usp-10-2 - Marketing Club Berlin

Werbung
Ausgabe 2 | 2010
Das Magazin des
Marketing Club Berlin e.V.
Schutzgebühr 7 Euro
Online-Handel
Social Media
Google Instant
Warum Sie schnellstens handeln sollten
Was Unternehmer beachten müssen
Wie die Web-Suche revolutioniert wird
Schwerpunktthema
iStockphoto © MJ Photography
Online Marketing &
Social Media
Abfalltrennung in Berlin spart jährlich 403.000 t CO2. Danke.
Eine Initiative der Berliner Abfallwirtschaft und der Stiftung Naturschutz Berlin
Weltrekord, 18. September 2010, Flughafen Berlin-Tempelhof
Editorial
3
Liebe Mitglieder und Freunde,
Michael T. Schröder
Präsident des Marketing Club Berlin e.V.
Geschäftsführender Gesellschafter
WBPR GmbH
Sie sind erstaunt? Das USP in
Ihren Händen hat ein neues
Format, es ist kleiner aber umfangreicher?! Mit neuem Layout,
veränderter Erscheinungsweise?
Und dazu gibt es noch online
das digital-USP? Das alles ist das
logische Ergebnis einer intensiven Diskussion zwischen Ihnen,
den Mitgliedern des MC-Berlin
und uns, dem Vorstand über
unsere Medien.
So liegt nun zwar USP in neuer
Form vor Ihnen, aber auf digitalUSP können Sie manches daraus
vertiefen und vor allen Dingen
viele Beiträge aus den letzten
USP-Jahren einsehen.
Wir haben das mit der MedienConvergenz nun sehr ernst
genommen und darum unsere
Medien neu gedacht und organisiert. Dabei ging es einerseits um
die Verbreiterung unserer medialen Präsenz und die Verzahnung
von Online und Print. Aber es
ging bei allem auch darum, den
enormen Fundus an Know-How
in Form von Artikeln, Cases und
Beiträgen langfristiger und konstant bereit stellen zu können.
Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß
beim Lesen dieser so vollkommen
neuen Ausgabe von USP, freue
mich auf Ihr zahlreiches Feedback
und Ihre Unterstützung beim
Werben um neue Club-Mitglieder. Denn ich hoffe, dass wir mit
der Neugestaltung unserer Medien wieder einen weiteren Schritt
auf dem Weg zum „Kompetenzzentrum für Marketing in Berlin“
vorangekommen sind.
USP Print wird ab jetzt zweimal
pro Jahr erscheinen – Herbst und
Frühjahr, während sich digitalUSP aktuell auf das Marketinggeschehen beziehen wird.
Ihr
Michael T. Schröder
Inhalt
4
M Berlin Marketing
Marketingwissen
Award 2011
6
Alles dreht sich um M –
und bald auch um Sie
12 Online-Handel:
schnellstens handeln
16
Social Media für Unternehmer
20 Unternehmen in der
Transparenzfalle
Quo vadis, Marketing?
32 Google Instant – die
revolutionierte Suche im Web
36 Social Media &
Online Marketing
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
28
40
46
Schön, dass Sie da sind!
Corporate Games
Technik & IT
24 Die richtigen Stellschrauben
drehen
Rechts-Tipps
50 Witzigkeit kennt
keine Grenzen!?!
ZIELGENAU
Es gibt viele Methoden,
die richtigen Kunden
zu finden. Eine der
sichersten hat einen
Namen: Creditreform.
Clubleben
8
USP-Umfrage: Welche neuen
Herausforderungen bringt
Social Media? Ist Print tot?
52
Buchempfehlungen
54
56
Frischer Wind bei XING
Marketing &
Unternehmen
Was gibt’s Neues?
60 Herzlich willkommen!
Neue Mitglieder
44 Durch Transparenz
Ausfallrisiken vermeiden
65 Der neueste Trend:
Trennen.
Um sichere Kunden zu finden, brauchen Sie Durchblick und Zielvermögen.
Dies verschaffen Ihnen die
Marketing Ser vices von
Creditreform. Von der Geound Zielgruppenoptimierung
Ihres Marketings bis hin zu
bonitätsgeprüften Adressen
für den Vertrieb. Der beste
Weg, die richtigen Kunden
zu gewinnen. Sprechen Sie
mit uns.
Creditreform
Berlin Wolfram KG
Tel. 030 21294-350
www.creditreform-berlin.de
5
M Berlin Marketing
Award 2011
Die Planungen für den M Award 2011 laufen auf vollen Touren.
Am 8. April 2011 wird die Preisverleihung in der Werkstatt der
Kulturen stattfinden und damit
an jenem Ort des Schaffens der
M-Preisträgerin 2010, Philippa
Ebéné. Mit diesem Ortswechsel
startet auch ein neues Konzept
für die M-Preisverleihungsgala,
denn von nun an wollen wir immer ein Jahr später an jenen Ort
gehen, der zum M-Preisträger
des Vorjahres gehört. Aber auch
der Charakter der Gala wird
sich damit verändern. Kreativer,
mutiger, das innovative Klima
Berlins widerspiegelnder und
bunter, aber auch kontrovers
soll die Abendveranstaltung
werden und damit hoffentlich
noch mehr als in den Vorjahren
unserem Anspruch als Marketer
gerecht werden oder wie Peter
Fox so treffend singt:
„Guten Morgen Berlin,
Du kannst so hässlich sein,
so dreckig und grau, Du kannst so
schön schrecklich sein.“
Neben dem M in Gold, Silber
und Bronze vergibt der MC Berlin
drei Sonderpreise: den „M für
die Region Berlin-Brandenburg“
für Standortmarketing der
Hauptstadtregion, den „M für
Die Preisträger 2010:
Gold: Berliner Wasserbetriebe | Silber: Aufbau Verlag | Bronze: radioBERLIN 88,8
M für die Region Berlin-Brandenburg: FriedrichstadtPalast | M für den besten in
Berlin gedrehten Werbespot: glow für Liasion Dangereuse | M für das erfolgreichste
Startup: brands4friends | M-Berlin: Werkstatt der Kulturen – Philippa Ebéné
den besten in Berlin gedrehten
Werbespot“ und einen „M für
das erfolgreichste Startup“.
Wir hoffen, dass wir auch für
den M Award 2011 wieder eine
Steigerungsrate von über 30 %
haben werden und die Jurysitzung Anfang März die besten
Finalisten auswählen wird. Seien
Sie als Einreicher und oder Gast
dabei, küren Sie die Besten Berlins
im Marketing.
Wer kann sich für „M“
bewerben?
Bewerben können sich Unternehmen aus den Bereichen
Industrie, Handel oder Dienstleistung mit Sitz in Berlin. Der Erfolg
Ihrer Bewerbung ist nicht abhängig von Unternehmensgröße,
Marketingbudget oder Mitgliedschaft im Marketing Club Berlin.
Entscheidend ist ausschließlich
die Qualität und Überzeugungskraft Ihres Marketingkonzeptes.
Am 15. Februar endet die
Einreichungsfrist.
Die Teilnahmebedingungen
finden Sie auf
www.marketingclubberlin.de
Alles dreht sich um den
Berlin Marketing Award 2011
Vielleicht bald um Sie?
Jetzt bewerben.
Machen Sie mit beim Berlin Marketing Award 2011, dem Wettbewerb, der die Marketingleistung
in den Mittelpunkt stellt. Teilnehmen können Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel
Handel
oder
Dienstleistung.
oder Dienstleistung.
Der Erfolg
DerIhrer
Erfolg
Bewerbung
Ihrer Bewerbung
ist nichtist
abhängig
nicht abhängig
von Unternehmensgröße,
von
Unternehmensgröße,
Marketingbudget
oderMarketingbudget
Mitgliedschaft imoder
Marketing
Mitgliedschaft
Club Berlin.
im Marketing
Entscheidend
Clubist
Berlin.
ausschließlich
Entscheidend
die
Qualität und
ist Überzeugungskraft
ausschließlich die Qualität
Ihres Marketingkonzeptes.
und Überzeugungskraft Ihres Marketingkonzeptes.
Bewerbung unter www.marketingclubberlin.de
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canstockphoto.com © iqoncept
Clubleben
USP-Umfrage:
Welche neuen Herausforderungen
bringt Social Media? Ist Print tot?
USP-Chefredakteurin Claudia Mattheis hat die Mitglieder
des Marketing Club Berlin zu den neuen Herausforderungen im
Marketing und zum Einsatz von Social Media befragt.
Hier eine Auswahl der Antworten:
Kirsten Langen, Senior Marketing Manager Bundesdruckerei GmbH
Welchen neuen Herausforderungen
müssen Sie sich im Marketing stellen?
Eine besondere Herausforderung liegt in der Anwendung
wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Praxis. Im B2BMarketing bei Technologieunternehmen liegt diese bspw.
in dem Identifizieren von Marktsegmenten und dem
Erkennen und Analysieren vorhandener Bedürfnisse und
Wertvorstellungen. Basis ist die Sensibilisierung dafür,
dass sich insbesondere bei in globalen Märkten agierenden Unternehmen heutzutage Produkte nicht allein über
technische Features verkaufen.
Welchen Stellenwert hat künftig Printwerbung?
Der Stellenwert von Printwerbung wird im Mediamix
sicherlich abnehmen, insgesamt jedoch auch künftig einen
hohen Stellenwert haben. Dies gilt insbesondere für Fachmagazine, die langlebig und hochwertig sind.
Grit Leithäuser, Leiterin Marketing-/Media Services RADIOZENTRALE GmbH Welchen neuen Herausforderungen
müssen Sie sich im Marketing stellen?
Wir glauben, dass Marketing sich immer mehr auf die
crossmediale Welt einstellen muss. Kampagnen müssen
demnach, je nach Art, über mehrere Medien und Verbreitungsplattformen konzipiert werden. Außerdem geht es
zunehmend darum, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln
und die Chancen, die sich durch ein sich veränderndes
Mediennutzungsverhalten ergeben, zu nutzen.
Nutzen Sie Social Media für Ihr Unternehmen?
Ja, wir nutzen Social Media. Wir haben bei Facebook
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Fanseiten für einige unserer Projekte angelegt. Diese
werden eingesetzt, um aktuelle Informationen und Themen
zu kommunizieren. Auch twitter ist für uns ein Thema.
Welchen Stellenwert hat künftig Printwerbung?
Die Bedeutung von Printwerbung wird sich in Zukunft
degressiv entwickeln.
Wie ändern sich die Marketing-Budgets 2011?
Die nationalen Marketing-Budgets werden 2011 leicht
steigen, die regionalen etwas stärker.
Alain B. Barthel, Geschäftsführer PC COLLEGE Institut für IT-Ausbildung Welchen neuen Herausforderungen
müssen Sie sich im Marketing stellen?
Da bekantlich der Wettbewerb nicht schläft, müssen wir
mehr in gezielte Internetwerbung und Bekanntmachungen
in Social Networks investieren.
Nutzen Sie Social Media für Ihr Unternehmen?
Ja, XING, Facebook, Twitter ist in Planung.
Wie aktiv nutzen Sie Social Media und
mit welchen Erfahrungen?
Zur Zeit noch eher verhaltend und Reaktion ebenso.
Welche Aktion bzw. Reaktion eines Unternehmens
ist Ihrer Meinung nach total missglückt?
Facebook und sein Datenschutz.
Welchen Stellenwert hat künftig Printwerbung?
Eher weniger, für Hersteller aber wichtig um neue Produkte
großformatig zu präsentieren.
Wie ändern sich die Marketing-Budgets 2011?
Die werden sich noch erhöhen, die Printausgaben werden
sich reduzieren.
Welche Entwicklungen oder auch Risiken sehen Sie?
Es werden viele ebenso werben, jedoch wird der Nutzer mit Infos und Angeboten überschwemmt und überfordert.
Michael Moser, Managing Partner SHANGHAI DGM Werbeagentur GmbH & Co. KG
Welchen neuen Herausforderungen
müssen Sie sich im Marketing stellen?
Dank der Entwicklung des Internets haben sich die
Menschen emanzipiert, aus Konsumenten sind mündige
Menschen geworden. Die Menschen lassen sich nicht mehr
so leicht von Marketing- und Werbetricks einfangen und
Aufgeblasenes wird sofort entlarvt. Marketing-Kommunikation muss heute aufrichtig sein und nachhaltig wirken.
Das hat Konsequenzen: Werbung darf z. B. nicht mehr so
werblich rüberkommen und sollte als rational und emotional
relevanter Inhalt überzeugen.
Wie ändern sich die Marketing-Budgets 2011?
Budgets werden wieder verhalten steigen, die Verlagerung
zu digitalen Medien und zu Content wird zunehmen.
Welche Entwicklungen oder auch Risiken sehen Sie?
Viele Unternehmen springen heute auf Trends wie
Facebook auf, ohne das in eine Gesamtstrategie
einzubinden. Das geht meistens in die Hose. Und es gilt
vor allem das oben gesagte. Werbung auf Facebook ohne
überzeugende unwerbliche Inhalte bringt nichts.
Welche Social-Media-Kampagne gefällt
Ihnen besonders?
„Best job in the world“ (Queensland Tourismus) ist sicherlich
eine der gelungensten und effektivsten Kampagnen, die
Tipp ex-Kampagne mit dem Bären ist auch sehr unterhaltsam und verbreitet sich rasant. Aber auch die Österreich
Werbung, die seit Monaten eine sehr unaufgeregte, aber
sehr schöne Entdecker-Kampagne auf Facebook fährt, zähle
ich zu meinen Favoriten.
Nutzen Sie Social Media für Ihr Unternehmen?
Wir haben das letzte Jahr viel experimentiert und unterschiedlichste Social-Media-Anwendungen ausprobiert und
werden mit unserer neuen digitalen Präsenz sehr stark auf
eigene Blogs und deren „Verlängerung“ auf Social Media
Sites setzen. Authentischer und nicht aufgesetzter Dialog
ist dabei wichtig.
Welche Aktion bzw. Reaktion eines Unternehmens
ist Ihrer Meinung nach total missglückt?
Vodafone’s Versuch besonders cool zu sein, u. a. mit Sasha
Lobo und anderen Bloggern, ging sicherlich ziemlich nach
hinten los.
Wie aktiv nutzen Sie Social Media und
mit welchen Erfahrungen?
Social Media ist kein virales Perpetuum Mobile, es
erfordert viel Einfühlungsvermögen und vor allem ist es
arbeitsreich. Und es ist auch nicht kostenlos.
Welchen Stellenwert hat künftig Printwerbung?
Printwerbung wird künftig so wie bei der BlockbusterWerbung für neue Filme oder Spiele die Ankündigung übernehmen. Der Inhalt selbst spielt dann woanders.
Was ein Riesen-Unterschied ist, da in der Vergangenheit
jede Anzeige selbst versucht hat, Inhalte zu vermitteln, aber
die Zeiten sind vorbei.
9
Manfred B. Geisler, Geschäftsführer MAEX & COM. Unternehmensberatung und Marketingagentur
Print oder digital – Online oder Offline ?
Nehmen wir die Antwort ausnahmsweise einmal vorweg:
Es gibt kein oder, es gibt nur ein und. Wer Kommunikation
mit Kunden, Lieferanten, Shareholdern, Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern, also der unternehmensrelevanten Öffentlichkeit nur auf ein Übertragungssignal reduziert, muss sich
nicht wundern, dass die Botschaften nicht ankommen bzw.
nur selektiv wahrgenommen werden können. Die Aufgaben
für Marketing- und Kommunikationsabteilungen bestehen
also in der Lösung des „wie“ und nicht des „ob“ bei der multidimensionalen Verknüpfung von Informationsweitergabe.
Dies war schon immer so! Das gedruckte Wort in den klassischen Print-Medien besitzt wie im Vor-Web-Zeitalter eine
gewaltige, nicht zu unterschätzende Kraft. Beeindruckend
oder erschreckend ist mit Web 2.0 lediglich die sekundenschnelle, weltumspannende Wirkung der Blogs, Chats oder
Social-Media-Kampagnen. Bislang gibt es jedoch keine
Untersuchungen darüber, welche Kommunikationswege
förderlicher oder hinderlicher bezüglich des eigenen, nachhaltigen Handelns sind. Fest steht: Kein Unternehmen kann
es sich leisten, im Handelsblatt, im Spiegel, bei Facebook
oder Twitter an den Pranger gestellt zu werden. OnlineNetzwerke, wo Massenmeinungen sich aufstauen können
bis der Damm bricht, sind nicht zu steuern. Gegen-Blogs
werden zu Bumerangs wie schlechte Gegendarstellungen in
den klassischen Medien nur dazu führen, dass die Geschichte ein weiteres Mal hochkocht. Wenn das so ist, dann gilt
für Marketing und Kommunikation wie für das ganzheitliche
unternehmerische Wirken die neue „alte“ Weisheit: Tue
Gutes, rede darüber und mach‘ es einfach transparent!
MAEX & COM. ist ein kleines Beratungsunternehmen mit
dem Schwerpunkt auf Marketing, Vertrieb und Kommunikation im Mittelstand. Unsere Beiträge und Kommentare in den
Online-Netzwerken, im Fokus oder in der FAZ werden nur
sehr selten wahrgenommen. Überall dort jedoch, wo wir mit
unseren Projekten in den Wirtschaftsregionen in Deutschland präsent sind, dort wo wir konkrete Arbeit abliefern, wird
über unsere Aktivitäten in den Tageszeitungen, im Radio
und auf den Online-Seiten der klassischen Medien berichtet.
Trotzdem pflegen wir das und auch künftig in die digitale
Welt. Sprich: Alle Kommunikationskanäle erhalten die
gleiche Botschaft. Und solange ein Medium existiert, ist es
in unseren Verteilern. Solange Menschen in diesem Medium
verantwortlich sind für die Umsetzung, pflegen und empfehlen wir auch unseren Kunden den persönlichen Kontakt.
In dem Zusammenhang sind wir nun gespannt, welches
USP-Medium mehr Feedback auf unseren Beitrag bringt.
Philipp Wodara, Geschäftsführer Gebäudeservice Wodara GmbH Welchen neuen Herausforderungen
müssen Sie sich im Marketing stellen?
Unseren Kunden bewusst zu machen, dass unsere verschiedenen Abteilungen erstklassig mit Handwerksmeistern
besetzt sind und jede Abteilung für sich separat arbeitet
und man dennoch den Vorteil genießen kann, nur ein Unternehmen als Ansprechpartner für alle Immobilienprobleme
zu haben.
Nutzen Sie Social Media für Ihr Unternehmen?
Eher nein. Unser Unternehmen ist zwar in Portalen wie Facebook, XING & Co. registriert, aber ein wirklich effizientes
Bearbeiten findet nicht statt.
Warum (noch) nicht?
Wir sind der Meinung, dass die Dienstleistung Gebäudeservice nicht „hip“ genug ist für Social Media. Des Weiteren
fehlt ein Mitarbeiter der dieses Feld konsequent bearbeitet.
Ein externer Dienstleister wurde bisher noch nicht in Erwägung gezogen. Hier würde sich am ehesten XING lohnen.
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Welche Entwicklungen oder auch Risiken sehen Sie?
Entwicklungen: Dass die gefestigte „Geiz ist Geil“-Mentalität endlich verschwindet und die Qualität wieder mehr in
den Vordergrund rückt.
Risiken: Das größte anstehende Risiko ist für unser Unternehmen leider zu 0 % zu beeinflussen. Sollte ein ähnlicher
Winter anstehen wie im letzten Jahr, wäre dies für unsere
Liquidität mehr als schlecht.
Welchen Stellenwert hat künftig Printwerbung?
Für uns wird Printwerbung auch weiterhin ein relevantes
Werbemedium sein. Teile unserer Zielgruppe sind überwiegend offline unterwegs und müssen dort auch abgeholt
werden.
Wie ändern sich die Marketing-Budgets 2011?
Tendenziell eher gleichbleibend. Wenn es eine gute Auftragslage erlaubt etwas anheben.
Roman Kaupert, Geschäftsführer Zepter und Krone GmbH
Wie ändern sich die Marketing-Budgets 2011?
Wir erkennen stabile Etats im Bereich der Live-Kommunikation, deutlich abnehmende Budgets in der Printwerbung und
deren Umverteilung ins Online Marketing.
Nutzen Sie Social Media für Ihr Unternehmen?
Social Media wird weiter an Relevanz gewinnen. Vor allem
für Marken und Produkte, die an Endverbraucher gerichtet
sind. Als Agentur sind wir beispielsweise auf Facebook
präsent, investieren derzeit aber nur ein Minimum an Aufmerksamkeit in das Medium. Anders sieht das beispielsweise bei der Facebook-Gruppe von „KAUPERTS Straßenführer
durch Berlin“ aus, in die wir nicht nur enormen zeitlichen
sondern auch monetären Aufwand investiert haben, der
sich letztlich aber in der Währung Aufmerksamkeit und
auch als Agenturreferenz auszahlt.
Wie aktiv nutzen Sie Social Media und
mit welchen Erfahrungen?
Eine Präsenz auf XING ist gut zur Pflege von BusinessKontakten geeignet, die Gruppen dort funktionieren eher
schlecht. Facebook ist eher ein Medium für die Spaß-Gesellschaft bzw. hier verbringen Menschen eher private Zeit, was
es einem allerdings ermöglicht, seine Botschaften extrem
schnell zu verbreiten. Für Twitter gilt, das hier nur sehr
internetaffine Menschen anzutreffen sind, die Kontaktqualität aber gerade deshalb als extrem relevant anzusehen ist.
Unzählige weitere Formen von Social Media könnten Erwähnung finden. Schnell droht man den Überblick zu verlieren.
Wer Social Media richtig nutzen will, benötigt 3 Dinge: Geld,
Zeit und einen Plan. Und Profis statt Praktikanten.
Das kann man steuern. Social Media kann aber zum
eigenen Zeitstaubsauger werden und auch süchtig machen.
