2010 2011 4. Kammerabend
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MO 2 7.1 2 .10 2 0 U h r | Se m peroper 4. Kammerabend Mitwirkende Gäste Silke Rudl, Christiane Neumann und Masako Furuta Gesang Markus Henn orgel Timo Schmeichel, Simon Lauer, Andre Schieferdecker, Hendrik Gläßer und Dominic Oelze Schlagzeug Ausführende Vorschau André Jolivet (19 0 5 -19 74 ) »Suite en concert« für Flöte und 4 Schlagzeuger (Flötenkonzert Nr. 2) [1965] 1. Modére – Frémissant 2. Stabile 5. Kammerabend D o 0 3 . 0 2 . 2 0 11 2 0 U h r Se m peroper Programm und Mitwirkende werden noch bekannt gegeben. 3. Hardiment 4. Calme – Véloce – Apaisé Sabine Kittel Flöte Sabine Kittel, Timo Schmeichel, Simon Lauer, Jürgen May und Jürgen May und Christian Langer W ir w ü nschen Ihnen ein gu t es u nd G e su n d e s n e u e s Ja h r 2 0 11! Christian Langer Schlagzeug P a us e Zw ischen den einzelnen Stück en er k lingen über leitende Terry Riley Sch l agz eug-I m prov isat ion en. (g e bor e n 193 5 ) »Tread on the Trail« für Schlagzeugensemble [1965, 2000] Claude Debussy (18 6 2 -19 18 ) »Syrinx« für Flöte solo [1913] Sabine Kittel (g e bor e n 19 2 9) »An Idyll for the Misbegotten« für elektronisch verstärkte Flöte und 3 Schlagzeuger [1986] T e x t n ac h w e i s Der Einführungstext von Dennis Roth ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft. Andre Schieferdecker, Timo Schmeichel, Simon Lauer, Dominic Oelze, Jürgen May und Christian Langer Steve Reich (g e bor e n 193 6) George Crumb I m pr essum Music for Mallet Instruments, Voices and Organ [1973] Sächsische Staatsoper Dresden Intendantin Dr. Ulrike Hessler Spielzeit 2010|2011 Herausgegeben von der Intendanz © Dezember 2010 R e da k t i o n Tobias Niederschlag Andre Schieferdecker, Timo Schmeichel, Simon Lauer, Hendrik Gläßer, Dominic Oelze, Jürgen May, Christian Langer, Silke Rudl, Sabine Kittel, Timo Schmeichel, Jürgen May Christiane Neumann, Masako Furuta und und Christian Langer Markus Henn G e s t a lt u n g u n d L ay o u t schech.net Strategie. Kommunikation. Design. Druc k Union Druckerei Dresden GmbH Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. w w w. sta at sk a pe l l e-dr esde n.de 2010 2011 4. Kammerabend MO 2 7.1 2 .10 2 0 U h r | Se m peroper 4. Kammerabend Mitwirkende Gäste Silke Rudl, Christiane Neumann und Masako Furuta Gesang Markus Henn orgel Timo Schmeichel, Simon Lauer, Andre Schieferdecker, Hendrik Gläßer und Dominic Oelze Schlagzeug Ausführende Vorschau André Jolivet (19 0 5 -19 74 ) »Suite en concert« für Flöte und 4 Schlagzeuger (Flötenkonzert Nr. 2) [1965] 1. Modére – Frémissant 2. Stabile 5. Kammerabend D o 0 3 . 0 2 . 2 0 11 2 0 U h r Se m peroper Programm und Mitwirkende werden noch bekannt gegeben. 3. Hardiment 4. Calme – Véloce – Apaisé Sabine Kittel Flöte Sabine Kittel, Timo Schmeichel, Simon Lauer, Jürgen May und Jürgen May und Christian Langer W ir w ü nschen Ihnen ein gu t es u nd G e su n d e s n e u e s Ja h r 2 0 11! Christian Langer Schlagzeug P a us e Zw ischen den einzelnen Stück en er k lingen über leitende Terry Riley Sch l agz eug-I m prov isat ion en. (g e bor e n 193 5 ) »Tread on the Trail« für Schlagzeugensemble [1965, 2000] Claude Debussy (18 6 2 -19 18 ) »Syrinx« für Flöte solo [1913] Sabine Kittel (g e bor e n 19 2 9) »An Idyll for the Misbegotten« für elektronisch verstärkte Flöte und 3 Schlagzeuger [1986] T e x t n ac h w e i s Der Einführungstext von Dennis Roth ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft. Andre Schieferdecker, Timo Schmeichel, Simon Lauer, Dominic Oelze, Jürgen May und Christian Langer Steve Reich (g e bor e n 193 6) George Crumb I m pr essum Music for Mallet Instruments, Voices and Organ [1973] Sächsische Staatsoper Dresden Intendantin Dr. Ulrike Hessler Spielzeit 