PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN CHRISTIAN PELTZ Inhaltsverzeichnis 1. Versuchsbeschreibung 1.1. Ziel 1.2. Aufgaben 1.3. Vorbetrachtungen 2. Versuchsdurchführung 2.1. Sinusgenerator 2.2. Rechteckspannungsgenerator 2.3. Dreiecksspannungsgenerator 2.4. Spannungsstabilisierung mit Zener-Diode 2.5. Konstantspannungsquelle 2.6. Konstantstromquelle 1 1 1 2 6 6 7 9 9 10 11 1. Versuchsbeschreibung 1.1. Ziel. Kennenlernen von niederfrequenten Signalgeneratoren und Einarbeitung in die Regelungstechnik. 1.2. Aufgaben. 1.2.1. Sinusspannungsgenerator. Es ist ein RC-Oszillator mit Wien-Brücke(vgl. Experiment 1) und Operationsverstärker (Abbildung 1.1) aufzubauen und die Schwingfrequenz zu bestimmen. Für den Wien Zweig ist der RC-Modul von Experiment 1 zu verwenden. 1.2.2. Rechteckspannungsgenerator. Es ist ein Rechtecksspannungsgenerator mit OV ( Abbildung 1.2) für f = 100Hz und f = 100kHz aufzubauen. Die Kondensatorund Ausgansspannung sind zu oszillograeren und zu diskutieren. 1.2.3. Dreiecksspannungsgenerator. Mit Hilfe einer Integratorstufe ist der Rechteckspannungsgenerator aus Aufgabe 2. zu einem Dreiecksspannungsgenerator zu erweitern und zu analysieren. Date : 01.12.2005. 1 PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN 2 1.2.4. Konstantspannungsquelle. • Spannungsstabilisierung mit Z-Diode Bauen sie die Schaltung entsprechend Abbildung 1.4 auf und messen Sie Ua = f (RL ) für Ue = 10V sowie 100Ω < RL < 10kΩ. Stellen Sie die Meÿwerte grasch dar und dieskutieren Sie die Kurven. Geben Sie an, wann und weshalb die Stabilisierung aussetzt. • Konstantspannungsquelle Es ist eine regelbare Konstantspannungsquelle mit Z-Diode und OV (Abbildung 1.5) und die Lastabhängigkeit für 100Ω < RL < 10kΩ zu ermitteln, grasch darzustellen und zu diskutieren. 1.2.5. Konstantstromquelle. Eine spannungsgesteuerte Konstantstromquelle (Abbildung 1.6) für I = 3mA ist für eien veränderlichen Verbraucher aufzubauen und zu überprüfen. 1.3. Vorbetrachtungen. Abbildung 1.1. Sinusgenerator 1.3.1. Sinusgenerator. Ein Sinusgenerator nach Abbildung 1.1 besteht aus einer Wienbrücke und einem nichtinvertierenden Verstärker. Für eine Wienbrücke gilt: 1 ζ1 = R + jωc PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN 3 1 1 = + jωc ζ2 R UE+ ζ2 1 = = 1 1 Ua ζ1 + ζ2 ( R + jωc)(R + jωc + UE+ 1 = Ua 3 + j(ωRC − 1 1 R +jωc ) 1 ωRC ) Das Übertragungsverhalten wird also maximal wenn gilt : ωRC = ω= 1 ωRC 1 = 2πf RC und es folgt: 1 UE+ = Ua 3 Es wird also eine Frequenz, ohne eine Phasenverschiebung, besonders gut passieren gelassen. Diese Frequenz wird also quasi aus verschiedenen Störungen wie z.B. dem thermischen Rauschen oder Störungen der Betriebsspannung bzw. durch die fehlerbehafteten Bauelemente verursachten Störungen herausgeltert und an den nichtinvertierenden Eingang des OV geleitet. Um ein Schwingung zu ermöglichen muss dieser also eine Mindestverstärkung von 3 aufweisen. Ist die Verstärkung kleiner als 3 fängt das System garnicht an zu schwingen. Ist sie jedoch viel gröÿer als 3 ensteht kein Sinus sondern eine Rechteckspannung. Die zweite Schwingungsbedingung von ∆ϕ = 0, 2π, ... ist automatisch durch die Wienbrücke gewährleistet. Für