Plakat Infografik

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Besser
gesund
bei Atemwegserkrankungen
Einführung der Antibiotikaklassen/-substanzen und Resistenzentwicklung1
Zeitpunkt der Einführung
volle Wirksamkeit
Resistenzentwicklung
Glycylcycline
zyklische Lipopeptide
we
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Bakterium
Escherichia coli
Carbapeneme
Fluorchinolone
Virus
Adenoviridae
Lincosamide
Streptogramine
Rifamycine
Besser gesund durch optimale Antibiotikagabe
bei Infektionen der Atemwege
Die Grafik zeigt, zu welchem Zeitpunkt
die verschiedenen Antibiotikaklassen
eingeführt wurden und wann erstmals
Keime (krankheitserregende Bakterien)
auftraten, die gegen Antibiotika dieser
Klassen unempfindlich geworden sind.
Fazit: In allen Klassen liegen mittlerweile
solche Resistenzen vor, die sich teilweise
sehr schnell entwickeln. Verschärft wird
das Problem dadurch, dass in den letzten
Jahren keine neuen Antibiotika
entwickelt wurden.
Glykopeptide
Makrolide
Aminoglykoside
Chloramphenicol
Tetrazykline
Adenoviren, die zu den häufigsten
Erregern von Atemwegsinfektionen
gehören, haben eine Größe von etwa
80 Nanometern. Sie sind so klein, dass
sie nur mit dem Elektronenmikroskop
sichtbar gemacht werden können.
Bakterien wie Escherichia coli messen
hingegen bis zu 2 Mikrometer, was
2 Tausendstel Millimeter entspricht.
Glossar
alle
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Antibiotika: Antibiotika sind Medikamente, die zur Behandlung bakterieller
Infektionen eingesetzt werden. Je nach Wirkweise töten sie Bakterien entweder
ab oder hemmen deren Wachstum und Vermehrung. Es gibt eine ganze Reihe
von Antibiotikaklassen, die sich nicht nur in ihrer chemischen Struktur, sondern
auch in Angriffspunkt und Wirkmechanismus unterscheiden.
Kopfschmerzen?
Schnupfen?
Heiserkeit?
Hustenreiz?
Breitspektrum-/Schmalspektrum-Antibiotika: Jedes Antibiotikum be­zie­hungs­
wei­se jede Substanzklasse hat ein eigenes Wirkspektrum. Das heißt, es wirkt
gegen bestimmte Bakterien und gegen andere nicht. Breitspektrum-Antibiotika
erfassen viele Erreger, Schmalspektrum-Antibiotika nur manche. Gezielt gegen
ein empfindliches Bakterium eingesetzt, sind Letztere aber ebenso effektiv wie
ein Breitspektrum-Antibiotikum und haben oft weniger Nebenwirkungen.
Gliederschmerzen?
Reserveantibiotika: Reserveantibiotika besitzen meist ein breites Wirkspektrum.
Sie werden nur verwendet, wenn ein Patient unter einer lebensbedrohlichen
bakteriellen Infektion leidet und/oder wenn die auslösenden Krankheitserreger
gegen gängige Antibiotika resistent sind. Um eine Resistenzentwicklung zu
vermeiden, sollten Reserveantibiotika bei einfachen Infektionen nicht
eingesetzt werden.
Erkältungsbeschwerden werden in vier von
fünf Fällen durch Viren bedingt. Antibiotika
kann der Arzt jedoch nur bei bakteriellen
Atemwegsinfektionen sinnvoll einsetzen.
20
10
0
19
7
19
9
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0
19
5
0
Beta-Lactame/Penicilline
Sulfonamide
19
3
nteil viral verursachte
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Oxazolidinone
80 % 20 %
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Antibiotika –
Weniger ist mehr
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Resistenzentwicklung: Von einer Resistenzentwicklung spricht man, wenn ein
Bakterienstamm unempfindlich für ein Antibiotikum be­zie­hungs­wei­se eine
Antibiotikaklasse ist. Ursache sind Veränderungen im Erbgut. Wirken mehrere
Antibiotika nicht mehr, handelt es sich um einen multiresistenten Keim.
