GESUNDHEIT ASIEN S AC H I NF OR MAT IO N A LTERS GRU PPE 6 -10 So vielfältig der Kontinent, so unterschiedlich ist auch die nationale Küche. Was Asien mit Ausnahme von Russland vereint, ist Reis als Grundnahrungsmittel Nr. 1. CHINA & JAPAN Diese Länder sind zwei sehr unterschiedliche Nachbarn. In China zählt die Qualität des Essens. In Japan ist Essen ein Gesamtkunstwerk von arrangier ten Häppchen, Dekoration und Stimmung. Japans Küche ist natürlich, Gewürze werden nur sparsam eingesetzt. China ist dafür bekannt, dass alles was essbar ist, auch gegessen wird, außer Milch die tabu ist/war. Heranwachsende Menschen stoppen selektionsbedingt nach dem Kleinkindalter die Produktion des Laktase-Enzyms. Der junge Mensch wird dadurch gezwungen sich „selbst“ zu ernähren. Bei Völkern mit geringer Melktradition wie den Chinesen blieb diese Milchunver träglichkeit im Erwachsenenalter erhalten. Japan steht unter Kritik, weil Walfleisch noch immer auf dem In einer orientalischen „Greißlerei“ bietet der Händler seiner Kundschaft „Pickels“, Fleisch, Gewürze, Nüsse, Kichererbsen und vieles mehr an. Speiseplan steht. Was sie verbindet sind Stäbchen als Besteck und dass sie Suppe trinken. Schlürfen Männer diese geräuschvoll, stellt dies ein Lob für die Küche dar. Frauen sollten unauffällig essen. THAILAND, INDONESIEN, MALAYSIA & PHILIPPINEN Südostasien war tet mit einigen Gewürz- und Kräuterspezialitäten auf: Basilikum: Thailändisches Basilikum gibt es in drei Sor ten: „Bai Horapah“, „Bai Mangluk“, Zitronenbasilikum und „Bai Graprau“ mit rötlichen Blättern. In Indien darf die „Heilige Kuh“ zwar nicht gegessen werden, als Arbeitstier auf den Reisfeldern wird sie jedoch gerne eingesetzt. Chili: „Cayenne“ ist die schärfste und bekannteste Sor te. Die „Thai“-Schote ist in Südostasien am weitesten verbreitet. Ihr Herkunftsland ist jedoch Mittel- und Südamerika. Galgant: frisch, gemahlen oder getrocknet verwendet, wird oft als Thai Ingwer bezeichnet. Er ist jedoch größer und heller und ganz anders im Geschmack. Krabbenpulver, echter Ingwer, Kardamom, Koriander, Reisessig, Palmzucker, frischer Pfeffer, Tamarindenmus, Zitronengras und Zitronenblätter runden die exotische Geschmackswelt dieser Region ab. Exotik pur: Ratten-, Mäuse-, und Hundefleisch findet man Gewürze – ohne sie ist Asiens Küche unvorstellbar – werden oft in großen Mengen gleich aus Säcken angeboten. in Nord-Sulawesi im Kochtopf. INDIEN, SRI LANKA (CEYLON) Malaysier und Indonesier teilen mit Indien ihre Lieblingsbeschäftigung G ES U NDHEIT ASIEN ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 2.6 SACH I N F O R MATION GESUNDHEIT ASIEN ALTERSGRU PPE 6 -10 „Essen“. Gegessen wird morgens bis nachts – und doch sind Indonesier und Inder von zierlicher Gestalt. Das Geheimnis liegt in den vielen kleinen Happen, die sie großen opulenten Gerichten vorziehen. Auf Besteck wird weitgehend verzichtet, statt dessen wird die rechte Hand verwendet, die linke gilt als unrein. ZUSAMMENFASSUNG: Asien hat in unserer Überflussgesellschaft nichts von seinem exotischen Reiz eingebüsst. Spezialitätenrestaurants bringen uns das Fremde auf den Teller. Zum Beispiel japanisches „Running Sushi“: Kleine Por tionen kunstvoll drapier ter Häppchen von rohem Fisch und gesäuer tem Reis laufen auf einem Fließband zur Selbstbedienung am Gast vorbei. Indische, arabische Curr ys mit klebrigem Reis oder Fladenbrot, werden in einer für uns ungewöhnlichen Schärfe servier t. Im Gegenzug gibt es honigschweres bakhlava (Blätter teig, Pistazien, Mandeln...) und