sich jedes Mal wie neu geboren. Doch die Massage allein wirkt keine Wunder. Anita L. hat ihren Lebensstil umgestellt. Regelmäßige Atemübungen, Yoga und Fasten gehören nun dazu. So kann die früher stark eingeschränkt lebende Frau endlich wieder ihr Leben genießen. Auch Gerlinde F. konnte Dr. Christian Kessler dank der indischen Heilkunst mit Ingwer und Kurkuma weiterhelfen. Nach einem Unfall und zahlreichen Operationen leidet die sportliche Frau seit mehreren Jahren an 1 Seite 2 von 6 Arthrose und entsprechenden Schmerzen im Knie. Einige konsultierte Ärzte rieten ihr bereits, ein künstliches Gelenk einzusetzen. Doch die Berlinerin probierte Ayurveda aus und bewahrte ihr Knie vor eine Operation. Das Knie wird mit einem Kräuterpflaster behandelt. Grundsätzlich besteht dieses Pflaster aus Guggul, dem Harz der Myrrhe. Ein weiterer Bestandteil ist Kurkumapulver, das wie auch im Kräuterstempel aufgrund seiner durchwärmenden Wirkung eingesetzt wird. Dieses Pflaster bleibt einige Zeit auf dem Knie, um seine Wirkung zu entfalten. Seit drei Jahren wird Gerlinde F. so behandelt. Das Gelenk hat seitdem an Beweglichkeit gewonnen, schwillt nicht mehr so stark an und die Operation konnte bislang vermieden werden. Steckbrief – Ingwer In Asien gilt Ingwer als Universalheilmittel. Kaum ein Gericht, das ohne ihn auskommt. Ingwer fördert die Durchblutung, hilft bei Reisekrankheit und regt die Verdauung an. Seine Scharfstoffe wirken antimikrobiell, können sowohl Bakterien als auch Viren vertreiben. Deshalb ist Ingwer ein ideales Mittel in der aufkommenden Erkältungssaison. Doch auch bei Rheumapatienten und Schmerztherapien kann die Knolle unterstützend wirken. Übrigens ist Ingwer schon seit dem Barock in Europa verbreitet. Ingwer passt an jedes Gericht – ob Braten, Brühe oder Gemüseeintopf. In der asiatischen Küche wird gerade in der Erkältungszeit auch die Hühnerbrühe mit einem Stück Ingwer gekocht. Auch Gemüsesuppen vertragen als Geschmacksabrundung Ingwer – geraspelt oder den Saft ausgedrückt. Steckbrief – Kurkuma Die Kurkumapflanze ist eng mit dem Ingwer verwandt. Ihre Knollen sind jedoch kleiner und färben intensiv gelb. Man kann frische Kurkuma ähnlich wie Ingwer verwenden, allerdings ist er geschmacklich sehr intensiv. Am häufigsten kommt das Pulver zur Anwendung, entweder pur oder als Hauptbestandteil von Curry. Der Gelbwurz ist medizinisch hochpotent und interessiert seit Jahren die Wissenschaftler. In über 2.000 Studien wird Curcumin, der enthaltene Wirkstoff, untersucht. Als Heilmittel eingesetzt, kann er sich positiv auf den Magen- und Darmtrakt auswirken sowie Hautleiden und Entzündungen mildern. Zudem soll er das Tumorwachstum bremsen. Hausmittel 1: Ingwerwickel gegen entzündliche Schmerzen Wickel mit Ingwer können bei Gelenkentzündungen, insbesondere bei Arthrose, Schmerzen lindern und zu mehr Bewegung verhelfen. Für einen Ingwer-Kniewickel benötigt man ein etwa zwei mal zwei Zentimeter großes Stück Ingwer. Dieses klein schneiden und mit einer Tasse Essig in einem Topf erhitzen. Im Anschluss den Sud zehn Minuten ziehen lassen. Danach ein dünnes Baumwolltuch damit tränken und die schmerzende Körperstelle einwickeln, ein weiteres trockenes Tuch darüber anbringen und befestigen. Dass Bein am besten hochlegen. Die Ingwerauflage sollte zwei Stunden auf der entsprechenden Stelle verweilen. Solche Wickel jedoch nicht auf akut entzündete (und deshalb warme) Gelenke auftragen, die sollten eher gekühlt werden. Hausmittel 2 – Ingwerwasser als Allheilmittel Ingwerwasser hilft vorbeugend Erkältungen abzuwehren. Je nach Intensität wärmt es kräftig durch, lässt kalte Hände und Füße verschwinden und stärkt durch seine antimikrobielle Wirkung das Immunsystem. Außerdem lindert es Blähungen und Bauchkrämpfe. Einfach ein rund zwei mal zwei Zentimeter großes Stück der Knolle schälen, kleinschneiden und in einem Teeglas oder becher mit heißem Wasser überbrühen. Fünf Minuten ziehen lassen und dann genießen. Der Tipp von Dr. Franziska Rubin: „Ich brühe mir früh immer eine ganze Thermoskanne mit Ingwerwasser und trinke das über den Tag verteilt.