2010|2011 Herausgegeben von der Intendanz © Dezember 2010 R e da k t i o n Tobias Niederschlag Andre Schieferdecker, Timo Schmeichel, Simon Lauer, Hendrik Gläßer, Dominic Oelze, Jürgen May, Christian Langer, Silke Rudl, Sabine Kittel, Timo Schmeichel, Jürgen May Christiane Neumann, Masako Furuta und und Christian Langer Markus Henn G e s t a lt u n g u n d L ay o u t schech.net Strategie. Kommunikation. Design. Druc k Union Druckerei Dresden GmbH Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. w w w. sta at sk a pe l l e-dr esde n.de 2010 2011 4. Kammerabend Claude Debussy fanden Eingang in seine Musik, die zuweilen Wurzeln zurückzukehren. Und so scheint »Syrinx« für Flöte solo primitivistisch anmutet, auf einem elaborierten hinter der differenzierten Faktur seines zwei- Mitwirkende Gäste harmonischen System beruht und das Ober- ten Flötenkonzerts, der am 23. Februar 1966 Ihr Umfang ist gering, doch ihre Bedeutung ist Erinnerung an sein Werben um die Nymphe tonspektrum ganz bewusst miteinbezieht. Die uraufgeführten viersätzigen »Suite en concert« Silke Rudl es nicht – diese erhält die Kammermusik Clau- Syrinx wach, die im antiken Mythos in ein Absage an Strawinskys Neoklassik, an Satie für Flöte und vier Schlagzeuger, in der Tat eine Die gebürtige Meißnerin studierte in Dresden und ist seit 1990 Mitglied im Sächsischen Staats­ de Debussys etwa durch das erste Streichquar- Schilfrohr verwandelt wird und der Panflöte und die Gruppe »Les Six«, die er 1945 in dem Archaik auf, die sich nicht nur in der Wahl der opernchor. Daneben singt sie in verschiedenen Ensembles wie Caro Canto und Vocal modern. tett g-Moll op. 10. Mit seiner kurzen Spieldauer im Griechischen ihren Namen gibt. Mit diesem Artikel »Assez Stravinsky« öffentlichkeitswirk- Instrumente äußert, die ihrerseits die ältesten und fasslichen Form ist das Solostück für Flöte, Figurenkreis ist auch Debussys 1894 urauf- sam formulierte, ist nicht zu trennen von seinem der Menschheit sind, sondern auch in einer Christiane Neumann das den Titel »Syrinx« trägt, demgegenüber geführtes »Prélude à l‘après-midi d‘un faune« Bestreben, die ursprüngliche Bedeutung der Klangsprache, die nachgerade archetypische Geboren in Dresden, studierte Christiane Neumann an der Musikhochschule Felix Mendelssohn nur ein Nebenwerk, und doch eine Preziose. verbunden; an den berühmten Beginn dieses Musik wiederzuentdecken, zu ihren primitiven Ausdruckslagen zu erreichen vermag. Bartholdy in Leipzig. Nach einem ersten Engagement an der Oper Chemnitz ist sie seit 2009 Es entstand ursprünglich als Bestandteil einer Hauptwerks des musikalischen Impressionis- Bühnenmusik, die der französische Komponist mus erinnert die kurze Flötenkomposition, die im Jahr 1913 für das Drama »Psyché« des mit den Hörer mittels einer ambivalenten Tonalität, Terry Riley Masako Furuta ihm befreundeten Gabriel Mourey schrieb. orientalisierender Wendungen und innigen, »Tread on the Trail« für Schlagzeugensemble Die Japanerin Masako Furuta studierte in ihrer Heimat Kobe, in Zürich und Biel. Seit 2001 ist Die Soloflöte erklingt hier zur Sterbeszene häufig wiederkehrenden Rufen in exotische, des Pan; der Augenblick seines Todes ruft die erotisch aufgeladene Gefilde führt. George Crumb »An Idyll for the Misbegotten« für verstärkte Flöte und 3 Schlagzeuger Sopran Mezzosopran Mitglied im Sächsischen Staatsopernchor Dresden. Mezzosopran sie Mitglied im Sächsischen Staatsopernchor Dresden. Die Uraufführung von »In C« 1964 in San Fran- Trail«, die vom Spiel des Jazzsaxophonisten cisco gilt als die Geburtsstunde der Minimal Sonny Rollins inspiriert ist. Eine bestimmte Markus Henn Music; Wiederholungen und Überlagerungen, Besetzung ist nicht vorgeschrieben (die Urauf- Markus Henn studierte in Freiburg und