den nichtinvertierenden Operationsverstärker gilt: Ua = URg + URT Ua Rg + RT = UE+ RT Der Schaltungszweig parallel zu Rg dient zur Amplitudenstabilisierung. Wenn die Ausgangsspannung des OV gröÿer als die Summe aus Z-Spannung und Flussspannung der beiden Zener-Dioden ist, wird dieser Zweig leitend und der Rückkoppelwiderstand Rg verkleinert sich dann zu: Rg,Stabilisierung = Rg 1+ Rg R < Rg Somit sinkt auch die Verstärkung des OV und Ua sinkt wieder. PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN Abbildung 1.2. 4 Rechteckspannungsgenerator 1.3.2. Rechteckspannungsgenerator. Eine Möglichkeit einen Rechteckspannungsgenerator zu realisieren ist in Schaltung 1.2 zu sehen. Am Anfang ist Uc = UE− = 0V. 2 Für den nichtinvertierenden Eingang des OV gilt dann UE+ = Ua · R1R+R . Es kann 2 angenommen werden das durch die Mitkopplung durch R1 die Ausgangsspannung Ua auf +UB springt. Der Kondensator lädt sich nun über Rg auf bis UC ≥ UE+ erreicht ist. In diesem Fall kippt die Schaltung und Ua springt dann auf −UB . Durch die periodische Wiederholung dieser Vorgangs ³ entsteht ´ eine Rechteckspannung. Für R2 die Periodendauer dieser gilt T = 2Rg C ln 1 + 2 R1 . Abbildung 1.3. Integratorschaltung 1.3.3. Dreieckspannungsgenerator. Um aus einer Rechteckspannung eine Dreiecksspannung herzustellen kann eine Integratorschaltung nach Abbildung 1.3 verwendet PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN 5 werden. Da die Rechteckspannung periodisch konstante Spannungswerte liefert fällt an R1 in diesen Zeiträumen eine konstante Spannung ab und es ieÿt somit auch ein konstanter Strom. Über diesen konstanten Strom lädt sich der Kondensator auf und es gibt einen linearen Spannungsverlauf. Gibt es in der Eingangsspannung einen Vorzeichenwechsel entlädt sich der Kondensator linear. Auf diese Weise entsteht eine Dreieckspannung. Ohne den Widerstand R wäre der Integrator für Gleichspannung bzw. sehr kleine Frequenzen ein invertierender Verstärker mit sehr groÿer Verstärkung. Abbildung 1.4. Spannungsstabilisierung mit Z-Diode 1.3.4. Spannungsstabilisierung mit Z-Diode. Spannungen lassen sich mit Schaltungen nach Abbildung 1.4 realisieren. Wenn Ue gröÿer ist als die Zenerdurchbruchsspannung der Diode liegt am Widerstand maximal die Spannung Uz . Auf diese Weise wird die Eingangsspannung stabilisiert. Abbildung 1.5. Konstantspannungsquelle 1.3.5. Konstantspannungsquelle. In Abbildung 1.5 ist eine regelbare Konstantspannungsquelle dargestellt. Der Operationsverstärker versucht UD = 0V zu halten, also die Spannungsabfälle am unteren Teil des Potentiometers und der Zener-Diode PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN 6 gleich zu halten. Ändert sich nun Ua ändert sich auch UP und damit auch die am unteren Teil des Potentiometers abfallende Spannung. Diese Änderung bewirkt also eine Eingangsspannungsdierenz am Operationsverstärker. Dem versucht der Operationsverstärker entgegenzuwirken und steuert mit seiner Ausgangsspannung den Transistor nach bis die Ausgangsspannung den alten Wert erreicht hat. Dabei liefert die Zener-Diode, wie bei der Spannungsstabilisierung in Schaltung 1.4 eine möglichst konstante Referenzspannung. Abbildung 1.6. Konstantstromquelle 1.3.6. Konstantstromquelle. Eine Konstantstromquelle ist wie in Schaltung 1.6 realisierbar. Die Last soll mit dem konstanten Strom IL versorgt werden. Da der ideale Operationsverstärker keine Eingangsströme hat muss dieser Strom auch durch RT ieÿen. Da UD = 0V ist gilt Ue = URT = IL · RT . Somit lässt sich der konstante Strom über IL = RUTe sehr gut einstellen. 