“ Wer das Ingwerwasser stärker mag, kann experimentieren und einfach mehr Ingwer benutzen. Besonders kräftig wird der Heiltee, wenn Ingwer zwischen 10 und 20 Minuten lang gekocht und dann abgeseiht wird. Den dadurch entstehenden scharfen intensiven Geschmack muss man aber mögen. Menschen mit Bluthochdruck sollten Ingwer vorsichtig oder gar nicht benutzen, weil er die Durchblutung ankurbelt. 2 Seite 3 von 6 Ein Plus für Bio Selbst beim Discounter wird Ingwer (sowie auch die anderen Knollen und das Gewürz Kurkuma) mittlerweile in Bioqualität verkauft. Aber lohnt es sich, dafür mehr Geld auszugeben? Eine aktuelle Auswertung von mehr als 343 Studien – also eine sogenannte Metastudie – sagt ganz klar: Ja! Die britischen Forscher stellten fest, dass Biogemüse oft doppelt so viele günstige Inhaltsstoffe enthält wie anders angebautes Gemüse. Und ein weiterer Vorteil: Dafür enthält Biokost durchschnittlich nur halb so viel Schwermetalle und viel weniger Pestizidrückstände. Die britische Studie belegt sensationell deutlich, dass der Bio-Einkauf tatsächlich der Gesundheit hilft. Kurkuma – Hoffnungsträger für die Krebstherapie Albrecht R. ist Krebspatient aus Leipzig und leitet eine Selbsthilfegruppe. Er benutzt seit einigen Jahren Kurkuma-Pulver, in der Hoffnung auch dadurch seine nächste Chemotherapie zumindest aufzuschieben. Für den agil wirkenden Mann ein Fall von Selbstbestimmung: „Da tue ich mir selbst etwas Gutes, wenn ich meinen Frühstückquark mit Kurkuma anreichere. Das ist besser, als noch mehr Tabletten zu nehmen.“ Aber kann Kurkuma das tatsächlich, in der Krebstherapie wirken? Wissenschaftler hoffen tatsächlich auf den Wirkstoff Curcumin; er konnte im Labor das Wachstum von Krebszellen bremsen. PD Dr. Jutta Hübner, Onkologin und Expertin für die komplementäre Behandlung von Krebs dazu: „Tumorzellen können gegen Chemotherapiemittel resistent werden, so ähnlich, wie Bakterien unempfindlich werden gegen Antibiotika. Und Curcumin hemmt einen dieser Resistenzmechanismen. Unsere Hoffnung liegt in einer Kombination von Chemotherapie und Curcumin, damit Tumorzellen vielleicht länger auf das Chemotherapiemittel ansprechen.“ Erste Studien laufen bereits, um diese Wirkung zu erforschen. Dabei scheint vor allem die Dosierung des Wirkstoffes entscheidend zu sein. „Denn“, so Dr. Hübner: „wenn man sehr große Mengen nimmt, also viel mehr, als Sie mit der Nahrung zuführen können, dann kann es sogar zu einem beschleunigten Tumorzellwachstum kommen und damit negativen Effekten bis hin zur Entstehung von neuen Tumorzellen.