Würzen von mild bis wild- Kochen-Mein EigenHeim-PDF

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Würzen von mild bis wild
Pfeffer, Chili, Muskatnuss und Zimt, Anis oder Kümmel,
Mohn, Koriander und viele mehr – Grundlage für jedes
Gewürz sind Pflanzenteile, die so viele natürliche Geruchsund Geschmacksstoffe enthalten, dass sie als würzende
Zutat für Lebensmittel geeignet sind. Solche Pflanzenteile
sind zum Beispiel: ❚ Früchte
Anis, Chili, Pfeffer, Kümmel, Dill, Koriander, Paprika, Vanille
❚ Samen
Schwarzkümmel, Senfkörner, Macis
(Samenmantel), Muskatnuss (Samenkern)
❚ Knospen
Kapern, Nelken
❚ Fruchtkapseln Kardamom
❚ Wurzeln
Ingwer, Kurkuma
❚ Rinden
Zimt
❚ Beeren Wacholderbeere
❚ Blätter
Bohnenkraut, Estragon, Majoran
Die Pflanzenteile werden meist getrocknet oder mechanisch verarbeitet (z. B. gemahlen), bleiben aber größtenteils naturbelassen. Auch frische Pflanzenteile wie Kräuter,
Zwiebeln oder Knoblauch fallen unter den Begriff Gewürz.
Salz wird oft fälschlicherweise als Gewürz bezeichnet, ist
aber ein Mineral.
Gewürzmischungen
Kombiniert man mehrere Gewürze oder Kräuter, ist die
Rede von Gewürzmischungen. Sie werden entweder nach
ihrer Art oder nach ihrem Verwendungszweck benannt (vgl.
Chili-Pulver, Kräuter der Provence, Honigkuchengewürz).
Je nach Herkunft oder entsprechend dem Gericht können
gleichnamige Gewürzmischungen ganz unterschiedlich zusammengestellt sein. Auch für Curry gibt es kein
Standard-Rezept. Es besteht aus bis zu 36 verschiedenen
Gewürzen, wobei kein einzelnes hervorschmecken sollte.
Ein typisch indisches Curry enthält die charakteristische
gelbe Kurkumawurzel (Gelbwurz) und eine Auswahl weiterer Gewürze wie Pfeffer, Chili, Ingwer, Koriandersamen,
Kreuzkümmel, Muskat, Zimt oder Nelken.
Übrigens: Wenn Sie Currypulver kurz in Öl erhitzen, bevor
Sie es zur Speise geben, entfaltet sich das Aroma besser.
Thailändisches Curry dagegen ist kein Pulver, sondern
eine Paste, zum Beispiel aus Chili-Schoten, Zitronengras,
Knoblauch, Koriander, Tamarinde und anderen. Auch
Suppengewürz fällt unter den Begriff Gewürzmischung: Es
enthält neben Gewürzen und Kräutern auch getrocknetes
Gemüse – wie Möhren, Tomaten, Zwiebeln.
Gewürzzubereitungen und -salze
Kommen weitere geschmacksgebende oder geschmacksbeeinflussende Zutaten wie z. B. Kochsalz hinzu, spricht
man von Gewürzzubereitungen. Laut Lebensmittelgesetz
bestehen solche zu mindestens 60 Prozent aus Gewürzen
und zu höchstens 5 Prozent aus Kochsalz. Beispiele für
Gewürzzubereitungen sind das Pizza- oder das GulaschGewürz. Gewürzsalze wie z. B. Kräutersalz enthalten laut Definition dagegen mehr als 40 Prozent Salz
und nur mindestens 15 Prozent Gewürze. Werden die
Gewürze durch Gewürzaromen ersetzt, spricht man von
Gewürzaromazubereitungen.
Dosierhilfen
Der Geschmack von Gewürzen und Gewürzmischungen
ist oft so intensiv, dass sie schon in kleinen Mengen den
Speisen ein ganz bestimmtes Aroma verleihen. Hier eine
kleine Übersicht zu gängigen Mengenangaben:
Prise
Menge zwischen zwei Fingern
Messerspitze (Msp.)
Menge, die auf die Spitze eines
Messers passt
gestrichener Teelöffel (TL) Menge auf dem Tee- bzw.
bzw. Esslöffel (EL)
Esslöffel, mit dem Messerrücken
glattgestrichen
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gehäufter Teelöffel (TL)
bzw. Esslöffel (EL)
Gewürze bieten eine enorme farbliche wie geschmackliche
Vielfalt. (Foto: S. Berghaeuser-Digitalstock)
Menge, die maximal auf einen
Teelöffel bzw. Esslöffel passt
Das Dosieren wird erschwert, wenn einzelne Gewürz­
partikel verklebt sind. Klümpchen entstehen, wenn
Sie direkt aus der Packung würzen und aufsteigender
Kochdunst in die Gewürzdose gelangt. Besser, Sie geben
das Gewürz über Löffel oder Messerspitze zum Gericht.