London. Nach Engagements an den Opernhäusern in die zu einer außergewöhnlichen Zeiterfah- führung 1965 erfolgte durch die Big Band der Wiesbaden, Frankfurt und Hamburg ist er seit 2002 Solorepetitor und Leiter der Bühnenmusik rung, wenn nicht gar meditativen Versenkung San Francisco State University), doch bevor- an der Semperoper Dresden. führen, kennzeichnen dieses wohl bekannteste zugt Riley Jazz-affine Musiker, die mit der Orgel Der Titel der 1986 in Toronto uraufgeführten (1977) – und arbeitet mit Zahlensymbolik und Werk Terry Rileys. Im Anschluss daran machte ternären Metrik, dem Swing der fünf frei kom- Timo Schmeichel Komposition – »misbegotten« bedeutet scheuß- Symmetrien, die sich auch visuell in seinen für sich der in Kalifornien geborene Komponist, binierbaren Melodielinien umzugehen wissen. Timo Schmeichel studierte in Leipzig bei Karl Mehlig und Andreas Haase. Er ist Mitglied der lich, aber auch beladen – bezeichnet das Di- ihren Klangreiz wie für ihre kalligraphische der zumal seit den Achtziger Jahren eine Nach einer Aufführung in Moskau 2000 über- Staatskapelle Weimar. lemma, in dem sich die menschliche Gattung Schönheit gleichermaßen gerühmten Partituren Synthese von westlicher und indischer Musik arbeitete er das Werk, Varianten hinzufügend, nach Ansicht des Komponisten George Crumb niederschlagen. In einer Programmnotiz zu anstrebt, an die Komposition von »Tread on the Zuordnungen strenger vorschreibend. befindet. Für ihn ist der Mensch »König einer »An Idyll« schreibt dieser amerikanische Mys­ Simon Lauer studierte in Leipzig bei Stefan Stopora sowie in Dresden bei Dominic Oelze und sterbenden Welt«, Hoffnung geben allein die tiker: »Flöte und Trommeln sind für mich die Instrumente, die am stärksten die Stimme der Steve Reich Christian Langer. Ab Januar 2011 ist er Mitglied der Staatskapelle Weimar. folgenden Generationen und die transzendie­ rende Kraft der Musik. Crumb greift mit Natur ausdrücken.« Der Part der (elektronisch Music for Mallet Instruments, Voices and Organ seiner Musik in kosmische Dimensionen aus. verstärkten) Flöte, in dem sich Anklänge an Simon Lauer Schlagzeug Schlagzeug Andre Schieferdecker Schlagzeug Andre Schieferdecker studierte in Weimar bei Werner Zühlke und Hans Joachim Naumann und Hierbei orientiert er sich an mittelalterlichen Debussys »Syrinx« finden, steht in einem span- Eine neue Klangfarbe schaffen wollte der die Schlegel, mit welchen diese Instrumente Vorstellungen – so im Zyklus »Makrokosmos«, nungsvollen Verhältnis zu den archaisch dräu- amerikanische Komponist Steve Reich, neben gespielt werden). Diese ordnet Reich, der die dessen vierter Teil mit »Celestial Mechanics«, enden Schlagzeugklängen, die ihn zu bedrohen Philip Glass, Terry Riley und La Monte Young westafrikanische und balinesische Musik, die Hendrik Gläßer Himmelsmechanik, überschrieben ist, oder in scheinen. Der am Ende erklingende Tritonus ein Hauptvertreter der Minimal Music, in seiner isorhythmische Motette des 13. Jahrhunderts Hendrik Gläßer studierte in Weimar bei David Punto und Gerhard Gläßer sowie in München der großdimensionierten Parabel »Star-Child« verdeutlicht: Das Dilemma ist noch nicht gelöst. 1973 entstandenen Komposition »Music for und den Jazz gleichermaßen zu seinen Einflüs- bei Peter Sadlo. Er ist Solopauker der Landesbühnen Sachsen und hat einen Lehrauftrag an der Mallet Instruments, Voices and Organ«. Die bei- sen zählt, paarweise an. Sie präsentieren zwei Dresdner Musikhochschule inne. den Gesangsstimmen der Frauen verschmelzen unterschiedliche rhythmische Schichten, deren mit den Liegetönen der elektronischen Orgel raffinierte Wechselwirkung zu Verschiebungs- Dominic Oelze zu einem hybriden Klang, der in langen Noten- und Überlagerungseffekten führt; hinzu kom- Dominic