“ Aber wer ganz normales KurkumaGewürz nimmt wie Albrecht R., ist nicht in Gefahr. Experten empfehlen solche pflanzlichen Mittel ruhig mal auszuprobieren, vorher aber mit dem Arzt zu reden. Hausmittel 3 – Kurkuma mit Pfeffer gegen Entzündungen Ebenso wie Ingwer wärmt Kurkuma kräftig durch, fördert die Verdauung und beugt Infekten vor. Tipp: Kurkuma möglichst in Kombination mit Pfeffer verwenden. Er bewirkt, dass der Wirkstoff der Pflanze, das Curcumin, besser aufgeschlossen und aufgenommen werden kann. Kurkuma kann allen vielen herzhaften Speisen beigemengt werden oder auf Marmelade beziehungsweise Honig gestreut werden. Kartoffeln, Sellerie und Co. – die unscheinbaren Gesundheitshelfer Kartoffeln sind ein Grundnahrungsmittel. Jeder Deutsche verzehrt etwa 65 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Mit einer durchschnittlichen Erntemenge von mehr als zehn Millionen Tonnen Kartoffeln ist Deutschland der größte Kartoffelproduzent in der EU. Doch Kartoffeln sind mehr als nur Sattmacher. Ob schmerzende Sodbrennen, Schmerzen, hartnäckiger Husten oder Erkältung – mit Kartoffeln lassen sich diese und andere Beschwerden auch ohne Arzneimittel lindern. Steckbrief – Kartoffel Von ihr gibt es viele verschiedene Sorten, die sich in Stärkegehalt und Geschmack unterscheiden. Neben Magnesium, Kalium, Kalzium und Phosphor enthält die Kartoffel viel Vitamin C und wird deshalb auch „Zitrone des Nordens“ genannt. Inhaltsstoffe der Kartoffel 78 Prozent Wasser 18 Prozent Kohlenhydrate 2 Prozent Eiweiß 1 Prozent Vitamine (C, B 1, B 29) 0,9 Prozent Mineralien 0,1 Prozent Fett 3 Seite 4 von 6 Hausmittel 4 – Kartoffelwickel für die Gelenke und bei Bronchitis Vor allem bei Gelenkbeschwerden in Schulter oder Knie kann ein Wickel mit heißen Kartoffeln sehr gut tun. Er wirkt stark erwärmend und lindert die Schmerzen. Für die Auflage benötigt man ungefähr sechs ungeschälte, weich gekochte Kartoffeln, Küchenkrepp, ein Geschirrhandtuch und ein Frotteehandtuch. Zunächst das Frotteehandtuch ausbreiten. Darauf das Küchentuch legen und zur Hälfte mit Küchenkrepp abdecken. Nun die heißen, gekochten Kartoffeln darauf legen, wieder mit Küchenkrepp abdecken und mit der Hand leicht zerdrü- cken. Das restliche Geschirrhandtuch darüberklappen, Wickel auf die gewünschte Körperstelle auflegen und zur Wärmespeicherung mit dem Frotteehandtuch abdecken. Maximal eine Stunde kann der Wickel aufliegen. Danach sollte man 15 Minuten nachruhen. Mithilfe eines Schals um den Hals gewickelt oder auf die Brust aufgelegt, wärmt der Kartoffelwickel bei Erkältungen und lindert Brust-Schmerzen bei Bronchitis. Bitte vorsichtig mit dem Wickel hantieren! Weil Kartoffeln lange die Wärme speichern, kann es zu Verbrennungen kommen, deshalb immer wieder die Temperatur kontrollieren. Kartoffel als Dickmacher? Die beliebte Knolle ist in den letzten Jahren als Dickmacher in Verruf geraten. Doch stimmt das eigentlich? Richtig ist, dass die Kartoffel einen hohen Anteil an Kohlenhydraten hat. Sie liefert unserem Körper schnell verfügbare Energie. Wird diese allerdings nicht verbraucht, weil wir uns zu wenig bewegen, dann werden Kartoffeln ebenso wie Nudeln oder Brot zu Dickmachern. Ein Problem sind auch fettreiche Zubereitungen wie Pommes, Chips oder Bratkartoffeln, denn sie machen dick. In Maßen genossen, ist die Knolle ein sehr wertvolles Lebensmittel, was es lange sättigt und einen hohen Anteil an wichtigen Vitaminen enthält. Einhundert Gramm Kartoffeln haben übrigens nur 70 Kilokalorien! Also weit vom Dickmacher entfernt! Hausmittel 5 – Kartoffelsaft gegen Sodbrennen Wer unter Sodbrennen leidet, spürt Magensäure, die über dem Eingang des Magens wieder in der Speiseröhre aufsteigt. Diese überschüssige Säure kann durch Kartoffelsaft abgepuffert, also unwirksam gemacht werden. Wahrscheinlich sind Vitamin C und seine Salze dafür verantwortlich. Kartoffelsaft ist in der Apotheke erhältlich, kann aber auch selbst hergestellt werden. Dafür Kartoffeln mit Schale gründlich reinigen, Sprosskeime und grüne Stellen entfernen. Die rohen