Insgesamt betrachtet ist es wie bei allem: Die Chancen
erkennen und nutzen, die Risiken vermeiden. Aber die
Reichweiten-Möglichkeiten von Social Media zu ignorieren,
das ist töricht und das wird sich niemand leisten wollen.
Sind Sie privat bei Facebook, Twitter & Co.
unterwegs?
Private Selbstdarstellung ist reine Zeitverschwendung und
Zerstreuung. Aber ist dies das Fernsehen nicht auch?
Social Media kann sehr dienlich sein, beispielsweise beim
Aufbau eines bestimmten Images, welches konkrete
Marketingziele verfolgen muss.
Welche Social-Media-Kampagne gefällt
Ihnen besonders?
Die bereits mehrfach ausgezeichnete Kampagne von „KAUPERTS Straßenführer durch Berlin“ mit Facebook-Versprechen: Bei 5.000 Fans gibt es „Currywurst for free“ für alle!
Welche Aktion bzw. Reaktion eines Unternehmens
ist Ihrer Meinung nach total missglückt?
Es missglücken stets die Auftritte der Unternehmen, die
Facebook als einen weiteren Kanal zum Absetzen ihrer
Pressemitteilungen betrachten oder ihren verantwortlichen
Mitarbeitern nicht die entsprechenden Freiheiten einräumen, die jeweiligen Kampagnen schnell und unbürokratisch
zu führen: Beispiel KitKat, Trigema, u. v. m.
Welchen Stellenwert hat künftig Printwerbung?
Printwerbung in 20 Jahren? Ein Fan-Artikel! Weil auch die
Produkte, die dann noch gedruckt werden, nur noch
Fan-Artikel sein werden.
canstockphoto.com © iqoncept
Welchen neuen Herausforderungen
müssen Sie sich im Marketing stellen?
Als Agentur muss man heute flexibler und ganzheitlicher
denken. Wenngleich doch der Bauchladen unter Marketern
lange Zeit verpöhnt gewesen ist, muss man sich zukünftig
noch stärker an den Wünschen seiner Kunden orientieren
und sie mit entsprechend professionellen Antworten abholen. Das verlangt in erster Linie starke Investitionen in neue
Geschäftsfelder, neues Know-How und Personal.
Welche Entwicklungen oder auch Risiken sehen Sie?
Social Media ist großartig. Die digitale Öffentlichkeit bietet
keine Risiken, solange man deren Spielregeln kennt und
auch befolgt. Was man nicht verbreitet wissen möchte,
sollte man auch konsequenterweise für sich behalten.
11
Marketing
Wissen
12
Online-Handel:
schnellstens handeln
iStockphoto © Slobo Mitic
von Prof. Dr. Gerrit Heinemann
Im Zusammenhang mit neuen Technologien sind das
Timing des Markteinstiegs und die richtige Markteintrittsplanung die alles entscheidenden Kriterien.
Pioniere bezahlen ihren Pioniergeist häufig mit viel Lehrgeld und verausgaben sich nicht selten, bevor sie Geld
verdienen. Und wer zu spät kommt, den
bestrafen die erfolgreichen Vorreiter, denn dann sind häufig
schon die Marktanteile
aufgeteilt und Markteintrittsbarrieren
errichtet.
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
© Franck Boston – Fotolia.com
Einzelhandel:
Online Boom erwartet
Die gängigen Managementregeln des Markteintritts
müssten eigentlich auch für die
Internettechnologie gelten. Für
den Start in den Online-Handel
sind jedoch die üblichen Entscheidungskriterien außer Kraft
gesetzt. Man kann hier sogar
von einer historisch einmaligen
Chance sprechen, die derzeit
ein strategisches Fenster für den
Einzelhandel öffnet. Denn auf
der einen Seite wurde das Lehrgeld der Internet-Pioniere mit
dem Zusammenbruch des ersten
Internet-Hype bereits gezahlt:
Die erfolgreichen Online-Händler
von heute wurden praktisch
erst nach der Anfangsphase der
„New Economy“ als „Unternehmen der zweiten Stunde“ aus
der Taufe gehoben oder gerade
gegründet, als die Internet-Blase
in 2000 gerade platzte. Sie standen dadurch bei den Kapitalgebern und deren „Cash-Burn“Erfahrungen unter erheblich
stärkerer Kontrolle als die vielen
„verbannten Start-Ups der ersten
Stunde“ und haben aus den Fehlern der Internet-Pionierzeit gelernt. Auf der anderen Seite sind
die Pfründe des Online-Marktes
noch lange nicht verteilt und
für den Start mit dem InternetVerkauf ist jetzt ein günstiger
Zeitpunkt: So steht nach Expertenmeinung der ganz große
Boom im Online-Handel erst
noch bevor und Markteintrittsbarrieren gibt es eigentlich keine.
Während andere Branchen
wie etwa die Reiseveranstalter
bereits mehr als ein Drittel ihrer
Umsätze online erzielen, erreicht
der Online-Anteil im Einzelhandel gerade mal 5%. Selbst in der
eher als konservativ geltenden
Bankenwelt wird im Gegensatz
zum Einzelhandel eine ganz
andere Internet-Durchdringung
erreicht, denn mehr als 42%
aller Giro-Konten sind bereits online. Dieses ist auch bedenklich,
denn keine andere Branche ist so
sehr vom Internet betroffen wie
der Einzelhandel: Wird dieses
Jahr inklusive DSL ein Umsatzvolumen von fast 100 Mrd. Euro
im privaten E-Commerce erzielt,
wie sich auf Basis des MonitoringReport Deutschland Digital 2009
leicht hochrechnen lässt, dann
wären bereits annähernd 10%
des privaten Konsums ohne
Wohnungsausgaben – online.
Tendenz steigend mit zweistelligen Wachstumsraten. Damit
gehen die Privatausgaben zuneh-
mend an den ohnehin gebeutelten Einzelhändlern vorbei. Vor
allem, wenn diese weiterhin den
Online-Markteinstieg auf breiter
Front verweigern sollten.
Online lässt sich alles
verkaufen – sogar Schornsteine und Autoreifen
Und dabei sind die Aussichten
gerade für die Händler eigentlich
sehr gut: Alle Prognosen deuten
darauf hin, dass der InternetBoom auch in den kommenden
Jahren anhalten wird und vor
allem der angestammte Einzelhandel davon stark profitieren
könnte. Denn noch vor zehn
Jahren dachten alle, über das
Netz lassen sich vornehmlich klar
typisierbare Waren gut verkaufen, etwa Bücher oder Software.
13
14
Die Praxis hat mittlerweile etwas
ganz anderes gelehrt: Alles kann
man über das Internet vertreiben,
und je sperriger und beratungsintensiver die Produkte sind, umso erfolgreicher sind diese offensichtlich im Netz. Die Baumarktkette Hagebau vertreibt z. B.
in Mengen Schornsteine über
den Online Shop. Im letzten
Weihnachtsgeschäft sollen es
über 20.000 gewesen sein. Oder
Autoreifen: Rund 10 % des
Autoreifen-Nachrüstgeschäftes
in Deutschland gehen heute
über den Internet-Kanal.
Der Online-Reifenhändler
Delticom.com aus Hannover gilt
als internationales Erfolgsbeispiel
in seinem Segment mit über 300
Millionen Euro Umsatz im letzten
Jahr. Oder Fahrräder, eine sehr
beratungsintensive Warengattung, werden von immer mehr
Kunden via Internet gekauft.
Fahrrad.de zählt mittlerweile zu
den größten Fahrradhändlern
Deutschlands. Als beratungsintensiv gilt auch Bekleidung, mit
über 5 Milliarden Euro OnlineUmsatz mittlerweile die mit
Abstand erfolgreichste Warengruppe im Netz. Von diesem
Erfolg lassen sich erstaunlicherweise jedoch bisher nur wenige
Textil-Filialisten anstecken. Gleiches gilt auch für alle anderen
Handelsbranchen wie z. B. der
Lebensmitteleinzelhandel, der in
Deutschland nicht einmal 0,1%
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Laptop: canstockphoto.com © ifong | Schornstein: © Kolbis – Fotolia.com
Marketing
Wissen
Online-Anteil erreicht, während
Tesco international bereits über
5% seiner Umsätze über das
Internet erzielt.
Deutscher Online-Handel
oft zu langsam
Wie kann es sein, dass die Mehrzahl der deutschen Einzelhandels-Filialisten noch überhaupt
keinen Online Shop betreibt?
Und selbst wenn solche Shops
existieren, werden diese vorwiegend als „starrer” Online-Kanal
genutzt, um entweder alte Ware
zu verramschen oder magere
Rumpfsortimente anzubieten.
Viele der Angebote quälen
die Online-Kunden zudem mit
schweren Websites und damit
langen Ladezeiten, mangelnder
Bedienungsfreundlichkeit („Usability”) sowie fehlenden Funktionalitäten. Die langen Ladezeiten
sind auch deswegen kritisch,
weil Schnelligkeit im OnlineGeschäft das alles entscheidende
Kriterium ist. Wenn die Kunden
auf eine angeklickte Seite zu
lange warten müssen, suchen
sie sich ein neues Ziel und sind
für den Anbieter mit der langen
Ladezeit verloren. Online-Handel
ist „die schnellste Handelsform“.
Das gilt auch für die Bearbeitungs- und Lieferzeiten. Damit
tut sich sicherlich der ein oder
andere stationäre Einzelhändler
schwer, der in seinen saisonalen
und routinisierten Abläufen
schnellstes Handeln vielleicht
nicht gewohnt ist.
Zu wenig Multi-ChannelAnbieter bisher
Nur wenige der Online Shops
der Filialisten erreichen ein akzeptables Niveau, das allerdings
bei weitem nicht an das der
internationalen Best Practices
heranreicht. Und auch die so
genannten Multi-ChannelAnbieter, die in der Kombination
von Offline- und Online-Kanälen
ihren Kunden Channel-HoppingMöglichkeiten bieten könnten
und denen das größte OnlinePotenzial beigemessen wird,
tun dieses hierzulande bisher
kaum. Echte, voll integrierte
„Channel-Hopping“ gewünscht
Multi-Channel-Systeme inklusive Stationärgeschäft, in denen
alle Kanäle gleichberechtigt
betrieben und Internet-Anteile
im hohen zweistelligen Bereich
erreicht werden, sind praktisch
nur im englischsprachigen Raum
anzureffen. Die besten Konzepte
der Multi Channel Player, zu
denen die britischen Handelsunternehmen Argos, Next und
Top-Shop zählen, zeigen einen
hohen Integrationsgrad ihrer
Absatzkanäle. Der empfundene
Kundennutzen zwischen den
Kanälen ist annähernd identisch
in Bezug auf Preispolitik, Kernsortimente und Service-Levels.
Zugleich werden die spezifischen
Vorteile der unterschiedlichen
Verkaufsformen herausgestellt,
wie z. B. im Online-Kanal die
modernen Instrumente des
Web 2.0 (Kundenforen, Communities, Verlinkung zu sozialen
Netzen etc.). Dabei wächst
der „bewegte“ Online-Kanal in
der Regel deutlich schneller als
die anderen Kanäle, in vielen
Fällen mehr als 50 % im Jahr.
Der typische Einwand deutscher
Händler – „Die Investitionen
sind nicht zu stemmen“ – kann
widerlegt werden. Die erfolgreichsten Online-Händler sind
„naked companies“, also extrem
schlanke Unternehmen, die keine eigene Infrastruktur aufbauen, sondern auf professionelle
Fulfilment-Provider zurückgrei-
Das wichtigste Argument für einen Online-Markteintritt liefert aber
die Kundenseite: Immer mehr Verbraucher informieren sich vor ihrem
Kauf im Internet über die gewünschten Produkte. Mehr als ein Viertel
aller stationären Käufer tun dies bereits und fordern zunehmend von
ihren Händlern eine „Channel-Hopping-Möglichkeit“. Vorsichtige
Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2015 voraussichtlich mehr
als 40 % aller stationären Einzelhandelskunden ihre Käufe im Netz
vorbereiten werden. Von dieser Wechselwirkung kann vor allem der
„krisengeschüttelte“ stationäre Einzelhandel profitieren. Denn die
Gewinner im E-Commerce werden insbesondere Multi-ChannelHändler sein, die in der Kombination von Filialgeschäft und OnlineHandel ihren Kunden das „Channel-Hopping“ ermöglichen und ihnen
dadurch einen echten Kundenmehrwert bieten können.
fen. Die können es in der Regel
besser und günstiger.
„Pre Digitals“ verdrängen
„Internet-Analphabeten“
Schon alleine aufgrund der
demographischen Entwicklung
sollten die Handelsunternehmen
schnellstens umdenken, um
nicht schon bald abgehängt
zu werden. So wachsen in den
kommenden Jahren die internetaffinen Zielgruppen der „Pre
Digitals” überproportional stark
nach. Diese Menschen können
sich zwar noch gut an eine Zeit
ohne Internet erinnern, nutzen
es aber zunehmend. Sie wachsen
immer stärker in die älteren Zielgruppen der „Internet-Analphabeten” hinein, die noch nie im
Internet waren. In die mittleren
Altersgruppen der „Pre Digitals”
wächst wiederum die große Flut
der „Digital Natives” herein, jene
Menschen, die schon mit dem
Web aufgewachsen sind. Mit
ihrem primär internetbasierten
Einkaufsverhalten dürfte diese
Gruppe in den nächsten Jahren
eine regelrechte „Revolution
der Informationsgewinnung”
auslösen. Es dauert schließlich
nur noch ein paar Jahre, dann
sind diese jungen Menschen
geschäftsfähig. Der erste OnlineHändler, Amazon, wird 2010
gerade einmal 15 Jahre alt. Die
derzeit noch deutlich jüngeren
„Digital Natives”, die mit diesem
Angebot aufgewachsen sind,
werden zunehmend diejenigen Händler abstrafen, die das
Online-Zeitalter unverständlicher
Weise bisher ignorieren.
Was also sollten die stationären Einzelhändler tun?
Schnellstens handeln!
Prof. Dr. Gerrit Heinemann
Leiter des eWeb-Research-Centers der Hochschule Niederrhein
sowie Mitglied des Aufsichtsrats der buch.de internetstores AG
[email protected]
15
Marketing
Wissen
16
canstockphoto.com © solarseven
Social Media
für Unternehmer
Wie man XING, Twitter, YouTube,
Facebook & Co. erfolgreich
im Business einsetzt
von Claudia Hilker
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Social Media sind in aller Munde. Den sozialen Netzwerken gehört
die Zukunft, sagen die Befürworter. Die Skeptiker hingegen befürchten Datenmissbrauch (insbesondere bei Facebook), Verlust von
Intimsphäre und Kriminalität. Verschaffen Sie sich in diesem Beitrag
einen Überblick über den Status quo über Social Media, wo sich bereits 30 Millionen Deutsche tummeln.
Aktivitäten in Social Media zu
starten ist verführerisch einfach.
Man richtet sich einen Account
ein und schon kann es losgehen.
Alternativ beauftragt man eine
Agentur mit der professionellen
Einrichtung. Wenn es schlecht
läuft, man etwa nach sechs
Monaten nur hundert Follower
bei Twitter, XING oder Facebook
hat, stellt man sich kritische
Fragen wie: „War das jetzt
alles?“ Und: „Was kann ich tun,
um damit Erfolg zu erzielen?“
Verdutzt stellen die Verantwortlichen dann fest: „Das klingt
zwar alles ganz einfach, ist aber
viel schwerer als gedacht!“. Viele
Unternehmer verzögern ihren
Einstieg in Social Media, weil sie
nur Risiken, hohen Aufwand,
aber keinen Nutzen darin sehen.
Oftmals fehlt das Know-How im
Unternehmen. Unwissen generiert Angst und Vorbehalte.
„Märkte sind Gespräche“
Die Machtverhältnisse am Markt
haben sich radikal verändert:
Während früher die Anbieter
von Online-Content den Markt
bestimmten, haben heute die
Kunden an Macht gewonnen,
insbesondere durch soziale
Netzwerke und User Generated Content. Viele führen diese
Entwicklung auf das CluetrainManifest (www.cluetrain.de)
zurück. Dieses Manifest hat
bereits 1999 anhand von 95
Thesen festgehalten, auf welche
Weise das Internet die Regeln
der Wirtschaft verändert. Es
beschreibt den wachsenden
Einfluss der neuen Technologien
auf die Kommunikation und
das Schwinden der Macht des
konventionellen Marketings. Das
Fazit lautet: „Märkte sind Gespräche.“ Inhalte verbreiten sich
im Internet wie ein Lauffeuer.
Indem das Internet jedem Menschen die Möglichkeit gibt, die
eigene Meinung für ein weltweites Publikum zu publizieren,
verschieben sich die Machtverhältnisse – weg von den großen
Massenmedien und von den
Unternehmen, die die öffentliche Meinung mit Geld und
Werbung beeinflussen können,
hin zu jedem einzelnen. Der
Appell lautet: „Kommunizieren
Sie natürlich, offen, ehrlich und
direkt“. Ob Erklärung, Beschwerde, Spaß oder Ernst, die Stimme
des Menschen soll echt sein
und nicht manipulativ verfälscht
werden.
Einige Experten meinen, die
Unternehmen hätten ihre Macht
verloren. Denn die Kunden
haben sich längst die Macht
genommen, Web-Inhalte selbst
zu gestalten. Rund jeder fünfte
Deutsche betreibt eine aktive
Internetpräsenz. 7% haben
eine eigene Homepage, 10 %
nutzen Online-Communities wie
StudiVZ oder XING, 2% haben
einen Weblog. Wir lesen nicht
mehr nur das, was Unternehmen
oder Medien schreiben, sondern
informieren uns gegenseitig im
Blog. Die meisten von uns haben
also den Mitmach-Wandel längst
vollzogen: den Wandel vom
Leser zum Produzenten.
Wie die neuen Kunden
ticken: Digital Natives
versus Digital Immigrants
Der amerikanische Professor
Marc Prensky prägte 2001
den Begriff Digital Natives als
Bezeichnung für jene Menschen,
die mit den neuen Möglichkeiten
des Internets aufgewachsen sind.
Sie haben den Umgang mit dem
Internet quasi mit der Muttermilch aufgesogen.
17
Marketing
Wissen
18
Das Internet ist für sie ein Raum,
den sie durch Inhalte, soziale
Netze und stetige Teilnahme aufbauen, erobern und erhalten. Die
junge Generation (ab Geburtsjahr 1980) hat nie ohne Internet
gelebt. Für die Digital Natives
sind die Übergänge zwischen Internet und Realität fließend. Das
Internet ist nicht länger ein Kanal,
sondern ein eigener virtueller
Lebensraum. Dabei verlieren die
klassischen Medien an Stellenwert und die sozialen Medien
gewinnen an Nutzungszeit.
Praxis-Beispiel Facebook:
Grohe Social-Media-Aktion
© Grohe AG
Die Duschbotschafter-Kampagne von Grohe zeigt, wie
ein Armaturenhersteller zum
Facebook-Liebling wird. Grohe
hat ein innovatives Produkt mit
einer Social-Media-Kampagne
vermarktet. Die neuartige
Handbrause lässt Duschwasser großflächig und sanft über
den Körper rieseln. Das Modell
© Claudia Hilker, Hilker Consulting (alle Rechte vorbehalten)
Social Media für Unternehmer bietet umfassende Einsatzmöglichkeiten
„Rainshower“ verspricht ein
Duscherlebnis „wie ein warmer
Sommerregen“. Passend zur jüngeren Zielgruppe ist die Farbgestaltung bunt: apfelgrün, lila, rot,
gelb, pink. Die Zielgruppe mit
den Merkmalen: jung, digitale
Trendsetter und Meinungsbilder
findet sich bei Facebook. Grohe
entwickelte einen Ansatz, der
darauf zielt, Netzwerkeffekte zu
nutzen und Mundpropaganda in
Gang zu setzen.
Auf der eigenen Facebook-Seite
(www.facebook.com/GROHE.
Duschen) und mit FacebookKleinanzeigen startete das Unternehmen die Aktion „Duschbotschafter gesucht“. Grohe suchte
Nutzer, die die Regenschauer-
Dusche testen wollten und sich
bereiterklärten, darüber mit Text
oder Fotos auf ihrem FacebookAccount zu berichten. Denn
Social-Media-Kampagnen sind
immer dann erfolgreich, wenn
sie durch die Nutzer selbst weiter
getragen werden.
Der Erfolg der Aktion: Mehr als
6.500 Facebook-Nutzer folgten
dem Aktionsaufruf, um die neue
Brause zu testen. Rund 2.000
Nutzer wurden ausgelost und
erhielten den Brausekopf kostenlos per Post. Die Facebook-Seite
von Grohe verzeichnete einen
rasanten Anstieg der Zugriffszahlen. Und fast jeden Tag finden sich neue Einträge, in denen
die Duschbotschafter von ihren
Dusch-Erlebnissen berichten.
Die Duschbotschafter-Aktion
von Grohe zeigt, dass Unternehmen, die bislang vor allem auf
Fachhandelsstrategien setzten,
über Facebook sogar einen direkten Draht zu den Endkunden
erreichen können. Das war sehr
wichtig für Grohe, denn über
den Dialog mit den Endkunden
haben sie wertvolle Erkenntnisse
über die Akzeptanz ihrer Produkte erhalten.
Drei weitere PraxisBeispiele für erfolgreiche
Kampagnen auf Facebook:
1. Germanwings:
Der Billigflieger Germanwings
verteilt an seine Fans auf Facebook Gutscheine im Wert von
10 Euro. Außerdem versorgt die
Fluglinie ihre Fans immer wieder
über aktuelle und exklusive Neuigkeiten (http://www.facebook.
com/germanwings).
2. TuiFly:
TuiFly, der deutsche Reiseanbieter, hat eine FacebookApplikation Skyfriends installiert.