Anteil einzelner Facharztgruppen an allen Antibiotikaverordnungen 2009 (in % pro 100 AOK-Patienten in Brandenburg)
und Anteil unangebrachter Antibiotikaverordnungen2
25 %
Antibiotika – Wundermittel gegen Bakterien, wirkungslos bei viralen Infektionen
eindeutiger Anteil unangebrachter
Antibiotikaverordnungen
wahrscheinlicher Anteil unangebrachter
20 %
PATIENT
Antibiotika richtig einsetzen
Entscheidungsmodell des Arztes
zur optimalen Antibiotikatherapie
Bakterien
Viren
Bakterien besitzen Zellstrukturen wie eine
schützende Zellwand, Zellplasma, in denen
sich ihr Erbgut befindet, eine eigene
„Maschinerie“, um Proteine herzustellen,
und einen eigenen Stoffwechsel.
Viren bestehen aus Proteinen und
Nukleinsäuren. Sie haben keinen eigenen
Stoffwechsel und können sich auch nicht
selbstständig vermehren.
Antibiotika greifen genau diese Strukturen an,
je nach Antibiotikaklasse an unterschiedlichen
Stellen. Manche Wirkstoffe schädigen die
Zellwand, andere verhindern die Produktion
von Eiweißen im Inneren der Bakterien.
Um sich zu vermehren, benutzen sie die „Zellmaschinerie“ ihrer Wirtszelle. Da sie keinen
eigenen Stoffwechsel besitzen und vollkommen
anders aufgebaut sind als Bakterien, bieten
Viren den Antibiotika keinerlei Angriffspunkte.
Unter der Wirkung von Antibiotika werden
wichtige Zellstrukturen geschädigt und
lebensnotwendige Prozesse unterbunden.
Deshalb sterben die Bakterien ab oder können
sich nicht weiter vermehren.
Antibiotika schädigen weder die Struktur
eines Virus, noch unterbinden sie deren
Vermehrung. Unter einer Antibiotikatherapie
können Viren daher unbeeinträchtigt weitere
Wirtszellen befallen.
Nebenwirkungen – Was bedeutet das?
• Alter
• Grunderkrankungen
• Vorbehandlungen
• Allergien
• Beruf / Lebensumfeld
• Auslandsaufenthalt
• Abwehrschwäche
• klinische Diagnostik
Antibiotika können vielfältige Nebenwirkungen hervorrufen. Welche das sind
und wie oft sie auftreten, hängt von der Antibiotikagruppe und dem Präparat ab.
Die gängigsten Nebenwirkungen aller
Antibiotikaklassen sind Beschwerden
im Magen-Darm-Trakt wie Übelkeit,
Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit,
Sodbrennen und Bauchschmerzen.
Antibiotikaverordnungen
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10 von100
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Behandelten leiden unter diesen häufigen
Nebenwirkungen, die durch Antibiotika
verursacht werden.
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Auswirkungen von Antibiotika auf die Darmflora4
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VOR DER ANTIBIOTIKAGABE
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• Wirkungsspektrum
• Behandlungsdauer
• notwendige Dosierung
• Verteilung im Körper
• Nebenwirkungen
• Verabreichungsform
• Wechselwirkungen mit
anderen Medikamenten
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5 %
ERR
Die Grafik zeigt den jeweiligen Anteil
der einzelnen Facharztgruppen an sämtlichen Antibiotikaverordnungen sowie
den Anteil der Verordnungen, die nach
Expertenansicht unnötig sind.
Entscheidend ist nicht nur, wie viel
Antibiotika verschrieben werden, sondern
vor allem, dass ein großer Teil der Verordnungen ungerechtfertigterweise erfolgt.