So kommen auch die ätherischen Öle und der Geschmack
des Gewürzes nicht zu Schaden.
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Würzen von mild bis wild – kleine Gewürzübersicht von A bis Z
Geschmack
Verwendung
Anis
(süßer
Kümmel)
würzig-süß
Anis ist wichtiger Bestandteil arabischer und indischer Gerichte und passt
in Getränke, Salate, Weihnachtsgebäck, Krapfen- und Pfannkuchenteig,
Fettgebackenes, süße Reisspeisen, Obstgerichte, Marmeladen.
CayennePfeffer
feurig-scharf
Für alle pikanten Gerichte wie Chili con Carne, Suppen, Salsa, Chutneys, scharfe
Dips und Dressings sowie für herzhafte Ragouts und Fleisch­gerichte. Zusammen mit
Fleisch und Nüssen kommt die feurige Schärfe am besten zur Geltung. In der Regel
reicht eine Messerspitze für vier Personen aus.
Curry
feurig-scharf und
leicht tropischsüß
Die Gewürzmischung Curry ist untrennbar mit Reisgerichten verbunden. Sie passt
zu Hammel-, Lamm- und Hühnerfleisch, hellen Fleischragouts, zu Dressings und
Soßen sowie zu Bananen und Schinken.
Ingwer
(Ginger,
Immer­
wurzel)
brennend-würzig
mit leicht süßer
Note
Ganze Ingwerstücke würzen Fisch- und Fleischmarinaden oder beizen eingelegte
Gurken, Kürbisse und Birnen. Gemahlener Ingwer passt gut zu orientalischen
Hackfleischteigen, Spinat, Karotten, Lamm, Fisch, Pasta, Suppen und Soßen.
Ebenso passt es zu Kuchen, Gebäck oder Pudding.
Kurkuma
(Gelb­w urz)
würzig, leicht
säuerlich, herb
Überall, wo Curry zu stark würzen würde, können Sie Kurkuma einsetzen. Sie
eignet sich zum Würzen von weißen Soßen und Geflügelragouts ebenso wie für
Reisgerichte, Fleischmarinaden und Dressings für Krabben und Meeresfrüchte.
Kurkuma ist in der indonesischen und indischen Küche zu Hause.
Muskat­
nuss
intensiv, würzig,
feurig-süß, aromatisch-scharf
Muskat schmeckt an Blumenkohl, Kohlrabi, Spinat und Kartoffelbrei, pikantem
Gebäck, Reis, Pasta, hellen Soßen, Frikadellen und anderen Hackfleischgerichte
sowie heißen Getränken wie Kakao, Glühwein, Rotwein­punsch, Teepunsch und
Milchmixgetränken. Weiter passt Muskat zu süßen Apfelgerichten und -gebäcken,
Obstsuppen, Birnen- und Pflaumenkompotten.
Paprika
DelikatessPaprika: mild,
Edelsüß-Paprika:
würzig-mild,
Halbsüß-Paprika:
ziemlich scharf,
Rosen-Paprika:
scharf
Das traditionelle Gewürz der ungarischen Küche eignet sich für Paprikaschnitzel
und Gulasch. Paprika passt auch zu Quark, weichem Käse, Käsegebäck, spanischen und türkischen Fleisch- und Reisgerichten, Ragouts, allen Tomaten­
gerichten, Geflügel, Hackfleisch, Gemüse und allen scharfen und pikanten Soßen.
Gewürzpaprika benötigt etwas Fett, um seinen starken Geschmack entfalten zu
können. Deshalb gehört Paprika nach dem Anbraten mit ins Fett gegeben. Es
sollte nicht siedern, sonst bekommt das Gewürz einen bitteren Geschmack. Mit
Paprika können Sie auch gut die Schärfe von Pfeffer unterstützen.
Rosmarin
harzig, stark
aromatisch und
würzig
Rosmarin würzt in der italienischen Küche jede Art von Fisch und Fleisch, Käse
und Tomaten, Suppen, Füllungen, Marinaden und Pasta. Er passt ebenso zu
Fleisch- und Fischbeizen oder Salatsoßen und ist geeignet zum Aromatisieren
von Öl und Essig. Dosieren Sie ihn aufgrund seiner starken Würzkraft sparsam.
Thymian
herb-aromatisch,
bitter-würzig
Thymian ist typisch für südländische Gerichte. Er harmoniert mit Zucchinis,
Tomaten und Auberginen und passt zu Kräuterbraten, Pastetenfüllungen,
Gewürzgurken, Kräuterkäse, zu Rohkost, Suppen, Hülsen­fruchtgerichten,
Kräutersoßen, Omeletts, Krebsgerichten und frischen Muscheln. Thymian lässt
sich gut mit anderen Gewürzen wie Lorbeer, Muskat, Rosmarin kombinieren.