Skyfriends erkennt aus dem
Profil automatisch den Heimatort
Sieben Praxis-Tipps, wie Sie Verkaufsangebote
für Facebook entwickeln
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Informieren Sie Ihre Fans immer als erste mit wichtigen Informationen.
Geben Sie Ihren Fans, Followern und Community-Mitgliedern
besondere Vergünstigungen.
Entwickeln Sie exklusive Produkte, die nur Ihre Fans im Fan-Shop
einkaufen können.
Sorgen Sie für Empfehlungen und setzen Sie Belohnungen ein.
Führen Sie regelmäßig neue virale Aktionen mit Story Telling durch.
Hören Sie auf das Feedback und nehmen Sie Verbesserungsvorschläge auf.
Gestalten Sie Social Media Content mit multimedialen Inhalten
wie Film und Audio.
und schlägt vor, einen Freund zu
besuchen. Gleichzeitig wird auch
eine passende Flugverbindung
angezeigt. Auch gemeinsame
Urlaube mit seinen Freunden
kann man über diese Applikation
planen.
3. AIDA:
AIDA (13.500 Fans) nutzt
Social Media sehr effizient. Die
Fanpages der Kreuzfahrer-Gäste
teilen Videos und Podcasts mit
anderen Nutzern. So gibt es viele
Eindrücke, die die Site beleben
und Lust auf Urlaub machen:
www.facebook.com/pages/AIDA
gesagt wird. Die Unternehmen
haben also längst die Macht aus
der Hand gegeben. Kunden gestalten die Markenführung aktiv
mit. Facebook eignet sich für
viele Marketing-Lösungen, weil
es schnell, einfach und kostengünstig eingesetzt werden kann.
Trotzdem ist eine Fanpage kein
Allheilmittel. Vielmehr kommt es
auf die Idee der viralen Aktion
an, die geschickte Verzahnung
der Maßnahmen und die sorgfältige Begleitung.
Ihre Marke ist im Social Web die
Summe all dessen, was über sie
Über das Buch: „Social Media für Unternehmer“
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Buch der MarketingExpertin Claudia Hilker: „Social Media für Unternehmer: Wie man
XING, Twitter, YouTube und Co. erfolgreich im Business einsetzt“.
Es verrät, worauf es wirklich ankommt, welches Netzwerk für
welches Ziel und für welche Zielkunden geeignet ist. Claudia Hilker leitet die Düsseldorfer PR-Agentur Hilker Consulting und berät
Kunden in der strategischen Marketing-Kommunikation. Die
Marketing-Expertin entwickelt Konzepte, Content und Relations
für Public Relations und Social Media. Claudia Hilker hält Workshops, Seminare und Vorträge.
Claudia Hilker
[email protected]
19
Marketing
Wissen
20
Unternehmen in der
Transparenzfalle
Die Bedeutung von Online Reputation Management
von Klaus Eck
Wir leben im Zeitalter der Transparenz. Unternehmen, Marken, aber
auch Einzelpersonen stehen unter Beobachtung der Öffentlichkeit.
Das macht vielen Unternehmen Angst, muss es aber nicht, wenn man sich
auf die neuen Spielregeln einlässt und lernt, sie bravourös zu meistern.
Von kleinen und mittleren
Unternehmen bis hin zum
Weltkonzern: Online-Präsenz
ist inzwischen Plicht für eine
erfolgreiche Unternehmenskommunikation. Doch nur wenige
deutsche Unternehmen trauen
sich das Abenteuer Social Media
zu, weil sie Angst um ihre Marke
und ihre Reputation haben.
Doch noch schneller als Unternehmensinformationen über
Produkte, Marken und AngeboUSP – Menschen im Marketing 2 | 2010
te verbreiten sich in Facebook,
Twitter und in Blogs auch Kritik,
Gerüchte und sensible Daten.
Mit bösen Folgen: Der Ruf des
Unternehmens ist nachhaltig
geschädigt. Mit einem Male
finden sich die Unternehmen
in der Transparenzfalle wieder
und wissen nicht, wie sie darauf
richtig reagieren.
Ein aktuelles Beispiel für fehlende Kundenkommunikation
ist die Deutsche Bahn. Diese
möchte aktuell über Facebook
ein spezielles Angebot – das
Chefticket – verkaufen. Es
wurde eine entsprechende
Facebook-Seite eingerichtet,
ein Video produziert und sogar
ein Spiel integriert. In einem
bestimmten Zeitrahmen kann
jeder, der den Gefällt-mir-Button
gedrückt hat, ein einfaches
Zugticket für 25 Euro erwerben.
Trotz oder gerade wegen der
Neue Spielregeln für
Unternehmen
blieb als Unternehmen weitgehend im Hintergrund. Dies hat
sich grundlegend geändert.
Heute müssen Unternehmen
aktiver und transparenter kommunizieren, um ihr Zielpublikum
zu erreichen. Die Zielgruppen der
Unternehmen konsumieren heute weniger traditionelle Medien
und bewegen sich stattdessen
im Internet. Dort pflegen sie ihre
persönlichen Netzwerke und
setzen sich en passant auch mit
Marken auseinander. Allerdings
nicht ganz so, wie es vielen Unternehmen lieb wäre: Die Macht
herkömmlicher Werbeplatzanbieter schwindet, stattdessen
wächst die Bedeutung zahlreicher Kommunikationsalternativen wie Blogs, Twitter, Facebook,
Xing und YouTube.
Was ändert sich im Zeitalter der
Transparenz und Social Media für
Unternehmen? Für sie reichten in
der Vergangenheit Massenkanäle
für die Marken- und Unternehmenskommunikation nach dem
Push-Prinzip aus. Wer TV-Spots
oder Anzeigen in Tageszeitungen oder auf Online-Portalen
schaltete, konnte darüber die
Aufmerksamkeit steuern – und
Die Folge: Unternehmen müssen
sich mit Social Media auseinandersetzen und auf diesen
Plattformen eine neue Art des
Dialogs erlernen. Und genau dies
fordern sie auch von ihren Mitarbeitern. Von jedem Einzelnen
wird erwartet, dass er sich im
beruflichen Alltag mit anderen
vernetzt, Beziehungen für sein
iStockphoto © pagadesign
schnell wachsenden Community, die bereits nach einem Tag
die 5.000er-Mitgliedergrenze
überschritten hatte, mehren
sich die negativen Kommentare
und harsche Kritik auf der Seite.
Insbesondere auch viele Stuttgart
21-Gegner nutzen den neuen
Vertriebskanal der Deutschen
Bahn, um gegen das Großprojekt
Stimmung zu machen. Kritisiert
wird nun vor allem, dass auf
Kommentare nur vereinzelt von
Seiten der Bahn reagiert wird;
ein Dialog quasi nicht stattfindet.
Die Bahn zeigt sich vom Ansturm
überfordert, Richtlinien für die
Betreuung wurden im Vorfeld
offenbar nicht aufgestellt.
Unternehmen knüpft, sein Fachwissen ausbaut und dieses mit
seinen Kontakten teilt.
Vom Schweigen im Walde …
Das „virtuelle Schaufenster“ –
die Unternehmenswebseite – hat
aufgrund seines Aufbaus und
der meist werblichen Inhalte an
Attraktivität verloren. Oftmals
liegt das an fehlenden aktuellen
Inhalten, anonymen Mitarbeitern, unzureichenden Dialogmöglichkeiten und einer wenig
kundenorientierten Vorstellung
des Unternehmens. Je anonymer
eine Webseite wirkt und einer
Werbebroschüre ähnelt, desto
weniger glaubwürdig ist sie in
der Regel. Das schlägt sich insgesamt in der Online Reputation
nieder. Wenn dann noch in einer
kritischen Situation jeder in den
Onlinemedien kritische Nachrichten zu einem heiß diskutierten
Thema findet, es aber auf der
Corporate Webseite keinerlei
Erläuterung oder Stellungnahme
gibt, verlieren viele Kunden das
letzte Quäntchen Vertrauen.
Eine fehlende Dialogbereitschaft
kann man jedoch (noch) vielen
Unternehmen vorwerfen. In
den seltensten Fällen wird auf
aktuelle Entwicklungen und
Geschehnisse überhaupt zeitnah
und aktuell reagiert. So reagierte
beispielsweise T-Mobile auf den
größten Netzausfall der Firmengeschichte im April 2009 mit
Schweigen im Walde. Wer davon
ausgeht, dass nicht nur T-Mobile,
sondern auch dessen Wettbewerber vom schlechten Krisenmanagement dazugelernt haben,
der wurde mit Lügen gestraft.
So konnte man auch beim
Netzausfall von Vodafone im
21
Marketing
Wissen
22
September 2010 nur gähnende Leere auf der Webseite, im
Pressebereich und sogar auf
dem längst etablieren Corporate
Blog finden.
Kunden vertrauen auf
persönliche (Online-)
Empfehlungen
Viele Kunden vertrauen den
Informationen eines Unternehmens nicht besonders, sondern
verlassen sich eher auf journalistische Quellen oder auf die
Meinungen in ihrer Peergroup.
Es gibt für Unternehmen inzwischen zahlreiche Möglichkeiten,
in den sozialen Netzwerken, auf
Blogs und Videoplattformen mit
Kunden ins Gespräch zu kommen. An diesen Stellen können
Unternehmen die Online Reputation ihrer Marken mitgestalten
und eine persönliche Kundenkommunikation 2.0 aufbauen.
Wenn Sie auf Online Reputation
Management setzen und sich
auf die Interaktion mit Ihren
Kunden einlassen, können Sie
Ihre bisherigen Kunden halten
und neue gewinnen. Es entsteht
ein Grundvertrauen und Ihre
Kundenbeziehungen machen es
Ihnen leichter, Krisensituationen
zu meistern. Nur wenn Sie selbst
online publizieren und dazu
verschiedene Kommunikationskanäle nutzen, können Sie sich
effektiv vor den Folgen solcher
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Angriffe schützen. Ausgeliefert
sind Sie nur, wenn Sie überhaupt
nicht darauf eingehen oder –
noch schlimmer – die negativen
Treffer in den Suchmaschinen
sogar negieren. Dann sind Sie
den Meinungsmachern im Web
ausgeliefert. Für ein erfolgreiches Online Reputation Management benötigen Sie zuverlässige
Bündnispartner wie etwa zufriedene Kunden, die ihre Überzeugung von Ihrem Unternehmen
oder Ihren Marken in der SocialMedia-Welt kommunizieren. Ein
guter Leumund unterstützt Sie,
damit Ihre Stakeholder Ihrer Argumentation folgen können und
Ihnen weiterhin vertrauen.
Persönliche Ansprechpartner sorgen für Vertrauen
und Glaubwürdigkeit
Durch Social Media erhalten die
Bereiche Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Human Ressources,
Kundenservice und Vertrieb
neue technische Kommunikationsinstrumente an die Hand.
Sie können beispielsweise in
iStockphoto © marish
kürzester Zeit ein eigenes Corporate Blog kostenlos anlegen lassen,
sich selbst in einem der zahlreichen
Netzwerke darstellen und darüber
Kontakte zu potenziellen Kunden
aufbauen. Dabei sind große und
kleine Unternehmen in Social
Media gleichgestellt. Die Funktionalitäten in den Social Networks
und auf Social-Media-Plattformen
wie YouTube und Flickr sind in der
Regel überschaubar, und Geld ist
nicht ausschlaggebend für den
Erfolg in Social Media. Es kommt
vielmehr auf kreative Ideen und
auf das Community Management
an. Wer gezielt den Dialog verbessert, kann seine Kundenbasis
effektiv pflegen und ausbauen.
Je stärker Sie dabei auf persönliche Beziehungen Ihrer Mitarbeiter
online setzen, desto positiver wirkt
sich das auf die Glaubwürdigkeit
Ihrer Organisation aus. Gestalten
Sie den Kundenkontakt weniger
abstrakt, sondern persönlich.
Gelungene Beispiele für die
Kundenkommunikation 2.0 gibt
es dato nur vereinzelt. So ist die
Deutsche Telekom bereits seit
einiger Zeit mit einem Team auf
Twitter unterwegs, um unter dem
Account „@Telekom_hilft“ auf
Kundenanfragen zu reagieren.
Erst kürzlich hat sie ihr SocialMedia-Engagement nun auch
auf Facebook ausgeweitet, um
dort ebenfalls auf Probleme,
Feedback und Kritik einzugehen.
Oder auch die Deutsche Lufthansa, die insbesondere auf aktuelle
Entwicklungen, wie zum Beispiel
die Aschewolke, sehr zeitnah und
kompetent reagiert.
Klaus Eck
Klaus Eck ist Gründer und Inhaber von Eck Kommunikation.
Seit mehr als zehn Jahren berät
er Unternehmen, vom KMU bis
hin zum Dax 30-Konzern in den
Themen Online-Kommunikation,
Online Reputation Management
und Social-Media-Strategie. Im
August 2010 erschien sein neues
Buch über Online Reputation
Management für Unternehmen:
„Transparent und glaubwürdig“.
Strategie statt
Aktionismus
Sie werden feststellen, dass
klassische Gatekeeper nicht
mehr ganz so wichtig für
Ihre Kommunikation sind.
Den Journalisten, der das
Gespräch suchte und Ihre
Meinung berücksichtigte,
werden Sie in der Zukunft
mitunter vermissen lernen,
weil die alten Spielregeln in
der Kommunikation noch
so überschaubar waren.
Heute kann jeder noch so
kleine Fehler per Suchmaschinen aufgespürt werden,
der dann an Ihrer Online
Reputation kratzt, wenn
Influencer in einem neuen,
passenden Kontext wieder
damit Aufmerksamkeit
erregen. Unterschätzen Sie
dabei die mediale Reichweite
der Twitterer, Blogger und
Networker nicht.
Die Experimentierphase neigt
sich langsam dem Ende zu.
Heute stellt sich nicht mehr
die Frage, ob Unternehmen
in Social Media präsent sein
sollten, sondern vielmehr wie
dieses Engagement aussehen
sollte, um erfolgreich zu sein.
Dabei gilt es, zum einen die
Weichen intern zu stellen
und Strukturen, Prozesse und
Verantwortlichkeiten zu definieren. Andererseits sollte
eine Social-Media-Strategie
entwickelt werden, um sich
langfristig eine positive Online Reputation aufzubauen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg
dabei!
[email protected]
23
Technik & IT
24
Die richtigen
Stellschrauben drehen
Online Marketing hat viele Spielarten –
Die Bitkom Akademie bietet dazu
interessante Seminare an
Roadshows
2010/2011
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
iStockphoto © RTimages
von Iris Köpke
SEO, SEM, Affiliate Marketing, Profiling, Retargeting oder Viral Marketing – die Entwicklung des Web 2.0 hat zig neue Marketing-Begriffe geschaffen. Doch was steckt dahinter?
Die Bitkom Akademie bietet zahlreiche Seminare zu den neuen Marketing-Formen an und
führt im November erstmals eine Roadshow zu Online- und Mobile Marketing durch.
Online- und Mobile Marketing
hat großes Potenzial. Prognosen gehen davon aus, dass der
deutsche Online-Werbemarkt im
Jahr 2010 um 19 % auf über fünf
Milliarden Euro (5,1 Mrd. Euro)
wachsen wird. Treiber dafür sind
Video Ads und Premium-Werbeformate.
Die Bewegtbild-Werbung im Internet ist im ersten Halbjahr 2010
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 95% angestiegen. Die
Ausgaben für Suchwortmarketing werden voraussichtlich
um 15% wachsen, der Bereich
Affiliate Marketing soll um 10 %
ansteigen. Zeit, sich mit dem
neuen Phänomen auf professionellem Niveau auseinanderzusetzen.
Wer im Internet nicht
präsent ist, existiert nicht
Wer dort nicht präsent ist, existiert nicht. Doch wie stellt man
sicher, dass das Angebot im
unendlichen Internet-Universum
gefunden wird? Hier hilft ein Paradoxon zur klassischen OfflineWelt: Je spezifischer das Produkt,
desto leichter ist es auffindbar.
Das ist eine große Chance für den
Kampf der Davids gegen die Goliaths: Drehen kleine Shopbetreiber
an den richtigen Stellschrauben,
können sie trotz möglicher großer
und etablierter Wettbewerber auf
sich aufmerksam machen. Hieß
das Motto früher: „Die Schnellen
fressen die Langsamen“, lautet
die Marschroute heute: „Die In-
telligenten fressen die Dummen“.
Wer erfolgreiches Online Marketing betreiben will, muss sich
zunächst einmal mit den Basics
des Online-Auftritts befassen.
Hier spielen Faktoren wie
• Design
• Usability
• Produktverfügbarkeit
• Auswahl
• Qualität
• Preis
• Zahlungsart
• Kaufprozess und
• Vertrauen
eine wichtige Rolle. Wer hier
fleißig seine Hausaufgaben
macht und kreativ auftritt, kann
auch mit den großen Playern
am Markt konkurrieren. Rund
70 % aller Informationssuchen
beginnen heute im Internet.
Gelungene Internetauftritte müssen schnelle Antworten auf alle
Anliegen bieten. Und nur wenn
diese Grundlagen professionell
umgesetzt sind, kann ein Anbieter sich mit der Kür des Online
Marketings beschäftigen.
Der große Unterschied zwischen
Offline- und Online Marketing
besteht darin, dass der Kontakt
zum Kunden digital ultimativer
und direkter funktioniert. Online
Marketing dient überwiegend
dazu, eine sofortige Aktivität
des Kunden zu erreichen, ihn
also zum schnellen Kauf oder
zur Übermittlung seiner Daten
zu bewegen. Vorteile sind eine
genauere Zielgruppenansprache,
die klare Nachvollziehbarkeit aller
Aktivitäten und somit eine exakte Erfolgskontrolle, Flexibilität
und Dynamik und höhere Reichweite zu geringeren Kosten.
Social Media im Unternehmens-Marketing –
Guidelines helfen
Eine interessante neue Spielart
ist das Unternehmens-Marketing
in sozialen Netzwerken, wie
Twitter, Facebook oder Blogs.
Bei Social Media steht ebenfalls
der unmittelbare Dialog mit den
Zielgruppen im Zentrum, allerdings geht es hier in erster Linie
um Austausch und Feedback
und weniger um eine Absatzsteigerung. Unternehmen, die
sich dazu entschließen, an der
Kommunikation im Web 2.0
aktiv teilzunehmen, sollten
festlegen, wer im Unternehmen
mit welchen grundsätzlichen
Botschaften in welchen sozialen
Medien kommuniziert.
Viele Mitarbeiter nutzen bereits
privat soziale Medien. In der
Außenkommunikation werden sie
aber schnell auch als Mitarbeiter
ihres Unternehmens wahrgenommen. Das birgt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Hier
können Social-Media-Leitlinien
helfen, sowohl Unternehmen als
auch Mitarbeiter zu schützen.
Sie helfen, eine erfolgreiche
Kommunikation sicherzustellen,
25
Technik & IT
26
sie definieren den Rahmen der
privaten und der beruflichen
Kommunikation in sozialen Medien und sie dienen Mitarbeitern
als Orientierung und als Hilfe.
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
(BITKOM) hat jetzt Tipps für
Unternehmen zur Erstellung von
Social Media Guidelines vorgelegt, die im Arbeitskreis „Social
Media“ erarbeitet wurden. Die
Guideline steht kostenlos auf
der Website des Verbandes zum
Herunterladen bereit
(www.bitkom.org).
sich das E-Mail Marketing – hier
ist allerdings die Zustimmung
des Empfängers für den Erfolg
der Maßnahme Voraussetzung.
Fortgeschrittene nutzen Profiling,
also das Verbinden von Personen
mit gleichen Interessensmerkmalen zur gezielten Kundenansprache, und Retargeting, also
die Ansprache von früheren Besuchern einer Website. Wer über
hohe Budgets verfügt und großen Wert auf eine starke Marke
und Bekanntheit legt, investiert
zusätzlich in Media-Buchungen.
Bei Social Media Marketing
(Werbung in sozialen Netzwerken) und Viral Marketing, wo
man mit ungewöhnlichen Nachrichten auf eine Marke oder ein
Produkt aufmerksam macht, ist
der Aufwand im Verhältnis zum
Nutzen oft sehr hoch.
Akribisches Monitoring zeigt
den Erfolg eines Kanals auf
und gehört deshalb in jedes
Online-Marketing-Konzept.
Je detaillierter man das Monitoring betreibt, desto leichter
lassen sich kanalübergreifende
Auswirkungen feststellen, die
Für wen sich welche OnlineMarketing-Aktivitäten lohnen,
kann nicht verallgemeinert
werden. Das ist in erster Linie
abhängig von Zielen, Zielgruppen
und Budget. Zu den modernen
Grundlagen gehört aber ganz
sicher die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Weitere Basics
sind Affiliate Marketing, bei dem
Partner das eigene Angebot bewerben und mit einer Provision
vergütet werden sowie Suchmaschinen-Marketing (SEM), über
das die Nutzer von Suchmaschinen erreicht und auf die eigene
Webpräsenz geführt werden
sollen. Großer Beliebtheit erfreut
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
iStockphoto © DrAfter123
Basics und Kür des
Online Marketings
eventuell Marketingaktivitäten
rechtfertigen, die bislang als zu
teuer eingestuft wurden. Einer
der wichtigsten Parameter dabei
ist „Cost per Order“ (CPO) oder
„Cost per Action“ (CPA). Er definiert die Marketing- und SalesKosten bis zum Kaufabschluss
und darf den vorher definierten
Wert nicht überschreiten. Man
muss dabei sowohl den CPO
jedes einzelnen Kanals, als auch
den durchschnittlichen CPO aller
Kanäle im Auge behalten. Ein
weiterer wichtiger Parameter ist
der „Customer Lifetime Value“
(Kundenwert). Ein aktuell hoher
CPO kann über die komplette
„Customer Lifetime“ deutlich fallen, wenn der Kunde Folgekäufe
generiert. Interessant ist auch
die Ermittlung der „Customer
Journey“. Sie macht deutlich, in
welchem Zeitraum der Kunde
wie häufig Suchmaschinen
nutzt und wie viele Websites er
besucht, bevor er sich zum Kauf
entscheidet.
