Internationale Klinische Outcome-Studie für Dysferlinopathien (COS) Rundschreiben an Teilnehmer – Juli 2015 Brief der Jain Foundation Vielen Dank für Ihre beständige Teilnahme an der Internationalen Klinischen Outcome-Studie für Dysferlinopathien (COS). Nur durch Ihre Teilnahme an allen 6 Terminen kann herausgefunden werden, welche Tests für zukünftige klinische Studien besonders aussagekräftig sind, und es kann ein besseres Verständnis des Krankheitsverlaufs ermöglicht werden. Mit diesem Wissen hoffen wir, dass neue Therapiemöglichkeiten gefunden werden und die Wirksamkeit von Therapien besser eingeschätzt werden kann. Die Studie verläuft sehr gut! Wir haben 198 aktive Teilnehmer, d. h., dass sich 95 % der Personen, die zu Beginn der Studie Teilnehmer waren, weiterhin an der Studie beteiligen. Jeder hat seinen 2. (Baseline-)Besuch hinter sich; 70 % der Teilnehmer haben bis zum Sommer 2015 ihren 4. Besuch (Besuch nach 1 Jahr) abgeschlossen und die ersten Teilnehmer schließen ab November 2015 die Studie ab (alle 6 Besuche). Wir haben für das Jahr 2015 drei Publikationen in der Planung, die bereits gesammelte Daten enthalten, um unsere Erkenntnisse mit der gesamten Forschungsgemeinschaft zu teilen. Dieser Rundbrief zeigt die Zusammensetzung der Teilnehmer der COS, einen Überblick über die bisherigen Erkenntnisse, Informationen zur Verwendung der Blut- und Gewebeproben sowie unsere Pläne für die Zukunft. Bitte lesen Sie ihn genau und wenden sich an uns, wenn Sie Fragen haben! Diese Studie hat eine Schlüsselposition, wird grundlegende Erkenntnisse für die zukünftige Behandlung erbringen, deshalb danken wir Ihnen besonders herzlich für die Zusammenarbeit! Uns ist bewusst, dass die Teilnahme Zeit und Kraft kostet, und wir wissen Ihre Mühe sehr zu schätzen. Sie sind eine Inspiration für die Gemeinschaft und bewirken einen großen Unterschied! Die durch Ihre Teilnahme gewonnenen Erkenntnisse bedeuten für die Wissenschaft eine deutliche Wissenszunahme. Das Team der Jain Foundation Die Finanzierung und Beaufsichtigung der COS untersteht der Jain Foundation. Die Jain Foundation ist eine kleine Familienstiftung, die sich ausschließlich dem Ziel verschrieben hat, Behandlungsmöglichkeiten für Dysferlinopathien zu finden (LGMD2B/Miyoshi). Weitere Informationen finden Sie unter www.jain-foundation.org. Wenn wir zusammen arbeiten, können wir helfen, Die Krankheit zu besiegen Zitat eines Teilnehmers: „Ich hoffe, dass ich durch die Teilnahme an dieser klinischen Studie einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, Forschern und Mitarbeitern im Gesundheitswesen ein besseres Verständnis dieser seltenen Erkrankung zu ermöglichen, um sie dadurch bei der Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten zu unterstützen. Ich ziehe zwar keinen direkten persönlichen Nutzen aus der Teilnahme an dieser Studie, mein Zustand wird jedoch regelmäßig überwacht und ich habe Zugang zu Fachärzten und Physiotherapeuten, die auf meine Krankheit spezialisiert sind.“ Haben Sie eine Frage oder einen Kommentar für die Jain Foundation oder möchten Sie im nächsten Rundbrief zitiert werden? Schreiben Sie uns gern eine E-Mail: [email protected]. Unsere Erkenntnisse bisher Die erste Analyse der Daten zeigt uns bereits, dass wir uns auf einem guten Weg befinden, die am besten geeigneten Tests zur Messung des Krankheitsverlaufs zu ermitteln Die Analyse der Daten zeigt, dass der Krankheitsverlauf der Dysferlinopathie individuell unterschiedlich sein kann. Ein Verständnis der Ursache dieser unterschiedlichen Krankheitsverläufe könnte uns dabei unterstützen, mögliche Behandlungsmöglichkeiten zu ermitteln. Die MRI/MRS-Analyse zeigt deutliche Veränderungen innerhalb eines Jahres, daher könnte es sinnvoll sein. diese Diagnostik auch in zukünftigen klinischen Studien zu nutzen. Daten aus Tests in der Physiotherapie haben uns dabei geholfen, maßgeschneiderte Tests zu erstellen, die besser an den Krankheitsverlauf angepasst sind. Infolgedessen werden Sie bei den Besuchen 5 und 6 (Jahr 2 und 3) einige Veränderungen bei den Tests in der Physiotherapie feststellen Wir benötigen weiterhin Blut- und