2. Versuchsdurchführung 2.1. Sinusgenerator. 2.1.1. verwendete Geräte. • • • • • Oszillograf Nr.3 Wienbrücke Nr.3 Widerstandsdekade 4-fach-OV Steckbrett Diodensteckbrett PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN 7 2.1.2. Durchführung. Es wurde ein Sinusgenerator nach Abbildung 1.1 aufgebaut und die Ausgangsspannung oszillograert. Der Widerstand Rg wurde fest zu Rg = 30kΩ gewählt. Dabei wurde auch eine Fourierspektrumsanalyse durchgeführt und die Widerstände RT und R solange variiert bis ein möglichst reiner Sinus enstand. Der reinste Sinus wurde bei RT = 13, 5kΩ erziehlt. Das Ergebnis ist im Oszillogramm 2.1 zu sehen. Theoretisch sollte bei der geforderten Verstärkung von 3 für RT folgendes gelten: RT = 30kΩ Rg = = 15kΩ (V − 1) 2 Bei dem experimentell bestimmten Widerstand gilt für die Verstärkung: V = Rg + RT 30kΩ + 13, 5kΩ = = 3, 22 RT 13, 5kΩ Wie zu erwarten war ist die tatsächliche Verstärkung leicht gröÿer 3. Abbildung 2.1. Sinusgenerator Die Schwingfrequenz des Sinusgenerators beträgt also f = 1, 221kHz. 2.2. Rechteckspannungsgenerator. 2.2.1. verwendete Geräte. • • • • Oszillograf Nr.3 Widerstandsdekade 4-fach-OV Steckbrett Kapazitätsdekade 2.2.2. Durchführung. Es wurde ein Rechteckspannungsgenerator nach Schaltung 1.2 aufgebaut und die Widerstandswerte von R1 und R2 sowie die Kapazität von C variiert bis die geforderten Frequenzen f = 100Hz und f = 100kHz erfüllt waren. Dabei war darauf zu achten das die Dierenzspannung am OV nicht mehr als UD,max = 0, 7V beträgt. Die aufgenommenen Werte sind in Tabelle 2.2 dargestellt. PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN f = 100Hz f = 100kHz 60kΩ 60kΩ 4kΩ 1kΩ 10kΩ 10kΩ 4, 0µF 3, 6nF 99, 87Hz 423, 6kHz R1 R2 Rg C ftheo Abbildung 2.2. 8 Werte für Rechteckspannungsgenerator Abbildung 2.3. Abbildung 2.4. Rechteckspannung bei f = 100Hz Rechteckspannung bei f = 100kHz Die Ausgangs- und Kondensatorspannungen sind für beide Frequenzen in den Oszillogrammen 2.3 und 2.4 dargestellt. Am Oszillogramm für f = 100kHz ensteht keine saubere Rechteckspannung mehr. In diesem Fall ist der OV durch die slew Rate begrenzt. Die Dierenzspannung am OV-Eingang kann maximal UD,max = 2 · UC betragen. In beiden Fällen sieht man, dass 2 · UC = UC,p−p < 2 · 0, 7V erfüllt ist. Die theoretische Frequenz stimmt für den Fall f = 100Hz sehr gut mit dem Experiment überein. Für den Fall f = 100kHz stimmt lediglich die Gröÿenordnung überein. PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN 9 2.3. Dreiecksspannungsgenerator. An den Rechteckspannungsgenerator wurde eine Integratorschaltung nach Abbildung 1.3 angeschlossen und so ein Dreieckspannungsgenerator aufgebaut. Die Ausgangsspannung wurde Oszillograert und ist in Abbildung 2.5 dargestellt. Abbildung 2.5. Dreieckspannungsgenerator Man sieht sehr gut das die Anstiege der Ausgangsspannung (untere Kurve) linear sind und eine sehr sauber Dreieckspannung ensteht. 