Zusammenspiel von
Online und Offline
Festzuhalten ist, dass das Zusammenspiel verschiedener Marketingkanäle zunimmt. Die User
nutzen nicht nur ein Angebot,
sondern bewegen sich selbstverständlich zwischen Suchmaschinen, Fernsehen und der mobilen
Internetnutzung hin und her.
Entsprechend investieren OfflineUnternehmen in Online-Werbung
und Online-Unternehmen in
klassische Medien. Ob Flugsuche,
Schuhversand oder Elektronikartikel – in den TV-Spots wird
immer auch auf die Internetseite
verwiesen. Nach der Ausstrahlung eines Fernseh-Spots sind
deutliche Anstiege von Klickraten
Die Bitkom Akademie bietet ein großes Programm professioneller
und fachspezifischer Fortbildungsveranstaltungen an. Als Tochterunternehmen des ITK-Branchenverbandes BITKOM e.V. offeriert sie
Know-How aus den Informations- und Kommunikationstechnologien,
hat aber auch anwenderbezogenes Spezialwissen im Angebot.
Speziell in der ITK-Branche sind Unternehmen mehr denn je darauf angewiesen,
Vertriebs- und Umsatzpotenziale optimal zu nutzen. Die im Fachbereich „Marktforschung, Marketing, Messen, Vertrieb, PR“ angebotenen Veranstaltungen bieten
praxisorientierte Strategien und Ressourcen schonende Lösungsansätze. Aktuelle
Seminarangebote zum Thema Online- und Mobile Marketing sind:
• Roadshow Online & Mobile Marketing in vier Städten in München
(22.11.10), Berlin (23.11.10), Hamburg (25.11.10) und Frankfurt/Main (30.11.10)
• Affiliate Marketing in Berlin (12.04.11)
• Online Marketing – Schritt für Schritt in Berlin (23.02.11)
• Twitter, Facebook & Co. im Unternehmenseinsatz in Frankfurt (12.04.11)
• Kommunikatives Change Management für das Social Web
in Frankfurt (24.05.11)
• Werthaltige PR im Social Web in Frankfurt (25.05.11)
Das komplette Seminarangebot finden Sie hier:
www.bitkom-akademie.de | E-Mail: [email protected]
der jeweiligen Webseiten zu verzeichnen. Das gilt übrigens nicht
nur für Werbung, sondern auch
für nicht-kommerzielle Informationen, wie z. B. Reportagen.
Anbieter, die darauf eingestellt
sind, können ihren Kunden einen
attraktiven Mehrwert bieten.
Weiterbildung für
Online Marketiers
Doch so wichtig der Kanal Internet für Vertrieb und Marketing
geworden ist, so gering sind
bislang die Ausbildungsmöglichkeiten. Nach wie vor wird der
Großteil an Wissen durch „Learning by doing“ gewonnen und
nach dem Prinzip „Stille Post“
weitergegeben. Die Bitkom Akademie hat den Bedarf erkannt
und bietet einige Seminare zu
Online Marketing und Social
Media in Unternehmen an.
Iris Köpke
Iris Köpke ist Inhaberin der
Agentur KÖPKE PR. Unter
anderem schreibt sie für
„Newsline“, das Magazin der
Bitkom Akademie.
[email protected]
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Marketing
Wissen
28
Quo vadis, Marketing?
Wie die Social Media das Marketing verändern und was
Marketingentscheider von der Zukunft erwarten dürfen.
von Henrik Hanske & Marc Rosenfeld
iStockphoto © Drew Hadley Photographs
Social Media führt zu
einem Kontrollverlust des
Marketing
Social Media sind der Hype in der
Marketingwelt. Sie beschreiben
eine Vielfalt digitaler Medien und
Technologien, die es den Nutzern
(engl. User) ermöglichen, sich
untereinander auszutauschen,
mediale Inhalte (sog. User Generated Content) zu erstellen und zu
verbreiten. Durch diese Systematik,
nämlich die Interaktion mehreUSP – Menschen im Marketing 2 | 2010
rer User untereinander, genauer
der gegenseitige Austausch von
Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen sowie das Abgeben von
Kommentaren, Bewertungen und
Empfehlungen, verändert sich nicht
nur die gesellschaftliche Kommunikation, sondern auch die zentralen
Aufgaben und Herausforderungen
des Marketingmanagements.
Konnten Marketingverantwortliche bisher gelassen ihre Produkte
und Services auf die Markteinführung vorbereiten, ihre Kampagnen
und den Kundendialog im Detail
planen (Monolog = one to many),
ergreifen die User nun die Gelegenheit, sich über Marken und
deren Angebote auszutauschen
(Dialog = many to many). Wir
wissen, nichts ist so gut, wie die
Empfehlung eines guten Freundes
und nichts so unverwüstlich, wie
dessen Kritik, unabhängig von
deren Sachlichkeit.
Angesichts der Vielzahl von Kanälen auf denen Konsumenten, Interessenten und Meinungsführer
sich über die unterschiedlichsten
Themen austauschen, ist es kaum
möglich, deren Einstellungen
Social Communities wie XING, LinkedIn, Facebook, Wer-kennt-wen
oder die Angebote der VZ-Gruppe sind die populärsten Anwendungen
im Internet. Für die Pflege des eigenen Profil, das Mitteilen von Meinungen und Erlebnissen an Freunde oder auch Geschäftspartner oder
den Austausch über Produkte, Services und Marken mit vertrauten
Experten, bringen durchschnittliche User bis zu zwei Stunden pro Tag
auf. Communities sind Teil unseres realen Lebens.
und Bewertungen transparent
zu machen und für das Marketingmanagement aufzubereiten.
Kommunikation ist längst nicht
mehr unidirektional. Vorbei die
Zeiten, in denen Mediaplaner die
Kanäle einer Kampagne bestimmt haben und die Auftraggeber sicher sein konnten, dass
ein möglicher Dialog nur über die
unternehmensseitig angebotenen
Responsekanäle erfolgen würde.
Nicht nur die Kommunikationskanäle werden fremd bestimmt,
auch die Richtung des Informationsflusses kehrt sich um.
Social Media sind Dialoginstrumente – und müssen als
solche eingesetzt werden Unternehmen müssen sich darauf einstellen auf Kanälen in einen Dialog einzusteigen, die von
den jeweiligen Gesprächspartnern bevorzugt und (zum Teil)
vorgegeben werden. Geschieht
dies nicht, bleiben Erwartungen
unerfüllt und die Marke nimmt
Schaden.
In diesen Dialog dürfen nicht
zwangsläufig nur die Marketing–
bzw. PR Abteilungen eingebunden sein. Vielmehr muss
sichergestellt werden, dass kompetente, schnelle und zufrieden
stellende Reaktionen erfolgen.
Diese können jedoch oftmals nur
von Experten aus Fachabteilun-
gen erbracht werden. Als Beispiel
sei hier die Integration der Kunden
in den Entwicklungsprozess (z. B.
Dell Ideastorm) oder die aktive
Supportunterstützung (z. B.
Simyo) genannt. Das Marketing
wird zum Moderator, der Fachspezialist wird Gestalter.
Social Media sind eine
Managementaufgabe Um die Bereitschaft bzw. das
Verständnis für einen aktiven
Austausch in den Social Media in
Fachabteilungen zu entwickeln,
bedarf es eines eindeutigen
Managementprozesses. Unter
„Prozess“ darf hier allerdings
nicht ausschließlich ein zu definierender Workflow, sondern
eine auf Einsichten beruhende
Selbstverständlichkeit verstanden
werden. Auf den Punkt gebracht
geht es dabei um drei Aspekte,
für die das Management die
Rahmenbedingungen schaffen
muss:
1.Verstehen
2.Können
3.Dürfen
Dabei geht es um das Schaffen
eines grundsätzlichen Verständnisses der Social Media als eine
neue und nachhaltige Kommunikationsform. Auch wenn die
Plattformen irgendwann nicht
mehr Facebook, YouTube oder
Twitter etc. heißen mögen, die
Art der zwischenmenschlichen
Kommunikation hat sich dauerhaft und radikal verändert.
Verstehen bedeutet aus Managementperspektive, die richtigen
Ressourcen zur Verfügung zu
stellen. In diesem Fall muss unter
Ressource vor allem die Kompetenz und das Engagement der
Mitarbeiter verstanden werden.
Diese beeinflusst auch unmittelbar
den zweiten Aspekt, Social Media
auch zu können. Dies ist, gerade
angesichts der kurzen (Weiter-)
Entwicklungszyklen und immer
neuen Tools im Web 2.0, ein
absoluter Erfolgsfaktor. Die Zielgruppen sind in der Regel in der
aktiven Nutzung neuer Kanäle so
schnell, dass Unternehmen lediglich bleibt, hierauf zu reagieren.
Das Können beeinflusst in diesem
Fall die Zeit, die das Unternehmen
braucht, um zu reagieren – je
schneller, desto besser. Und idealerweise wird dann aus Reaktion
sogar Aktion.
Des Weiteren müssen klare
Spielregeln definiert werden.
Leitplanken (engl. Guidelines)
bestimmen den Spielraum, auf
welchem Mitarbeiter aller Abteilungen und Hierarchieebenen
sich in den Social Media bewegen
dürfen. Diese Guidelines müssen
im Unternehmen als verbindlich
anerkannt werden, also eine
Rechtssicherheit gewähren. Nur
wenn diese Spielregeln beiderseitig (many to many) festgelegt
und gelebt werden, werden sich
Mitarbeiter natürlich in den Social
Media verhalten und dabei verbindlich versuchen, im Unternehmensinteresse zu handeln. (Gehen
Sie davon aus, dass sie dies jetzt
sowieso tun, aber ohne Regeln.) 29
Zielgruppen
definieren
Marketing
Wissen
30
Evaluation und
Anpassung
Informationsbedarf
analysieren
Social-MediaMonitoring
Kommunikationshaltung bewerten
Exekution der SocialMedia-Aktivitäten
Social Media Marketing
erfordert einen systematischen Prozess
Oben genannte Punkte schreiben und lesen sich leicht. Aber
genau hier steckt die gravierendste Veränderung unserer
gewohnten Unternehmenswelt.
Wir haben angefangen, unseren
Kunden ernst zu nehmen, die
Kommunikation mit diesem auf
eine neue Stufe zu stellen. Sicher!
Also nichts Neues an der SocialMedia-Front? Oh doch!
Wir erleben zurzeit eine Veränderung in den oben genannten
Punkten Verstehen und Dürfen.
Um die künftigen Anforderungen nach außen zu meistern,
müssen Unternehmen intern die
Weichen dafür stellen.
1.
Social-Media-MarketingProjekte werden künftig nur
mit interdisziplinären Teams
realisierbar sein.
2. Die Mitglieder dieser Teams
werden nicht nur nach
technischer Kompetenz,
sondern nach Motivation an
der Aufgabe rekrutiert.
3. Teamleader bilden sich aus
der Sache heraus, nicht per
Vorgabe und die „Community“ weiß in Ihrer Gesamtheit immer mehr als einzelne
„Spezialisten“
4. Über den Stand des Projektes bzw. dessen Aufgabe
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Recherche relevanter
Plattformen
Vorbereitung der
internen Organisation
und Ziel besteht immer
völlige Transparenz im Unternehmen.
5. Kompetenzen ergeben sich
aus der Aufgabe und den
Fähigkeiten im Projekt und
werden im Team verteilt
6. Chancen gehen vor Risiken
7. Verhaltensregeln werden
nach obigen Punkten
entwickelt und gelten daher
selbstredend
8. Nach außen kommunizieren
kann/darf jeder nach den
entwickelten Verhaltensregel
Die hier aufgezeigten Punkte
verändern die Regeln interner
Kommunikation und stellen zum
Teil Machtgefüge in Frage. Aber,
spiegeln sie nicht nur die Realität
der Social Media wieder? Gelten
extern andere Regeln als intern?
Wir glauben nein. Der Begriff des
Markenbotschafters ist allgegenwärtig. Jeder will seinen Kunden
zum Botschafter machen, fordert
sein Mitmachen heraus. Dies
funktioniert aber nur, wenn die
größten Verfechter der Marke,
des Unternehmens, des Produktes oder der Dienstleistung im
eigenen Haus zu finden sind. Der
Kunde spürt dies, on- und offline.
Social-Media-Aktivitäten
Marketing ist, das ist zum Glück
in den Social Media nicht anders,
eine prozessuale Handlung, die
sich darstellen, evaluieren und
optimieren lässt. Das Management einer Social-Media-Aktivität lässt sich wie oben abgebildet
darstellen.
Ist ROI das Ziel?
Für das aktive Marketing via
Social Media bieten sich verschiedene Tools an, die dabei
unterstützen den Content zu
bündeln und zu distribuieren,
den Erfolg in den Social Media
zu messen und für zukünftige
Maßnahmen zu bewerten bzw.
zu optimieren.
Die Nutzung der Social Media
beruht auf freiwilligem Zusammensein und der gemeinsamen
Nutzung des Wissens einzelner.
Schon aus dieser Definition heraus ist die zu starke Focussierung
auf rein kaufmännische Ergebnisse kritisch zu betrachten. Reine
Werbung, also ohne eigentlichen
individuellen Mehrwert wird
nicht beachtet. Der Vorteil der
Social Media liegt jedoch in der
selbstständigen Weiterverbreitung (viraler Effekt).
Die Kommunikationshaltung
der Gesellschaft hat sich durch
die Social Media nachhaltig
geändert. Das bedeutet auch,
| € (D) 17,95
Die Zukunft des Marketing
ist „social“
dass das Marketing, wie die
Meisten es gelernt und jahrelang
praktiziert haben, so nur noch
bedingt funktioniert. Effektives
Marketing bezieht die Interessenten mit ein, es macht sich deren
Beziehungen zu Anderen zu
Nutze. Marketing ist nicht mehr
One-to-Many, sondern One-toOne-to-One – es richtet sich an
Individuen und deren Netzwerke.
Obendrein ist eine neue Sensibilität für Kritik und Anregungen
erforderlich. Social Media sind
wie „Tag der offenen Tür“ an
365 Tagen im Jahr.
ISBN 978-3-589-23791-3
Mit zunehmender Durchsetzung der eigentlichen SocialMedia-Idee, der gemeinsamen
Konsumtion von Wissen, wird
sich Kreativität vor jede ROIBerechnung schieben. Die beste
Werbung wird als solche nur
unterschwellig wahrgenommen,
unverfänglich konsumiert und ist
daher schneller am Ziel.
71-5 | € (D) 17,95
Um via Twitter erfolgreich zu kommunizieren, muss zunächst eine
relevante Reichweite erzielt werden. Mittels Twitter Search lassen
sich Themen, per Listorious.com bspw. Multiplikatoren identifizieren. TIPP: Re-Tweets, also das weiterleiten von Informationen
anderer User ist gern gesehene Interaktion im Web 2.0 und wird mit
Re-Tweets der eigenen Nachrichten und dem Folgen des eigenen
Accounts belohnt. Für das Monitoring des Web 2.0 nach relevanten
Themen oder der eigenen Marke etc. kann u. a. Netvibes.com oder
SM2 von Alterian genutzt werden.
Erfolgsfaktor
Wissen
ISBN 978-3-589-237
Einige Social Media Tools:
k Solides Basiswissen, rasch
in der Praxis anwendbar
k Übungen und Lösungshinweise
k Viele Titel mit CD-ROM,
darauf Arbeitsblätter,
Checklisten, Vertiefungen
und Tools
Henrik Hanske Mark Rosenfeld
Mehr Infos unter
www.cornelsen.de/berufskompetenz
Cornelsen Verlag | 14328 Berlin
Henrik Hanske und Marc Rosenfeld ergänzen im Team ihre Kompetenzen rund um das Thema Social Media Marketing. Gemeinsam
sind Sie beratend für Kunden tätig, publizieren in eigenen Blogs
und Fachzeitschriften, agieren als Coach und Referent u. a. für die
Akademie der DGVM und sind Vertriebspartner verschiedener
Social Media Services.
www.marketing-direkt-online.de
www.marc-rosenfeld.de
31
Marketing
Wissen
32
Google Instant –
die revolutionierte
Suche im Web
Google Instant heißt die neue Art der Suche von Google. Eine vereinfachte und noch schnellere Suche soll die Google Nutzer in Rekordzeit
ans Ziel bringen. Nach dem Motto „Zeit ist Geld“ heißt bei
Google Instant das Zauberwort „Echtzeitsuche“.
von Johannes Giesche & Philipp Einecke
iStockphoto © kyoshino
Wie funktioniert Google Instant?
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Seit Anfang September ist Google Instant weltweit nutzbar.
Die Recherche mit der Instantsuche gestaltet sich komfortabel.
Bereits beim Eintippen der ersten Buchstaben beginnt Google mit der
Anzeige von Suchvorschlägen. In Echtzeit werden die Suchergebnisse
mit jedem neuen Buchstaben angepasst. Zusätzlich zeigt Google die
wahrscheinlichste Fortsetzung der Suche direkt im Suchfenster.
Für die Nutzer bedeutet die neue Google-Funktion eine schnellere und
intelligentere Suchmöglichkeit, jedoch ist das hektische Treiben auf
dem Bildschirm erstmal ungewohnt.
Zeit einsparen lautet die Devise
bei Google. Zentrale Merkmale
von Google Instant sind die
dynamischen Suchergebnisse,
die Anzeige der Prognosen und
die Möglichkeit des Scrollens
in den bereits vorgeschlagenen
Ergebnissen. Laut Aussagen von
Google spart der durchschnittliche Nutzer zwischen 2 und 5
Sekunden pro Suche.
Auch wenn Google Instant
bereits weltweit eingeführt
wurde, so ist die Instantsuche in
Deutschland derzeit nur den Nutzern vorbehalten, die sich über
ihren Google-Account angemeldet haben. Zeitnah wird diese
Barriere jedoch fallen und Google
Instant zur „Standard-Suche“.
Intention von Google:
Nächstenliebe oder
Geschäftsoptimierung?
Natürlich möchte Google seinen
Nutzern die Suche so einfach
und so schnell wie möglich gestalten. Vergessen darf man aber
nicht, dass Google nicht umsonst
eines der größten und vor allem
profitabelsten Unternehmen
weltweit ist. Da sei die Frage
erlaubt: Welchen konkreten Nutzen verspricht sich Google von
der neuen Art zu suchen?
Die neue Form der Suche bringt
für Google auf den ersten Blick
einen entscheidenden Vorteil:
Durch das sofortige Einblenden
der Suchergebnisse werden den
Nutzern ab der ersten Sekunde
auch die Adwords-Anzeigen
präsentiert. Dies lässt vermuten,
dass Google versucht die Nutzer
schnellstmöglich zu konkreten
Anzeigen zu bringen. So ist
für Google die Zeit kürzer bis
Geld verdient wird. Eine andere
Frage ist, ob die Ergebnisse in
diesem Moment für den Nutzer
überhaupt relevant sind. Google
versucht seinen gesamten
Anzeigen-Bereich innerhalb der
Suchmaske zu optimieren. Aus
dem Blickwinkel des Unternehmens ist das grundsätzlich
in Ordnung, ob die Rechnung
allerdings aufgehen wird, bleibt
abzuwarten.
Google Instant bietet eine
neue Form der Suche. Die neue
Echtzeitsuche stellt Unternehmen und Agenturen vor neuen
Herausforderungen im Online
Marketing. Für Nutzer bedeutet
Instant eine intelligente und
schnellere Suchfunktion.
Trend zur Longtail-Suche
Grundsätzlich, wie auch von
Google mehrfach bestätigt, geht
der Trend in Richtung Longtail.
Die Nutzer suchen heute viel spezifischer nach den gewünschten
Ergebnissen. Anstatt über einen
Begriff, wie z. B. „handy“, einen
passenden Anbieter zu suchen,
wird mit „handy touch schwarz“
gesucht. Dies hat zur Folge, dass
viele Nutzer Suchergebnisse
erhalten, bei denen die Werbeplätze um einiges preiswerter
gebucht werden können. Google
verdient weniger pro Klick. Es
wirkt, als würde man versuchen
die Nutzer mit der neuen „hektischen“ Suche abzulenken, um sie
so zu den Top Begriffen zu bringen. Ist das wirklich im Sinne der
Nutzer? Es war doch immer das
Schöne an Google, das einen die
Suchmaschine dahin gebracht
hat, wo man hin wollte.
Welche Auswirkungen Google
Instant tatsächlich haben wird,
wird die Zeit zeigen. Ungeplant
wird Google die Echtzeitsuche
sicherlich nicht auf den Markt
gebracht haben, denn mit
Instant wurde seit Jahren eine
der größten Änderungen an der
Suche durchgeführt.
Wird das Suchverhalten
durch Google Instant
beeinflusst?
Anfangs werden sich wahrscheinlich viele Nutzer vom hektischen
Hin und Her beeinflussen lassen
und von der eigentlichen Suche
abkommen bzw. früher in die
Suchergebnisse eintauchen. Letztlich wird es jedoch ähnlich wie bei
der Banner-Werbung sein: Nach
einer kurzen Eingewöhnungsphase werden unwichtige Aktivitäten
auf dem Bildschirm vom Auge
einfach nicht mehr wahrgenommen und das eigentliche Ziel
direkt angesteuert. Der Trend in
Richtung Longtail, der Suche mit
mehreren Suchbegriffen gleichzeitig, wird anhalten. Wenn ich
ein Handy mit Touch-Funktion
suche, dann suche ich nicht nur
mit „handy“ und quäle mich
anschließend durch einen Online
Shop, der doch nur gebrauchte
Telefonzellen von Nokia anbietet.
