Thyreo(idea)peroxidase-Antikörper (TPO) Unter der großen Zahl von Schilddrüsenantikörpern besitzen 3 eine besondere Bedeutung: - Antikörper gegen Schilddrüsenperoxidase (TPO-AK) - Antikörper gegen Thyreoglobulin (Tg-AK) - Antikörper gegen den TSH-Rezeptor (TRAK) Antikörper gegen TSH, T3 oder T4 sind selten. Die TPO-Antikörper sind gegen SchilddrüsenMikrosomen (also gegen das endoplasmatische Retikulum von Schilddrüsenzellen) gerichtet. Dabei ist die schilddrüsenspezifische Peroxidase das Zielantigen. Sie ist ein membrangebundenes Hämoprotein mit einem Molekulargewicht von 100.000 und wird zur Synthese der Schilddrüsenhormone bwnötigt. Eine Bestimmung ist nötig, wenn man den Verdacht auf eine immunogene Schilddrüsenerkrankung hat. Vorab würde ich einmal prüfen, ob eine Hypothyreose vorliegt. Dazu entscheide ich mich für eine Bestimmung von TSH und FT4. Ist das TSH erhöht und die Konzentration von T4 (Thyroxin) erniedrigt, ist die Hypothyreose sicher. Eine Hyperthyreose weise ich am besten nach, indem ich TSH, FT4 und FT3 bestimme. Im typischen Fall ist TSH erniedrigt und/oder FT4 und FT3 erhöht. Wenn ich als Ursache nun eine Autoimmunerkrankung vermute, führe ich eine TPO-Antikörperbestimmung durch (TPO-AK). Die diagnostische Sensitivität liegt bei 90%. Das heißt: finde ich pathologisch hohe TPO-Werte, hat der Patient mit 90%-iger Sicherheit eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse im Sinne einer chronischen Immunthyreoiditis (HashimotoThyreoiditis) mit Hypothyreose. Die diagnostische Spezifität der TPO-AK- Bestimmung liegt bei 98%. Das heißt: finde ich den TPO-Wert normal, hat der Patient mit 98%-iger Sicherheit keine Immunthyreoiditis. Damit ist die TPO-AK-Bestimmung sehr aussagekräftig. Will ich mit Hilfe der TPO-AK-Bestimmung eine immunogene Hyperthyreose vom Typ des Morbus Basedow nachweisen, ist der Test nicht mehr so gut. Die diagnostische Spezifität beträgt nur 75%, die diagnostische Sensitivität 95%. Es sei noch bemerkt, daß der Schweregrad der Erkrankung nicht mit der Höhe der gemessenen TPOAntikörper korreliert. Präanalytik: Untersuchungsmaterial: Serum oder Plasma Stabilität: 48 Std. bei Raumtemperatur, 2 Wochen im Kühlschrank Bestimmungsmethoden: RIA, LIA, ELISA Referenzbereich: RIA 0 - 60 U/ml LIA 0 - 34 U/l Bewertung: Erhöhte Werte weisen hin auf Hashimoto-Thyreoiditis, M. Basedow, Myxödem oder auf eine postpartale Thyreoiditis. Achtung: 5% aller Normalpersonen haben auch erhöhte Werte, ohne krank zu sein.