Neue nuklearmedizinische Therapie bei multiplen Knochenfiliae

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Neue nuklearmedizinische Therapie bei multiplen Knochenfiliae
Nach Angaben der WHO leiden
täglich etwa 4 Millionen Menschen
an Tumor-bedingten Schmerzen,
die bei etwa 50% der Betroffenen
durch Knochenmetastasen bedingt
sind. Prostata- und Mammakarzinome sind hierbei die dominierenden
Grunderkrankungen.
Viele dieser Patienten leiden trotz
analgetischer Dauermedikation an
Schmerzen, die (wie auch häufig die
Nebenwirkungen der Medikamente)
zu einer erheblichen Beeinträchtigung im täglichen Leben führen. Die
Tatsache, dass zugleich viele dieser
Patienten eine längere Überlebenszeit haben, als solche mit Organfiliae,
unterstreicht die Bedeutung einer
adäquaten Schmerztherapie, die
stets im Rahmen eines interdisziplinären
Behandlungskonzeptes
festgelegt werden sollte.
Die nuklearmedizinische Behandlung schmerzhafter Skelettmetastasen wurde 1940/41 erstmals beschrieben und ihre analgetische
Wirkung in 70-80% der behandelten Patienten in zahlreichen
klinischen Studien dokumentiert.
Mit den bislang zur Verfügung stehenden beta-Strahlern ist eine über
die reine Schmerzpalliation hinausgehende Wirkung durch die bei Dosiserhöhung vermehrte Knochenmarkstoxizität nicht möglich. Mit dem
neuen, osteotropen alpha-Strahler
TM
Radium-223
(Alpharadin )
ist
diese Limitation nicht mehr gegeben, da die kurze Reichweite der
alpha-Teilchen (< 100 µm) bei lokal
hohem Energietransfer an der Knochenmetastase eine zugleich nur
sehr geringe Belastung des umliegenden Knochenmarks bedingt.
Nachdem sich in der Zwischenanalyse der Phase III Zulassungsstudie
(ALSYMPCA) bei Patienten mit
multilokulären Knochenfiliae eines
kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (CRPC) eine signifikant
verlängerte Überlebenszeit zeigte,
wurde die Studie vorzeitig beendet
und den Patienten aus der Placebogruppe der Wechsel zur Ra-223Gruppe ermöglicht.
Darüber hinaus wurde die Zeit bis
zum Auftreten des nächsten Skelettbezogenen Ereignis´ im Median von
8,4 auf 13,6 Monate signifikant
verlängert.
Am 20.09.2013 erhielt die Firma
Bayer HealthCare daraufhin die
europäische Zulassungsempfehlung für das neue Medikament
Radium-223-dichlorid zur Behandlung von schmerzhaften Knochenfiliae bei Patienten mit CRPC. Die
Zulassung in Deutschland wird für
Anfang Dezember 2013 erwartet.
Sobald das Ra-223 in Deutschland
zugelassen ist, kann die Behandlung
in unserer Praxis ambulant durchgeführt werden; hierzu werden wir Sie
zeitnah zu einer interdisziplinären
Fortbildung einladen.
(Entsprechende aktuelle Literatur stellen wir
Ihnen bei Interesse gerne zur Verfügung
In welchen klinischen Situationen
profitieren Ihre Patienten von einer systemischen Therapie mit
Radium-223 ?
•••
• Multilokuläre, osteoblastische Metastasierung, die sich mit der klinischen
Schmerzsymptomatik deckt.
• Schmerzen unter adäquater analgetischer Medikation oder unzumutbare
Nebenwirkungen durch diese Medikamente
• keine bekannten viszeralen Filiae
•••
Selbstverständlich stehen wir Ihnen
gerne für eine fachliche Diskussion
oder bei Fragen zur Indikationstellung
zur Verfügung.
Ihre
Prof. Dr. Karl H. Bohuslavizki, FEBNM
Dr. Christian Bleckmann
Prof. Dr. Dipl.-Biol. Willm Uwe Kampen
Fachärzte für Nuklearmedizin
Spitalerstraße
Telefon / Fax:
8
040
• 20095 Hamburg
• 30 39 48-0 / -29
Homepage: www.nuklearmedizin-spitalerhof.de
E-mail: [email protected]
Stand 30.10.2013
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