Körperbau, Physiologie und Verhalten von Hühnern im Hinblick auf Impfung und Transport Fachvortrag, TGD Bayern e.V., Grub, den 04.11.2014 Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. Fachabteilung Geflügelgesundheitsdienst Dr. Ralf Hildebrand Fachtierarzt für Geflügel, Wild-, Zier- und Zoovögel * Gefördert aus Mitteln des Freistaates Bayern durch das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie die Bayerische Tierseuchenkasse Warum diese Vortragsveranstaltung? Der Tierschutz ist in Deutschland im Grundgesetz verankert (Staatsziel). Der gesellschaftliche Konsens zur Haltung von Tieren zur Ernährung des Menschen hat sich in den letzten Jahren stark verändert : Tierschutz wird als sehr wichtig wahrgenommen (VO zu Schlachtung, Transport, Haltung). Entfremdung der Stadtmenschen von den Produktionsmethoden in der Landwirtschaft. Warum diese Vortragsveranstaltung? Zunahme an NGO´s im Bereich Tierschutz – überhöhend teilweise die Bezeichnung „Tierrechtler“. Zunahme der Verfechter einer vegetarischen oder sogar veganen Ernährung, häufig aus dem Tierschutzgedanken heraus. Sachkunde wird heute als immer wieder aufzufrischendes Berufsmerkmal gesehen. Inhalt • Abstammung - Domestikation • Körperbau - Besonderheiten • Physiologie - Klima, die Sinne • Verhalten – ein kleiner Überblick • Hygiene, Transport und Impfung Das Haushuhn Charakteristika: Wirbeltier Befiederung Flugfähigkeit Warmblütigkeit eine von ca. 9.000 Vogelarten, bzw. eine von ca. 28.000-29.000 Unterarten Das Haushuhn ältestes Hausgeflügel Domestikation vor 8.000 Jahren Abstammung vom Bankivahuhn Nutzung − Fleischproduktion − Eierproduktion − Rasse-/Ziergeflügel Hühnervögel (Systematik) Ordnung Unterordnung o Familie Galliformes (Hühnervögel) Galli (eigentliche Hühnervögel) Phasianidae (Fasanenartige) − − − − − Truthuhn (Meleagris gallopavo) Jagdfasan (Phasianus colchicus) Helmperlhuhn (Numida meleagris) japanische Wachtel (Coturnix c. j.) Bankivahuhn (Gallus gallus) Art Art Art Art Art Herkunft und Domestikation Tierart Herkunft Domestiziert in/um Haushuhn Asien China: 6000 v. Chr. Indien: 2000 v. Chr. Helmperlhuhn Afrika Ägypten: 2700-2200 v. Chr. Asiat. Pfau Vorderindien Indien/Sri Lanka: < 2000 v. Chr.? erste Nachweise im Mittelmeerraum Wachtel Eurasien Japan: 1000-1900 n. Chr. Truthuhn Mittel- und Nordamerika Mexiko: 200-700 n. Chr. Graugans China Europa => 2500 v. Chr. => 1500 v. Chr. Stockente Eurasien, Nordamerika China: 2500 v. Chr. Moschusente Peru, Kolumbien < 1400 n. Chr. Inhalt • Abstammung - Domestikation • Körperbau - Besonderheiten • Physiologie - Klima, die Sinne • Verhalten – ein kleiner Überblick • Hygiene, Transport und Impfung Knochenbau Leichte, teilweise dünne Knochen, weil pneumatisiert Reduzierung der Knochenzahl auf das notwendige Maß Brustbeinkamm als Ansatzfläche für Flugmuskeln (darunter Herz und Leber!) Leicht zu durchstoßen, wenn Kanüle zu lang Äußere Haut Hautanhangsgebilde (Kamm, Ohrscheiben, Kehllappen) Federkleid (Federarten, -raine, -fluren) Mauser (Physiologie) Haut leicht auf Unterlage verschieblich und abhebbar – nutzbar bei Impfung mit Spritze Verdauungstrakt keine Zähne, sondern Schnabel Kropf (Zwischenspeicher zur Quellung) Drüsen- und Muskelmagen (Steinchen) 2 