Gewebeproben! Wir möchten uns besonders bei den Teilnehmern bedanken, die bereits Blut und Gewebeproben für die Biobank gespendet haben. Die Ergebnisse dieser Proben haben uns bereits geholfen, für andere Patienten die Diagnose zu stellen. Bitte spenden Sie auch weiterhin Blut und ziehen Sie in Betracht, eine Gewebeprobe abzugeben, falls Sie es bislang noch nicht getan haben. Diese Proben helfen uns dabei, die Krankheit vollständig zu verstehen und mögliche Therapien zu testen durch: Feststellen neuer Dysferlin-Mutationen bei Personen mit nur einer identifizierten Mutation (erfordert Blut- und Gewebeprobe) – dies hilft direkt dem Teilnehmer, der die Spende abgegeben hat, sowie anderen Personen ohne bisherige Diagnose! Testen, ob bestimmte Behandlungen nützlich sind (Gewebeprobe) Verstehen, warum die Krankheit bei verschiedenen Personen unterschiedlich verläuft (Blutprobe) Suchen nach Krankheitsmarkern, die bei der nicht-invasiven Überwachung während klinischer Studien eingesetzt werden können (Blutprobe): auf diese Weise wird die Durchführung klinischer Studien ohne erforderliche Muskelbiopsie ermöglicht! Sie können immer noch spenden! Bitte ziehen Sie in Betracht, Blut- und/oder Gewebeproben abzugeben, falls Sie es bislang noch nicht getan haben. Was bedeutet Dysferlinopathie? Diese Frage wird uns häufig gestellt. Dysferlinopathie bedeutet: Erkrankung, die durch Mutationen im Dysferlin-Gen verursacht wird. Daher wird dieser Begriff erst verwendet, wenn Mutationen des Dysferlin-Gens identifiziert werden. Da man bei Diagnoseverdacht Ihre Mutationen nicht kennt, erstellt Ihr Arzt eine Verdachtsdiagnose anhand Ihrer klinischen Symptome – üblicherweise basierend darauf, ob Sie an Muskelschwäche leiden Mutationen des Dysferlin-Gens können zunächst unterschiedliche Arten von Muskelschwäche verursachen. Daher erhalten Personen mit DysferlinMutationen häufig eine der beiden Diagnosen: LGMD2B- oder MiyoshiMyopathie Unabhängig von Ihrer anfänglichen klinischen Diagnose auf Grundlage Ihrer Art von Muskelschwäche leiden Sie jedoch bei Mutationen des DysferlinGens (die jeder Teilnehmer der COS aufweist) an der gleichen Erkrankung: einer Dysferlinopathie. Dr. Matt Harms (Arzt am COS-Prüfzentrum in St. Louis) erläutert, was eine Gewebebiopsie ist, wie sie erhalten und warum sie benötigt wird: „Gewebebiopsien sind ein weit verbreitetes medizinisches Verfahren, das von Dermatologen, Neurologen und sogar vielen Hausärzten durchgeführt wird. Gewebebiopsien sind ein schnelles und sicheres medizinisches Verfahren mit einem sehr geringen Risiko von Komplikationen. Wenn das Verfahren korrekt durchgeführt wird, sorgt Lidocain für Schmerzfreiheit. Eine Gewebebiopsie bietet enorme Vorteile für die Forschung. Die Hautfibroblasten selbst können untersucht werden oder sie können für weitere Anwendungen in Stammzellen umgewandelt werden. Ich habe selbst mit Hilfe einer Gewebebiopsie meine Gewebezellen gespendet, um die Untersuchungen der neurogenetischen Erkrankung eines Familienmitglieds voranzutreiben. Im Austausch gegen eine kleine Narbe weiß ich nun, dass mein Beitrag den Fortschritt der Wissenschaft unterstützt..“ Zitat eines Teilnehmers: „Meine Erfahrung mit allen Personen bei der Jain Foundation und meinem COS-Team war sehr positiv. Die echte Fürsorge und der gewissenhafte Einsatz bei den Forschungsarbeiten der Studie waren sehr ermutigend. Mein COS-Arzt und seine Mitarbeiter haben mir das Gefühl gegeben, willkommen zu sein, und ich habe mich während meiner Besuche sehr wohlgefühlt.“ Zitat eines Teilnehmers: „Ich wollte an der COS teilnehmen, um Forscher beim Verständnis der Auswirkungen dieser Erkrankung zu unterstützen und ihnen im besten Fall dabei zu helfen, einige Behandlungsmöglichkeiten zu finden, die den Alltag derer verbessern, die von dieser seltenen genetischen Krankheit betroffen sind.