GIOACCHINO ROSSINI (1792-1868) PETITE MESSE SOLENELLE Erster Teil 1. Kyrie: Soli und Chor 2. Gloria: Soli und Chor 3. Gratias: Alt, Tenor, Bass 4. Domine Jesu: Tenor solo 5. Qui tollis: Sopran, Alt 6. Quoniam tu solus sanctus: Bass solo 7. Cum sancto spiritu: Soli und Chor Zweiter Teil 8. Credo: Soli und Chor 9. Crucifixus: Sopran solo 10. Et resurrexit: Soli und Chor 11. Preludio religioso 12. Sanctus: Soli und Chor 13. O salutaris: Sopran solo 14. Agnus Dei: Alt solo, Chor Simone Zöhrer, Sopran - Gudrun Moser, Alt Christoph Rösel, Tenor - Roland Hartmann- Bass Alexander Ringler - Klavier Andreas Strobelt - Harmonium Kammerchor Fresco Vocalis Innsbruck Ingrid Czaika - Leitung Simone Zöhrer (Sopran) Erster Gesangsunterricht an der Musikschule Feldkirch; Studium am Vorarlberger Landeskonservatorium; 2004 Gesangsstudium am Tiroler Landeskonservatorium bei Dr. h.c. Barbara Daniels; Abschluss IGP-Studium und Diplomstudium (Lied- und Oratorium) mit Auszeichnung; 2010 Master-Examen für Instrumental- und Gesangspädagogik am Mozarteum Salzburg; Meisterkurse bei Kurt Widmer (Basel) und Lucille EvansVilleneuve (Kanada), und Opernkurs der Neuen Opernschule Zürich (NOZ); zur Zeit Studium mit Vito Maria Brunetti (Bozen); erste Bühnenerfahrungen in Produktionen des Landeskonservatoriums Tirol als Jack’s Mutter in ”Into the Woods” von Stephen Sondheim, als Belinda in “Dido und Aeneas” von Purcell, und als Chorsängerin beim Festival für Alte Musik unter Lars Ulrik Mortensen. Gudrun Moser (Alt) Geboren in Tirol; 2008 Abschluss des Bachelorstudiums Instrumental- und Gesangspädagogik in den Fächern Querflöte und Gesang am Tiroler Landeskonservatorium/ Mozarteum Salzburg; 2011 Abschluss des Diplomstudiums Sologesang in den Studienzweigen „Lied & Oratorium“ und „Musikdramatik“ bei Barbara Daniels; Gastengagements am Tiroler Landestheater und bei den Festwochen der Alten Musik Innsbruck; Meisterkurse bei Lucile Evans, Prof. Kurt Widmer, KS Brigitte Fassbaender, Prof. Josef Protschka, KS Christa Ludwig; Gesangssolistin im Ensemble Piacere mit Konzerttätigkeit im geistlichen und kammermusikalischen Bereich; Unterrichtstätigkeit an der Musikschule der Marktgemeinde Wattens/Tirol. Christoph Rösel (Tenor) Geboren in Gera; Mitgliedschaft bei den „Thüringer Sängerknaben“; verschiedene Knabenpartien am Deutschen Nationaltheater Weimar. Gesangsstudium an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar; Felix Mendelssohn-BartholdyFörderstipendium des Ministeriums für Kultur; Preisträger zahlreicher internationaler Gesangswettbewerbe wie Robert-Schumann-Wettbewerb, Vocalistenconcurs Hertogenbosch (NL), Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb. Soloengagements am Nationaltheater Weimar, dem Landestheater Dessau und der Semperoper Dresden. Daneben Gastverträge an Opernbühnen u.a. in Augsburg, Coburg, Meiningen, dem Landestheater Innsbruck und dem Staatstheater am Gärtnerplatz in München, sowie bei verschiedenen Internationalen Opernfestivals; Mitwirkung bei vielfältigen CD-, Rundfunk- und TV-Produktionen; Juryvorsitzender bei „Jugend Musiziert“. Roland Hartmann (Bass) Mit 10 Jahren Mitglied der Dresdner Kapellknaben; Gesangsstudium bei Elfriede Kern an der Musikhochschule "Franz Liszt" in Weimar, Liedstudium bei Prof. Ludwig Bätzel, Opernschule bei Prof. Harry Kupfer; langjährige Engagements am Theater Rudolstadt und dem Landestheater Eisenach mit zahlreichen großen Partien, z.B. in den Opern von Mozart, Verdi und Puccini; Konzerte und Gastspiele im In- und Ausland (z.B. an die Staatstheater Kassel, Braunschweig und München, Stuttgart und Karlsruhe oder nach Washington D.C. und Baltimore); etliche CD-Aufnahmen, darunter die mit dem Deutschen Musikpreis 2008, dem "Echo Klassik", ausgezeichnete "Le vin herbè" von Frank Martin (Label H.