Blinddärme Eintagsküken* besitzen, wie Reptilien, einen Dottersack und dürfen deshalb auch bis zu 24 Stunden ohne Futter und Wasser transportiert werden. * bis zu 60 Stunden nach dem Schlupf Lungen-Luftsack-System eine starre Lunge, kein Zwerchfell, sondern Luftsäcke, funktioniert wie ein Blasebalg, Kehl- und Stimmkopf sind von einander getrennt, Gasaustausch findet bei Ein- und Ausatmung statt (Gegenstromprinzip), hochleistungsfähig (Flug), aber sehr empfindlich Lungen-Luftsacksystem Harn- und Geschlechtstrakt nur der linke Eierstock und Eileiter sind beim Huhn ausgebildet der Hahn besitzt keinen Phallus Die Hoden liegen im Körperinneren und werden durch Luftsäcke gekühlt die Henne kann Spermien speichern mehrgliedrige Nieren kein Nierenbecken keine Harnblase Körperbau Geflügel besitzt keine Lymphknoten und ist deshalb bei Stress besonders anfällig für Infektionen. Tatsache und Problem zugleich: es werden Ei, Spermien, Kot und Harn gemeinsam über die Kloake ausgeschieden!! (Geflügel-Salmonellen-VO) Inhalt • Abstammung - Domestikation • Körperbau - Besonderheiten • Physiologie - Klima, die Sinne • Verhalten – ein kleiner Überblick • Hygiene, Transport und Impfung Physiologische Grundlagen Hühner sind warmblütige Wirbeltiere ohne Schweißdrüsen. Die Körperinnentemperatur wird über die Körperoberfläche und über die Atmung reguliert: o Bei Kälte: Aufplustern, Abregeln der Fußdurchblutung o Bei Hitze: Hecheln, Stellen von Flügeln und Federn, Schnabelatmung Hühner sind Allesfresser Der Bedarf an Futter, Wasser und Mineralstoffen setzt sich zusammen aus dem sog. Erhaltungsbedarf und dem Bedarf für zusätzliche Leistungen (JH: Wachstum, LH+ET: Eiproduktion) Normalwerte für Haussäugetiere Rind Kalb Schwein Schaf Körper38,5 Grad 39-40 Grad 38-40 Grad 39 Grad temperatur Pferd 37.5 Grad Herzfrequenz pro Minute 60 - 80 90 - 110 60 - 90 70 - 80 28 - 40 Atemfrequenz pro Minute 18 - 28 30 - 40 8 - 20 10 - 12 8 - 16 Normalwerte beim Geflügel Körpertemperatur Huhn Pute Gans Ente 40-42 Grad 40,7 Grad 41,5-41,5 Grad 41-42 Grad Herz140-400 je nach Vogelart, Größe und Alter des Tieres frequenz pro Minute AtemAtemnot zeigt sich durch rhythmisches Aufreißen des frequenz pro Schnabels, pumpende Atmung mit abgespreizten Minute Flügeln Anforderungen an das Klima Stalltemperatur bei Aufzucht in °C 1. Woche Legeküken Mastküken 32 34 2. Woche 30 32 3. Woche 28 30 4. Woche 25 28 5. Woche 21 25 6. Woche 20 21 Anforderungen an das Klima Biologisch optimale Temperaturen* für verschiedene Geflügelarten in Abhängigkeit vom Alter Gans PekingFlugente Pute Huhn Alter in ente (Legetyp) Tagen 10 20 40 90 30 25 20 20 25 22 20 18 30 28 27 30 25 23 20 28 27 25 24 *BOT ist die Umgebungstemperatur bei welcher der Organismus seine Körpertemperatur am wenigsten regulieren muss Anforderungen an das Klima Die optimale relative Luftfeuchte für Geflügel beträgt 60-70 %. Pro Stunde gibt ein Huhn (LH) ca. 6,3 g Wasser ab, 40% davon mit der Atemluft, 60% mit dem Kot. 100 Hühner geben also über den Tag hin 15 Liter Wasser ab. Anforderungen an das Klima Was also tun, wenn es heiß ist im Stall? Lüftung kontrollieren! Am besten Tunnellüftung Sprühkühlung einschalten (falls vorhanden) Langsamläufer einschalten (falls vorhanden) Rechtzeitig