Kontinente Harnableitung nach Blasenvergrößerung

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enCATHopedia Volume 6
Kontinente Harnableitung
nach Blasenvergrößerung
oder Blasenersatz
Indikationen für
Harnableitungen
Formen der
kontinenten
Blasenersatzanlagen
ISK kann
helfen
Indikationen
für Harnableitungen
Seit über 30 Jahren werden die unterschiedlichen
Verfahren der Harnableitung durch Darmsegmente
erfolgreich angewandt. Erforderlich kann eine solche
Operation werden, wenn in die Muskulatur der Harnblase ein Tumor eingewachsen ist. In diesem Fall muss
die Originalblase entfernt werden und der Urin über ein
Urostoma oder einen kontinenten Blasenersatz abgeleitet
werden.
In Folge einer neurologisch bedingten Fehlsteuerung
kann die Harnblase im Verlauf der Erkrankung die
Fähigkeit verlieren, sich auszudehnen und den Urin zu
speichern. Da eine Verbesserung der Speicherkapazität
auch durch Medikamente nicht mehr zu erreichen ist,
erfolgt auch hier oft ein teilweiser oder kompletter
Blasenersatz.
Für Patienten die unter einer Interstitiellen Zystitis (IZ)
leiden, ist oftmals der Leidensdruck so groß, dass auch
hier die Harnblase entfernt und ein kontinenter Blasenersatz geschaffen wird. Bei der IZ handelt es sich um einen
chronischen, entzündlichen Prozess in der Blasenwand,
dessen Folge eine überaktive Blase mit sehr häufigem
Wasserlassen, verringerter Blasenkapazität und starken
Schmerzen ist.
Formen der kontinenten Blasenersatzanlagen
Heutzutage steht eine Vielzahl operative Verfahren zur
Anlage einer Ersatzblase zur Verfügung.
Blasenaugmentation
Bei der Blasenaugmentation handelt es sich nicht um einen
kompletten Blasenersatz. Die Originalblase bleibt erhalten.
Um eine ausreichende Speicherkapazität der Blase zu
erreichen, wird die Harnblase eröffnet und mit einem
Darmsegment vergrößert. Die Entleerung erfolgt dann
mittels intermittierender Katheterisierung über die Harnröhre oder über ein katheterrisierbares kontinentes Stoma im
Bauchbereich.
Pouch
Bei dieser Blasenersatzoperation wird die Originalblase
entfernt und, je nach Operations-Technik, aus unterschiedlichen Darmanteilen (Dünndarm/Dickdarm) ein Reservoir
(Pouch) konstruiert. In dieses „Reservoir“ werden die
Harnleiter implantiert. Zur Blasenentleerung wird, wenn
noch vorhanden und verwendbar, aus dem Blinddarm
eine kontinente Verbindung zwischen Pouch und der
Bauchhaut angelegt. Die Entleerung erfolgt in diesem Fall
durch die intermittierende Katheterisierung über den
Nabeltrichter.
Neoblase
Auch bei dieser Blasenersatzoperation wird die Originalblase entfernt und durch 40 – 60 cm Dünndarm eine „neue
Blase“ (Neoblase) angelegt. Die Harnleiter werden zur
Verbindung mit den Nieren mit der Neoblase verbunden.
Im Unterschied zur Pouch-Operation wird in diesem Fall
die Ersatzblase mit der Harnröhre verbunden. Die
Patienten können die Blase mittels Bauchpresse entleeren,
es besteht jedoch die Möglichkeit der Restharnbildung,
welcher mit Hilfe eines Katheters abgeleitet werden muss
um Infektionen zu vermeiden.
Mitrofanoff-Stoma
Das Mitrofanoff-Stoma ist eine künstliche, kontinente
Harnableitung über die Bauchdecke. Dabei wird, wenn
noch vorhanden, aus dem Blinddarm, eine kontinente
Verbindung zwischen der Originalblase oder einem Pouch
hergestellt. Diese Operation wird in erster Linie
vorgenommen, wenn eine Katheterisierung über die
Harnröhre nicht möglich ist.
Intermittierender
Selbstkatheterismus (ISK)
kann helfen
Der intermittierende Selbstkatheterismus (ISK) mit Hilfe
eines Einmalkatheters ist eine sichere und bequeme Art
die Blase zu entleeren.
• Er ist einfach zu erlernen und die meisten empfinden
es schnell als natürlich auf diese Weise die Blase zu
entleeren.
• Er kann relativ schnell und überall durchgeführt
werden.
• Katheter sind einfach mitzuführen und leicht in der
Anwendung.
• B
ei Patienten mit Neoblase ermöglicht er eine
ausreichende, kontinente Speicherkapazität zu
erreichen und andererseits eine möglichst restharnfreie, willkürliche Urinausscheidung über die
Harnröhre.
• P
ouch-Patienten können mit Hilfe des ISK den Pouch
restharnfrei katheterisieren.
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und Chirurgie. Wir lernen von den Menschen, die unsere
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indem wir ihnen zuhören. So können wir neue Lösungen
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