Sirupgetränktes Süßes wie mutabak. Curry: „Eintopfgericht“ mit Fleisch, Fisch oder vor allem Gemüse bilden das „Rückgrat“ der indischen Küche. Indien ist ein Land von Vegetariern! Fladenbrote: (Chapati, Naan etc.) in unterschiedlicher Dicke und Geschmack begleiten sie jedes Essen, auch das Frühstück, welches übrigens wie alle Mahlzeiten scharf ist. Artenschutz: Die Wasserschildkröten der Malediven wurden von der Regierung Curry, Garam Massala, Curcuma u.v.m.: Die Vielfalt an asiatischen Gewürzen ist unübertrefflich. mittels Verbot vom Speiseplan verbannt um die bedrohte Population nicht entgültig aufzuessen. Heilige Kuh: ist ein Symbol für die „Mutter der Ernährung“. Ökonomisch, effizient betrachtet macht es mehr Sinn Kühe ein Leben lang als Milchproduzenten denn als einmalige Fleischlieferanten zu nutzen. Dem Mythos nach verdankt die Kuh ihre Heiligkeit Gott Krishna, dieser wurde um vor der Ermordung bewahr t zu werden in die Obhut einer Kuhhir tenfamilie gegeben und von den Kühen genähr t. Kleinvieh wie Hühner oder Enten werden lebend verkauft. Selbst wohlhabendere Schichten verschmähen tiefgefrorenes Fleisch als minderwertig. RUSSLAND Die Größe des Landes schaffte eine Vielfalt an Gerichten, jeweils national gefärbt. Überall zu finden sind Suppen. Borschtsch, Schtschi – Rote Rüben-, Kohlsuppen sind Grundlage der bodenständigen russischen Küche. Russischer Kaviar und Krimsekt liegen am anderen Ende der Skala. GESUN DH EIT ASIEN 2.6 GESUNDHEIT ASIEN D I DAKT IS C H E U MS ET ZU NG A LTERS GRU PPE 6 -10 Asien, der Kontinent der Gewürze. Noch im Mittelalter verwendete die Masse der Bevölkerung in Mitteleuropa Salz und Zwiebeln um den Geschmack ihrer Speisen aufzubessern. Den Reichen und Adeligen war es vorbehalten, Wein, Bier oder Fleisch mit Gewürzen aus fernen Ländern zu verfeinern. 100 Gramm reines Gold musste für den Erwerb eines Tütchens Pfeffer aufgebracht werden. Ein Mädchen, das einen Sack Gewürznelken als Mitgift bekam, wurde als „gute Par tie“ angesehen und galt als reich. Gewürze waren begehr t und rar, denn bis in die Neuzeit hatten Europäer nur schwer Zugang zu den begehr ten Köstlichkeiten aus Ceylon, den Molukken und Indien. Die Araber, seit jeher mit dem Handel der asiatischen Raritäten ver traut, verstanden es ihr Handelsmonopol über Jahrhunder te streng zu hüten. Bereits die Ägypter vor rund 3000 Jahren wussten Gewürze zu schätzen. LERNZIELE: Gewürze wurden einst mit Gold aufgewogen. Heute sind sie in jedem Supermarkt erhältlich, doch von ihrer Faszination haben sie nichts verloren. ■ Anhand der verschiedenen asiatischen Gewürze erfahren die Kinder mehr über den Kontinent und die Lebensbedingungen. ■ Durch die sinnliche Erfahrung prägen sich die Sachinformationen besser ein. ■ Das Projekt kann beliebig erweiter t, die Duftproben immer wieder eingesetzt werden, dadurch können sich die Kinder die „Gerüche Asiens“ immer wieder ins Opferschalen aus Bali. Gedächtnis zurückrufen. INFORMATIONSTEIL: Der Bau einer „Geruchsorgel“ ist einfach, schwieriger ist es schon, an die Vielzahl an Gewürzen heranzukommen. Immer öfter werden Gewürzmischungen im Handel angeboten, eine Taktik, die Großbritannien bereits im vergangenen Jahrhunder t angewandt hat. Nachdem sich Großbritannien Diese Lebensmittel warten in den Garküchen auf Käufer. als Kolonialmacht aus Indien zurückgezogen hatte, wurde es zusehends schwieriger, die mittlerweile beliebten und daher finanziell einträglichen Gewürze in gleichbleibender und ausreichender Qualität für den Handel zu