vorher Notstromaggregat testen, falls Stromausfall! Im höchsten Notfall: Tore und Türen auf! Sehen beim Huhn 30 ° dreidimensional © LfL, Prof. Reiter Sehen beim Huhn menschliches Farbsehen und zusätzliches Sehen im UV-Bereich Vögel sehen bis zu 160 Bilder pro Sekunde, d.h. Neonröhrenlicht (100 Hz) wird als Flackerlicht wahrgenommen (Diskoeffekt) © LAH Hören, riechen, schmecken Hörbereich wie beim Menschen bis zu 30 Laute können unterschieden werden Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter, salzig und umami werden unterschieden – wird meist unterschätzt Geruchssinn allerdings gering entwickelt Inhalt • Abstammung - Domestikation • Körperbau - Besonderheiten • Physiologie - Klima, die Sinne • Verhalten – ein kleiner Überblick • Hygiene, Transport und Impfung Verhalten von Wildhühnern Das Bankivahuhn lebt in Waldgebieten Asiens (meist in der Nähe von Lichtungen) Die Tiere sind tagaktiv und suchen zur Dämmerung ihre Schlafbäume auf Ein Revierhahn „besitzt„ 2-5 Hennen und verteidigt sein Territorium Gelegegröße (Bankivahuhn: 6-10 Eier, Haushuhnhybride: früher Serien zu ca. 26, jetzt bis zu 350-500 Eiern pro Legeperiode) Breites Nahrungsspektrum von Pflanzen und Tieren Verhalten - allgemein Hühner sind tagaktive Flucht- und Herdentiere und reagieren deshalb auf unbekannte Situationen mit Panik. Daher allgemein: in Gegenwart von Geflügel sich langsam bewegen und ruhig verhalten (Kontrollgang, Einfangen, Transport). Vögel zeigen bei Krankheiten kaum Krankheitszeichen (Symptome)! Verhalten - allgemein Tagesablauf (in abnehmender Gewichtung): Ruhen bis zu 60% des Tages Futter- (5%) und Wasseraufnahme Aktivität: Bewegung und Stehen Komfort- und Erkundungsverhalten (knapp 5%) Aggressionsverhalten (geringfügig) Futteraufnahme - Bankivahuhn Hühner sind Allesfresser: o Sämereien, Knospen, Früchte und Kleintiere Futtersuche in unmittelbarer Umgebung gemeinsames Fressen Bewegungsablauf o Freilegen des Bodens: Scharren und Kratzen o Aufpicken von Futterteilchen Futterauswahl unter bestimmten Kriterien, z. B. Dichte, Glanz, Form, Größe etc. Futteraufnahme Hühner fressen in Pickserien und diese bilden die Mahlzeiten Hühner fressen synchron nachts keine Futteraufnahme 2 Fresshöhepunkte am Lichttag (morgens und nachmittags) Trinken Kopfheben-Trinken bei Hühnern Macht man sich bei Nippeltränken zu nutze Futteraufnahme zu Wasseraufnahme im Mittel 1 : 2 Rhythmus der Futter- und Wasseraufnahme gekoppelt Komfortverhalten Gefieder- und Hautpflege, Training der Muskeln Entfernen von Parasiten, Fett- und Staubpartikeln Sandbad 20 bis 30 Minuten alle 2 Tage, Hennen synchronisieren Sandbad Material: Sand, Torf, Stroh, Holzspäne, Federn Sozialverhalten Mit 16 Tagen beginnen Rangkämpfe Familienverband löst sich mit 8 Wochen auf bis 80 (?) Hennen kennen sich individuell Meist lineare Rangordnung, Hähne über Hennen, soziale Interaktionen o positiv (soziales Picken) o negativ (Hacken, Jagen, Kämpfen) Demutsgebärde bei Unterlegenheit Inhalt • Abstammung - Domestikation • Körperbau - Besonderheiten • Physiologie - Klima, die Sinne • Verhalten – ein kleiner Überblick • Hygiene, Transport und Impfung Transportvorbereitungen Tiere ausreichend tränken und knapp füttern, d.h. 8 Stunden vor Schlachtung