Ich möchte ein Gerät mit TouchFunktion, also sage ich das der
Suchmaschine direkt zu Beginn
meiner Suche.
Die Besucherströme werden
sich mit der Zeit immer weiter in
zahlreichen Nebensuchphrasen
33
Marketing
Wissen
34
Ze
Suche
Zebra
Zeit
Zelt
verlieren, die es abzudecken
gilt. Vor allem in den Bereichen
Suchmaschinenoptimierung und
Adwords-Anzeigenschaltung
muss dahingehend gegengesteuert werden. Unternehmen und
Marketing-Agenturen müssen in
Zukunft mit ihren Kampagnen
noch mehr ins Detail gehen, um
die potenziellen Kunden genau
dort abzuholen, wo sie voraussichtlich sein werden.
Umdenken bei AdwordsKampagnen
Viele Kampagnen, im Bereich der
Anzeigenschaltung auf Google,
sind sehr eng gestrickt. Es werden in der Regel nur wenige Begriffe gebucht und es wird kaum
in den Nebensuchphrasen getestet. Hier stellt Google Instant Unternehmen und Agenturen vor
eine neue Herausforderung. Es
gilt nun einen Spagat zwischen
Short-Head, Single-Keyword
und Longtail hinzulegen. Die
Kampagnen müssen berücksichtigen, dass die Begriffe aus
dem Short-Head-Bereich dem
Nutzer zu Beginn seiner Suche
sofort eingeblendet werden.
Die Nutzer, die sich eventuell
von ihrer ursprünglichen Suche
abbringen lassen, müssen bereits
an dieser Stelle abgeholt werden.
Weiterhin muss viel getestet
werden, um auch in den Nischen
präsent zu sein, welche über
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Zebra: iStockphoto © ManoAfrica
Zelt: SXC © Marcos Santos | Sanduhr: SXC © Satendra Mhatre
die zunehmende Longtail-Suche
immer attraktiver werden. Ein
entscheidender Faktor bei den
Anzeigen ist die Zählung der
Ad-Impressions. Google hat drei
Faktoren zur Zählung einer AdImpression festgelegt: Entweder wenn der Suchende einen
Suchvorgang mit einem Klick auf
den Suchbutton auslöst, wenn er
eine Adwords-Anzeige anwählt
oder wenn er länger als 3 Sekunden keine weiteren Angaben
mehr vornimmt.
Es heißt, dass sich die Zählung
durch die Umstellung auf Google
Instant ändern wird. Es besteht
jedoch die Gefahr, dass die ClickThrough-Rate einer Adwords-
Anzeige durch die häufigere
Darstellung sinken wird und so
der Qualitätsfaktor abnimmt.
Shot-Head, Single-Keywords und Longtail
Zum einen steigen Anfragen im
Longtail-Bereich (z. B. „handy
touch schwarz“) in der Bedeutung. Advertiser müssen
sie in Zukunft zielgerichteter
einbuchen bzw. den Keyword
Matching Typ anpassen. Zudem
erleben Short-Head Keywords
(z. B. „han“) einen starken Zuwachs. Sie haben die Möglichkeit
bereits ab dem Eintippen des
ersten Buchstabens den Benutzer
zu werben. Weiterhin empfiehlt
es sich Single-Keywords (z. B.
„Handy“) für Werbeanzeigen
einzubuchen.
Mehr Adwords-Anzeigen
bringen für Google höhere
Einnahmen und für den Werbenden höhere Kosten. Diesen
Punkt gilt es vor allem unter dem
Aspekt der durch Google Instant
verursachten höheren Anzahl
der Ad-Impressions zu beachten.
Dementsprechend empfiehlt es
sich zu überlegen, ob Unternehmen ihren Werbeetat besser
nutzen, indem sie mehr in den
Bereich Suchmaschinenoptimierung investieren.
Suchmaschinenoptimierung (SEO) wird wichtiger
Mit der Einführung von Google
Instant ließen Kritiker verlauten,
Google Instant sei ein SEO-Killer
und der Untergang einer gesamten Branche sei besiegelt. Das
Gegenteil ist der Fall!
SEO ist stets ein aktuelles und
wichtiges Thema. Eine stetige
Johannes Giesche Philipp Einecke
Johannes Giesche (li.) und Philipp Einecke (re.) sind die geschäftsführenden Gesellschafter der Marketing Constructor DE GmbH aus
Berlin-Charlottenburg. Gemeinsam mit ihrem Team betreuen sie
kleine und mittelständische Betriebe in Sachen Online Marketing und
Online Public Relations. Weitere Informationen auf
www.marketing-constructor.de
Verbesserung ist gewollt. Vor
allem die Suchmaschinen selbst
haben ein großes Interesse daran,
dass Webseiten entsprechend
aufbereitet sind, sodass diese
leicht indexiert und bewertet
werden können. Zudem ist derzeit nicht ersichtlich, dass Google
die bewährten Ranking-Kriterien
komplett aufgibt. Im Rahmen
der SEO gilt es in Zukunft, neben
der üblichen Herangehensweise, mehr Aufmerksamkeit dem
Longtail-Bereich zu widmen, um
sich auch unter den attraktiven
Nebensuchphrasen zu positionieren. Damit dieses Ziel erreicht
wird, müssen Unternehmen vor
allem ihre Webseiten thematisch
breiter aufstellen. Dabei sollten
unbedingt die Suchtrends von
Google, z. B. die vorgeschlagenen
Begriffe unterhalb des Suchfensters sowie die Vorschläge
aus dem Google Keyword-Tool,
berücksichtigt werden.
Um mehr Besucher auf die
eigene Webseite zu führen,
sind eine sinnvolle Planung der
inhaltlichen Positionierung und
eine suchmaschinenkonforme
Umsetzung erfolgsentscheidend.
Ohne SEO wird es nicht funktionieren, dauerhaft und vor allem
gezielt potenzielle Kunden über
Suchmaschinen anzusprechen.
SEO wird somit weiterhin wichtig
bleiben, sie wird nur um einiges
schwieriger werden.
Google Instant stellt eine neue
Form der Websuche dar. Für
Unternehmen und Agenturen
bedeutet dies, ihre Strategien
im Online Marketing zu überdenken und anzupassen. Wo ist
der Kunde und wie hole ich ihn
am besten ab? Unternehmen,
die sich stets im Rahmen ihrer
Online-Kampagne diese Frage
vor Augen halten und dahingehend ihre Maßnahmen optimieren, werden auch mit Google
Instant erfolgreich sein.
35
Marketing
Wissen
36
Social Media &
Online Marketing
Digital Natives, Web 2.0, Generation Upload, Blogger, Networkers,
Communities … fast unüberschaubar ist mittlerweile die Begriffsschwemme, mit der versucht wird, die vielfältigen Aktivitäten der Internetnutzer zu erfassen. Übergeordnet hat sich der Begriff „Social Media“
etabliert – auch wenn es bisher keine verbindliche Definition gibt.
Das Mitmachnetz
Durch den Wandel des Internets
zum „Mitmachnetz“ sind die
Möglichkeiten von „User Generated Content“ inzwischen fast
unübersehbar. Ob Fotos, Text,
Videos von zu Hause oder unterwegs – jederzeit und überall ist
der mediale Kontakt möglich –
werden Mitteilungen an Freunde
verschickt oder für die gesamte
Netzgemeinde veröffentlicht.
Die Kluft zwischen den Onlinern
– in Deutschland 49 Millionen
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Menschen – und den Nonlinern
wächst, nicht nur technologisch,
sondern vor allem auch kommunikativ.
Die Nutzung von Facebook & Co.
überschreitet inzwischen weltweit
die von E-Mail Diensten um ein
Vielfaches. Zu den intensivsten
Nutzern sozialer Netzwerke gehören Malaysier (9 Std./Woche),
Russen (8,1 Std./Woche) und
Türken (7 Std./Woche). (Quelle
TNS Infratest.2010/discoverdi-
gitallife.com). Deutlich geringer dagegen die Nutzung in
Deutschland. Hierzulande sind
die Onliner gerade mal 3,1
Stunden pro Woche in sozialen
Netzwerken unterwegs. Tendenz
allerdings deutlich steigend:
Fast 12 Millionen aktive Nutzer
vermeldet Facebook im Oktober
2010 für den deutschen Markt.*
Ob Soziales Netzwerk wie
Facebook, Micro-Blogging
Plattformen à la Twitter oder
der Social Bookmarking Dienst
* Quelle: facebookmarketing.de
von Yvonne Mevius
Social Media – Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) liefert in seinem
Social-Media-Kompass nun folgende Definition:
“Social Media sind eine Vielfalt digitaler Medien und Technologien, die es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten. Die Interaktion umfasst den
gegenseitigen Austausch von Informationen, Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen sowie das Mitwirken an
der Erstellung von Inhalten. Die Nutzer nehmen durch Kommentare, Bewertungen und Empfehlungen aktiv auf
die Inhalte Bezug und bauen auf diese Weise eine soziale Beziehung untereinander auf. Die Grenze zwischen
Produzent und Konsument verschwimmt. Diese Faktoren unterscheiden Social Media von den traditionellen
Massenmedien. Als Kommunikationsmittel setzt Social Media einzeln oder in Kombination auf Text, Bild, Audio
oder Video und kann plattformunabhängig stattfinden.”
Vgl. Social-Media-Kompass 2009 – BVDW, S. 5
Mister Wong, nicht nur die
unter-18-jährigen sind hier aktiv,
sondern auch die 30- bis 40-jährigen beginnen und beschließen
ihren Tag in Social Networks.
Die (nach Facebook) in Deutschland zweitgrößte Online Community ist wer-kennt-wen.de,
bei der man sich mit Freunden
und Bekannten vernetzen kann.
Hier weist die IVW 156 Millionen Besuche für den September
2010 aus. Und gerade bei werkennt-wen.de zeigt sich, dass
das Mitmachnetz in der Mitte
der Gesellschaft angekommen
und nicht mehr länger nur eine
Spielwiese für akademische
Trendsetter ist.
Andere Plattformen wie stayfriends.de, wo sich alte Schulfreunde und Kollegen suchen
und wieder finden, erfreuen sich
ebenso einer stetig steigenden
Beliebtheit. Und auch sehr spezielle Plattformen wie beispielsweise grosseleute.de zeugen mit
21 Millionen Besuchen im
September vom Boom der
sozialen Online-Netzwerke.
Und „see you at xing.de“ ist
inzwischen für Jobvagabunden
und Karriereplaner mehr als
nur ein netter Spruch. 590.000
Inhaber von Premium-Accounts
sind bereit, monatlich 5,95 Euro
für ihre Teilhabe am Netzwerk zu
zahlen. Dafür können Kontakte
gepflegt, neue Kontakte aufgebaut, Geschäftliches und
Privates gesucht und überraschend oft auch gefunden
werden.
Was treibt den Social
Media User?
Der Kontakt mit Freunden
ist der größte Antrieb für
die Aktivitäten. Wobei die
„digitalen Freunde“ nicht
zwingend identisch mit
denen in der realen Welt
sein müssen. Digitale
Freundschaften sind –
was nicht überrascht
–
vielmehr gegründet
auf gemeinsamen
Interessen, Hobbys
oder Kontakten.
Social Media ist die
Chance, Gleichgesinnte zu finden und
in Kontakt mit ihnen zu
bleiben. Dabei stehen Verfügbarkeit und Spaß ganz
oben auf der Positiv-Liste
für die „digitalen Freunde“.
Marketing
Wissen
38
Das Managen des eigenen Profils
im Social Network ist für eine
Vielzahl von Internetnutzern in
den Industrieländern Teil ihres
Alltags. Noch ist Deutschland hier
im Vergleich zu anderen Ländern
ein Entwicklungsland. Deutsche
User verhalten sich hierbei im
internationalen Vergleich sehr
zurückhaltend, was angesichts
der ansonsten starken OnlineNutzung überrascht. Selbst bei
den jüngeren Zielgruppen der
14- bis 29-jährigen ist die Anzahl
der digitalen Freundschaft im
Vergleich zu anderen Ländern
eher unterdurchschnittlich.
Die Pflege der eigenen Profile
in Social Networks ist übrigens
aufwändig und benötigt einigen
Zeitaufwand. Echte Profis setzen
daher auf Software-Lösungen,
mit denen sie ihre Uploads organisieren und die Profile synchronisieren können.
Social Media in
Unternehmen
Obwohl Web 2.0 und die Welt
von Facebook & Co inzwischen
Teil der medialen Wirklichkeit
sind und ihre Nutzung beständig
steigt, ist der Anteil der Unternehmen, die aktiv vertreten
sind, überschaubar. Zwar nutzen
nach einer Studie der Universität Oldenburg 60 % der 100
größten Marken in Deutschland
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Name
Category
facebook.com
Online Communities > Social Networks, Internet
& Telecom > Email & Messaging, Internet &
Telecom > Web Apps & Online Tools
Audience Reach
32.4 %
jappy.de
Online Communities > Social Networks, Online
Communities > Dating & Personals
12.2 %
meinvz.net
Online Communities > Social Networks
7.6 %
studivz.net
Online Communities > Social Networks, Jobs &
Education > Education > Colleges & Universities
6.9 %
wer-kenntwen.de
Online Communities > Social Networks
4.3 %
linkedin.com
Online Communities > Social Networks,
Business & Industrial > Business Operations >
Human Resources > Recruitment & Staffing,
Jobs & Education > Jobs > Resumes & Portfolios
2.0 %
Abrechnung per CpC Cost per Klick sind die Regel. Ein Teil der Social Media Plattformen kann
zudem über das Google-Dispay belegt werden. Daten: Google Adplaner/ 25.10.2010 Ym
bereits aktiv Social Media, aber
eine umfassende Social-MediaStrategie ist bislang eher die Ausnahme: Nur 5% der Kampagnen
bedienen zugleich Facebook,
Twitter, YouTube und Corporate
Blogs. Twitter ist dabei der am
meisten für Marketing-Zwecke
genutzte Social-Media-Dienst.
Allerdings ist dies auch der Tatsache geschuldet, dass Medienunternehmen die aktivsten in der
Social-Media-Welt sind.
Wir machen dann mal eine
„Social-Media-Kampagne”
Wenn etwas nicht funktioniert,
dann ist es „Die Social-MediaKampagne“! Kampagnen
sind im Marketingverständnis
hinsichtlich Ziel, Laufzeit und
Werbemittel fest definiert.
All das, was die Welt der Social
Media eben nicht ist.
Wo viele Zugriff und Mitspracherecht besitzen, steht Kommunikation im Vordergrund. Ohne
den festen Willen zu einem
permanenten Austausch mit den
Usern ist jede Form von Strategie
zum Scheitern verurteilt. In der
Social Media steht Authentizität
und Glaubwürdigkeit im Mittelpunkt. Es geht um Infos und
Meinungen. In gewisser Weise
ist Social Media damit immer
auch unkontrolliert. Wer als
Unternehmen aber meint, dem
Social-Media-Universum, durch
Nicht-Teilnahme entgehen zu
können, wird merken: Kunden
sprechen auch über meine Produkte und Angebote, ohne mich
zu fragen!
Unumgänglich ist daher die
strategische Entscheidung: soll
das Unternehmen selbst im
Social-Media-Universum aktiv
werden oder soll „nur“ Werbung
in Social Networks geschaltet
werden?
Kritische Fragen
Bevor Sie Social Media für Ihr
Unternehmen in Betracht ziehen,
sollten Sie sich selbstkritisch
folgende Fragen beantworten:
Haben wir wirklich eine Internetseite, die unserem Unternehmen entspricht? Oder ist
die eigne Seite eher noch eine
Baustelle?
Wollen wir mit unseren End-
kunden kommunizieren?
Nicht immer sind die Mitarbeiter eines Unternehmens
motiviert zu einem intensiven
Dialog mit dem Kunden oder
gar bereit sich mit Kritik auseinanderzusetzen.
Haben wir die Kapazitäten,
unser Unternehmensprofil
regelmäßig zu managen?
Dies kann nicht durch den
Praktikanten geleistet werden
und ein Unternehmensblog
lebt nicht von den jährlichen
Weihnachtsgrüßen. Also: Nur
Accounts anlegen, wenn diese
sicher auch gepflegt werden.
Accounts sind zwar kostenfrei,
aber nicht gepflegte Accounts
sind negative Presse.
Ist ein Social Monitoring etabliert? Wie steht das Unternehmen im Netz? Was wird
in Blogs geschrieben, welche
News werden bisher verteilt?
Social Media Marketing kann
so vielfältig wie das Internet
selbst sein. Sei es die eigene
Unternehmensseite in Facebook,
der eigene Unternehmensblog,
der verlinkt mit Twitter und
Facebook die Unternehmensphilosophie transportiert oder
virale Videos zur Steigerung der
Markensympathie. Zumeist ist
die Social-Media-Strategie gut
unter der Führung von PR-Verantwortlichen angesiedelt.
Aber nicht nur für große Unternehmen, wie die Social-MediaPioniere in Deutschland, die
Sparkasse, RWE, Süddeutsche,
Hornbach und Vodafone, ist
Social Media Marketing der „Königsweg“ zur Kommunikation mit
den Kunden. Wobei Vodafone
mit seiner Kampagne „Es ist deine Zeit“ von der Internetgemeinde mit Spott bedacht wurde.
Erst wenn Sie diese Fragen positiv beantworten, ist es möglich,
Social Media Marketing als Teil
der Online-Kommunikation
zu entwickeln. Und sich der
Gretchenfrage zu stellen, was im
Mittelpunkt der Strategie stehen
soll: Aufbau und Pflege eines
positiven Markenimages (Reputation Management) oder doch
primär Steigerung der Markenbekanntheit und des Abverkaufs.
Abverkaufssteigerung steht bei
den meisten deutschsprachigen
Strategien zumeist (noch) nicht
im Mittelpunkt, obwohl gerade
der Empfehlungscharakter und
damit die Möglichkeit einer breiten Kommunikation im SocialMedia-Universum gegeben ist.
Für mittelständische und regionale Unternehmen kann Social
Media Marketing eine optimale
Ergänzung zur Kundengewinnung sein. Vorausgesetzt, die
eigene Internetseite ist auf
regionale Anfragen zugeschnitten, wurde z. B. entsprechend
im Google Places verlinkt. Es
heißt also, wo immer möglich,
die regionale Ausrichtung zu
nutzen. Facebook bietet auch
die Möglichkeit, über regionale
Filter nur jene zu erreichen, für
die das Angebot auch wirklich
interessant ist. Nutzen Sie auch
regionale Plattformen, schreiben
Sie regelmäßig über Angebote,
Produkte oder Veranstaltungen.
Geduldig Kontakte aufbauen,
zeigt langfristig Wirkung.
Die strategische Umsetzung von
Social Media Regional
Werbung in Social
Networks
Auch in Social-Media-Netzwerken kann Werbung geschaltet
werden. Hilfreich ist hierbei ein
Google Planungstool, in dem
nach regionalen Nutzungen
selektiert werden kann.
So ist beispielsweise die Nutzung von Facebook in Berlin
deutlich höher als in anderen
Bundesländern.
Laut einer aktuellen Umfrage
von insidefacebook.com fühlen
sich 54 % der Facebook-Nutzer
durch Werbung nicht gestört.
Fazit
Social Media ist eine (Online-)
Lebenseinstellung. Traditionelles
Werberdenken muss ergänzt
werden um gelebtes (Kunden-)
Beziehungsmangment.
Für Unternehmen Chance und
Herausforderung.
Yvonne Mevius
Yvonne Mevius, Dipl.-Politologin
und Dipl.-Journalistin, ist Geschäftsführerin der MMD Mesch Media
Direct GmbH (Zertifizierter Google
AdWords-Partner). Seit 1995 überzeugte Onlinerin mit dem Schwerpunkt Web-Strategie und SEM
(Suchmaschinenmarketing).
[email protected]
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40
canstockphoto.com © iqoncept
Marketing
Wissen
Schön, dass
Sie da sind!
Ich hatte schon Angst, Sie wären nicht dabei …
von Thorsten Doil
Man hat in letzter Zeit oft gehört, dass Unternehmen erfolgreich SocialMedia-Kampagnen einsetzen, um ihre Umsätze oder Bekanntheit zu
erhöhen. Viele haben darum jetzt Angst, den Anschluss zu verpassen.
Und dass die Konkurrenz die Vorteile ohne sie für sich selbst ausnutzt.
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Es gilt also zu erkennen, welche
enormen Potenziale Social
Media bietet. Hierbei wären z. B.
einige der folgenden Ansätze
von Relevanz: Kundenbindung,
die eigene Reputation und der
Aufbau völlig neuer Geschäftsmodelle. Der Erfolg von Twitter
und Facebook ist nicht mehr
zu übersehen. Der „Cyberspace“ ist für einen Großteil
der Gesellschaft zur Realität
geworden. Die Anwendungen
sind inzwischen so einfach und
verständlich, dass viele zwischen
Facebook, XING, StudiVZ und
Twitter hin und her switchen.
Man kann mittlerweile sagen,
dass sich extrem viele Menschen eine zweite real-fiktive
Heimat oder Umwelt geschaffen
haben. Verbindungen zwischen
Freunden, Bekannten, Kollegen,
Vorgesetzten und auch flüchtige
Kontakte manifestieren sich und
verwischen immer mehr.
Soziale Netze sind weiter
im wachsen
Laut Nielsen Online verbrachten
Facebook-User im Dezember
2009 durchschnittlich sechs
Stunden in ihrem Netzwerk.
Im Jahre 2008 hat das Internet
erstmals bei den 14- bis 19-Jährigen in der Mediennutzung das
Fernsehen überholt. Auch in
den anderen Gruppen ist dies
bald zu erwarten.