Oelze studierte in Leipzig bei Stefan Stopora und Karl Mehlig sowie in Salzburg bei André Jolivet »Suite en concert« für Flöte und 4 Schlagzeuger ist Mitglied der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz. Schlagzeug Schlagzeug werten (und ohne Worte) über dem fließenden men noch eine dritte Gesangsstimme und ein Peter Sadlo. Seit 1998 ist er Mitglied der Staatskapelle Berlin, mit Christian Langer bildet er das Zweifellos den größten Einfluss auf Jolivets führung von »Amériques« kennengelernt hatte Spiel von vier Marimbas und zwei Glockenspie- Metallophon. Das metrisch komplexe Ergebnis Schlagzeug-Duo Perkussive Spielvereinigung. künstlerische Entwicklung übte Edgar Varèse und dessen einziger europäischer Schüler er len zu schweben scheint (»mallet« bezeichnet ist von oszillierender Schönheit. aus, den er 1929 anlässlich der Pariser Auf- wurde. Auch Jolivets zahlreiche Auslandsreisen Dennis Roth Claude Debussy fanden Eingang in seine Musik, die zuweilen Wurzeln zurückzukehren. Und so scheint »Syrinx« für Flöte solo primitivistisch anmutet, auf einem elaborierten hinter der differenzierten Faktur seines zwei- Mitwirkende Gäste harmonischen System beruht und das Ober- ten Flötenkonzerts, der am 23. Februar 1966 Ihr Umfang ist gering, doch ihre Bedeutung ist Erinnerung an sein Werben um die Nymphe tonspektrum ganz bewusst miteinbezieht. Die uraufgeführten viersätzigen »Suite en concert« Silke Rudl es nicht – diese erhält die Kammermusik Clau- Syrinx wach, die im antiken Mythos in ein Absage an Strawinskys Neoklassik, an Satie für Flöte und vier Schlagzeuger, in der Tat eine Die gebürtige Meißnerin studierte in Dresden und ist seit 1990 Mitglied im Sächsischen Staats­ de Debussys etwa durch das erste Streichquar- Schilfrohr verwandelt wird und der Panflöte und die Gruppe »Les Six«, die er 1945 in dem Archaik auf, die sich nicht nur in der Wahl der opernchor. Daneben singt sie in verschiedenen Ensembles wie Caro Canto und Vocal modern. tett g-Moll op. 10. Mit seiner kurzen Spieldauer im Griechischen ihren Namen gibt. Mit diesem Artikel »Assez Stravinsky« öffentlichkeitswirk- Instrumente äußert, die ihrerseits die ältesten und fasslichen Form ist das Solostück für Flöte, Figurenkreis ist auch Debussys 1894 urauf- sam formulierte, ist nicht zu trennen von seinem der Menschheit sind, sondern auch in einer Christiane Neumann das den Titel »Syrinx« trägt, demgegenüber geführtes »Prélude à l‘après-midi d‘un faune« Bestreben, die ursprüngliche Bedeutung der Klangsprache, die nachgerade archetypische Geboren in Dresden, studierte Christiane Neumann an der Musikhochschule Felix Mendelssohn nur ein Nebenwerk, und doch eine Preziose. verbunden; an den berühmten Beginn dieses Musik wiederzuentdecken, zu ihren primitiven Ausdruckslagen zu erreichen vermag. Bartholdy in Leipzig. Nach einem ersten Engagement an der Oper Chemnitz ist sie seit 2009 Es entstand ursprünglich als Bestandteil einer Hauptwerks des musikalischen Impressionis- Bühnenmusik, die der französische Komponist mus erinnert die kurze Flötenkomposition, die im Jahr 1913 für das Drama »Psyché« des mit den Hörer mittels einer ambivalenten Tonalität, Terry Riley Masako Furuta ihm befreundeten Gabriel Mourey schrieb. orientalisierender Wendungen und innigen, »Tread on the Trail« für Schlagzeugensemble Die Japanerin Masako Furuta studierte in ihrer Heimat Kobe, in Zürich und Biel. Seit 2001 ist Die Soloflöte erklingt hier zur Sterbeszene häufig wiederkehrenden Rufen in exotische, des Pan; der Augenblick seines Todes ruft die erotisch aufgeladene Gefilde führt. George Crumb »An Idyll for the Misbegotten« für verstärkte Flöte und 3 Schlagzeuger Sopran Mezzosopran Mitglied im Sächsischen Staatsopernchor Dresden. Mezzosopran sie Mitglied im