2.4. Spannungsstabilisierung mit Zener-Diode. 2.4.1. verwendete Geräte. • • • • Digitalvoltmeter Widerstandssteckbrett Diodensteckbrett Spannungsquelle 2.4.2. Durchführung. Es wurde eine Spannungsstabilisator nach Abbildung 1.4 aufgebaut und bei einer Eingangsspannung von Ue = 10V der Lastwiderstand RL variiert. Die Ergebnisse der Messung sind in Tabelle 1 aufgetragen. RL /kΩ 0,102 0,222 0,382 0,652 1,122 2,322 3,922 Tabelle 1. Ua /V 2,100 3,633 5,012 6,200 6,597 6,616 6,621 Spannungsstabilisierung mit Zener-Diode PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN 10 Abbildung 2.6. Spannungsverlauf In der graphischen Darstellung ist gut zu erkennen das die Konstantspannung von ungefähr 6, 6V erst ab einem Lastwiderstand von ca. 1, 2kΩ erreicht wird. Bei kleineren Lastwiderständen ist der Strom durch diese sehr groÿ und der Diodenstrom damit sehr klein. Für diesen Fall kommt die Diode gemäÿ ihrer Kennlinie in Bereiche nicht konstanter Spannungen. 2.5. Konstantspannungsquelle. 2.5.1. verwendete Geräte. • • • • Digitalvoltmeter Widerstandssteckbrett 4-fach OV Steckbrett Spannungsquelle 2.5.2. Durchführung. Es wurde eine Konstantspannungsquelle nach Abbildung 1.5 aufgebaut. Bei einer Eingangsspannung von Ue = 10V wurde das Verhalten der Schaltung in Abhängigkeit vom Lastwiderstand untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in Tabelle 2 aufgetragen und in Abbildung 2.7 noch einmal graphisch dargestellt. PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN 11 RL /kΩ 0,090 0,210 0,370 0,640 1,110 2,310 3,910 Tabelle 2. Ua /V 7,991 7,992 7,991 7,990 7,990 7,989 7,986 Konstantspannungsquelle Abbildung 2.7. Spannungsverlauf Im untersuchten Bereich konnte kein Grenzwiderstand gefunden werden. Diese Schaltung liefert auch schon für sehr viel kleinere Widerstände eine konstante Ausgangsspannung. 2.6. Konstantstromquelle. 2.6.1. verwendete Geräte. • • • • • Digitalvoltmeter Widerstandssteckbrett 4-fach OV Steckbrett Spannungsquelle Digitalamperemeter PROTOKOLL ZUM VERSUCH SIGNALGENERATOREN UND GESTEUERTE QUELLEN 12 2.6.2. Durchführung. Es wurde eine Konstantstromquelle nach Abbildung 1.6 aufgebaut. In der Aufgabenstellung war ein Strom von IL = 3mA gefordert. Eingangsspannung und Widerstand RT wurden nach IL = RUTe bestimmt und weiter geringfügig geändert bis der gewünschte Strom oss. Für Ue = 3V und RT = 1002Ω wurde der richtige Stromwert erreicht. Die Konstanz des Stromes wurde in Abhängigkeit vom Lastwiderstand überprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgetragen und in Abbildung 2.8 noch einmal graphisch dargestellt. RL /Ω IL /mA 0 3,000 16 3,000 43 3,000 90 3,000 210 3,000 370 3,000 640 3,000 1110 3,000 2310 2,803 3910 1,826 Tabelle 3. Konstantstromquelle Abbildung 2.8. Stromverlauf Es ist deutlich zu erkennen das der Laststrom ab einem Lastwiderstand von ca. RL = 2kΩ einbricht. Der Grund hierfür liegt an der begrenzten Ausgangsspannung des Operationsverstärkers. Der OV kann an dieser Grenze keine hinreichend groÿe Spannung erzeugen um den geforderten Strom durch den Lastwiderstand zu treiben.