Grundwissen Atome und radioaktiver Zerfall

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Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Arbeitsblatt 6 – 1
Grundwissen Atome und radioaktiver Zerfall
Repetition zum Atombau
Die Anzahl der ......................................... geladenen Protonen bestimmt die
chemischen Eigenschaften des Atoms (dunkle Bausteine).
Die Atomhülle besteht aus .......................................................... geladenen Elektronen
(Anzahl Protonen ist gleich Anzahl der Elektronen; Elektronen sind 2000-mal leichter).
Der Atomkern wird durch .............................................. Neutronen (hell) zusammengehalten.
Die Masse des Atoms wird durch die Anzahl der Kernbausteine bestimmt.
Betrachte die beiden «Atome» und ergänze:
Name: ........................................... Atom (4He)
........................................... Atom (14N)
Hülle: ............... Elektronen
.............. Elektronen
Kern:
.............. Protonen ............ Neutronen
............... Protonen ............ Neutronen
Das 12C Kohlenstoffatom hat 6 Protonen, 6 Neutronen.
Frage 1 Was ist die Atommasse des dargestellten Atoms?
Frage 2 Welche Vor- und Nachteile hat das Kugelmodell?
Version 3 Herbst 2013
Arbeitsblatt 6 – 2
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Kohlenstoff und seine verschiedenen Atomarten (Isotope, Nuklide)
In der oberen Reihe sind die drei Isotope von Kohlenstoff (12C, 13C, 14C) in der üblichen vereinfachten Form dargestellt. Kohlenstoff hat immer 6 Protonen (dunkel) und 6 Elektronen; die
Isotope unterscheiden sich durch die Anzahl der Neutronen (hell).
C
Kohlenstoff-12
Frage 3
Wie viele Protonen und wie viele Neutronen haben die drei Isotope?
Aufgabe
Ergänze in der unteren Reihe die Anzahl der dunklen und hellen Bausteine!
Frage 4
Was passiert beim «Zerfall» eines instabilen Atomkerns?
12
C
Kohlenstoff-13
13
C
Kohlenstoff-14
14
Instabile Atomkerne können sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit umwandeln, dieser
Vorgang heisst radioaktiver «Zerfall».
Ergänze zum obigen Bild:
Es wandelt sich ein ..................................... Baustein in einen ............................................ um;
aus einem ............................................... wird ein ..................................................
dabei wird ............................................... ausgesandt.
Das Atom verändert dabei seine ..................................................... Eigenschaften
Frage 5
Wird das Gewicht des Atoms verändert?
Version 3 Herbst 2013
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Arbeitsblatt 7 – 1
Grundwissen Radioaktive Strahlen und Reichweiten
Radioaktivität ist eine normale Eigenschaft
von Materie. Die natürliche Radioaktivität heizt das Innere unseres Planeten und
schaffte Bedingungen, die Leben auf der
Oberfläche erst möglich machten.
Strahlenarten: Bei der Umwandlung instabiler Atomkerne, beim sogenannten «Zerfall», werden entweder α- oder β-Strahlen
ausgesandt. Beide sind fast immer begleitet
von γ-Strahlen.
Man kennt etwa 2500 verschiedene Atom­
arten oder Nuklide. Nur etwa ein Zehntel
davon ist stabil.
Diese Strahlenarten unterscheiden sich in
Ihrer Fähigkeit, Materie zu durchdringen:
Alphastrahlen: Die Teilchen bleiben in Papier
oder wenigen cm Luft stecken. Sie vermögen die
Hornschicht der Haut nicht zu durchdringen.
Betastrahlen: Die Teilchen werden von 1–2 Millimeter Glas oder Aluminium blockiert; die Reichweite in Luft beträgt wenige Meter, sie dringen
wenige mm in Körpergewebe ein.
Gammastrahlen: Diese Strahlen sind ein
­unsichtbares, energiereiches «Licht» (Photonen);
sie werden in den meisten Fällen bei a- und
b-Zerfällen ausgesandt. Gammastrahlen typischer Energien werden in 7 mm Blei oder 80 mm
Wasser – und damit auch im Körpergewebe – auf
die Hälfte abgeschwächt und dabei gleichzeitig «gestreut». Die Reichweite in Luft beträgt
­mehrere hundert Meter.