Sächsischen Staatsopernchor Dresden. Die Uraufführung von »In C« 1964 in San Fran- Trail«, die vom Spiel des Jazzsaxophonisten cisco gilt als die Geburtsstunde der Minimal Sonny Rollins inspiriert ist. Eine bestimmte Markus Henn Music; Wiederholungen und Überlagerungen, Besetzung ist nicht vorgeschrieben (die Urauf- Markus Henn studierte in Freiburg und London. Nach Engagements an den Opernhäusern in die zu einer außergewöhnlichen Zeiterfah- führung 1965 erfolgte durch die Big Band der Wiesbaden, Frankfurt und Hamburg ist er seit 2002 Solorepetitor und Leiter der Bühnenmusik rung, wenn nicht gar meditativen Versenkung San Francisco State University), doch bevor- an der Semperoper Dresden. führen, kennzeichnen dieses wohl bekannteste zugt Riley Jazz-affine Musiker, die mit der Orgel Der Titel der 1986 in Toronto uraufgeführten (1977) – und arbeitet mit Zahlensymbolik und Werk Terry Rileys. Im Anschluss daran machte ternären Metrik, dem Swing der fünf frei kom- Timo Schmeichel Komposition – »misbegotten« bedeutet scheuß- Symmetrien, die sich auch visuell in seinen für sich der in Kalifornien geborene Komponist, binierbaren Melodielinien umzugehen wissen. Timo Schmeichel studierte in Leipzig bei Karl Mehlig und Andreas Haase. Er ist Mitglied der lich, aber auch beladen – bezeichnet das Di- ihren Klangreiz wie für ihre kalligraphische der zumal seit den Achtziger Jahren eine Nach einer Aufführung in Moskau 2000 über- Staatskapelle Weimar. lemma, in dem sich die menschliche Gattung Schönheit gleichermaßen gerühmten Partituren Synthese von westlicher und indischer Musik arbeitete er das Werk, Varianten hinzufügend, nach Ansicht des Komponisten George Crumb niederschlagen. In einer Programmnotiz zu anstrebt, an die Komposition von »Tread on the Zuordnungen strenger vorschreibend. befindet. Für ihn ist der Mensch »König einer »An Idyll« schreibt dieser amerikanische Mys­ Simon Lauer studierte in Leipzig bei Stefan Stopora sowie in Dresden bei Dominic Oelze und sterbenden Welt«, Hoffnung geben allein die tiker: »Flöte und Trommeln sind für mich die Instrumente, die am stärksten die Stimme der Steve Reich Christian Langer. Ab Januar 2011 ist er Mitglied der Staatskapelle Weimar. folgenden Generationen und die transzendie­ rende Kraft der Musik. Crumb greift mit Natur ausdrücken.« Der Part der (elektronisch Music for Mallet Instruments, Voices and Organ seiner Musik in kosmische Dimensionen aus. verstärkten) Flöte, in dem sich Anklänge an Simon Lauer Schlagzeug Schlagzeug Andre Schieferdecker Schlagzeug Andre Schieferdecker studierte in Weimar bei Werner Zühlke und Hans Joachim Naumann und Hierbei orientiert er sich an mittelalterlichen Debussys »Syrinx« finden, steht in einem span- Eine neue Klangfarbe schaffen wollte der die Schlegel, mit welchen diese Instrumente Vorstellungen – so im Zyklus »Makrokosmos«, nungsvollen Verhältnis zu den archaisch dräu- amerikanische Komponist Steve Reich, neben gespielt werden). Diese ordnet Reich, der die dessen vierter Teil mit »Celestial Mechanics«, enden Schlagzeugklängen, die ihn zu bedrohen Philip Glass, Terry Riley und La Monte Young westafrikanische und balinesische Musik, die Hendrik Gläßer Himmelsmechanik, überschrieben ist, oder in scheinen. Der am Ende erklingende Tritonus ein Hauptvertreter der Minimal Music, in seiner isorhythmische Motette des 13. Jahrhunderts Hendrik Gläßer studierte in Weimar bei David Punto und Gerhard Gläßer sowie in München der großdimensionierten Parabel »Star-Child« verdeutlicht: Das Dilemma ist noch nicht gelöst. 