Zimt
(Kassia,
Canehl)
feurig-würzig und
leicht süß
Alles, was Sie mit Zucker süßen, können Sie auch mit Zimt würzen: Süße Soßen
und Suppen, Kompotte, Puddings, Obstspeisen, Marmeladen, Punsch, Kakao,
Milchmixgetränke und andere. Etwas Zimt passt aber ebenfalls zu Rotkohl und
süß-sauer eingelegtem Obst und Gemüse.
Quelle: Fuchs Gewürze
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Würzen von mild bis wild – Chilis und ihre Schärfestufen
Chilis – feurige Kerlchen
Einheiten lässt sich ablesen, wie stark verschiedene ChiliSorten brennen. Obwohl scharf eine subjektive Empfin­
dung ist, soll die Zuordnung der Chilis nach Schärfestufen
helfen, das Feuer der Zubereitung in etwa planen zu können.
Für das pikante Zubereiten von Speisen bieten Chilis eine
enorme Bandbreite an Schärfegraden. Ausschlaggebend
ist der Gehalt des Wirkstoffs Capsaicin. Dieser wirkt übrigens nicht auf die Geschmacksnerven, sondern auf die
Nerven, die für Wärmereize zuständig sind. Medizinisch
betrachtet, entspricht Chili-Schärfe also einem Schmerz­
empfinden. Dosieren Sie so, dass der Chili-Schmerz nicht
vom Geschmacksempfinden ablenkt, sondern ihn intensiviert.
Auf Capsaicin reagiert der Mensch äußerst empfindlich –
vor allem, wenn er es selten konsumiert. Auch sehr stark
verdünnt, wird es noch wahrgenommen.
Schärfegrad „mild bis mittel“ (1–3): Auch für Einsteiger
geeignet. Aroma pur, wenig Schärfe.
Schärfegrad „schon schärfer“ (4–5): Wem Tabasco
nicht zu scharf ist, kommt auch hier nicht ins Schwitzen.
Schärfegrad „extrem scharf“ (6–8): Für alle, die es wirklich scharf mögen und in indischen oder Thai-Restaurants
auf „extra scharf“ bestehen. Rauchende Rachen garantiert!
Schärfegrad „gnadenlos scharf“ (9–10): Nur für hartgesottene Chili-Fans. Wer Produkte dieser
Kategorie zum ersten Mal probiert, den
trifft‘s wie ein Blitz. Solche Chilis sollten
Sie unbedingt von Kindern fernhalten.
Das Chili-Thermometer
Der Capsaicin-Gehalt fällt je nach Chili-Sorte ganz unterschiedlich aus. Während man milde Gemüse-Paprikas
getrost auch roh essen kann, führt dies bei der mexika­
nischen Habanero im Extremfall zu Rötungen und Rei­
zungen auf Zunge oder Haut. Am Betrag der Scoville-
Tropical Red – 10
Habanero – 10
Birdeye
– 10
Jalapeño –5
50.000–100.000 9
Santaka, Chiltepin, Rocoto, Malgueta, Tabasco (Schoten)
30.000–50.000 8
Thai, Piquin/Pequin, lange dünne Cayenne, Takanotsume, Serrano
15.000–30.000 7
Chile de Arbol, Hot Jalapeño, NuMex Barker, Santaka
5.000–15.000 6
Frühe Jalapeño, Aji Amarillo, Cherry Hot, Holland-Chilis (Dutch)
2.500–5.000 5
TAM Mild Jalapeño, Mirasol, große
dicke Cayenne, Nippon Taka
1.500–2.500 4
Ancho/Poblano, Pasilla, Sandia, Española, Improved
1.000–1.500 3
Pasilla, viele „New Mexican“-
Sorten, z. B. NuMex Big Jim
500–1.000 2
Anaheim, Mexi-Bell, Cherry mild, scharfe ungarische Paprika
Poblano – 3
100–500 1
Blassgrüne Peperoncini, Cubanelle, Piquillo
Quelle: www.pepperworld.de
0–100 0
Gemüsepaprika, Pimiento, Sweet Banana Chilis, Tomatenpaprika
Serrano –6
Thai – 8
Cayenne – 8
Aji Amarillo –6
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Yellow
Wax Hot –4
New
Mexican
(Anaheim) –2
Cherry
Mild – 1
Chili-Sorten
Habanero, Scotch Bonnet, Red Savina, Caribbean Red, Datil
Malagueta – 8
 De Arbol –7
Scoville-Einheiten Schärfestufe
100.000–500.000 10
Chiltepin –9
Rocoto – 9
Weitere wissenswerte Informationen rund
um feurige Chili-Sorten, ihr Anbau und
Rezepte finden Sie in Das Chili Pepper
Buch von Harald Zoschke, ISBN 978-3-937862-02-6 und
unter www.pepperworld.com
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