Frage 1 Welche Strahlen werden in Papier
oder im «toten» Gewebe der Haut vollständig blockiert?
Frage 2 Welche Strahlen bleiben in Brillengläsern stecken und dringen wenige Millimeter in
Körpergewebe ein?
Frage 3 Welche Strahlen sind sehr durchdringend und werden beim «Abschwächen»
gestreut?
Version 3 Herbst 2013
Arbeitsblatt 7 – 2
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Fragen über die Eigenschaften radioaktiver Strahlung
Frage 4 Eine dickwandige Plastikflasche enthält eine radioaktive Substanz, einen
sogenannten Betastrahler. Welche Art von Strahlen könnte Dich treffen?
Frage 5 Auf dem Tisch liegt ein alter Glühstrumpf einer Campinglampe. Diese enthielten
früher Thorium, einen Alphastrahler. Welche Art von Strahlen könnte Dich treffen?
Frage 6 Auf dem Tisch liegt eine Substanz, die offenbar leicht radioaktiv ist, wie Geigerzähler aus etwa einem halben Meter Abstand zeigen. Wie nahe musst Du mit einem
Geigerzähler hingehen, um abzuklären, ob es ein Alphastrahler ist?
Knifflige Fragen für Wissbegierige:
Frage 7 Genügt eine solche Abschirmung aus Bleiziegeln, um eine starke Strahlenquelle abzuschirmen?
und warum?
Frage 8 Auf welche Art würde die Strahlung besser abgeschirmt und damit die Sicherheit
erhöht?
Version 3 Herbst 2013
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Arbeitsblatt 8 – 1
Grundwissen Halbwertszeiten
Definition
Eine Halbwertszeit bezeichnet den Zeitraum, über den eine gewisse Anzahl radioaktiver
Kerne auf die Hälfte zerfällt. Diese Zerfalls- oder Halbwertszeiten sind charakteristisch und
verschieden für jedes Radionuklid; sie können Bruchteile von Sekunden bis Milliarden von
Jahren umfassen.
Radioaktiver Abfall besteht aus einer sehr grossen Zahl stabiler Atome und einem Gemisch
instabiler Atomarten, die unterschiedlich schnell zerfallen.
Aufgabe 1 Die Säulenhöhe repräsentiert die Anzahl «aktiver» Atome eines einzelnen Nuklids; zeichne die Anzahl der aktiven Atomkerne (Säulenhöhe) nach 1, 2, 3, bis 11
Halbwertszeiten in jede Säule und schreibe dazu die Anzahl der «aktiven» Atome,
falls in der ersten Säule 512 Atome wären:
Frage 1a Was fällt auf?
Frage 1b Wieso ist das gezeigte Beispiel sehr einfach und auch unrealistisch?
Version 3 Herbst 2013
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Arbeitsblatt 8 – 2
Halbwertszeiten
Aufgabe 2 Stelle den radioaktiven Zerfall grafisch dar und zeichne den Verlauf einer Aktivitätsmenge über einige Halbwertszeiten als Kurve und beschrifte die Achsen.
Frage 2 Was könnte man zur Darstellung bemerken?
Für Wissbegierige – Aufgaben mit dem Taschenrechner:
Aufgabe 3 Mit dem Taschenrechner lassen sich mit den Tasten xy oder yx von einer
Ausgangs­menge M0 (in Gramm, Bq etc.) für beliebige Zeiten t die Mengen (Mt)
gemäss folgender Geleichung errechnen:
Mt = M0 . 0.5a
wobei a = Zeit t/Halbwertszeit = Anzahl Halbwertszeiten, a muss keine ganze Zahl
sein.