Und auch die Offenheit nimmt
weiter zu. Immer weniger Personen verdecken ihre Identität
hinter Pseudonymen. Ihre Gedanken werden immer offener
ausgetauscht. Hiermit treten
natürlich die eigenen Identitäten
immer mehr in den Vordergrund. Die digitale Reputation
ist wichtiger und schwerer zu
steuern geworden. Mit der
Preisgabe von „Wo, Wie und
Was habe ich gerade getan“
sind die Aktivitäten und Interessen zwar deutlicher und lassen
sich auf einmal auch mit und
von „Fremden“ verbinden. Die
Gefahren sind aber auch höher
geworden, durch das „einmal
gesagte“, was sich immer weniger vollständig aus dem Netz
tilgen lässt, falls dies bei einer
Bewerbung oder einem Arbeitgeber sinnvoll wird.
Jeder wird zum
Ich-Sender
Die Hürde zum selber senden
ist sehr gering geworden.
Mit Hilfe von Blogs auf den
Plattformen wie Tumblr oder
Posterous oder mit BloggingTools wie WordPress auf
Open-Source-Basis, werden
auch immer mehr Unbedarfte zu „Medienschaffenden“.
Zwar findet nicht jeder gleich
Millionen von „Zuhörern“. Aber
jeder kann mit seinem Thema
und mit der gewählten Art der
Kommunikation einen Weg
finden, etwas zu bewegen. Das
mit dem Social Media bereits
eine starke Position erreicht
wurde, hat z. B. Ursula von der
Leyen 2009 erfahren. Bei dem
Kampf gegen die Netzsperren
unterzeichneten innerhalb von
vier Tagen 50.000 Mitzeichner eine Online-Petition, die
Franziska Heine gestartet hatte.
Und dieses Ansinnen verbreitete sich durch Social-MediaKanäle wie Twitter wie ein
Lauffeuer extrem schnell.
Social Media wird zum
Wettbewerbsfaktor
Die medien- und wirtschaftliche Relevanz von Social Media
ist nicht mehr zu übersehen.
In Marketing-, Vertriebs- und
Presseabteilungen muss und
wird umgedacht werden. Innovationsprozesse müssen offensiv und Unternehmensprozesse
transparent dargestellt werden
und dies, um das Vertrauen
von Konsumenten und Kunden
zu stärken, zu halten bzw. zu
erarbeiten. Die Beobachtung
der Konsumenten wird auch
immer wichtiger, da in Bewertungsportalen sonst leicht ein
Kommunikationsproblem und
ein Bruch im Vertrauen zum
Produkt, der eigenen Firma,
Dienstleistung oder Marke
entstehen kann.
Es ist also festzustellen, dass
in kürzester Zeit Social Media
ein spannendes Thema geworden ist. Und mit den immer
günstiger werdenden Tarifen
im Mobilfunk und den neuen
Geräten wie das iPad werden
immer mehr der Nutzer mobil.
Mit GPS-Empfänger ausgestattet, bekommen Beiträge auch
einen immer höheren lokalen
Bezug. Es wird wohl in Zukunft
vermehrt dazu kommen, dass
Werbung mit Bezug auf die Bedürfnisse der einzelnen Nutzer
in deren momentanen Umgebung und zu jeder Tageszeit
angepasst wird.
Die Frage ist nicht „ob“
sondern „wie“
Die zukünftige Fragestellung ist
also nicht nur „ob man schon
dabei ist …“ – sondern wie
41
Marketing
Wissen
42
Social Wikis
Blogging
Social Games
Share
Social Media
(Auszug)
Social Blogs
Discuss
Micro Blogs
Social
Networks
wir mit diesen Möglichkeiten
umgehen werden! Wenn wir
Glück haben, fördert Social
Media in Zukunft die Kommunikation auf einer gleichen
Ebene. Neue Geschäftsfelder
werden entstehen und auch
Firmen müssen mehr darauf
achten, dass ihr Handeln
als verantwortungsvoll und
nachhaltig empfunden wird.
Auch jeder Einzelne wird seine
Interessen einfacher durchsetzen können, da er schneller ein
großes Gehör finden kann.
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Social-Media-Strategie
in wenigen Schritten
Bekenntnis zu Social Media
Sich von Anfang im Klaren sein,
dass Kontrollverzicht unverzichtbar ist. Hierzu gehören
eine ständige und nachhaltige
Kommunikation mit Transparenz und Offenheit.
Umfeld analysieren und
Vorbilder finden
Impulse lassen sich oftmals im
direkten Umfeld oder bei der
Konkurrenz finden. Auch über
Blogs wie netzpiloten.de oder
mashable.com lassen sich
passende Ideen finden.
Schriftlich Ziele festlegen
Um eine spätere Kontrolle zu
ermöglichen und die passenden
Plattformen zu definieren, sind
die Ziele unbedingt vorher zu
fixieren. Und hier sind nicht unbedingt die Anzahl der Follower
bei Twitter gemeint, sondern
eher direkte Kommunikation mit
Kunden, Rückmeldungen zu Pro-
dukten oder auch eine Erhöhung
von Kundenzufriedenheit sind hier
die besseren Ansätze.
Passende Instrumente und
Kanäle auswählen
Zu den fast immer zu berücksichtigenden Tools gehören sicher
Twitter und Facebook. Mit den
Mitarbeitern und ggf. einer sorgsam ausgewählten Agentur bzw.
Berater lassen sich passende und
maßgeschneiderte Lösungen zusammenstellen. Wichtig ist es eher
um wenige, dafür aber beständig
um die gewählten Ansätze im
Social Media zu kümmern.
Schulung von Mitarbeitern
und Festlegung von SocialMedia-Richtlinien
Die Mitarbeiter sollten mit den
Zielen und Vorstellungen im
Social Media der eigenen Firma in
Einklang gebracht werden. Auch
das Wissen der Mitarbeiter über
Risiken und was nicht kommuniziert oder nicht getan werden
darf, sollte kommuniziert und
fixiert werden. Wann, Wo und
Wie darf und/oder kann veröffentlicht werden? Darf während
der Arbeitszeit die Pflege von
Inhalten bei Facebook oder
Kontakten bei XING durchgeführt
werden? Wenn ja, was und in
welchen Maßen? Eine Fixierung in
einer Richtlinie oder einen Leitfaden ist hierbei bestimmt sinnvoll.
Eingefahrene Gewohnheiten
sind später nur schwer wieder zu
verändern.
Start der ersten Aktivitäten
Hierbei gilt natürlich auch Vorsicht. Genauso wie bei einem
Gespräch mit mehreren Partnern,
gilt es vorab zuzuhören und zu
beobachten. Wie ist die Sprache,
was sind die Inhalte über die
gesprochen wird? Dann langsam
versuchen, in die Gespräche mit
eintauchen zu können ohne sich
aufzudrängen oder gleich sein
Produkt in den Vordergrund
drängen. Trotzdem hat es einen
gewissen Charme, wenn das
eigene Profil oder der eigene Auftritt noch nicht gleich zu 100 %
vollständig ist. Eine zu lange
Vorbereitung, bis alles fertig ist,
kann dazu führen, dass zu lange
gezögert wird.
Fehler werden passieren
Gerade am Anfang werden
Fehler passieren. Falsche Links
oder Rechtschreibfehler werden
garantiert dabei sein. Priorität hat
hierbei, dass mit Fehlern offen
umgegangen wird und nichts
gelöscht oder unter den Tisch
gekehrt wird. Das Vertrauen muss
gestärkt werden. Mit Löschaktionen würde dieses aufgebaute Vertrauen vielleicht schnell
wieder enttäuscht. Gerade wenn
Kommunikationskrisen auftreten,
zeigt sich deutlich, welche Firma
Nerven bewahrt. Fehler müssen
offen kommuniziert und vielleicht
kann für die Hinweise sogar gedankt werden. Aus solchen Krisen
gehen offen agierende Firmen
meist gestärkt hervor.
Aus Feedback lernen
Über die diversen Kanäle, mit
denen heute Firmen kontaktiert
werden, ist natürlich sorgsam
Kontrolle zu bewahren. Oft wird
Kritik gefürchtet. Dies ist aber
ein sehr wertvoller Aspekt, den
Firmen für sich nutzen sollten,
um die Gefühle und Wünsche
ihrer Kunden zu erfassen und zu
fühlen. Auch eine direkte Kommunikation mit seinen kritisch
agierenden Kunden kann sinnvoll
sein. Eine Führung durch die Firma
oder eine Einladung zu einer
Produkt-Präsentation kann eine
Vertiefung der Bindung durchaus
bewirken.
Neue Tools ausprobieren
Die Tools, die heute noch angesagt sind, können morgen schon
wieder out sein. Halten sie die
Augen auf und seien Sie offen für
neue Ideen.
Thorsten Doil
Thorsten Doil – Dipl.-Kfm. (FH),
Inhaber der Agentur blue pin.
Experte für digitale Kommunikation seit über 14 Jahren mit
Beratung. Seit 2006 Betreuung
und Umsetzung der Website für
den Marketing Club Berlin.
www.twitter.com/tdoil
blue pin
Kommunikation mit digitalen
Medien: Realisierung von OnlineKommunikationsmittel mit Spezialisierung auf Content-ManagementSystem. Unsere Kunden werden
vom Konzept bis zum Launch mit
Erfahrung und exklusiven Komponenten bei der Umsetzung von
Webseiten, Portalen, Shops und
Communities betreut.
www.blue-pin.de
43
Marketing &
Unternehmen
44
Durch Transparenz
Ausfallrisiken
vermeiden
Wirtschaftsauskünfte sorgen
auch online für Sicherheit
Mehr als 50 Millionen Deutsche
sind täglich im Internet unterwegs. Neben E-Mails und Social
Networks gehört der Online-Einkauf zu den Hauptaktivitäten der
Internetnutzer. Für den Verkäufer
birgt der Handel im Netz aber
auch Tücken. Unternehmen, die
noch direkten Kontakt zu ihren
Kunden haben, können sich von
der „Existenz“ ihres Gegenübers
ein Bild machen. Bestellt der
Verbraucher hingegen über das
Internet, besteht keine persönliche Beziehung mehr, der Kundenkontakt wird anonymisiert.
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Wissen, wer der Kunde ist
In der unpersönlichen Welt des
Internets sind Informationen
über die wirtschaftliche Situation des Verbrauchers besonders
wichtig – gerade in Zeiten, in
denen die Zahl der Privatinsolvenzen steigt und immer mehr
Haushalte überschuldet sind.
Allein im vergangenen Jahr
haben knapp 100.000 Menschen
in Deutschland Privatinsolvenz
angemeldet und mit Hilfe der
gesetzlichen Möglichkeiten eine
Restschuldbefreiung angestrebt.
Und selbst dabei handelt es sich
nur um die Spitze des Eisbergs:
Mehr als drei Millionen Haushalte in Deutschland gelten als
überschuldet, hinzu kommen
monatlich etwa 140.000 Eintragungen in die Schuldnerregister.
Auf der Unternehmensseite stieg
die Anzahl der Insolvenzen im
Jahr 2009 auf rund 33.000.
Auskünfte und Adressen
sorgen für Transparenz
Für Unternehmen bietet Creditreform deshalb bonitätsgeprüfte Marketingadressen
wirtschaftsaktiver Unternehmen
zur Neukundengewinnung und
Kundenbestandspflege an.
Diese Adressen ermöglichen
den Zugang zu potenziellen
Geschäftspartnern und dadurch
auch zu weiterführenden Unternehmensinformationen. Ruhende
Geschäftsbetriebe oder Firmen
mit laufenden Insolvenz- oder
Mahnverfahren werden dabei
nicht berücksichtigt. Moderne ITSysteme erlauben die Integration
der Datensätze auch in bereits
vorhandene Systeme.
Daneben hält Creditreform
ausführliche Wirtschafts- und
Konsumenteninformationen zum
Abruf bereit. Sie geben auf den
ersten Blick Aufschluss über die
wirtschaftliche Lage des (potenziellen) Kunden. Auch Informationen zum Zahlungsverhalten
sind verfügbar. Die Daten geben
zum Beispiel Auskunft über ein
vertragswidriges Zahlungsverhalten bei Mobilfunkverträgen oder
Warenbestellungen und weisen
auch auf Pfändungen oder
Zwangsvollstreckungen hin.
Individuelles
Frühwarnsystem
Insbesondere bei neuen Geschäftsverbindungen tragen
Bonitätsinformationen dazu bei,
einen Geschäftspartner besser
kennen zu lernen. Angaben zur
Ausfallwahrscheinlichkeit und
zum empfohlenen Kreditlimit
ermöglichen die risikoadäquate
Konditionierung der Geschäftsbedingungen. Im Geschäft mit
Bestandskunden erfüllen Wirtschaftsauskünfte eine Frühwarnfunktion durch Monitoring. Risikorelevante Veränderungen der
Kunden- oder Lieferantenbonität
können automatisiert gemeldet
werden. Und: Die Informationen
aus der Wirtschaftsauskunft
eignen sich auch zur Steuerung
im Forderungsmanagement. Einzelmaßnahmen in Mahnwesen
und Inkasso können so für jeden
Schuldner individuell angepasst
werden. Das Auskunfts-Portfolio
enthält neben Produktlösungen
für Kreditentscheidungen im
mittleren und hohen Risiko-
bereich auch Auskunftsformate
für die schnelle Bonitätsprüfung
bei geringen Risiken.
Die risikorelevanten Informationen der Privatpersonenauskünfte
tragen dazu bei, (Waren-) Kreditentscheidungen abzusichern und
ein modernes Risikomanagement
zu etablieren. Für die erfolgreiche Nutzung aller Informationen
ist vor allem ihre Aktualität
entscheidend. Hier gilt: Je besser
die Qualität der bewerteten
Daten ist, umso wirkungsvoller
sind auch die Wirtschaftsinformationen. Die bei Creditreform
gespeicherten Datensätze werden deshalb regelmäßig geprüft
und ggf. aktualisiert – so können
Veränderungen rechtzeitig registriert und berücksichtigt werden.
Durch die professionelle Pflege
der Daten ist eine gleichbleibend
hohe Qualität der Adressen
gewährleistet und das Risiko von
Zahlungsausfällen – nicht nur im
Internet – vorhersehbar.
iStockphoto © Spiderbox Photography Inc.
Creditreform Berlin
Wolfram KG
Tel: 030 21294-380
Ansprechpartner:
Hans-Ulrich Fitz
www.creditreform-berlin.de
45
Marketing
Wissen
46
Corporate Games
Spielerisch Organizational Change managen!
von Prof. Carola Anna Elias
Das erfolgreiche Implementieren von
Veränderungsprozessen in Unternehmen ist
eine große Herausforderung für jeden Manager.
Oftmals begleitet von massiven Barrieren, oder zumindest
einer eher passiven Haltung der
Mitarbeiter, hängt ihr Erfolg
davon ab, wie Unternehmen
kommunizieren und Involvement schaffen. Hierbei können
Corporate Games als Lernspiele
positiven Impact erzielen, denn
sie transportieren selbst komplexeste Inhalte und Themen mit
Hilfe pädagogisch-didaktischer
Methoden auf unterhaltsame
und spielerische Art.
Jüngste Studien belegen, dass
mit ihrer Unterstützung nicht
nur signifikante Steigerungen
der Aktivität und Einbindung der
Bezugsgruppen in das Thema,
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
sondern auch positive Auswirkungen auf das Betriebsklima
erzielt werden können.
Daneben ist ihre digitale Nutzung auf allen mobilen Endgeräten der neuen Generation möglich, so dass spielerisches Lernen
auch im Ausland und während
der Geschäftsreise immer und
überall einsetzbar ist.
Spielen, ein Phänomen
„Der Mensch ist nur da ganz
Mensch, wo er spielt,“ sagte
schon Friedrich Schiller und
beschrieb damit trefflich den
Reiz, den Spiele auf die Gesellschaft seit jeher ausüben. Was
als Kleinkind mit der Erkundung
der Welt als „großer Spielplatz“ beginnt, bestimmt fortan
eigentlich unser ganzes Leben,
denn „Spielen“ ist eine Frage
der Definition. Vom klassischen
Brettspiel über den sportlichen
Wettkampf, Vielfliegerprogramme und Treue-Punkte bis hin
zur Partnersuche im Netz – wir
können dem Spiel im Alltag
fast nicht mehr ausweichen.
Dabei ist Spielen mehr als nur
ein Zeitvertreib. Im Spiel lernen
wir unsere Umwelt und unsere
Persönlichkeitsstruktur kennen,
entwickeln soziale, mediale oder
motorische Fähigkeiten.
Das Spiel bietet uns die Plattform, in einer Scheinwelt, frei
Digitale Spielwiesen
Was vor rund 50 Jahren noch
ausschließlich real, auf dem
Rasen, am Küchentisch oder im
Verein stattfand, hat sich spätestens seit dem Siegeszug von
Nintendo massiv in die digitale
Welt verlagert. Heute prägen
Computer-, Online-, Konsolen-,
oder Mobile-Games ähnlich wie
die Massenmedien der Nachkriegszeit, unsere Alltagskultur.
Dabei werden zumeist in der
öffentlichen Debatte die negativen Wirkungen übermäßigen
Spielkonsums wie Suchtpotenzial und Aggressionsneigung
thematisiert. Dem Entgegen
stehen aber deutlich belegbare
positive Potenziale im Bereich
der sogenannten Exergames
(Exercise + Games), z. B. in der
Gesundheitsförderung (Wii/Nintendo – Körperseinsatz) und im
Bildungsbereich (Dr. Kawashimas
Gehirnjogging – Training geistiger Fitness). Vor dem Hintergrund dieser eher lernbasierten
Spielauffassung und der zunehmenden Verschmelzung von
real und virtuell hat sich unter
dem Gattungsbegriff „Serious
Games“ (ernsthafte Spiele) seit
2002 eine ökonomisch wie auch
wissenschaftlich ernstzunehmende Industrie entwickelt. Ursprünglich aus dem Bereich der
Simulation stammend, findet sich
die erste begriffliche Erwähnung
1971 im gleichnamigen Buch von
Clark C. Abt, in dem der Autor
den Einsatz von Spielen als Simulation und Wissensplattform im
Bildungsbereich beschreibt.
Bereits im Jahre 2006 belief sich
der Umsatz von Serious Games
auf rund 20 Millionen US-Dollar
(van Eck 2006). Die Anzahl
der Forschungsvorhaben und
Publikationen steigt stetig und
Institute wie das Serious Games
Institute und die Liemand Foundation unterstützen SG Projekte
weltweit. In Deutschland fand im
Rahmen der Cebit 2007 die erste
Serious Games Conference mit
der gleichzeitigen Verleihung des
SG Awards statt. Seither hat sich
das Feld kontinuierlich weiterentwickelt.
Game Based Learning
„Tell me and I`ll forget, show
me and I`ll remember, involve
me and I`ll understand!“ Diese
Weisheit von Konfuzius beschreibt
den besonderen Nutzen von
Serious Games im Bildungs-und
Trainingsbereich. Sie geben dem
Spieler eine solide Grundlage für
ein motivierendes Lernerlebnis.
Ihr direkter Nutzen liegt in der
Verbindung von Lerneffizienz,
Transferleistung und Anwendbarkeit des Gelernten. Technische
Innovationen ermöglichen immer
realitätsnahere, aufwendigere
Szenarien. Gleichzeitig unterstützt
geschickte Dramaturgie den
Lerneffekt durch Spaß am Spiel.
Bei der Entwicklung ernsthafter
Spiele gehen also unterschiedliche
Disziplinen wie E-Learning, StoryTelling und Gaming eine Symbiose
ein, wird individuelles Lernen über
Kompetenzerwerb und Anwendung anhaltend gefestigt. Der
Spannungsbogen an Inhalten und
Themen ist äußerst fassettenreich,
sodass unterschiedliche Fähigkeiten, von kognitiven, über soziale
und persönlichkeitsbezogene
Kompetenzen bis hin zu Medienkunde und Sensumotorik, effektiv
geschult werden können.
47
Icons: canstockphoto.com © KamiGami
von äußeren Zwecken und Regeln, verschiedene Lösungswege
auszuprobieren. Die Motivation
der Spieler, deren Ausdauer und
Involvierung hängt dabei von
eigenen Vorlieben und Gebrauchsmomenten, sogenannten
Use Cases, ab. Ob analog oder
digital, grundsätzlich unterscheiden wir Bewegungsspiele,
Wettkampfspiele oder Ruhespiele. Bei den Bewegungsspielen
geht es um Fitness, Motorik
und Reaktionsschnelligkeit,
Wettkampfspiele haben das sich
Messen mit den Fähigkeiten Anderer zum Ziel. Ruhespiele setzen
auf Schärfung der Beobachtung,
Aufmerksamkeit und Wissenserweiterung.
48
Corporate Gaming
Ursprünglich im Militär und
Health Care Sektor eingesetzt,
werden digitale Lernspiele aufgrund der Varianz an
Einsatzgebieten heute auch
zunehmend in Unternehmen zu
Ausbildungs- und Trainingszwecken, in der Team-, Organisations-, und Markenentwicklung,
in der Prozesssteuerung und
strategischen Szenariotechnik
angewandt. Hier können sie
durch Überwindung lokaler
und zeitlicher Einschränkungen,
kostspielige Tranings- und Weiterbildungsprogramme effizient
ersetzen. Interessanterweise ist
ihre Anwendung auch problemlos generationsübergreifend
möglich. War im Jahr 2003 der
durchschnittliche Computerspieler 18 bis 23 Jahre alt, ist
heute laut Studie des Spielesoftwareunternehmens Electronic
Arts ein Drittel aller Spieler über
30 und fast jeder Zehnte älter als
50 Jahre alt. Corporate Games
können auf allen funktionalen Ebenen von Unternehmen
eingesetzt werden, ihr Erfolg
wird über klare Zielsetzungen
hinsichtlich des Kompetenzerwerbs gesteuert.