Knollen fein reiben und den entstandenen Saft auspressen. Bei Bedarf in kleinen Schlucken trinken. Übrigens: wer öfter Sodbrennen hat, sollte auf Ingwer verzichten. Dessen Schärfe begünstigt das lästige Brennen. Diabetes – Auf die Knolle fertig, los! Diabetiker sollten Knollen wie Topinambur und Sellerie in ihren Speiseplan einbauen. Sie enthalten Stoffe, die den Zuckerstoffwechsel günstig beeinflussen. Bei Topinambur ist es Inulin, ein Ballaststoff, der viel Wasser bindet und dadurch stark sättigt. Er wird beinahe unverändert wieder ausgeschieden ohne viel Kalorien abzugeben. Dadurch hilft Topinambur beim Abnehmen und sorgt für einen ausgeglichenen Zuckerstoffwechsel. Steckbrief – Sellerie Dieses Gemüse kommt als Knolle oder Staude auf den Teller. Sellerie enthält viele ätherische Öle, Vitamin C sowie Provitamin A und kann ihr Sexleben wieder in Schwung bringen… Dass Sellerie die Potenz steigert, ist jedoch wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Vielleicht liegt es an der Schärfe des unauffälligen Gemüses, an der Form oder an den vielen ätherischen Ölen, die der Sellerie enthält. Das Gerücht zumindest hält sich, dass Sellerie die Manneskraft stärkt und Lust auf mehr macht. Eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsforschung zeigte, dass auch Sellerie für Diabetiker ein interessantes Gemüse ist. Er enthält Luteolin und Apigenin, die die Neubildung von Fett in der Leber hemmen. Mit dem 4 Seite 5 von 6 Ergebnis, dass sie die Blutzuckerwerte niedrig halten und auch der Fettleber vorbeugen können. Steckbrief – Rote Bete Die Rübe wird gerade intensiv erforscht, weil sie einen hohen Nitratanteil aufweist. Der scheint günstig auf die Ausdauer zu wirken und kann hohen Blutdruck senken. Zudem punktet die rote Knolle – so wie auch andere saisonale Gemüse – mit viel Vitamin B, Kalium, Eisen und Folsäure. In der Küche wird die Bete gerade wieder entdeckt und sowohl gekocht als auch roh verwendet. Menschen mit Nierenproblemen sollten wegen der enthaltenen Oxalsäure jedoch lieber darauf verzichten. Kartoffeln mal ganz anders Wenn Sie an Kartoffeln denken, welche Gerichte fallen Ihnen spontan ein? Jeder kennt sicherlich mindestens zehn Arten, Kartoffeln zuzubereiten. Deshalb sollte Hauptsache-Gesund-Koch Andreas Goßler nach außergewöhnlichen Kartoffelgerichten Ausschau halten. Seine Auswahl bringt Kartoffeln überraschend anders auf den Tisch. Die Rezepte sind jeweils für vier Personen gedacht. Vorspeise: Kartoffel-Apfel-Tatar mit geräuchertem Käse Zutaten: 0,120 kg festkochende Kartoffeln 1 Prise Salz 2 säuerliche Äpfel (Gala, Boskop) 0,3 kg geräucherter, schnittfester Käse, z.B. Büffelmozzarella 1 kleine Zwiebel 3 EL Olivenöl 3 EL Sauerrahm 1 EL Petersilie, gehackt 1 TL Thymianblättchen, gehackt 1 Knoblauchzehe, gehackt ½ TL Zitronenabrieb frisch gemahlener schwarzer Pfeffer Die Kartoffeln mit Schale in Salzwasser nicht zu weich kochen. Kartoffeln schälen und in sehr kleine Würfel schneiden. Die Äpfel schälen, entkernen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Den Käse in sehr kleine Würfel schneiden, alles in eine Schüssel geben und locker vermengen. Die Zwiebel schälen, fein hacken, mit Olivenöl, Knoblauch, dem Sauerrahm den Kräutern und Zitronenabrieb in einer anderen Schüssel gut verrühren. Diese Kräutercreme zu der Kartoffel-Apfel-Käse-Mischung geben und gut durchmengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Tatar circa 10 Minuten durchziehen lassen. Hauptgang: Saibling Kartoffel-Safran-Risotto 400 g kochend 1 EL 1 1 1 Msp. 100 ml 500 ml gel 2 EL 2 El