Frage 3
Benutze den Taschenrechner und berechne die verbleibende Aktivität nach
10 Halb­wertzeiten bei der in Aufgabe 1 benutzten Menge (M0 = 512).
Version 3 Herbst 2013
Arbeitsblatt 8 – 3
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Thema Halbwertszeiten
Für Wissbegierige – weitere Aufgaben mit dem Taschenrechner
Verwende weiter die Tasten xy oder yx und rechne gemäss folgender Beziehung:
Mt = M0 . 0.5a wobei a die Anzahl Halbwertszeiten ist (a = Zeit t / Halbwertszeit)
Aufgabe 4 Aus einem kg gespaltenem Uran entstehen im Reaktor neben andern Spaltprodukten
65 g 135Cs : 2.8 x 109 Bq (Halbwertszeit = 2 x 106 Jahre)
62 g 137Cs: 2.0 x 1014 Bq (Halbwertszeit = 30.2 Jahre).
Berechne in der Tabelle die verbleibenden Anteile und Mengen für alle Zeiten:
Zeit nach...
(in Jahren)
135
Cs
verbleibender
Anteil
135
Cs
verbleibende
Aktivität
(in Bq)
137
Cs
verbleibender
Anteil
137
Cs
verbleibende
Aktivität
(in Bq)
10
100
1000
10 000
100 000
1 000 000
10 000 000
100 000 000
Frage 4
Was fällt auf?
Aufgabe 5 Ein hypothetischer Abfall besteht aus einer gleichen Anzahl Atome für 3 verschiedene Nuklide (A, B, C). Diese haben folgende Halbwertszeiten: A = 1 Jahr, B = 100 und
C = 100 000 Jahre.
Tatsache: Für gleiche Anzahl Atome ist deren Radioaktivität indirekt proportional
zur Halbwertszeit. Kurze Halbwertszeiten = hohe Aktivität, lange Halbwertszeiten =
geringe Aktivität.
Frage 5a Wieviel mehr «strahlen» A und B anfänglich gegenüber dem dritten Nuklid C?
Frage 5b Wie gross ist der Anteil jedes Nuklids in der hypothetischen Abfallmischung nach
20, 2000 und 2 000 000 Jahren (zur Zeit 0: A = 1, B = 1, C = 1)?
nach...
20 Jahren
2000 Jahren
2 000 000 Jahren
Version 3 Herbst 2013
A (HWZ = 1 a)
B (HWZ = 100 a)
C (HWZ = 100 000 a)
Lösungen 6 – 1
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Grundwissen Atome und radioaktiver Zerfall
Repetition zum Atombau
Die Anzahl der (elektrisch) positiv geladenen Protonen
chemischen Eigenschaften des Atoms (dunkle Bausteine).
bestimmt die
Die Atomhülle besteht aus (elektrisch) negativ geladenen Elektronen
(Anzahl Protonen ist gleich Anzahl der Elektronen; Elektronen sind 2000-mal leichter).
Der Atomkern wird durch elektrisch neutrale, ungeladene Neutronen (hell) zusammengehalten.
Die Masse des Atoms wird durch die Anzahl der Kernbausteine bestimmt.
Betrachte die beiden «Atome» und ergänze:
Name: Helium Atom (4He)
Stickstoff Atom (14N)
Hülle: zwei Elektronen
sieben Elektronen
Kern: zwei Protonen
zwei
Neutronen
sieben Protonen sieben Neutronen
Das 12C Kohlenstoffatom hat 6 Protonen, 6 Neutronen.
Frage 1
Was ist die Atommasse des dargestellten Atoms?
Frage 2
Welche Vor- und Nachteile hat das Kugelmodell?
12 (6 p + 6 n)
Die Anzahl der Kernbausteine sind bei grösseren Atomen kaum mehr sichtbar;
anschauliches Modell, das dennoch viel über den Atombau erklärt.
Version 3 Herbst 2013
Lösungen 6 – 2
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Kohlenstoff und seine verschiedenen Atomarten (Isotope, Nuklide)
In der oberen Reihe sind die drei Isotope von Kohlenstoff (12C, 13C, 14C) in der üblichen vereinfachten Form dargestellt. Kohlenstoff hat immer 6 Protonen (dunkel) und 6 Elektronen; die
Isotope unterscheiden sich durch die Anzahl der Neutronen (hell).