Futterentzug. Fahrzeug bei hohen Temperaturen in den Schatten stellen und weniger dicht beladen. Für ausreichend Kisten und Container sorgen. Küken klimatisiert transportieren. Schonend und ruhig verladen! Nachts verladen! Auswirkungen des Transports auf die Tiere Transport ist für Tiere immer belastend, da sie aus der gewohnten Umgebung gerissen, von bekannten Artgenossen getrennt und häufig mit fremden Tieren transportiert werden. Möglichst ruhiger Umgang mit den Tieren und schonende Fahrweise dienen auch der besseren Junghennen- bei Schlachthennen auch der Fleischqualität. Tierschutzgesetz Grundsatz (§ 1): Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen Das Zufügen von sich wiederholenden oder länger anhaltenden Schmerzen kann mit bis zu 3 Jahren Freiheitsentzug bestraft werden. Dies bedeutet: Geflügel darf nur nach vorheriger Betäubung geschlachtet oder getötet werden! Anzeichen für ein gestörtes Allgemeinbefinden beim Hausgeflügel Teilnahmslosigkeit, Mattigkeit geschlossene Augen, Verdrehen des Kopfes angestrengte Atmung nasse Tiere nach Panikreaktionen in zu großen Transportbehältern oder im Stall blaue Verfärbungen des Kammes oder eingetrockneter Kamm festliegen, auf der Seite liegen Kranke und verletzte Tiere dürfen nicht geimpft oder transportiert werden – selektieren, merzen! Das darf nicht sein! © FAO Küken Schlechte Abnabelung: Aufstiegspforte für Keime © TGD Bayern Körperhaltung bei Schmerzen: Störungen im Bauchraum: z.B. Gumboro, Kokzidiose (u.) © TGD Bayern Körperhaltung bei Atemnot: Atemnot: z.B. Sticker (IB, ILT, ND, AI, u.a.), aber auch Herz-Kreislaufsymptomatik © FAO © TGD Bayern © TGD Bayern © TGD Bayern Körperhaltung bei Lähmungen: Ursachen: z.B. oben HPAI, unten AE © FAO © TGD Bayern Körperhaltung bei ZNSStörungen: Ursachen: z.B. septikämische Erkrankungen, hier: Coliseptikämie © TGD Bayern Verletzte Tiere – adäquate Tötung Geflügel (selektierte Tiere) kann nach vorheriger Betäubung (Kopfschlag) getötet werden durch : Schlachtung (Töten durch Blutentzug), empfohlen (FLI-Stellungnahme v. 13.04.10) Genickbruch (Töten ohne Eröffnung von Blutgefäßen), max. 70 Tiere (Geflügel < 3 kg) am Tag. Nicht routinemäßig ab 01.01.2013; bei vorhandener Sachkunde laut VO (EG) 1099/2009 Keimeinschleppung u.a.m. Hygiene am Stall Benutzen Sie die Hygieneschleuse am Stall! Stalleigene Schutzkleidung R+D von Geräten, Schuhen Tränke- und Futterhygiene Persönliche Hygiene: Duschen, auch Fänger! Abschirmung der Betriebsstätte Sauberes Erscheinungsbild der Betriebsstätte Prophylaxe - Transport Saubere LKW Saubere Transportkisten Oder –container Saubere Vorräume Saubere Transportwege Sauberes Personal Ruhiges Verladen Selektieren kranker oder verletzter JH © Menno-Chemie Impfung Beginnt bei den Elterntiere: maternale AK wirken noch 2-5 Wochen nach dem Schlupf Aktive Immunisierung durch attenuierte Lebendvakzinen (abgeschwächte Erreger) ist die bei Hühnerküken gebräuchliche Methode Nur gesunde Tiere impfen; Ausnahme Notimpfungen (z.B. bei Gumboro) – Entscheidung des Tierarztes. Impfstoffe sind vom TA zu verabreichen – Ausnahme: jährliche Anzeige der Abgabe Impfung - Methoden Beispiele für die Verabreichung von Lebendimpfstoffen bei Hühnern Impfstoff gegen: ND, IB, AE, Salmonella