bekommen. Kurzerhand erfand man eine Gewürzmischung, bestehend aus Schwarzem Pfeffer, Gewürznelken, Chili, Kardamon, dem Curry-Blatt (das dem Gewürz den Namen verleiht), Zitronengras, Kreuzkümmel, Koriander, Fenchel, Gelbwurz, und Ingwer : Curr y (daher eigentlich auch englisch auszusprechen). Durch die Mischung fiel es den KonsumentInnen kaum auf, wenn sich die Zusammensetzung geringfügig änder te. G ES U NDHEIT ASIEN ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 2.6 DI DAK TIS C HE UM SET ZU N G GESUNDHEIT ASIEN ALTERSGRU PPE 6 -10 ORT: Klassenzimmer, ev. Ausflug auf den Wiener Naschmarkt oder Besuch eines Welt-Ladens. ZEITAUFWAND: von einem Vormittag bis zu zwei Schultagen, Projekt erweiterbar und in andere Projekttage gut integrierbar. MATERIALIEN: leere Filmdosen, verschiedene Gewürze, kleine Kar teikar ten mit Kar teibox. Asien ist berühmt für seine Gewürzvielfalt. KOSTEN: ca. 15,-- Euro für die Gewürze, allerdings benötigt man nur kleine Mengen, vielleicht wollen sich also noch andere KollegInnen an dem Projekt beteiligen oder man benötigt die Gewürze für den Eigenbedarf, ca. drei Euro für die Kar teikar ten inkl. Box. UMSETZUNG: Die Filmdosen gut auswaschen und trocknen. Die Beschreibungen auf dem Arbeitsblatt auf die Kar teikar ten kleben oder über tragen. Wer Gewürze gekauft hat, deren Beschreibung nicht auf dem Arbeitsblatt steht, kann sich oft mit der Verkaufsverpackung helfen. Auf vielen Gewürzen stehen neben dem Namen und dem Herkunftsland auch historische Hinweise und die Verwendung. Bevor die Gewürze also in die Filmdosen gefüllt werden, die Sackerln Eine reiche Auswahl an offen angebotenen untersuchen. Die Namen der Gewürze auf eigene Kar teikar ten schreiben. Gewürzen findet man am Nun sollen die SchülerInnen an Wiener Naschmarkt. Ein Hand der Beschreibung heraus- Ausflug dorthin lohnt sich finden, um welches Gewürz auf jeden Fall, wenn der es sich handeln könnte. Je Markt allerdings mit einer mehr Düfte zur Verfügung Schulklasse besucht werden stehen, desto aufregender soll, müssen unbedingt wird das Dufterlebnis. Sind genug Begleitpersonen die Dosen aus schwarzem dabei sein. Kaum jemand kann sich den Reizen dieser exotischen Welt entziehen. INFO SERVICE: Mehr über Gewürze wird auch im Volksschulprojekt „Umwelt macht Schule“ vermittelt. Informationen im Essgewohnheiten – Service. GESUN DH EIT ASIEN 2.6 Kunststoff, halten sich auch die Gewürze länger. Wichtig ist es die Dosen immer gut zu verschließen und möglichst kühl aufzubewahren. ALTERNATIVES PROJEKT: Kochen mit Gewürzen macht großen Spaß. Wie wäre es mit Fladenbrot und Curr ysauce? A R B EIT S B LAT T GESUNDHEIT ASIEN A LTERS GRU PPE 6 -10 Auf diesem Arbeitsblatt findest du die Beschreibung verschiedener Gewürze: Ordne die einzelnen Namen den Beschreibungen zu! Dieses Gewürz sieht aus wie ein Stern. Deshalb verfeiner t es nicht nur Geflügel und Schweinefleisch in der chinesischen Küche, sondern eignet sich gut zum Basteln, vor allem für Weihnachten. Das Ursprungsland dieses Gewürzes ist China. Es ist die getrocknete Frucht des Baumes, der mit unserer Magnolie verwandt ist. Du kannst dieses Gewürz auch für Kompotte und Marmeladen verwenden. Wenn du indischen Curr y isst, schmeckst du dieses Gewürz heraus. Wegen seines intensiven Geschmacks solltest du das Gewürz sparsam verwenden. Seit man ihn kennt – und das sind immerhin schon 4000 Jahre – ist er das begehr teste Gewürz der Welt. Seit der Antike verschreiben ihn Ärzte gegen verschiedene Krankheiten. Dieses Gewürz war im Mittelalter