“ LGMD-Tag Der erste weltweite Tag der Gliedergürtelmuskeldystrophien wird am 30. September 2015 stattfinden. Die Dysferlinopathie (LGMD2B/Miyoshi) ist eine von 25 Arten der Gliedergürtelmuskeldystrophien. Dieser Tag dient zur Sensibilisierung mit dem gemeinschaftlichen Bemühen, das Bewusstsein für diese Gruppe seltener neuromuskulärer Erkrankungen zu stärken. Besuchen Sie www.lgmd-info.org, um weitere Informationen zu diesem Tag zu erhalten und zu erfahren, wie Sie sich beteiligen können! Internationales Dysferlinopathie-Register (IDR) Um Zugang zu den Informationen zu bekommen, müssen Sie sich registrieren. Im Zuge der Registrierung haben Sie sich zusätzlich für die Registrierung bei der Jain Foundation entschieden (die für Finanzierung und Aufsicht der Studie verantwortliche Organisation). Als Mitglied der IDR sowie der Jain Foundation-Datenbank sind Sie Teil einer weltweiten Dysferlinopathie-Gemeinschaft geworden, die Ihnen Folgendes bietet: Informationen zu klinischen Studien bei Dysferlinopathie Informationen über Dysferlinopathie und Forschungsaktivitäten Möglichkeiten der weltweiten Kommunikation und Kontaktaufnahme mit Personen, die von Dysferlinopathie betroffen sind Für einen vollständigen Zugriff auf alle Angebote muss Ihre IDR-Registrierung vollständig sein. Viele von Ihnen haben den zweiten IDRFragebogen (QU2) noch nicht ausgefüllt. Wenn Sie den QU2 noch nicht ausgefüllt haben oder sich nicht sicher sind, besuchen Sie die IDRWebsite (www.dysferlinregistry.org) und melden Sie sich bei Ihrem Konto an. Nachdem Sie sich angemeldet haben, klicken Sie auf „Meine Fragebögen“ im Menü links. Daraufhin wird eine Grafik angezeigt, in der angegeben ist, ob Sie Ihren QU2 bereits ausgefüllt haben oder nicht. Wenn Sie QU2 noch nicht ausgefüllt haben, klicken Sie bitte auf den QU2-Link, um Ihre Informationen hinzuzufügen. Wenn Sie sich nicht mehr an Ihre Anmeldeinformationen erinnern können oder Fragen zur IDR oder Ihrer Registrierung haben, folgen Sie dem Link „Kontaktieren Sie uns“ auf der IDR-Website, um Ihre Frage einzugeben. Wenn Sie Fragen zur Jain Foundation-Datenbank haben, senden Sie eine E-Mail an: [email protected]. Wie können Sie sich im Vergleich beurteilen? Sehen Sie sich die folgenden Darstellungen an, um sich mit den anderen COS-Teilnehmern zu vergleichen. Anzahl der Personen Alter bei Beginn der Muskelschwäche: Das Einsetzen der Muskelschwäche ist das Standardmaß für das Einsetzen einer Dysferlinopathie. Es können jedoch auch andere Symptome auftauchen, die vor der Muskelschwäche auftreten, z. B. Belastungsintoleranz. Diese Abbildung zeigt, dass bei den meisten Personen mit Dysferlinopathie im späten Teenageralter oder mit Anfang 20 eine Muskelschwäche auftritt. Das Eintreten von Muskelschwäche beschränkt sich jedoch nicht auf diese Altersgruppe und kann viel früher oder später auftreten. Die Bestimmung der Ursache dieser Unterschiede, insbesondere der Grund für das verzögerte Eintreten, kann uns bei der Suche potenzieller Behandlungsmöglichkeiten helfen. Alter bei Beginn der Muskelschwäche (in Jahren) Alter und Bewegungsumfang der COS-Teilnehmer bei Beginn der Studie: In dieser Abbildung sind Alter und Bewegungsumfang jedes COS-Teilnehmers beim jeweiligen Baseline-Besuch (Besuch 2) dargestellt. Wie Sie sehen, nehmen Personen jeder Altersgruppe teil (von 8 bis 86) und der Bewegungsumfang ist nicht abhängig vom Alter. Der Bewegungsumfang scheint vielmehr in einem Zusammenhang damit zu stehen, wie lange eine Person bereits an der Krankheit leidet und wie schnell sie voranschreitet. Nicht mobil Anzahl der Personen Mobil Alter bei Beginn der Studie (in Jahren) COS-Teilnehmer nach Studienzentrum: In dieser Abbildung ist der Prozentsatz der COS-Teilnehmer an jedem Studienzentrum dargestellt. Die Studie weist eine große Verbreitung in den USA, Europa, Australien und Japan auf. COS ermöglicht uns den Aufbau einer globalen Gemeinschaft aus Ärzten und betroffenen Personen, die für zukünftige klinische Studien erforderlich ist und Ärzte bei der Diagnose und Behandlung von Personen mit Dysferlinopathie weltweit unterstützt. Tokio (Japan) 7% Charlotte (USA) 7% Sydney (Australien) 3% Newcastle (Grossbritannien) 20% Stanford (USA) 3% Washington DC (USA) 3% Columbus (USA) 14% Barcelona (Spanien) 7% Sevilla (Spanien) 5% München (Deutschland) 4% St. Louis (USA) 5% Paris (Frankreich) 7% Berlin (Deutschland) 2% Padoua (Italien) 8% Marseille (Frankreich) 5%