Playing On The Job
Besonders im Fokus stehen aktuell Change-Management-Prozesse, die anhand von digitalen
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
© mark huls – Fotolia.com
Marketing
Wissen
Unternehmensspielen Veränderungen auf Organisations-, Marken- und Marketingebene abbilden können. So kann z. B. ein
Neueinsteiger im „Playing On
The Job Game“, Kompetenzen
im Bereich Organisationsaufbau, Unternehmensgeschichte/
Philosophie, Produkte/Services,
Vertriebsstrukturen und interne
Netzwerke erwerben.
Die Führungskraft kann im „Interaktiven Brand Poker“ Insights
über Veränderungen in der
Markenentwicklung und Steuerung im Team auf internationaler
Ebene gewinnen. Über einfache
digitale Brettspiele können neue
und hochkomplexe Prozesse und
Produkte an Sales Professionals
im Unternehmen weitergegeben werden. Gleichzeitig kann
Kompetenz und Wissensstand in
einzelnen Bereichen spielerisch
abgefragt, weiße Flecken aufgedeckt und Lücken im System
geschlossen werden.
Staatliche Institutionen und
NGO`s nutzen auch bereits die
Möglichkeiten von Corporate
Games, vornehmlich um die Öffentlichkeit für ein Thema oder
einen Sachverhalt zu sensibilisieren. Amnesty International hat
z. B. das Thema „Umgang mit
Menschenrechten“ über eine
interaktive Weltkarte spielerisch
übersetzt. Im International
Office in Kopenhagen kann man
auf einem riesigen Touchscreen
alle weltweit laufenden AIProjekte mit sämtlichen Details
wie Status Quo Berichten und
Hintergrundinformationen zu
Bevölkerungsstand, Rechtssituation im Land etc., einsehen.
Mittels 3D Technologie kann
sich der User so einen Überblick
per Text, Bild, Video oder Spiel
verschaffen und sich interaktiv
einbringen.
Soziale Netzwerke und
Mobilität
Durch die vermehrte Nutzung
sozialer Netzwerke setzen Unternehmen auch zunehmend alternative Wege ein, um den aktiven
Austausch der Mitarbeiter über
Corporate Games zu unterstützen. Was „Brain Buddies“ bei
Facebook innerhalb des Freundeskreises leistet, kann auch ein
interaktives Unternehmensspiel
auf Foren, im Unternehmensblog
oder im firmeneigenen Intranet
anwenden. Die neue Generation der Smartphones unterstützt diese Entwicklung durch
die Befreiung des Menschen
von räumlichen und zeitlichen
Restriktionen. Ausgestattet mit
mobilen Internetschnittstellen,
Kamera und GPS ermöglicht uns
das Fortschreiten der Technologie den Zugriff auf Netz, Bewegtbild und Spiel im direkten Bezug
zur tatsächlichen Umgebung
(Augmented Reality). So können
Online-Spiele im Unternehmen
faktische und psychologische
Grenzen überwinden und in eine
ganz neue Dimension des betriebsinternen Lernens eintreten.
Was Peter M. Senge 1990 in
„The Fifth Discipline“ als Vision
einer selbstlernenden Organisation darstellte, ist heute nicht
zuletzt mit Hilfe von Corporate
Games Realität, wenn nicht sogar praktische Notwendigkeit im
Kampf um Wettbewerbsvorteile
geworden.
Quellen:
Clark C. Abt: „Ernste Spiele:
Lernen durch gespielte Wirklichkeit“
Kiepenheuer & Witsch (1971)
Richard Van Eck: „Digital game-based
learning: It`s not just the digital
actives who are restless“
EDUCAUSE Review (2006)
Peter M. Senge „The Fifth Discipline:
The Art and Practice of the Learning
Organization“
Random House Business Books (1990)
Prof. MBA Carola Anna Elias
Dozentin für Medienmanagement mit Schwerpunkt Brandmanagement an der Mediadesign
Hochschule, Gründerin der Digital
Branding Agentur GOD SHAVE
THE BRAND und Inhaberin der
Markenagentur CAE BRANDCONSULTING. Geschäftsführender
Vorstand des Marketing Club
Berlin seit Januar 2008.
[email protected]
49
Rechts
Tipps
50
Witzigkeit kennt
keine Grenzen!?!
– von Störchen und Eierbechern
von Dr. Frank Steinbach
Die Funktion von Marken ist es,
beim Verbraucher nicht bloß
eine Erinnerung an das Produkt
oder Unternehmen hervorzurufen, sondern im besten Fall
ein ganzes Image zu transportieren, für das die Marke steht.
Kein Wunder also, wenn gerade
bekannte Marken zur Anlehnung aber auch zur kritischen
Auseinandersetzung mit dem
Markenimage reizen. So sind
beispielsweise seit geraumer
Zeit Aufkleber und T-Shirts im
Umlauf, die bekannte Marken
„verballhornen“. Grundsätzlich
kann eine solche Verballhornung durch die Meinungs- und
Kunstfreiheit gedeckt sein. Nun
sind jüngst zwei interessante
Urteile ergangen, die aufzeigen, wo die Grenzen zwischen
(erlaubter) kritischer AuseinUSP – Menschen im Marketing 2 | 2010
andersetzung und (unerlaubter) Ausnutzung einer Marke
verlaufen.
„Storch Heinar“ siegt über
„THOR STEINAR“
Im ersten Fall hatte das LG
Nürnberg zu entscheiden, ob
die an eine bestehende Marke
angelehnte Kennzeichnung von
Kleidungsstücken eine Markenverletzung bzw. eine Verunglimpfung eines Modelabels darstellt.
Die Klägerin in diesem Verfahren
handelt mit Bekleidung, die mit
der Marke „THOR STEINAR“
gekennzeichnet ist. Die Kleidungsstücke der Klägerin sind
weiterhin mit einem Wappen
versehen, in dem ein Andeaskreuz und zwei Punkte enthalten
sind. Der Beklagte hatte unter der
Domain „storchheinar.de“ einen
Webshop betrieben, in dem unter
anderem Bekleidung, Tassen,
Anstecker und Regenschirme zum
Verkauf angeboten werden. Die
Produkte sind überwiegend mit
dem Aufdruck „Storch Heinar“
versehen. Weiterhin tragen einige
Produkte ein Wappen, in dem ein
Storch gezeigt ist, der seine Beine
und Flügel x-förmig von sich
streckt. Der Storch trägt einen
Wehrmachtsstahlhelm und legt
gerade ein Ei. Das „Wappen“ des
Beklagten ist so gestaltet, dass es
eine Ähnlichkeit mit dem Wappen
der Klägerin aufweist.
Das LG Nürnberg hat in seiner
Entscheidung (3 O 561/09) die
Ansprüche wegen Markenverletzung und Verunglimpfung
verneint. Zwar weist das Gericht
darauf hin, dass Klägerin und Beklagter identische Waren vertrei-
„eiPott“ verliert
gegen „iPod“
Anders erging es jedoch der Beklagten in einem vom OLG Hamburg entschiedenen Fall (Az.: 5
W 84/10). Hier hatte die Beklagte
Eierbecher vertrieben, die mit der
Aufschrift „eiPott“ und dem Bild
eines angebissenen Eis versehen
waren. Hiergegen wandte sich ein
durchaus bekannter Hersteller von
Computern und Unterhaltungselektronik, der einen angebissenen Apfel als Logo führt und
einen MP3-Player unter der Marke
„iPod“ vertreibt. Die Wortmarke
„IPOD“ ist weiterhin auch für
Geräte und Behälter für Haushalt
und Küche geschützt.
Das OLG Hamburg stellte zunächst fest, dass Warenidentität
vorliege und auch klangliche
Ähnlichkeit vorliege, da die
Verbraucher wüssten, dass bei
der Marke „iPod“ das „i“ als
„ei“ ausgesprochen werde. Auch
wenn dem Begriff „eiPott“ für
Eierbecher durchaus ein beschreibender Sinngehalt zukomme, so
führe dies jedoch nicht aus der
Markenverletzung heraus. Weiterhin stellte das OLG Hamburg
fest, dass die Verwendung von
„eiPott“ die Bekanntheit der
Marke „iPod“ für MP3-Player in
unlauterer Weise ausnutze. Dabei
stellte das OLG klar, dass eine
witzige Idee alleine noch nicht
ausreicht, um die Anlehnung an
eine bekannte Marke mit der
Kunstfreiheit zu rechtfertigen.
Tritt die humorvolle oder parodistische Auseinandersetzung mit
der Marke gegenüber der bloßen
Ausnutzung der klanglichen
Ähnlichkeit bzw. Identität in den
Hintergrund, so muss das Eigentumsrecht des Markeninhabers
nicht weichen.
Dr. Frank Steinbach
Dr. Frank Steinbach ist Patentanwalt und European Patent and
Trademark Attorney.  Für die
Kanzlei Zimmermann & Partner
berät er in- und ausländische
Mandanten im Patent-, Markenund Designrecht. 
[email protected]
Als Fazit bleibt also festzuhalten,
dass es durchaus erlaubt ist, sich
in humorvoller oder parodistischer
Weise an eine Marke anzulehnen,
wenn dies durch einen tieferen
Sinn – etwa ein politisches Anliegen – gerechtfertigt ist. Eine Marke
auf witzige Weise abzuwandeln,
einzig um damit geschäftlichen Erfolg zu haben, kann aber durchaus
in die Rechte des Markeninhabers
eingreifen. Witzigkeit hat also
durchaus ihre Grenzen, nämlich da
wo Meinungs- und Kunstfreiheit
aufhören und rein geschäftliche
Interessen im Vordergrund stehen.
www.koziol.de
© koziol »ideas for friends GmbH
ben, jedoch verneint das Gericht
eine Ähnlichkeit der Marken.
Diese Ansicht stützt das Gericht
sowohl für die Wortmarke als
auch für die Bildmarke darauf,
dass dem „Storch Heinar“ als
auch dem Bild des Storches ein
klarer Begriffsinhalt zuzuordnen
sei, wohingegen die Bildmarke
der Klägerin rein abstrakt sei
bzw. die Marke „THOR STEINAR“
höchstens ein Name sei. Zum
Vorwurf der Verunglimpfung
bemerkt das Gericht, dass
der Wettbewerber oder seine
Produkte dem Spott oder der
Lächerlichkeit preisgegeben werden, was bei einer humorvollen
oder ironischen Anspielung zu
verneinen sei. Bei dieser Abwägung sei auch die Meinungs- und
Kunstfreiheit zu berücksichtigen. Da der Beklagte mit seiner
humorvollen Anlehnung eine
politische Auseinandersetzung
mit der Klägerin beabsichtigte,
hielt das Gericht „Storch Heinar“
für durch die Meinungs- und
Kunstfreiheit gedeckt.
51
52
Clubleben
Buchempfehlungen
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Flickernde Jugend – rauschende Bilder
Netzkulturen im Web 2.0
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„Digital natives“ kommunizieren über Bilder. Flickr, YouTube, Myspace und Facebook sind die zentralen
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mi-Wirtschaftsbuch
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Weinanbau in Brandenburg und Berlin
Weinbau in Berlin und Brandenburg ist kein Ergebnis des Klimawandels. Die ersten Reben wurden
bereits 1175 angebaut. Und noch heute gibt es 27 größere und kleinere „Weinberge“ in der Region.
Diese wurden jetzt erstmals in einer Karte zusammengefasst. Herausgegeber sind der Förderverein
Weingarten Berlin e.V. – Mitglied im Marketing Club Berlin – und der Förderverein Niederlausitzer
Weinbau e.V.
Edition Terra
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4,00 Euro
53
Clubleben
54
Frischer Wind bei
Medien-Vorstand vom MC Berlin
wird XING-Ambassador
Neben Nils Rüstmann – XING-Ambassador für Berlin und verantwortlich
für die Gruppe „Berliner Köpfe“ – wird ab sofort Online-Profi Coskun Tuna,
u. a. auch Vorstand Medien beim Marketing Club, als XING-Ambassador
für Berlin zur Verfügung stehen. XING-Trainer Markus Hartlieb unterstützt
die beiden bei ihrer Arbeit in der Hauptstadt. Über ihre Aufgaben und Ziele
sprachen die Networker in diesem Interview.
Herr Tuna, Sie sind neben Nils
Rüstmann der neue XINGAmbassador für Berlin.
Wie kam es dazu?
Coskun Tuna: Nils Rüstmann verantwortet schon seit Jahren als Ambassador die größte XING-Gruppe
Berlins, die „Berliner Köpfe“,
und weitere XING-Gruppen in
anderen Regionen. Er veranstaltet
regelmäßig Business Events, auf
denen Teilnehmer netzwerken
und Geschäfte machen.
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Als ich dieses Jahr im Juni die
erste regionale Online Marketing Messe unter dem Namen
LOMBB, Lokales Online Marketing Berlin Brandenburg, veranstaltete, zu der übrigens über
500 Fachbesucher kamen, war
Nils als Kooperationspartner die
beste Unterstützung. Während
der Zusammenarbeit stellte sich
heraus, dass wir unternehmerische Gemeinsamkeiten haben,
die für unsere Geschäftspartner
und Kunden gebündelt mehr
Wert sind. So ergab es sich, dass
Nils mich für den AmbassadorStatus bei der XING AG für die
Region Berlin empfahl.
Es gibt sicher viele Leute,
die sich jetzt fragen, was ein
XING-Ambassador macht.
Was genau sind die Aufgaben?
Nils Rüstmann: Ein XING-Ambassador stellt die Ausrichtung
und das Wachstum der offiziellen
V. l. n. r.: Coskun Tuna, Nils
Rüstmann (Mitglied im MC Berlin
seit 9|2010), Markus Hartlieb
XING-Gruppe innerhalb einer Region sicher. Nur ein XING-Ambassador darf offizielle XING-Events in
seiner Stadt organisieren und muss
dabei als guter Gastgeber fungieren. Eine gute Location für unsere
XING Business-Events sind dabei
eine wichtige Voraussetzung.
Herr Rüstmann, mit dem XINGTrainer Markus Hartlieb arbeiten
Sie schon länger zusammen.
Nun kommt Coskun Tuna dazu.
Wo sehen Sie die Stärken dieses
neuen Trios?
Nils Rüstmann: Also mit Markus
arbeite ich bereits seit mehreren
Jahren perfekt als Team zusammen. Wir ergänzen uns sehr gut in
der Organisation und Moderation
der Online-Gruppe und bei den
Offline-XING-Veranstaltungen.
Mit Coskun haben wir einen
weiteren Networking-Profi hinzugewonnen, um den Erfolg der
Berliner-Köpfe-Gruppe weiter zu
steigern. Er verfügt über zusätzliche Fähigkeiten, die unser Duo zu
einem dynamischen Trio macht!
Herr Hartlieb, XING ist eine
Networking-Plattform. Wie sieht
für Sie effektives Networking
aus? Ist es immer eine Online- und
Offline-Kombination?
Markus Hartlieb: XING bietet für
mich die optimale Möglichkeit,
mein Business Netzwerk zu
pflegen, zu verwalten und zu
erweitern. Dabei steht für mich
die Effektivität und der Zeitfaktor
im Vordergrund. Wenn man die
XING-Plattform richtig einsetzt
ist es möglich, seine komplette
Akquise darüber zu gestalten.
In meinen Social Media (XING)
Seminaren sind die unterschiedlichsten Branchen vertreten,
aber alle, die meine Tipps richtig
umsetzten, haben nachhaltigen
Erfolg. Das macht diese Plattform so interessant.
Welche Ziele haben Sie für
XING in Berlin?
Coskun Tuna: Unsere Ziele sind
mehr Geschäftserfolge für die
Teilnehmer der XING-Gruppe
„Berliner Köpfe“ und für Un-
ternehmen, die die Teilnehmer
in dieser Gruppe ansprechen
wollen. Aktuell sind es über
46.700 Menschen aus der Berliner Wirtschaft, die dieser Gruppe
angehören. Künftig werden sie
von unserer neuen Konstellation
noch mehr profitieren. Berlin darf
gespannt sein.
Nils Rüstmann: Wir möchten die
Hauptstadt-Gruppe „Berliner
Köpfe“ weiter etablieren, dazu
setzen wir verstärkt auch auf weitere Online-Plattformen. Und wir
sind bemüht, den Kreis der Online
User weiter zu erhöhen und mehr
Mitglieder für die XING-Gruppe
„Berliner Köpfe“ zu gewinnen.
Coskun Tuna ist Vorstand
Medien beim Marketing Club Berlin
sowie Geschäftsführer der BeUnity
GmbH und der Berliner Redaktion
von Business-on.de
[email protected]
Das Interview führte Alexandra Koch – Redaktion Berlin.Business-on.de – Das Wirtschaftsportal für die Region Berlin
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Clubleben
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Was gibt’s Neues?
Kurznachrichten aus den Unternehmen der Marketing-Club-Mitglieder
Koebcke betreibt Hausdruckerei der
Hochschule Esslingen
Koebcke hat die europaweite Ausschreibung für das Druckund Kopierwesen an der Hochschule Esslingen und den Betrieb aller drei Hausdruckereien für sich entschieden. Seit
dem 01.09.2010 betreibt Koebcke die drei Hausdruckereien der Hochschule Esslingen. Ebenso hat Koebcke 44
dezentrale Drucksysteme in den Gebäuden der Hochschule
aufgestellt und in das an der Hochschule Esslingen vorhandene chipkartengesteuerte Abrechnungssystem integriert.
www.koebcke.de
PRESSEBALL BERLIN bei Axel Springer
Der PRESSEBALL BERLIN gehört seit 1872 zu den gesellschaftlichen Top-Events. Die Ullstein-Halle und AxelSpringer-Passage bieten erstmals den Rahmen für den 112.
PRESSEBALL BERLIN. Motto am 08.01.2011 ist „Medienstadt Berlin“. Die Tombola wird die Friede Springer HerzStiftung sowie Berliner helfen der Berliner Morgenpost
unterstützen. Der Versteigerungserlös geht an BILD „Ein
Herz für Kinder“. Info und Ballkarten unter 030 80602177
bzw. www.presseball.de
Zeit mit Freunden
mesa ist der Tisch, an dem man mit Freunden zum gemeinsamen Essen und Trinken zusammenkommt. Internationale
Gerichte im Tapas-Stil werden in die Mitte des Tisches
gestellt, die man gern miteinander teilt. Ob Hummus mit
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Tomaten-Gurkensalat, Maultaschen in Zwiebelschmelze
oder Kalbsbäckchen mit Kartoffel-Trüffelpüree. Erleben Sie
mit gutem Service und vernünftig kalkulierten Weinen einen
schönen Abend. Reservieren Sie bei Restaurantchef Steffen
Sinnig unter 030 25531572. www.berlin.grand.hyatt.com
AKE Verpackt geht ins Zentrum
AKE Verpackt operiert seit dem 1. Mai 2010 mit den Büros
Mainz und Berlin unter der Leitung von Alexander KayserEichberg mit dem Portfolio in nationaler Distribution:
Bouchons ABEL Naturkorken; Vetri Speciali, Glasflaschen;
Zwiesel Kristallglas, Wein- und Trinkgläser. Qualität und
Referenz der Produkte sowie der menschliche Mix aus
Energie, Reputation, Erfahrung und Know-How verschaffen AKE Verpackt eine hervorragende Ausgangsbasis für
Akzeptanz und Erfolg. www.akeverpackt.de
Zepter und Krone vom Bahnhof in die Villa
Die Kommunikationsagentur Zepter und Krone zieht um: Für
die bis zu 60 Mitarbeiter geht es vom S-Bahnhof Westend in
eine Gründerzeitvilla am Olympiastadion. Auch neu: ZUKD,
die hauseigene Digital-Unit, die von Jan Unger geleitet
wird. Königliches Angebot: Programmierung und Gestaltung von Internetseiten sowie Umsetzung ganzheitlicher
Social-Media-Konzepte. ZUKD betreut bereits die renommierten Online-Projekte von KAUPERTS Straßenführer
durch Berlin. www.zepterundkrone.de
HEYMANN BRANDT DE GELMINI
ausgezeichnet
Für die internationale Kampagne „STOP FGM NOW!“
gegen weibliche Genitalverstümmelung wurde HEYMANN BRANDT DE GELMINI als erste Werbeagentur
Deutschlands mit der Franz-von-Mendelssohn-Medaille in
Silber ausgezeichnet. Sie wird von der IHK Berlin und der
Handwerkskammer an Berliner Unternehmen verliehen,
die besondere soziale Verantwortung übernehmen. Die
Kampagne erreichte innerhalb von fünf Monaten mehr als
100 Mio. Menschen. www.du-sollst-nicht-langweilen.de
Wie aktiv sind Ihre Kunden in
Social Media?
Was bedeutet das für Ihre Customer-Care-Aktivitäten? Integrieren Sie Social Media in Ihr CRM System und erfahren Sie mehr
über Ihre Kunden. Wie, erfahren Sie durch Henrik Hanske und
Marc Rosenfeld. Beide ergänzen im Team ihre Kompetenzen
rund um das Thema Social Media Marketing, sind für Kunden
beratend tätig und Vertriebspartner verschiedener Social Media
Services. Infos unter www.marketing-direkt-online.de
oder www.marc-rosenfeld.de
ehotel baut internationale Markenpräsenz aus
„Mit der internationalen Top Level Domain ehotel.com werden wir die weltweite Präsenz der Marke ehotel stärken
und einen leichteren Zugang zu neuen Märkten sichern“,
kommentiert Vorstand Fritz Zerweck die Zielsetzungen.
Vertriebsleiter Michael Grumm sieht bei der globalen
Ausrichtung von Vertrieb und der Weiterentwicklung von
Kunden und Kooperationen entscheidende Vorteile.
Das Hotelportal von ehotel ist ab sofort unter
www.ehotel.com weltweit präsent.
Der Funke springt über!
Der „Deutsche Preis für Wirtschaftskommunikation“ ist ein
studentisches Projekt der HTW Berlin. „Der goldene Funke“
wird jährlich für herausragende Unternehmenskommunikationslösungen verliehen. Für die Preisverleihungsgala wird
2010 ein eigenständiges Sound Branding entwickelt.