Frage 3 Wie viele Protonen und wie viele Neutronen haben die drei Isotope?
Frage 4
Was passiert beim «Zerfall» eines instabilen Atomkerns?
Instabile Atomkerne können sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit umwandeln, dieser
Vorgang heisst radioaktiver «Zerfall».
Ergänze zum obigen Bild:
Es wandelt sich ein
heller
Baustein in einen
dunklen
aus einem
Neutron
dabei wird
Strahlung (hier ein Elektron oder Betateilchen)
wird ein
Das Atom verändert dabei seine
Frage 5
Proton
chemischen
ausgesandt.
Eigenschaften.
Wird das Gewicht des Atoms verändert? nein
Version 3 Herbst 2013
um;
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Lösungen 7 – 1
Grundwissen Radioaktive Strahlen und Reichweiten
Radioaktivität ist eine normale Eigenschaft
von Materie. Die natürliche Radioaktivität heizt das Innere unseres Planeten und
schaffte Bedingungen, die Leben auf der
Oberfläche erst möglich machten.
Strahlenarten: Bei der Umwandlung instabiler Atomkerne, beim sogenannten «Zerfall», werden entweder α- oder β-Strahlen
ausgesandt. Beide sind fast immer begleitet
von γ-Strahlen.
Man kennt etwa 2500 verschiedene Atomarten oder Nuklide. Nur etwa ein Zehntel
davon ist stabil.
Diese Strahlenarten unterscheiden sich in
Ihrer Fähigkeit, Materie zu durchdringen:
Alphastrahlen: Die Teilchen bleiben in Papier
oder wenigen cm Luft stecken. Sie vermögen die
Hornschicht der Haut nicht zu durchdringen.
Betastrahlen: Die Teilchen werden von 1 –
2 mm Glas oder Aluminium blockiert; die Reichweite in Luft beträgt wenige Meter, sie dringen
wenige mm in Körpergewebe ein.
Gammastrahlen: Diese Strahlen sind ein
unsichtbares, energiereiches «Licht» (Photonen); sie werden in den meisten Fällen bei
a- und b-Zerfällen ausgesandt. Gammastrahlen
­typischer Energien werden in 7 mm Blei oder 80
mm Wasser – und damit auch im Körpergewebe
– auf die Hälfte abgeschwächt und dabei gleichzeitig «gestreut». Die Reichweite in Luft beträgt
mehrere hundert Meter.
Frage 1 Welche Strahlen werden in Papier
oder im «toten» Gewebe der Haut voll­
ständig blockiert?
Alphastrahlen, a-Teilchen
Achtung: Der Alphazerfall kommt nur bei
sehr schweren Atomen vor!
Frage 2 Welche Strahlen bleiben in Brillengläsern stecken und dringen wenige Millimeter in
Körpergewebe ein?
Betastrahlen, b-Teilchen
Achtung: Der Betazerfall kommt bei allen Atomgrössen vor.
Frage 3 Welche Strahlen sind sehr durchdringend und werden beim «Abschwächen»
gestreut?
Gamma- oder g-Strahlen, aber auch Röntgenstrahlen (X-Rays).
Version 3 Herbst 2013
Lösungen 7 – 2
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Fragen über die Eigenschaften radioaktiver Strahlung
Frage 4 Eine dickwandige Plastikflasche enthält eine radioaktive Substanz, einen
sogenannten Betastrahler. Welche Art von Strahlen könnte Dich treffen?
Höchstens Gammastrahlung, falls diese beim Zerfall überhaupt vorkommt;
Betastrahlen bleiben in dickem Plastik weitgehend stecken.
Frage 5 Auf dem Tisch liegt ein alter Glühstrumpf einer Campinglampe. Diese enthielten
früher Thorium, einen Alphastrahler. Welche Art von Strahlen könnte Dich treffen?
Höchstens Gammastrahlung, falls diese beim Zerfall überhaupt vorkommt (232Th
sendet nur wenige und schwache g-Strahlen aus);
Alphastrahlen bleiben in wenigen cm Luft stecken und treffen dann kaum jemanden, der daneben steht oder sitzt.