10 %
optimale
Verordnung
• Art der Infektion
• Ort der Infektion
• mikrobiologischer
Befund
• Resistenzspektrum
• Ablauf der Krankheit
• krank machende
Erregereigenschaften
IO
Antibiotikaverordnungen
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notwendige
15 %
NACH DER ANTIBIOTIKAGABE
Die Vielfalt der Darmbakterien geht verloren
= 0,2 Tagesdosen Antibiotika je Versicherten
DARMFLORA OHNE
RESISTENTE ERREGER
Zunahme des Anteils an Reserveantibiotika3
= 0,2 Tagesdosen Reserveantibiotika je Versicherten
Der Antibiotikaverbrauch in Deutschland bleibt seit
Beginn der 1990er weitgehend konstant. Stark
angestiegen ist der Anteil der Reserveantibiotika an
allen Antibiotikaverordnungen – von 12,9 Prozent
der Tagesdosen je Versicherten im Jahr 1991 auf
46,5 Prozent im Jahr 2009. Damit entfiel fast die
Hälfte der verordneten Gesamtmenge auf Anti­
biotika, die eigentlich für die Behandlung lebens­
bedrohlicher Infektionen im Krankenhaus vorge­
sehen sind. Der übermäßige Einsatz der – gegen
viele Bakterien wirksamen – Reserveantibiotika
fördert die Entstehung antibiotikaresistenter Keime.
1997: 29,3 % Reserveantibiotika
2003: 35 % Reserveantibiotika
Wie lässt sich die Ausbreitung von Resistenzen eindämmen?
Schreitet die weltweite Zunahme resistenter Keime weiter voran, sind laut WHO eine Vielzahl
bakterieller Infektionen nicht mehr behandelbar. Um das zu verhindern, muss mit den so
wichtigen Medikamenten möglichst verantwortungsvoll umgegangen werden. Antibiotika
sollten ausschließlich dann angewendet werden, wenn es wirklich erforderlich ist. Bei
Virusinfekten sind sie von vornherein nutz- und wirkungslos. Problematisch ist auch die oft
unangebrachte Gabe eines Breitspektrum-Antibiotikums bei bakteriellen Infektionen, die
ebenso gut oder sogar besser mit einem gezielt eingesetzten Schmalspektrum-Antibiotikum
behandelt werden können. Bei der Einnahmedauer lautet die Regel: So kurz wie möglich
und so lange wie nötig. Wichtig ist zudem eine ausreichende Dosierung der Wirkstoffe.
Experten gehen davon aus, dass bis zu der Hälfte der Antibiotikaverordnungen in Deutschland
entweder überflüssig ist oder die Medikamente nicht adäquat angewendet werden. Wenn
Arzt und Patient gemeinsam für den richtigen Umgang sorgen, stehen die Chancen gut,
dass die Wirksamkeit der verfügbaren Antibiotika noch lange erhalten bleibt.
Antibiotikaresistente Darmbakterien nehmen zu
DARMFLORA MIT
RESISTENTEN ERREGERN
1991: 12,7 % Reserveantibiotika
Ein natürliches Verhältnis zwischen Anaerobiern und Enterobakterien
ist ein Kennzeichen einer „normalen” Darmflora. Die Gabe eines gegen
Enterobakterien wirksamen Antibiotikums tötet diese Bakterien ab.
Deshalb können sich die anaeroben Bakterien ausbreiten. Antibiotika,
die gegen Anaerobier wirken, verschieben das Verhältnis in die andere
Richtung. Dieser Verlust der bakteriellen Diversität erklärt die antibiotikatypischen Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt.
2009: 46,5 % Reserveantibiotika
Die Gabe eines gegen Enterobakterien gerichteten Antibiotikums
tötet die empfindlichen Vertreter dieser Bakteriengruppe ab. Die frei
gewordene Nische besetzen dann die resistenten Keime. Besonders
stark gefördert wird diese Ausbreitung resistenter Keime durch eine
Therapie mit einem Breitspektrum-Antibiotikum, das noch weitere
Darmbakterien wie die Anaerobier bekämpft und zurückdrängt.
anaerobe Bakterien
antibiotikaempfindliche Enterobakterien
resistente Enterobakterien
Antibiotika richtig einnehmen – So geht es.