„Alexander Wodrich Sound Branding“ konzipiert gemeinsam mit Studenten der HTW und den Musikproduzenten
des Johann Gottfried Soundsystem einen jungen, modernen und prägenden Sound. www.alexanderwodrich.de
Nuon Deutschland heißt jetzt
lekker Energie
Unter dem Dach der ENERVIE Gruppe geben wir dem
Wettbewerb mit umwelt- und verbraucherfreundlichen
Strom- und Gasprodukten weiter Schwung. Der neue Claim
lautet „Energie, wie ich sie mag“. Unser Anspruch: Für
jeden Kunden ein passendes und flexibles Angebot. Bei
Anbietertests schneidet lekker Energie stets mit Bestnoten
ab. Im Frühjahr 2010 zeichnete uns das Vergleichsportal
Check 24 als einen der besten Stromanbieter Deutschlands
aus. www.lekker-energie.de
Eierlegende Wollmilchsau
Company Water, der europäische Marktführer für individuelle Getränkelösungen, hat den klassischen Watercooler
weiterentwickelt. Ergebnis ist das revolutionäre BIG BOXKonzept! Das Prinzip der Back-in-Box-Verpackung (BIB) ist
bereits seit der Antike bekannt. In jener Zeit wurde Wein
aus Ziegenhaut-Schläuchen getrunken. Company Water hat
das Thema nun neu interpretiert und kommt jetzt mit der
10l BIG BOX Mineralwasser auf den deutschen VendingMarkt. www.company-water.de
Annette C. Müller wechselt zum VCD
Der VCD verstärkt seine Fundraisingaktivitäten im Bereich
Unternehmen mit der Marketingexpertin. Als gemeinnützige Organisation setzt sich der ökologische Verkehrsclub
für eine nachhaltige Mobilität ein. Er berät als Fach- und
Lobbyverband Politik und Wirtschaft, initiiert innovative
Projekte, setzt Themen auf die Agenda und begleitet
Gesetzgebungsprozesse. Und er vertritt als Mitglieder- und
Verbraucherverband die Interessen aller umweltbewusst
mobilen Menschen. www.vcd.org
NEU! Aktuelle Angebote auf
www.gelbeseiten.de
Bei Gelbe Seiten Berlin können jetzt Aktionsangebote mit
monatlichen oder saisonalen Specials angeboten werden.
Im Aktionsfenster, rechts neben der Trefferliste auf
www.gelbeseiten.de, erscheint eine klickbasierte Textanzeige, die sich beim Scrollen dynamisch mit bewegt und
für den Betrachter im Blickfeld bleibt. Wird darauf geklickt,
öffnet sich das gesamte Angebot in einem separaten
Fenster. Weitere Informationen unter Tel: 030 863030.
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Clubleben
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Mastertalk an der design akademie berlin
Im Rahmen der Vortragsreihe Mastertalk spricht der
renommierte Markenexperte Felix Stöckle, Geschäftsführer
Landor GmbH Hamburg, über zukünftige Entwicklungen
von Medien und Markenmanagement. Mittwoch, 24.
November, 18.00 Uhr: “out of control – how media changes
the way we will manage brands tomorrow” design akademie berlin, Hochschule für Kommunikation und Design,
Liegnitzer Str. 15, 10999 Berlin, 2. Etage, Raum 2.1.
www.design-akademie-berlin.de
Werbung, die keine Werbung ist.
Wir reißen Mauern ein. Mit Werbung, die nicht als Werbung
wahrgenommen wird, bringen wir Konsumenten dazu, sich
freiwillig mit den Inhalten unserer Auftraggeber zu beschäftigen. Und vereinen damit die Wünsche und Ziele von Firmen
und die Wünsche und Ziele von Menschen. Wir nennen es:
UNIFYING. Mehr Infos unter www.shanghai-dgm.com
„PRAXISBUCH FRANCHISING“
Entdecken Sie, wie ein Franchise-System aufgebaut wird,
wie Sie damit schnell expandieren und eine starke Marke
aufbauen. Inklusive Trends Green- und Kulturfranchising
sowie eine umfangreiche Toolbox zum Workbook. Das
Standardwerk „PRAXISBUCH FRANCHISING Konzeptaufbau und Markenführung“ von Frau Prof. Veronika Bellone
und Marketing Club-Mitglied Thomas Matla ist soeben im
mi-Wirtschaftsbuch-Verlag erschienen.
Infos: www.praxisbuch-franchising.com
„BRAAND-neue“ Berliner Agentur für
starke Marken
BRAAND wächst: Die Markenberatung aus Berlin freut
sich, mit der neu gegründeten BRAAND Communication
GmbH eine Full-Service Kommunikationsagentur im
Verbund zu haben, die alle Markenstrategien in erfolgreiche Maßnahmen umsetzt: Von klassischer Werbung über
Pressearbeit bis zu Social Media. Schwerpunkt der Agentur
sind Medienunternehmen und Firmen aus dem Bereich
CleanTech sowie Personality Branding für Einzelpersonen
und Speaker. www.braand.com
WE DO holt PR-Preis
WE DO hat den Internationalen Deutschen PR-Preis in der
Kategorie Social Media / Web 2.0 gewonnen. Prämiert
wurde die Online-Kampagne „watch your web“, die für die
Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland konzipiert und umgesetzt hat. Die
virale Kampagne klärt Kinder und Jugendliche über die
Gefahren beim Umgang mit persönlichen Daten im Web auf
und wurde durch das BMELV gefördert und von Ilse Aigner
gestartet. www.we-do.eu
3, 2, 1 und Plakatwerbung ist meins!
DIE DRAUSSENWERBER, Tochter der Wall AG, vermarkten seit neuestem Plakatwerbeflächen über eBay. Die
Versteigerung macht es Interessenten möglich, sich der
Plakatwerbung zu nähern und dafür weniger aufzuwenden.
Aktuell läuft übrigens eine Versteigerung. Besuchen Sie
unsere Webseite und folgen Sie dem direkten Link zur
Versteigerung. www.draussenwerber.de
15 Jahre ODS: Innovativ wie nie.
Unter dem neuen Claim „DIREKT. DIALOG. DIGITAL. – Der Mensch macht den Unterschied“ feierte die in Berlin
ansässige ODS – Office Data Service GmbH unlängst ihr 15-jähriges Firmenjubiläum. Sie präsentiert sich zu diesem Anlass mit einem frischen und völlig neuen Markenauftritt. „Wir blicken gespannt auf die nächsten 15 Jahre“,
so Stefan Schröter, Geschäftsführer der ODS GmbH. www.o-d-s.de
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Im Gedenken an Josef Westermaier
(*29.03.1964 † 15.01.2010)
Josef Westermaier verstarb am 15. Januar 2010
im Alter von nur 45 Jahren unter tragischen
Umständen bei einem Arbeitsunfall auf dem
Betriebsgelände seiner Berliner Firma Expoware.
Wer Josef bei einer der zahlreichen
Veranstaltungen des Marketing Clubs Berlin, der
Marketing Junioren, der Wirtschaftsjunioren
Deutschland oder sogar privat kennenlernen
durfte, wird wissen, mit welcher sprühenden
Begeisterung und welchem Engagement er sich
für die verschiedensten Projekte einsetzte.
Josef trieb eine Leidenschaft für Lösungen an,
dass man meinte, er würde die Probleme der
ganzen Welt lösen können oder zumindest fest
vorhaben, es zu probieren, egal was es ihn
kosten würde. Seine enthusiastische und
mitreißende Art wirkte ansteckend. Sein
Optimismus schien grenzenlos zu sein. Dabei
war Josef immerzu humorvoll, charmant,
liebenswert chaotisch. Und dieses sympathisch
unperfekte Image geel ihm.
Sein plötzlicher Tod – immer noch undenkbar für
alle die, die ihn schätzten und liebten.
Als Josef damals die Fragen für die Rubrik „Who
is Who?“ beantwortete (Ausgabe 3/2008),
antwortete er auf die Frage:
Wo möchten Sie leben? : In Berlin.
Josef war überzeugter Bayer, ohne Frage, aber
leben und das Leben genießen, sich engagieren,
Freundschaften pegen – all das wollte er nur hier in Berlin. Da, wo Menschen nicht nur reden, sondern etwas
nach vorn bewegen.
Er war so gern ein Mitglied des Marketing Clubs Berlin. An seinen Tod hat er nicht gedacht, sonst hätte er ganz
sicher keine einzige Veranstaltung verpasst. Wie die meisten seiner Freunde und Geschäftspartner hat auch
Josef fast immer gearbeitet. Die schönen Dinge des Lebens hat er sich aufgespart für später. Josef meinte, er
hätte noch alle Zeit dieser Welt…
Nun konnte er sich leider nicht einmal verabschieden. Wir möchten dies heute nachholen, denn ich weiß, dass
Josef dem Marketing Club Berlin und allen seinen Mitgliedern und Freunden gern noch persönlich für die
Zukunft alles erdenklich Gute gewünscht hätte, weiterhin viel Erfolg, Gesundheit und viele glückliche Momente.
Seine Ideen, seine Träume, seine Vorstellungen von Kommunikation und Werbung, sein soziales Engagement –
all das lebt in seiner Firma weiter, die auch gern in Zukunft mit dem Marketing Club Berlin und seinen Mitgliedern verbunden bleibt.
Unendlich traurig nehmen wir in Liebe und Dankbarkeit
Abschied von unserem besten Freund.
Sandra Großer
Andreas Müller & und alle Expoware Mitarbeiter
in Berlin, Ingolstadt und Altenburg
Clubleben
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Herzlich willkommen!
Neue Mitglieder seit April 2010
Dipl. Ing. Jessica Inga Becker
Now GmbH
Communications Manager
geb. 29.12.1980
Juniormitglied
Anneke Hagel
Evin Zozan Ekinci
Butter. Agentur für Werbung
Beraterin
geb. 25.02.1983
Juniormitglied
Katharina Junge
DB Station & Service AG
geb. 30.08.1976
Juniormitglied
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Referentin
Marketingkommunikation
geb. 18.11.1981
Juniormitglied
James Löll
data experts GmbH
Vertriebsleiter NL Berlin
geb. 02.01.1975
Maria Steinhöfel
Mrs. Sporty GmbH
(Club) Marketing Manager
geb. 28.01.1982
Juniormitglied
Sascha Wolff
WOLFF CONSULTING GMBH
Geschäftsführer
geb. 11.06.1970
Nils Rüstmann
NG Networkinggroup GmbH
Geschäftsführender
Gesellschafter
geb. 18.05.1971
Stefan Mölling
Axel Springer AG
Anzeigenleiter
BILD am SONNTAG
geb. 03.04.1979
Juniormitglied
Michael Unkel
Training, Beratung, Coaching
Inhaber
geb. 27.12.1969
Marius Schilling
Student
geb. 13.06.1987
Tina Rea Kolly
ROCKING PIX GmbH
Geschäftsführerin
geb. 14.03.1979
Juniormitglied
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Clubleben
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Neue Firmenmitglieder
Peperoni Werbe- und PR-Agentur GmbH
Peperoni ist eine unabhängige inhabergeführte Werbeund PR-Agentur. Zu ihren Kernkompetenzen gehören die
Markenentwicklung und -führung. Peperoni arbeitet für ihre
Kunden integriert und bezieht alle klassischen und neuen
Medien in die Kampagnenprozesse ein.
PEPERONI Werbe- und PR Agentur GmbH
Friedrich Ebert Str. 91 | 14467 Potsdam
Tel: 0331 2318900 | Fax: 0331 23189070
[email protected]
www.peperonihaus.de
Darüber hinaus verfügt Peperoni über besondere Erfahrungen bei der Entwicklung und Durchführung von Events und
der veranstaltungsbegleitenden Kommunikation.
Ansprechpartner:
Peter Eibenstein
Jochen Kirch
Daten & Fakten
Gründung: 1998 | Mitarbeiter: 19 | Anzahl Kunden: 16
Geschäftsführende Gesellschafter :
Peter Eibenstein, Jochen Kirch
Company Water GmbH & Co. KG
Mineralwasser mit Mehrwert
Lothar M. Lappöhn, einst Pionier der deutschen Watercooler-Industrie, ist wieder in seinem Element: Wasser.
Seit Anfang des Jahres verantwortet er in Deutschland
den Auf- und Ausbau des europäischen Marktführers für
individuelle Getränkelösungen – Company Products mit Sitz
in Dänemark.
Der Einsatz von personalisiertem Mineralwasser für die
in- oder externe Kommunikation ist in Deutschland nahezu
unbekannt. Private Label Mineralwasser in der 0,5 l PET
Pfandflasche eignet sich hervorragend als individuelles und
sympathisches Marketinginstrument.
Company Products GmbH & Co. KG
Osterlükken 2 | 24955 Harrislee
Tel: +45 7020 8344 | Fax: +45 7020 8304
[email protected]
www.company-water.de
Ansprechpartner:
Dipl.-Kfm. Lothar M. Lappöhn | Verkaufsleiter
company WATER
INDIV IDUAL WATER
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
PRODUCTS
M3H International GmbH
M3H International GmbH hat zwei wesentliche Geschäftsbereiche: Internationales Business und Beratung für internationales Marketing.
Ansprechpartner:
Haithem Praima
Geschäftsführer/Managing Director
Unser Unternehmen hilft und unterstützt Unternehmen und
Einrichtungen in Deutschland und der EU bei der Vermarktung ihrer Produkte sowie der Erreichung optimaler Ziele
und Erlöse aus dem internationalen Vertrieb.
Garzauer Chaussee 1 a | 15344 Strausberg
Tel: 03341 390733 / 03341 390735 | Fax: 03341 390734
[email protected]
www.m3h-international.de
Seminarzentrum Göttingen GmbH & Co. KG
Karrieren in Bewegung
Das Seminarzentrum Göttingen arbeitet seit über 20 Jahren
in Göttingen und Berlin als Partner von Unternehmen und
öffentlichen Auftraggebern im Umfeld betriebswirtschaftlicher Themen und Branchen in den Bereichen Rekrutierung,
Qualifizierung, Personalentwicklung und Strategiebegleitung. Die Traineeprogramme GÖtrain und Trainees für Berlin
wurden 2009 mit dem Initiativpreis Aus- und Weiterbildung
als beispielhafte Projekte zur Förderung der Qualifizierung
von Fach- und Führungskräften ausgezeichnet. Unsere
Kerngeschäftsfelder sind Karrierecoaching und Berufsorientierung, Personalrekrutierung und Matching, private Arbeitsvermittlung, Führungskräftecoaching in Unternehmen sowie
Weiterbildung, Training und Seminare.
Geschäftsstelle Wilmersdorf
Badensche Str. 24 | 10715 Berlin
Tel: 030 8862393-30 | Fax: 030 8862393-59
[email protected]
www.szg.de
Ansprechpartner:
Karin Dietz
Geschäftsführerin
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Clubleben
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Neue Firmenmitglieder
Leonardo Royal Hotel Berlin
Das 4 Sterne Superior Leonardo Royal Hotel Berlin, in unmittelbarer Nähe zum Alexanderplatz, bietet Ihnen 346 Zimmer
und Suiten an. Genießen Sie im Restaurant „Vitruv“ mediterrane Küche mit asiatischen Akzenten. Die Bar „Leo90“ ist
ein idealer Ausgangspunkt für erlebnisreiche Abende.
Für jede Art von Veranstaltungen stehen Ihnen 10 flexible
Tagungsräume inkl. großem Ballsaal auf einer Gesamtfläche
von 1000 m² zur Verfügung, mit modernster Technik und
Tageslicht. Der verstärkte Boden im Ballsaal eignet sich
perfekt für Kfz-Präsentationen.
Otto-Braun-Straße 90 | 10249 Berlin
Tel: 030 755430-0 | Fax: 030 755430-810
[email protected]
www.leonardo-hotels.com
Ansprechpartnerin:
Eva-Maria Salisch
Director of Sales
Alexander Wodrich Sound Branding
Die Agentur „Alexander Wodrich Sound Branding“ ist
spezialisiert auf die Beratungs- und Kreationsleistung rund
um die Themen ganzheitliches Markenerlebnis und Klang.
Die Leistung umfasst den gesamten Prozess von Research,
Markenstrategie, Konzeption, Kreation, Marktforschung,
Styleguide-Dokumentation und Mitarbeiterschulung bis hin
zur Implementierung.
Alexander Wodrich möchte mit der Agentur neue Wege
in der ganzheitlichen, multisensorischen Markenführung
gehen. Die Agentur bietet auf die Positionierung der Unternehmen ausgerichtete, maßgeschneiderte Lösungen und
schlanke Prozesse, die die Marken zielsicher im Bewusstsein
der Zielgruppen verankern.
USP – Menschen im Marketing 2 | 2010
Schönhauser Allee 149 | 10435 Berlin
Tel: 030 81012006 | Fax: 030 94889798
Mobil: 0179 2913724
[email protected]
www.alexanderwodrich.de
Ansprechpartner:
Dipl. Kfm. Alexander Wodrich
Geschäftsführer
Der neueste Trend:
Trennen.
Es ist der 18. September 2010. Auf dem Rollfeld des
Flughafens Tempelhof stehen sorgfältig ineinandergeschoben 6.401 bunte Mülltonnen. Jack Brockbank,
ein aus London speziell für dieses Ereignis eingeflogener
„Judicator“, bestätigt offiziell um 14.45 Uhr das größte
Fotos: Trenntstadt Berlin
Mosaikbild, das die Welt je gesehen hat.
Auf einer Fläche von 50 mal 70
Metern, das entspricht ziemlich
genau einem halben Fußballfeld,
haben an diesem Vormittag 150
Helfer der BSR eine neue Seite
im Guinnessbuch der Rekorde aufgeschlagen. Als gegen 15.00 Uhr
der Fotograf das Objekt schließlich
festhält, ist das Eröffnungs-Motiv
für die Einführung der Kampagne
„Trenntstadt Berlin“ im Kasten.
Es zeigt einen kleinen Eisbär. Die
Botschaft: Mülltrennung ist gut
für den Klimaschutz. Sie hilft mit,
den Lebensraum der Tiere im
Polargebiet zu erhalten und dem
Eisbären eine Zukunft zu geben.
Die Kampagne bedankt sich zum
Auftakt bei allen engagierten
Berlinerinnen und Berlinern für
die 403.000 t CO2, die sie allein
im letzten Jahr eingespart haben.
Das entspricht der Menge an
CO2, wie sie jährlich allein von
den Einwohnern Moabits erzeugt
wird. Aber – es könnten eben
noch viel mehr sein. Voraussetzung: Trennen wird in der
Hauptstadt noch mehr Trend als
bisher. Denn Mülltrennung ist
die Grundlage dafür, dass aus
den Abfällen der Hauptstadt so
viele Wertstoffe wie möglich
wiedergewonnen werden. In
diesem Sinne will die Kampagne
„Trenntstadt Berlin“ die Hauptstädter aktivieren und motivieren,
mitzumachen.
Mit diesem Anspruch ist das
Projekt unter Federführung der
Berliner Stadtreinigung gestartet
und wird dafür Anfang November in einem breit angelegten
Kampagnen-Flight werben
und Lust auf eine noch bessere
Hauptstadt machen – auf die
„Trenntstadt Berlin“.
Zu den weiteren Projektpartnern gehören die ALBA AG,
Berlin Recycling und die Stiftung
Naturschutz. Ziel des Gemeinschaftsprojektes ist es, zur
aktiveren Mülltrennung in Berlin
aufzurufen, um so ein nachhaltiges Recycling zu ermöglichen und
natürliche Ressourcen zu schonen.
Mehr über das Projekt erfahren
Sie unter
www.trenntstadt-berlin.de
65
Impressum
USP – Menschen im Marketing
Magazin des Marketing Club Berlin e.V.,
erscheint zweimal im Jahr
Herausgeber: Marketing Club Berlin e.V.
Schumannstr. 5 | 10117 Berlin
Tel: 030 27594500 | Fax: 030 27594513
www.marketingclubberlin.de
MC-Vorstand Medien: Coskun Tuna
[email protected]
Anschrift der Redaktion und für
Leserbriefe: Redaktion „USP“
c/o mattheis. werbeagentur gmbh
Saarbrücker Str. 36, 10405 Berlin
Tel: 030 3480633-0, Fax: 030 3480633-33
[email protected]
Redaktion:
Chefredakteurin und V.i.S.d.P.:
Claudia Mattheis
[email protected]
Themenscout: Henrik Hanske
NEU:
digital-USP.de
Das Online-Magazin des MC Berlin
Als Ergänzung zum gedruckten USP
gibt es nun das digitale Gegenstück:
digital-USP.de ist seit Oktober 2010
online – die erste Kommunikationsund Werbe-Plattform für Marketing in
und aus Berlin. Nutzen Sie digital-USP,
um Ihr Marketingwissen mit Anderen
zu teilen. Oder um interessante
Neuigkeiten aus Ihrem Unternehmen
zu veröffentlichen.
Ihre Werbung wird zu Sonderkonditionen geschaltet: schon ab
65 Euro im Monat für Superbanner, Skyscraper oder Content Ad
Und so erreichen Sie digital-USP.de:
Redaktion: Coskun Tuna, Henrik
Hanske und Claudia Mattheis
[email protected]
[email protected]
Heft-Konzeption & Gestaltung:
mattheis. Werbeagentur GmbH
www.mattheis-berlin.de
Mediadaten, Vermarktung von Anzeigen
und Porträts: Bettina Mützel –
Büro- und Telefonservice
Marburger Straße 2, 10789 Berlin
Tel: 030 859946-0, Fax: 030 859946-100
[email protected]
Online-Redaktion MC-Website
www.marketingclubberlin.de:
Thorsten Doil
[email protected] 
Druck: Druckhaus Schöneweide
Ballinstraße 15, 12359 Berlin
Tel: 030 63957-166, Fax: 030 6310067
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