1973 entstandenen Komposition »Music for und den Jazz gleichermaßen zu seinen Einflüs- bei Peter Sadlo. Er ist Solopauker der Landesbühnen Sachsen und hat einen Lehrauftrag an der Mallet Instruments, Voices and Organ«. Die bei- sen zählt, paarweise an. Sie präsentieren zwei Dresdner Musikhochschule inne. den Gesangsstimmen der Frauen verschmelzen unterschiedliche rhythmische Schichten, deren mit den Liegetönen der elektronischen Orgel raffinierte Wechselwirkung zu Verschiebungs- Dominic Oelze zu einem hybriden Klang, der in langen Noten- und Überlagerungseffekten führt; hinzu kom- Dominic Oelze studierte in Leipzig bei Stefan Stopora und Karl Mehlig sowie in Salzburg bei André Jolivet »Suite en concert« für Flöte und 4 Schlagzeuger ist Mitglied der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz. Schlagzeug Schlagzeug werten (und ohne Worte) über dem fließenden men noch eine dritte Gesangsstimme und ein Peter Sadlo. Seit 1998 ist er Mitglied der Staatskapelle Berlin, mit Christian Langer bildet er das Zweifellos den größten Einfluss auf Jolivets führung von »Amériques« kennengelernt hatte Spiel von vier Marimbas und zwei Glockenspie- Metallophon. Das metrisch komplexe Ergebnis Schlagzeug-Duo Perkussive Spielvereinigung. künstlerische Entwicklung übte Edgar Varèse und dessen einziger europäischer Schüler er len zu schweben scheint (»mallet« bezeichnet ist von oszillierender Schönheit. aus, den er 1929 anlässlich der Pariser Auf- wurde. Auch Jolivets zahlreiche Auslandsreisen Dennis Roth Claude Debussy fanden Eingang in seine Musik, die zuweilen Wurzeln zurückzukehren. Und so scheint »Syrinx« für Flöte solo primitivistisch anmutet, auf einem elaborierten hinter der differenzierten Faktur seines zwei- Mitwirkende Gäste harmonischen System beruht und das Ober- ten Flötenkonzerts, der am 23. Februar 1966 Ihr Umfang ist gering, doch ihre Bedeutung ist Erinnerung an sein Werben um die Nymphe tonspektrum ganz bewusst miteinbezieht. Die uraufgeführten viersätzigen »Suite en concert« Silke Rudl es nicht – diese erhält die Kammermusik Clau- Syrinx wach, die im antiken Mythos in ein Absage an Strawinskys Neoklassik, an Satie für Flöte und vier Schlagzeuger, in der Tat eine Die gebürtige Meißnerin studierte in Dresden und ist seit 1990 Mitglied im Sächsischen Staats­ de Debussys etwa durch das erste Streichquar- Schilfrohr verwandelt wird und der Panflöte und die Gruppe »Les Six«, die er 1945 in dem Archaik auf, die sich nicht nur in der Wahl der opernchor. Daneben singt sie in verschiedenen Ensembles wie Caro Canto und Vocal modern. tett g-Moll op. 10. Mit seiner kurzen Spieldauer im Griechischen ihren Namen gibt. Mit diesem Artikel »Assez Stravinsky« öffentlichkeitswirk- Instrumente äußert, die ihrerseits die ältesten und fasslichen Form ist das Solostück für Flöte, Figurenkreis ist auch Debussys 1894 urauf- sam formulierte, ist nicht zu trennen von seinem der Menschheit sind, sondern auch in einer Christiane Neumann das den Titel »Syrinx« trägt, demgegenüber geführtes »Prélude à l‘après-midi d‘un faune« Bestreben, die ursprüngliche Bedeutung der Klangsprache, die nachgerade archetypische Geboren in Dresden, studierte Christiane Neumann an der Musikhochschule Felix Mendelssohn nur ein Nebenwerk, und doch eine Preziose. verbunden; an den berühmten Beginn dieses Musik wiederzuentdecken, zu ihren primitiven Ausdruckslagen zu erreichen vermag. Bartholdy in Leipzig. Nach einem ersten Engagement an der Oper Chemnitz ist sie seit 2009 Es entstand ursprünglich als Bestandteil einer Hauptwerks des musikalischen Impressionis- Bühnenmusik, die der französische Komponist mus erinnert die kurze Flötenkomposition, die im Jahr 1913 für das Drama »Psyché« des mit den Hörer mittels einer ambivalenten Tonalität, Terry Riley Masako Furuta ihm befreundeten Gabriel Mourey schrieb. orientalisierender Wendungen und innigen, »Tread on the Trail« für Schlagzeugensemble Die Japanerin Masako Furuta studierte in ihrer Heimat Kobe, in Zürich und Biel. Seit 2001 ist