(Anteil resistenter Stämme in %)
Wenn Bakterien sich vermehren, kann es zu Veränderungen in ihrem Erbgut
kommen. Diese zufälligen Mutationen in der DNA können dazu führen, dass
ein Bakterium Eigenschaften und Fähigkeiten entwickelt, die die Wirkung eines
bestimmten Antibiotikums abschwächen oder ganz aufheben. Abschnitte im
Erbgut, die Bakterien unempfindlich machen, bezeichnet man als Resistenzgene.
Sie können sowohl innerhalb einer Bakterienart als auch über die Artgrenzen
hinweg weitergegeben werden. Erwirbt ein Bakterium mehrere solcher Resistenzgene, entwickelt es sich zu einem multiresistenten Keim.
32,1 %
20 %
15,0 %
15 %
Die unempfindlichen Bakterien überleben, vermehren sich
und geben die Resistenzgene an andere Bakterien weiter.
Antibiotika führen also zu einer Selektion, bei der nicht
resistente Bakterienstämme absterben, während sich die
resistenten Stämme ausbreiten.
10 %
7,8 %
10 – <25 %
≥50 %
• Schlucken Sie das Antibiotikum mit Wasser. Vor allem Milch, aber auch Fruchtsäfte, Kaffee
und Alkohol können Aufnahme und Wirkung mancher Präparate beeinflussen.
• Geben Sie Antibiotikareste bei BSR-Sammelstellen oder in der Apotheke ab.
Eine Entsorgung über den Hausmüll oder die Toilette belastet die Umwelt.
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• Wegen möglicher Wechselwirkungen muss Ihr Arzt vor einer Antibiotikatherapie wissen,
ob Sie noch andere Medikamente nehmen. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, sollten
Sie das dem Doktor ebenfalls vorab sagen.
Quellen
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Staphylococcus aureus
• Nehmen Sie Ihr Antibiotikum so lange ein, wie der Arzt Ihnen sagt. Auch wenn Sie sich
besser fühlen, ist es wichtig, die Behandlung bis zum Ende fortzusetzen.
1_ Silver LL. Challenges of antibacterial discovery. Clin Microbiol Rev 2011; 24: 71-109.
2_ Zweigner J, Schwab F, Gastmeier P. Rationale Antibiotikatherapie in der ambulanten medizinischen Versorgung.
Krankenhaushygiene up2date 2012; 7: 183-97.
3_ Günther J, Kern W, Nink K et al. Solange sie noch wirken....Analyse und Kommentare zum Antibiotikaverbrauch
in Deutschland; 2010. http://www.wido.de/arz_antibiotika.html.
4_ Ruppe E, Andremont A. Causes, consequences, and perspectives in the variations of intestinal density of colonization
of multidrug-resistant enterobacteria. Front Microbiol 2013; 4: 129.
5_ Kresken M, Koerber-Irrgang B, Kaase M et al. GERMAP 2012- Antibiotika-Resistenz und -Verbrauch. Bericht über den
Antibiotikaverbrauch und die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen in der Human- und Veterniärmedizin in Deutschland;
2014. http://www.p-e-g.org/econtext/germap.
6_ European Centre for Disease Prevention and Control. Antimicrobial resistance surveillance in Europe 2012.
Annual Report of the European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net). Stockholm: ECDC; 2013.
http://www.ecdc.europa.eu/en/publications/surveillance_reports/Pages/index.aspx.
Unterstützt durch
(gegen Methicillin; MRSA)
made by Lindgrün GmbH
1 – <5 %
und Cephalosporine 3. Generation)
01
8
5,5 %
5 %
19
9
25 – <50 %
Escherichia coli
(gegen Aminoglykoside, Fluorchinolone
20
12
5 – <10 %
und Cephalosporine 3. Generation)
09
<1 %
Klebsiella pneumoniae
(gegen Aminoglykoside, Fluorchinolone
20
Zu sehen ist der prozentuale Anteil von multiresistenten Bakterienstämmen an im Labor
untersuchten Blutkulturisolaten dieser Bakterienart – aufgegliedert in die jeweiligen EU-Staaten.