Frage 6 Auf dem Tisch liegt eine Substanz, die offenbar leicht radioaktiv ist, wie Geigerzähler aus etwa einem halben Meter Abstand zeigen. Wie nahe musst Du mit einem
­Geigerzähler hingehen, um abzuklären, ob es ein Alphastrahler ist?
a-Strahlen haben in Luft eine Reichweite von etwa 5 cm (die Membran eines
Ein Papier würde diese Strahlen in nächster Nähe wiederum blockieren.
­ eigerzählers hat aber etwa die Masse von 3 cm Luft, man muss also noch näher
G
rangehen.
Knifflige Fragen für Wissbegierige:
Frage 7 Genügt eine solche
­Abschirmung aus Bleiziegeln,
um eine starke Strahlenquelle
abzuschirmen?
nein
und warum?
g-Strahlen streuen an Wänden
und Abschirmung.
Frage 8 Auf welche Art würde die Strahlung besser abgeschirmt und damit die Sicherheit
erhöht?
Entweder rundum abschirmen oder in einer Vertiefung im Boden durch einen
dicken Deckel abgeschirmt lagern.
Version 3 Herbst 2013
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Lösungen 8 – 1
Grundwissen Halbwertszeiten
Definition
Eine Halbwertszeit bezeichnet den Zeitraum, über den eine gewisse Anzahl radioaktiver
Kerne auf die Hälfte zerfällt. Diese Zerfalls- oder Halbwertszeiten sind charakteristisch und
verschieden für jedes Radionuklid; sie können Bruchteile von Sekunden bis Milliarden von
Jahren umfassen.
Radioaktiver Abfall besteht aus einer sehr grossen Zahl stabiler Atome und einem Gemisch
instabiler Atomarten, die unterschiedlich schnell zerfallen.
Aufgabe 1 Die Säulenhöhe repräsentiert die Anzahl «aktiver» Atome eines einzelnen Nuklids; zeichne die Anzahl der aktiven Atomkerne (Säulenhöhe) nach 1, 2, 3, bis 11
Halbwertszeiten in jede Säule und schreibe dazu die Anzahl der «aktiven» Atome,
falls in der ersten Säule 512 Atome wären:
* nach 10 Halbwertzeiten wären es noch 0.5 Atome, aber es gibt nur entweder 0 oder 1 Atom.
Frage 1a Was fällt auf? Die Höhe der Felder fällt rasch unter die Strichdicke!
Frage 1b Wieso ist das gezeigte Beispiel sehr einfach und auch unrealistisch?
Das hier gezeigte Beispiel ist einfach, weil mit einer Anzahl Atome begonnen
wird, die 2n entspricht. Weiter sind 512 Atome (= 29) eine unrealistisch kleine
Menge, die selbst für grosse Atome weder sichtbar noch wägbar ist.
Version 3 Herbst 2013
Lösungen 8 – 2
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Halbwertszeiten
Aufgabe 2 Stelle den radioaktiven Zerfall grafisch dar und zeichne den Verlauf einer Akti-
vitätsmenge über einige Halbwertszeiten als Kurve und beschrifte die Achsen.
1
8
Menge
0.5
4
1
0.25
2
0.125
1
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9 10
n (Anzahl Halbwertszeiten als Zeit)
0
Dazu ist Folgendes zu bemerken:
1 Eine Achse – bevorzugt die horizontale – soll die «Zeit» oder die «Anzahl Halbwertszeiten»
markieren, die andere Achse soll eine «Menge», die «Aktivität» oder die «Anzahl verbleibender Atome» darstellen.
2 Hier wurde vertikal ein 8er-Raster vorgegeben, was das Einzeichnen für die ersten paar
Halbwertszeiten erleichtert.
Frage 2
Was könnte man zur Darstellung bemerken?
– Ab etwa 8 Halbwertzeiten wird es schwierig, beim linearen
Massstab die Kurve «genau» zu zeichnen.
Zeit
Anzahl
HWZ
– Im Prinzip könnte man in der Grafik die Achsen auch vertauschen – es wäre nicht falsch – aber obige Darstellung hat sich
eingebürgert.