-M. France). Alexander Ringler (Klavier) Gebürtiger Oberösterreicher (Ried im Innkreis); Studien in Klavier-Solofach und Klavierpädagogik mit Auszeichnung am Mozarteum Salzburg; noch in seiner Studienzeit Mitglied des Lehrkörpers des Tiroler Landeskonservatoriums Innsbruck, seither dort Korrepetitor für Gesang und Blechbläser; außerdem Lehrauftrag an der Universität Mozarteum Salzburg; Begleiter bei Meisterkursen von Brigitte Fassbaender, Robert Holl u.a.; 2001 Verleihung des „Würdigungspreises für besondere künstlerische Leistungen“ vom österreichischen Kulturministerium. Andreas Strobelt (Harmonium) Geboren in Ballenstedt (Sachsen-Anhalt); Studium an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle/Saale; B-Examen 1986, A-Examen 1988; 1988 5. Platz beim Internationalen Bach-Wettbewerb Leipzig; 1988-1990 Organist in Gotha; seit 1991 Kantor der Andreaskirche Erfurt und seit 2006 auch in Gispersleben; 1995-2001 Kreiskantor des Kirchenkreises Erfurt; 2001-2010 Propsteikantor Erfurt-Nordhausen. Ingrid Czaika (Leitung) Geboren in Kaufbeuren; Studium in München, Helsinki und Innsbruck (Musikpädagogik, Dirigieren und Musikwissenschaft); 2006 Promotion mit Auszeichnung; Buchveröffentlichungen im LIT-Verlag und bei uni-press Innsbruck; Meisterkurse bei Robert Holl, Norman Shetler und Roman Kofman; 2006/07 Korrepetitorin am Landeskonservatorium Tirol; seit 2006 Musikschullehrerin an der Landesmusikschule Reutte; seit 2007 Lehraufträge am Institut für Musikwissenschaft Innsbruck; CDEinspielung von Manuela Kerers „son moussant“; 2005 Dirigat von S. Sondheim „Into the woods“, 2006/07 musikalische Ausstattung der Komödie „Acht Frauen“ am Tiroler Landestheater; Assistentin von G. Kuhn bei den Tiroler Festspielen Erl; Chorleiterin u.a. Chor Cantomania und Kammerchor Fresco Vocalis Innsbruck. Kammerchor Fresco Vocalis Innsbruck Gegründet 2002 von Martin Lindenthal als Nachfolgeensemble des Kammerchores des Tiroler Landeskonservatoriums; 2004-2011 Chorleiter Wolfgang Schnirzer; seither Ingrid Czaika; Repertoire: weltliche und sakrale Werke von der Renaissance bis zur Gegenwart; zum 10-Jahres-Jubiläum 2012 Aufführungen der „Petite Messe solennelle“ in Innsbruck und Füssen. www.frescovocalis.at und www.facebook.com/frescovocalis Rossinis „Kleine Messe“ Rossinis Namen verbindet man in erster Linie mit großer italienischer Opera buffa. Innerhalb von 19 Jahren schrieb er ca. 40 Opern, unter ihnen Welterfolge wie „Il barbiere di Siviglia“ oder „Guillaume Tell“. Mit 37 Jahren zog er sich aus dem harten Business des Opernbetriebes zurück und komponierte nur noch wenig, meist für den privaten Gebrauch oder Kirchenmusik. Zu seinen Spätwerken gehört die „Petite Messe Solennelle“, die er als 71-Jähriger 1863 schrieb. Der Titel „Petite Messe“ – „Kleine Messe“ – bezieht sich auf die kleine Besetzung mit Kammerchor, 4 Gesangssolisten, Klavier und Harmonium. Die Uraufführung fand am 14. März 1864 in der Hauskapelle des Grafen Pillet-Will in Paris statt. Dem privaten Rahmen entspricht auch die kammermusikalische Besetzung der Messe. Die besondere Festlichkeit der Messe zeigt sich nicht nur in ihrer Länge, sondern auch in der Zusammenstellung der einzelnen Sätze, da Rossini den üblichen Messtext um den Hymnus „O salutaris hostia“ erweiterte. Musikalisch wagt Rossini die Gratwanderung zwischen dem „gelehrten“ Stil der Kirchenmusik und der leichten operesken Italianità. Dies zeigt sich u.a. im „Christe eleison“, das an den alten Stil der Vokalpolyphonie erinnert; wahre Meisterschaft im Kontrapunkt beweist Rossini in den Doppelfugen des Gloria und Credo. Dem entgegen positioniert er im Credo eine an Rossinis Buffo-Opern erinnernde hüpfende Klavierbegleitung. Diesem humorvollen Einfall entspricht auch Rossinis Epilog, den er der Originalpartitur beifügt: „Lieber Gott, da ist sie, die arme kleine Messe. Ist es heilige Musik (musique sacrée), die ich geschrieben habe, oder verfluchte Musik (sacrée musique)? Ich bin für die Opera buffa geschaffen, wie Du genau weißt. Ein bisschen Können, ein bisschen Herz, das ist alles. Sei denn gepriesen und lass mich ins Paradies. G. Rossini. Passy 1863.“ (Text: Ingrid Czaika) Mit freundlicher Unterstützung von: Rösel & Hercher Orgelbau, Saalfeld - Tiroler Sängerbund, Innsbruck