Solche Problemkeime sind gegen mehrere Antibiotikaklassen resistent und lassen sich deshalb
mit diesen Wirkstoffen nicht mehr behandeln. Wie die Grafik zeigt, hat die Verbreitung multiresistenter Krankheitserreger in vielen Ländern zwischen 2009 und 2012 zugenommen.
Deutlich wird auch, dass der Anteil resistenter Isolate in den südlichen und östlichen Ländern
am höchsten ausfällt, teils mit Raten von über 50 Prozent. Diese Antibiotikaresistenzen
führen in Europa zu verlängerten Krankenhausaufenthalten, Verlust der Wirksamkeit von
Therapien, erhöhten Kosten im Gesundheitssystem und gelegentlich zum Tod.
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Verbreitung multiresistenter Bakterien
Prozentualer Anteil resistenter, invasiver Isolate6
Ciprofloxacin ist ein Reserveantibiotikum. 1995 waren
nur 5,5 % der E. coli-Stämme gegen Ciprofloxacin resistent,
2004 schon 22,3 %, und 2010 betrug ihr Anteil 32,1 %.
Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt und die Resistenzen
sich immer weiter ausbreiten, wird dieses wichtige Reserveantibiotikum irgendwann gegen diese Keime nutzlos sein.
Infektionen mit Ciprofloxacin-unempfindlichen E. coliBakterien müssen dann gegebenenfalls mit weniger wirksamen Antibiotika behandelt werden. E. coli-Bakterien
sind häufiger Auslöser für Harnwegsinfektionen oder schwer
verlaufende Krankenhausinfektionen wie Lungenentzündung oder Sepsis.
22,3 %
Diese Bakterien überstehen den Einsatz von Antibiotika,
gegen die sie resistent sind, ohne Schaden zu nehmen.
Die nicht resistenten Bakterien hingegen werden
abgetötet oder an ihrer Vermehrung gehindert.
• Halten Sie sich an die vorgegebenen Einnahmezeiten. Nur dann ist gewährleistet, dass
der Wirkspiegel des Antibiotikums immer hoch genug bleibt. Dreimal täglich bedeutet
alle acht Stunden, zweimal am Tag alle zwölf Stunden.
26,4 %
25 %
Veränderungen des Erbguts können bewirken, dass
einige Bakterien unempfindlich für ein oder mehrere
Antibiotika werden.
• Greifen Sie niemals auf eigene Faust zu Antibiotika, sondern nur, wenn Ihr Arzt es
verschreibt. Ebenso wenig dürfen Sie Ihr Antibiotikum an jemand anderen weitergeben.
Selbst dann nicht, wenn dessen Beschwerden Ihren eigenen sehr ähnlich erscheinen.
Anstieg der Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli
mit Resistenzen gegen Ciprofloxacin
30 %
5
Dass Antibiotikaresistenzen entstehen, ist somit ein durch genetische
Veränderungen bedingter Prozess, den jeder Einsatz von Antibiotika allerdings
noch weiter fördern und beschleunigen kann. Denn unter dem Einfluss der
Medikamente kommt es zu einer Selektion. Bakterien, die gegen das Antibiotikum
empfindlich sind, werden vernichtet oder in ihrem Wachstum gehemmt. Die
resistenten Bakterienstämme hingegen überleben und können sich ungehindert
weiter vermehren.
• Vertrauen Sie Ihrem Arzt. Wenn er sagt, dass Sie kein Antibiotikum brauchen, hat das
auch seine Berechtigung.
Resistenzentwicklung des Bakteriums Escherichia coli5
Entstehung antibiotikaresistenter Bakterien
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