Menge
Für Wissbegierige – Aufgaben mit dem Taschenrechner:
Aufgabe 3 Mit dem Taschenrechner lassen sich mit den Tasten
xy oder yx von einer Ausgangsmenge M0 (in Gramm, Bq etc.) für beliebige Zeiten t die Mengen
(Mt) gemäss folgender Geleichung errechnen:
Mt = M0 . 0.5a
wobei a = Zeit t/Halbwertszeit = Anzahl Halbwertszeiten, a muss keine ganze Zahl sein.
Version 3 Herbst 2013
Lösungen 8 – 3
Atome, Radioaktivität und radioaktive Abfälle
Für Wissbegierige – weitere Aufgaben mit dem Taschenrechner:
Frage 3
Benutze den Taschenrechner und berechne die verbleibende Aktivität nach 10
Halbwertzeiten bei der in Aufgabe 1 benutzten Menge (M0 = 512): 512 x 0.510 = 0.5
(nur gibt es keine halben Atome).
Verwende weiter die Tasten xy oder yx und rechne gemäss folgender Beziehung:
Mt = M0 . 0.5a
wobei a die Anzahl Halbwertszeiten ist (a = Zeit t / Halbwertszeit)
Aufgabe 4 Aus einem kg gespaltenem Uran entstehen im Reaktor neben andern Spalt­
produkten.
65 g 135Cs :2.8 x 109 Bq (Halbwertszeit = 2 x 106 Jahre)
62 g 137Cs :2.0 x 1014 Bq (Halbwertszeit = 30.2 Jahre).
Berechne in der folgenden Tabelle die verbleibenden Anteile und Mengen für alle
Zeiten:
Zeit nach...
(in Jahren)
135
Cs
verbleibende
Aktivität
(in Bq)
135
Cs
verbleibender
Anteil
137
Cs
verbleibende
Aktivität
(in Bq)
137
Cs
verbleibender
Anteil
10
≈1
≈ 2.8 x 109
0.79
1.6 x 1014
100
≈1
≈ 2.8 x 109
0.10
2.0 x 1013
1000
≈1
≈ 2.8 x 109
1 x 10-10
2.2 x 104
10 000
0.997
≈ 2.8 x 109
< 1 x 10-99
< 1 x 10-85
100 000
0.966
2.7 x 109
–
–
1 000 000
0.707
2.0 x 10
–
–
10 000 000
0.031
7
8.8 x 10
–
–
100 000 000
8.9 x 10-16
2.5 x 10-6
–
–
Frage 4
9
Was fällt auf?
kurze Halbwertszeit = hohe Aktivität, lange Halbwertszeit= geringe Aktivität
Zum Vergleich: 1 Kubikmeter Schweizer Granit enthält etwa 107 Bq totale Aktivität.
Aufgabe 5 Ein hypothetischer Abfall besteht aus einer gleichen Anzahl Atome für 3 verschiedene Nuklide (A, B, C). Diese haben folgende Halbwertszeiten: A = 1 Jahr, B = 100
und C = 100 000 Jahre.
Tatsache: für gleiche Anzahl Atome ist deren Radioaktivität indirekt proportional
zur Halbwertszeit: Kurze Halbwertszeiten = hohe Aktivität, lange Halbwertszeiten
= geringe Aktivität.
Frage 5a Wieviel mehr «strahlen» A und B anfänglich gegenüber dem dritten Nuklid C?
A = 100 000-mal mehr, B = 1000-mal mehr aktiv als C.
Frage 5b Wie gross ist der Anteil jedes Nuklids in der hypothetischen Abfallmischung nach
20, 2000 und 2 000 000 Jahren (zur Zeit 0: A = 1, B = 1, C = 1)?
nach...
A (HWZ = 1 a)
B (HWZ = 100 a)
C (HWZ = 100 000 a)
1 x 10-6
0.87
1
2000 Jahren
–
1 x 10
2 000 000 Jahren
–
–
20 Jahren
Version 3 Herbst 2013
-6
0.99
1 x 10-6
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