Die Soloflöte erklingt hier zur Sterbeszene häufig wiederkehrenden Rufen in exotische, des Pan; der Augenblick seines Todes ruft die erotisch aufgeladene Gefilde führt. George Crumb »An Idyll for the Misbegotten« für verstärkte Flöte und 3 Schlagzeuger Sopran Mezzosopran Mitglied im Sächsischen Staatsopernchor Dresden. Mezzosopran sie Mitglied im Sächsischen Staatsopernchor Dresden. Die Uraufführung von »In C« 1964 in San Fran- Trail«, die vom Spiel des Jazzsaxophonisten cisco gilt als die Geburtsstunde der Minimal Sonny Rollins inspiriert ist. Eine bestimmte Markus Henn Music; Wiederholungen und Überlagerungen, Besetzung ist nicht vorgeschrieben (die Urauf- Markus Henn studierte in Freiburg und London. Nach Engagements an den Opernhäusern in die zu einer außergewöhnlichen Zeiterfah- führung 1965 erfolgte durch die Big Band der Wiesbaden, Frankfurt und Hamburg ist er seit 2002 Solorepetitor und Leiter der Bühnenmusik rung, wenn nicht gar meditativen Versenkung San Francisco State University), doch bevor- an der Semperoper Dresden. führen, kennzeichnen dieses wohl bekannteste zugt Riley Jazz-affine Musiker, die mit der Orgel Der Titel der 1986 in Toronto uraufgeführten (1977) – und arbeitet mit Zahlensymbolik und Werk Terry Rileys. Im Anschluss daran machte ternären Metrik, dem Swing der fünf frei kom- Timo Schmeichel Komposition – »misbegotten« bedeutet scheuß- Symmetrien, die sich auch visuell in seinen für sich der in Kalifornien geborene Komponist, binierbaren Melodielinien umzugehen wissen. Timo Schmeichel studierte in Leipzig bei Karl Mehlig und Andreas Haase. Er ist Mitglied der lich, aber auch beladen – bezeichnet das Di- ihren Klangreiz wie für ihre kalligraphische der zumal seit den Achtziger Jahren eine Nach einer Aufführung in Moskau 2000 über- Staatskapelle Weimar. lemma, in dem sich die menschliche Gattung Schönheit gleichermaßen gerühmten Partituren Synthese von westlicher und indischer Musik arbeitete er das Werk, Varianten hinzufügend, nach Ansicht des Komponisten George Crumb niederschlagen. In einer Programmnotiz zu anstrebt, an die Komposition von »Tread on the Zuordnungen strenger vorschreibend. befindet. Für ihn ist der Mensch »König einer »An Idyll« schreibt dieser amerikanische Mys­ Simon Lauer studierte in Leipzig bei Stefan Stopora sowie in Dresden bei Dominic Oelze und sterbenden Welt«, Hoffnung geben allein die tiker: »Flöte und Trommeln sind für mich die Instrumente, die am stärksten die Stimme der Steve Reich Christian Langer. Ab Januar 2011 ist er Mitglied der Staatskapelle Weimar. folgenden Generationen und die transzendie­ rende Kraft der Musik. Crumb greift mit Natur ausdrücken.« Der Part der (elektronisch Music for Mallet Instruments, Voices and Organ seiner Musik in kosmische Dimensionen aus. verstärkten) Flöte, in dem sich Anklänge an Simon Lauer Schlagzeug Schlagzeug Andre Schieferdecker Schlagzeug Andre Schieferdecker studierte in Weimar bei Werner Zühlke und Hans Joachim Naumann und Hierbei orientiert er sich an mittelalterlichen Debussys »Syrinx« finden, steht in einem span- Eine neue Klangfarbe schaffen wollte der die Schlegel, mit welchen diese Instrumente Vorstellungen – so im Zyklus »Makrokosmos«, nungsvollen Verhältnis zu den archaisch dräu- amerikanische Komponist Steve Reich, neben gespielt werden). Diese ordnet Reich, der die dessen vierter Teil mit »Celestial Mechanics«, enden Schlagzeugklängen, die ihn zu bedrohen Philip Glass, Terry Riley und La Monte Young westafrikanische und balinesische Musik, die Hendrik Gläßer Himmelsmechanik, überschrieben ist, oder in scheinen. Der am Ende erklingende Tritonus ein Hauptvertreter der Minimal Music, in seiner isorhythmische Motette des 13. Jahrhunderts Hendrik Gläßer studierte in Weimar bei David Punto und Gerhard Gläßer sowie in München der großdimensionierten Parabel »Star-Child« verdeutlicht: Das Dilemma ist noch nicht gelöst. 