IB, ND, ART Methode: IBD, ILT, Tränkwasser Grobspray (ILT in D nicht dafür zugelassen) ILT, IB, ND Augentropf MD, Derzysche Krankheit mit Spritze i.m. (Oberschenkelmuskulatur) oder sc. (unter die Haut) Flügelstichmethode (wing-web : Doppelnadel oder Automatikpistole) Federfollikelmethode (ungebräuchlich) Pocken Umgang mit Impfstoff Jedes Tier benötigt eine volle Dosis. Lebendimpfstoffe nicht dem Sonnenlicht aussetzen. Lebendimpfstoff bis zur Verabreichung ständig kühlen. Impfstofffläschchen erst kurz vor dem Gebrauch öffnen. Impfstoff sofort vollständig verbrauchen. Impfstofflaschen nach Gebrauch unschädlich beseitigen, vorher desinfizieren. Umgang mit Impfstoff Totimpfstoffe vor dem Verimpfen aus dem Kühlschrank. Bei Öladsorbat-Impfstoffen eventuell vorher leicht erwärmen (Wasserbad, ca. 30°C). Vorsicht bei deren Verimpfung, bei Selbstinjektion Granulombildung möglich -> Arzt aufsuchen. Angebrochenen Impfstoff möglichst verbrauchen (Anreicherung von Umgebungsbakterien) - nicht ewig haltbar. Inaktivatimpfstoff Deshalb vor Gebrauch prüfen, ob der Impfstoff noch intakt ist. Flasche ca. 2 Minuten kräftig schütteln. Flasche ca. 5 Minuten stehen lassen. Falls die Trennung der Phasen bestehen bleibt, nicht verwenden Hersteller informieren. Umgang mit Impfstoff Mit den Händen nicht während des Impfens die Augen reiben oder in den Mund fassen, saubere Fingernägel! Im flüssigen Stickstoff aufbewahrte Impfstoffe schnell entnehmen, bei ca. 28°C im Wasserbad auftauen und sofort wenn flüssig ins Impfmedium überführen. Während der Impfung in einem Glas mit Eiswasser oder Trockeneis bereitzuhalten. Zügig verbrauchen! Nicht wieder einfrieren! Trinkwasser-Impfung Lebendimpfstoff nur über saubere Tränken verabreichen, denn Chlor-, Nitrit-, Nitrat- und Schmutz sowie Desinfektionsmittelrückstände führen zur Inaktivierung des Impfstoffes. Zugabe von H-Milch (1,5% Fett) oder Magermilchpulver (100 g auf 100 l Wasser) verhindert die Inaktivierung des Impfstoffes z.B. durch die o.a. Substanzen Trinkwasserimpfung Durchführung Vortag: Vorlaufbehälter, Tränkeleitungen, Gefäße, Nippel reinigen und mit klarem Wasser durchspülen (keine Desinfektionsmittel einsetzen). Am Tag der Impfung Tiere 2-3 Stunden dürsten lassen. Händereinigung (nur mit Seife, kein Desinfektionsmittel). Dann 20-25% der benötigten Tageswassermenge für die Impfung bereitstellen (Jahreszeit), soll in 2 Stunden getrunken sein. Trinkwasserimpfung Durchführung Zugabe von 3-5 ml 1,5% H-Milch pro Liter Tränkwasser bzw. von 100 g Magermilchpulver pro 100 Liter Wasser. Auflösen des Impfstoffes in einem sauberen Gefäß, Impfstoffflasche unter Wasser öffnen. Einmischen der Vormischung in bereitgestellte Wassermenge. Wenn Impfwasser aufgebraucht ist unbedingt normale Tränkwasserzufuhr wieder öffnen. Fazit Der Tierschutz ist in Deutschland im Grundgesetz verankert (Staatsziel). Verstöße gegen den Tierschutz sind Straftaten. Ein tierschutzgerechter Umgang mit Geflügel ist in Ihrem Sinne – z.B. Qualität des Produktes, Verbrauchervertrauen, Erhalt des Arbeitsplatzes. Natürlich auch im Sinne Ihres Unternehmens, da dieses eine zugesicherte Produktqualität verkauft – d.h. je weniger Reklamationen, desto besser der Ruf, desto leichter die Behauptung am Markt.