„Der besondere Fall“ »40 Jahre Retten und Heilen mit höchster Kompetenz – Verpflichtung für die Zukunft« Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Herr K., geb. 1951, BGHM Mainz UT: 16.01.2012 UH: „als Produktionsmitarbeiter im Omnibuswerk von Mercedes Benz das linke obere Sprunggelenk in einer Maschine eingeklemmt“ D: II° offene bimalleoläre OSG-Fraktur links Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 2 Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 3 1/2012 16.01.2012 7-Loch-LCP Fibula links und Schraubenosteosynthese Innenknöchel 17.01.2012 Kompartmentspaltung Unterschenkel links 23.01.2012 Sekundärnaht Unterschenkel links 10.02.2012 Entlassung, 20 kg/TB für 6 Wochen Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 4 Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 5 9/2012 – 8 Monate nach Trauma Diagnose: Pseudarthrose und Korrekturverlust mit Rotationsabweichung im Bereich der distalen Fibula links Therapie: Am 03.09.2012 Rotationseinstellung mit Spongiosaplastik vom linken Beckenkamm und Plattenosteosynthese im Bereich der Fibula. Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 6 2/2013 – 13 Monate nach Trauma Abklärung: Herr K. wurde für drei Tage zur komplexstationären Reha Maßnahme zur Abklärung eines unklaren Gewichtsverlustes von 20kg stationär aufgenommen. • Röntgen Thorax, • EKG, • Labor, • Sono Abdomen, • internistisches Konsil o.B. Ausschluss eines Tumorgeschehens Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 7 weiterhin Pseudarthrose Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 8 2/2013 – 13 Monate nach Trauma Diagnose: Pseudarthrose distale Fibula mit Rekurvationsstellung. Therapie: Dekortikation, Pseudarthrosenausräumung und Spongiosaplastik vom rechten vorderen Beckenkamm sowie Einlage von OP1 und Reosteosynthese mit einer 7-Loch-LCP winkelstabilen Platte am 27.02.2013. -> Auswärtige BGSW-Maßnahmen Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 9 1/2014 – 24 Monate nach Trauma Fraktur CT-morphologisch erstmals fest! Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 10 1/2014 – 24 Monate nach Trauma • • • • • • • UV war bereits aus Erwerbsleben ausgeschieden Noch an UAGS mobilisiert OSG E/F 5 – 0 – 40° Noch erhebliche Schmerzsymptomatik Uneinheitliche Schmerzmitteleinnahme (u.a. Naproxen) Vorstellung in der Schmerztherapie unseres Hauses Stationäre Schmerztherapie ab 3/2014 Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 11 Beispiel Patient K: • Problematischer Unfallhergang • Steuerung des Heilverfahrens über Rehaplanung • Insgesamt 10 gemeinsame Gespräche RM / Patient / Arzt u.a. mit Anpassungen der Rehaplanung • Einbindung BGU / ASR / Psychologin • 2 BEM - Gespräche ( 12/12 sowie 5/13 ) • Vorbestehend depressive psychische Erkrankung, GdB 50 vH wegen degenarativer Wirbelsäulenerkrankung, Diabetes mellitus, Polyneuropathie, Arterielle Hypertonie • Betriebliche Alterssicherrung Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 12 Rehamanager Werksarzt Angehörige Patient K Bereichsleitung SchwBeh. Vertretung Behandler Disability Manager Betriebsrat Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 13 Beispiel Patient K: • Hauptschmerz li.Unterschenkel/ Fuss: Ruheschmerz 5-6/10, Belastung 10/10 • Nebenschmerz Becken: Ruheschmerz 5/10, Belastung 8/10 • Nachtschlaf maximal 1 Stunde am Stück • Albträume mit Angriffen auf die Ehefrau • Dauertragen (ohne Indikation) eines Unterschenkelbrace • Unstrukturierte Medikamenteneinnahme z.B 8 Tabletten Naproxen (dreifache Tageshöchstdosis) sowie zum schlaf Zopiclon Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 14 Soziale Herkunft Schmerzmittelmissbrauch EvoBus Produktionsmitarbeiter Schmerz Störungen Knochenheilung Psychische Komponente Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 15 Beispiel Patient K: • Aufnahme 20.3.14 mit Ziel Opiatentzug, Besserung Belastbarkeit und Beweglichkeit, psychische Stabilisierung • Ende März bei deutlicher Schmerzmittelreduktion deutlich bessere Schmerzwerte von Ruhe 4/10, Belastung 6/10 • Drogenscreening 7.4.14 mit Nachweis Einnahme hochdosierter verschiedener Opiate • Leugnung des Patienten / Compliance Abbruch der stationären Behandlung • Weitere Behandlung zu Lasten GKV u.a. wegen vorbestehender psychischer Erkrankung Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 16 Unfallfolgen Am linken Bein: • • • • • Geringe Bewegungseinschränkungen im Bereich des oberen Sprunggelenkes sowie endgradige Bewegungseinschränkung im Bereich des unteren Sprunggelenkes bei operativ versorgtem knöchern durchbauter Außenknöchel- sowie Innenknöchelbrüchen. Kalksalzminderung im Bereich des Sprunggelenkes. Leichte Verplumpung des unteren Sprunggelenkes. Leichte Muskelminderung des Unterschenkels. Sensible Schädigung des Nervus peronaeus. Gang- und Standbehinderung. Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 17 Nichtunfallfolgen • • • • • Vorbestehende rezidivierende depressive Erkrankung. Anpassungsstörung im Sinne einer Verbitterungsstörung. Verdacht auf eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung. Bewegungseinschränkung im linken Kniegelenk. Bewegungseinschränkung im rechten Sprunggelenk. Leicht ausgeprägte diabetische Polyneuropathie. Valgusfehlstellung beider Beinachsen. Spreiz-Senkfußbildung beidseits Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 18 Abschluss • • • • Aussteuerung aus dem Verletztengeld der BG Rentenfeststellung: MdE zunächst 30 vH, später 20 vH Anwendungen / Behandlungen werden weiter übernommen Alterssicherung von Seiten des Betriebes ( Leistungen DRV ) Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 19 Vielen Dank! Welz/Zobel, Betriebsärztesymposium Ludwigshafen 05.11.2014 Seite 20