1973 entstandenen Komposition »Music for und den Jazz gleichermaßen zu seinen Einflüs- bei Peter Sadlo. Er ist Solopauker der Landesbühnen Sachsen und hat einen Lehrauftrag an der Mallet Instruments, Voices and Organ«. Die bei- sen zählt, paarweise an. Sie präsentieren zwei Dresdner Musikhochschule inne. den Gesangsstimmen der Frauen verschmelzen unterschiedliche rhythmische Schichten, deren mit den Liegetönen der elektronischen Orgel raffinierte Wechselwirkung zu Verschiebungs- Dominic Oelze zu einem hybriden Klang, der in langen Noten- und Überlagerungseffekten führt; hinzu kom- Dominic Oelze studierte in Leipzig bei Stefan Stopora und Karl Mehlig sowie in Salzburg bei André Jolivet »Suite en concert« für Flöte und 4 Schlagzeuger ist Mitglied der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz. Schlagzeug Schlagzeug werten (und ohne Worte) über dem fließenden men noch eine dritte Gesangsstimme und ein Peter Sadlo. Seit 1998 ist er Mitglied der Staatskapelle Berlin, mit Christian Langer bildet er das Zweifellos den größten Einfluss auf Jolivets führung von »Amériques« kennengelernt hatte Spiel von vier Marimbas und zwei Glockenspie- Metallophon. Das metrisch komplexe Ergebnis Schlagzeug-Duo Perkussive Spielvereinigung. künstlerische Entwicklung übte Edgar Varèse und dessen einziger europäischer Schüler er len zu schweben scheint (»mallet« bezeichnet ist von oszillierender Schönheit. aus, den er 1929 anlässlich der Pariser Auf- wurde. Auch Jolivets zahlreiche Auslandsreisen Dennis Roth MO 2 7.1 2 .10 2 0 U h r | Se m peroper 4. Kammerabend Mitwirkende Gäste Silke Rudl, Christiane Neumann und Masako Furuta Gesang Markus Henn orgel Timo Schmeichel, Simon Lauer, Andre Schieferdecker, Hendrik Gläßer und Dominic Oelze Schlagzeug Ausführende Vorschau André Jolivet (19 0 5 -19 74 ) »Suite en concert« für Flöte und 4 Schlagzeuger (Flötenkonzert Nr. 2) [1965] 1. Modére – Frémissant 2. Stabile 5. Kammerabend D o 0 3 . 0 2 . 2 0 11 2 0 U h r Se m peroper Programm und Mitwirkende werden noch bekannt gegeben. 3. Hardiment 4. Calme – Véloce – Apaisé Sabine Kittel Flöte Sabine Kittel, Timo Schmeichel, Simon Lauer, Jürgen May und Jürgen May und Christian Langer W ir w ü nschen Ihnen ein gu t es u nd G e su n d e s n e u e s Ja h r 2 0 11! Christian Langer Schlagzeug P a us e Zw ischen den einzelnen Stück en er k lingen über leitende Terry Riley Sch l agz eug-I m prov isat ion en. (g e bor e n 193 5 ) »Tread on the Trail« für Schlagzeugensemble [1965, 2000] Claude Debussy (18 6 2 -19 18 ) »Syrinx« für Flöte solo [1913] Sabine Kittel (g e bor e n 19 2 9) »An Idyll for the Misbegotten« für elektronisch verstärkte Flöte und 3 Schlagzeuger [1986] T e x t n ac h w e i s Der Einführungstext von Dennis Roth ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft. Andre Schieferdecker, Timo Schmeichel, Simon Lauer, Dominic Oelze, Jürgen May und Christian Langer Steve Reich (g e bor e n 193 6) George Crumb I m pr essum Music for Mallet Instruments, Voices and Organ [1973] Sächsische Staatsoper Dresden Intendantin Dr. Ulrike Hessler Spielzeit 2010|2011 Herausgegeben von der Intendanz © Dezember 2010 R e da k t i o n Tobias Niederschlag Andre Schieferdecker, Timo Schmeichel, Simon Lauer, Hendrik Gläßer, Dominic Oelze, Jürgen May, Christian Langer, Silke Rudl, Sabine Kittel, Timo Schmeichel, Jürgen May Christiane Neumann, Masako Furuta und und Christian Langer Markus Henn G e s t a lt u n g u n d L ay o u t schech.net Strategie. Kommunikation. Design. Druc k Union Druckerei Dresden GmbH Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. w w w. sta at sk a pe l l e-dr esde n.de 2010 2011 4. Kammerabend