Kartoffeln, vorwiegend fest- 80 g mit Rapsöl Zwiebel, in feine Würfel Knoblauchzehe, fein gehackt Safranfäden Weißwein, trocken Brühe, Gemüse oder GeflüSchmand Blattpetersilie, gehackt Salz, Pfeffer Parmesan, am Stück Kartoffeln waschen, schälen und in circa 0,5 Zentimeter große Würfel schneiden. In einem flachen Topf Rapsöl erhitzen, darin Zwiebel und Knoblauch glasig dünsten. Kartoffelwürfel zugeben und ebenfalls farblos andünsten. Safranfäden zugeben und mit Weißwein ablöschen. Nachdem der Weißwein fast eingekocht ist, nach und nach mit Brühe auffüllen, dabei ständig rühren. Nach 15 Minuten Schmand und Petersilie zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren Parmesan-Käse reiben und unterheben. Confierter Bachsaibling 4 Bachsaiblingfilets küchenfertig mit Haut und ohne Gräten (Forelle geht auch) 4 Knoblauchzehen, angedrückt 2 Zweige Thymian 2 Zweige Rosmarin Salz, Pfeffer Öl zum Confieren (Sonnenblume, Raps) 5 Seite 6 von 6 Die Filets unter fließendem kalten Wasser abbrausen und mit Küchenkrepp gründlich trocknen. Den Fisch mit der Hautseite nach unten zusammen mit Knoblauch und den Kräutern in einen flachen Topf geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Öl knapp bedecken, das Öl kann vorher bereits in einem anderen Topf erhitzt worden sein. Die Filets nun bei 70 Grad Celcius (mit einem Bratenthermometer kontrollieren) etwa 10 Minuten garen. Herausnehmen, mit Küchenkrepp abtupfen, vor dem Servieren die Haut abziehen. Dessert: Süße Kartoffeleierkuchen mit Zitronenthymian-Quark 0,25 kg 1 Prise Salz 3 0,25 l 1 Pck. ½ 0,05 kg 4 EL Kartoffeln, mehlig kochend Eier Milch Vanillezucker Zitrone, Abrieb davon Weizenmehl Butterschmalz Zitronenthymian-Quark 0,35 kg 2 Pck. 2 EL 2 EL 2 EL fein gezupft ½ 1 EL Quark (Magerquark) Vanillezucker Sauerrahm Puderzucker Zitronenthymianblättchen, Zitrone, Abrieb davon Zitronensaft, frisch gepresst Für den Eierkuchenteig die in Salzwasser gekochten Kartoffeln schälen und durch eine Kartoffelpresse in eine Schüssel pressen. Die Kartoffeln mit den Eiern glatt rühren, dann die Milch, den Vanillezucker, dass Mehl und die geriebene Zitronenschale hinzufügen und verrühren. Etwas Butterschmalz in einer beschichteten Pfanne erhitzen und nacheinander 8 Eierkuchen braten. Für die Füllung den Quark mit dem Vanillezucker, dem Sauerrahm und dem Puderzucker verrühren. Den Zitronenthymian, die geriebene Zitronenschale und den Zitronensaft zugeben und die Mischung gut vermengen. Die fertigen Eierkuchen mit je 2 Esslöffel Zitronenthymian-Quark bestreichen und einrollen, mit Puderzucker bestäuben und anrichten. Gäste im Studio Prof. Dr. Antje Bergmann, Allgemeinmedizinerin, Diabetologin, Expertin für Naturheilkunde und Psychosomatische Grundversorgung, mit eigener Hausarztpraxis am Uniklinikum Dresden Dr. Christian Kessler, Arzt, Indologe, Forschungskoordinator der Hochschulambulanz für Naturheilverfahren der Charité Berlin am Immanuel-Krankenhaus Berlin Andreas Goßler, Gesundheitskoch des MDR Buchtipp Wertvolle Tipps, wie Sie dank einfacher Hausmittel Ihre Selbstheilungskräfte aktivieren und Ihren Körper wieder ins Gleichgewicht bringen können, finden Sie auch im neuen Hauptsache Gesund-Buch „Meine besten Hausmittel“. ISBN: 978-3-89883-272-4; 19,95 Euro Erhältlich im Buchhandel und im MDR-Shop. Anschrift/ Thema der nächsten Sendung MDR FERNSEHEN, Redaktion Wirtschaft und Ratgeber „Hauptsache Gesund“ Internet: www.mdr.de/hauptsache-gesund; E-Mail: [email protected] Thema der Sendung vom 18.09.2014: „Patient Hand – was tun bei Schmerzen, Kribbeln und Taubheit“ 6