sehr kostbar. Je reicher die Menschen, desto schärfer ihre Speisen. Du kannst das Gewürz entweder als Korn oder gemahlen kaufen, es stammt von einem asiatischen Kletterstrauch. Es kann weiß, schwarz oder grün sein. Die schwarzen Kügelchen sind die ungeschälten Körner des noch nicht ganz reifen Gewürzes, die weißen sind die geschälten des reifen Samens, die grünen werden unreif geerntet. Sie sind am fruchtigsten und man bekommt sie oft eingelegt. Das Gewürz sollte immer frisch gemahlen werden, sonst verlier t es sein Aroma und ist nur mehr scharf. Dieses Gewürz kommt aus den Bergwäldern von Südostindien. Es war eines der kostbarsten Gewürze überhaupt. Griechen und Römer schätzten es wegen seiner Heilwirkung, bei uns ist es im 13. Jahrhunder t bekannt geworden. In Schweden und Arabien würzt man besonders gerne Kaffee damit. Gemeint sind damit kleine, hellbraune Schoten, welche die Samenkörner einer Staude enthalten. Bei uns verwendet man das Gewürz häufig in Weihnachtsbäckereien, in Indien ist es in Gewürzmischungen wie Curr y enthalten. G ES U NDHEIT ASIEN ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 2.6 A R BEIT S BLATT GESUNDHEIT ASIEN ALTERSGRU PPE 6 -10 Eigentlich ist diese Nuss keine Nuss, sondern der Kern einer Frucht, die so ähnlich aussieht wie unsere Marillen und auf bis zu 15 Meter hohen Bäumen wachsen. Heute findet man diesen riesigen Baum überall in den Tropen Die Frucht stammt von den Molukken, den berühmten Gewürzinseln - Vulkaninseln, die zwischen Neuguinea und Celebes liegen. Bis zu 2000 Früchte trägt ein einziger Baum. Sowohl die Kerne der Frucht, als auch die Haut der Samen werden als Gewürz verwendet. Meistens wird die Nuss frisch gemahlen und zum Beispiel auf Kar toffelpüree gestreut. Auch in Grießnockerln schmeckt es sehr gut. Und in der Weihnachtsbäckerei ist es ebenfalls zu finden. Dieses Gewürz verbreitet sich unter der Erde. Bevor du ihn verwenden kannst, musst du ihn schälen. Es hat einen süßlichen, scharfen Geschmack, der vor allem in Arabien, Indien, China, Japan und Thailand zu finden ist. Wenn du es kochst, ergibt es mit Zitronensaft einen hervorragenden Tee gegen Verkühlung. Auch als Marmelade ist es sehr beliebt. In Indien stellt man heute die größte Menge an diesem Gewürz auf der Welt her. Früher war dieses Gewürz so kostbar, dass sogar Gassen danach benannt wurden (Imberggasse). Wie könnte es heißen? Hier findest du die getrockneten Blüten eines immergrünen Strauches aus den Molukken. Vor allem im Mittelalter waren diese Knospen begehr t und genau so teuer wie Pfeffer. Ein Mädchen, das bei der Hochzeit einen Sack mit diesem Gewürz bekam, wurde für reich gehalten. Eine einzige Schiffsladung davon brachte so viel Geld ein, dass ein Kaufmann auf Zypern eine Kirche bauen lassen konnte. Heute kannst du ein Säckchen davon in jedem Supermarkt kaufen. Du kennst das Gewürz vor allem aus Apfelkompott, Rotkraut und von der Weihnachtsbäckerei. Dieses Gewürz ist eigentlich eine Mischung aus verschiedenen Gewürzen: Koriander bildet die Grundlage, Chillischoten und Pfeffer geben ihm die Schärfe, durch Kurkuma, das auch Gelbwurz genannt wird, erhält die Gewürzmischung die intensive gelbe Farbe. Außerdem gehören noch Gewürznelken, Zimt, Kardamom, Bockshornklee, Kreuzkümmel, schwarzer Senf, Muskat und Ingwer, sowie ein Blatt, das den eigentlichen Namen gibt, dazu. Indische Hausfrauen bereiten das Gewürz jeden Tag frisch zu, wir können es im Sackerl kaufen. GESUN DH EIT ASIEN 2.6 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H