Buchrezension zu „Caesar“ von Gisbert Haefs Das Buch „Caesar“ von Gisbert Haefs ist ein historischer Roman. Es handelt von der zweiten Lebenshälfte des ehemaligen römischen Centurios Quintus Aurelius, der aus seinem - wieder bürgerlichen - Leben heraus geworfen wird. Quintus Aurelius ist der fünfte Sohn eines römischen Bauern und hat sich - um die Chance zum Aufstieg zu haben - in die römische Armee gemeldet. Er kämpfte mit seiner Kohorte während Caesars Proprätur (61 v.Chr.) in Hispanien und stieg durch einige Todesfälle unter den Offizieren bald zum Centurio auf. Zwei Jahre später, als Caesar Prokonsul in Illyrien und Gallia Narbonensis/Ulterior war, wurde seine Einheit nach Gallien verlegt, da Caesar scheinbar Gefallen an ihm gefunden hatte. Er kämpfte bei der X. Legion, bis er durch einen Beloacer verwundet wurde und seine linke Archillessehne durchtrennt wurde. Er schied aus der Armee aus und gründete zusammen mit den sieben anderen Legionären, mit denen er sein Zelt geteilt hatte, eine Schänke in der Nähe von Tusculum. Dort taucht Marcus Tullius Cicero 53 v. Chr mit Volturicus auf und macht ihm ein scheinbar großzügiges Angebot. Er bietet Quintus Aurelius viel Geld, wenn dieser im Gegenzug Caesar ausspioniert. Da Quintus ablehnt, erscheinen plötzlich Gladiatoren, die als Schlägertrupp für Milo (Titus Annius Milo), einen Optimaten, und somit auch für Cicero arbeiten. Quintus Aurelius wird gezwungen die Schenke und die Ländereien zu verkaufen und bekommt sein Geld erst nach Beendigung des Auftrages. Er folgt dem Befehl und reist nach Gallien, im Gepäck den Spottdichter Catull, der seinem Tod schon nahe steht, und die Sklavin Sasila, die er in Massilia freilässt. Vor seiner Abreise verliebt er sich in die schöne Hetäre Kalypso, die ihm in der darauf folgenden Zeit immer öfter begegnet. Bei Caesar, der sich an ihn erinnert und ihn fördert, wird er als vertrauenswürdiger Offizier in verschiedene hohe Ämter gesetzt, zum Beispiel Reiterpräfekt, Marschpräfekt, Lagerpräfekt und Legat. Er führt zeitweise mehrere Legionen. Er nimmt am gesamten Gallienfeldzug Teil und verhält sich währenddessen loyal zu Caesar, nicht zu Cicero. Er freundet sich mit Orgetorix, dem ehemaligen Helvetierfürsten, an, der im Gefolge der Legionen sein Leben fristet, nachdem er von seinem Stamm abgesetzt wurde. Der Leser betrachtet Caesars Taten aus dem Wissenstand des Quintus Aurelius heraus, der immer mitmacht, weil er nach eigenen Angaben mitbekommen will, wie es weitergeht. Das Buch vermittelt dem Leser einen sehr breiten Überblick über das erste Jahrhundert vor Christus und die beteiligten Personen. Neben der genauen Schilderung des Gallienkrieges und des Machtkampfes zwischen Caesar und dem Senat, bzw. später Caesar und Pompeius, vermitteln die eingeschobenen Chroniken dem Leser viele Informationen über Hintergründe und Umstände. Man erfährt, was aus Marcus Licinius Crassus wurde, wer die Gracchen waren und was zum Beispiel Caesar vor dem Zeitpunkt der Handlung erreicht hatte. Ich finde dieses Buch ziemlich spannend, denn es liest sich für einen derart informativen Roman sehr gut. Jedoch werden dem Leser derartig viele Informationen dargelegt, dass es schwer fallen kann, alle zu behalten oder die Zusammenhänge sofort zu verstehen. Daher ist es ratsam, wenn auch nicht unbedingt erforderlich, dass die Leser sich schon ein bisschen mit dem ersten Jahrhundert vor Christus auskennen und auch daran interessiert sind. Für geschichtsinteressierte Leser ist es ein sehr schönes Buch. Die Lesergruppe sollte vom Alter her zwölf Jahre nicht unterschreiten, da die Zusammenhänge um die Geschichte zu verstehen zwar nicht zu komplex sind, aber um tiefer in die Hintergründe vorzudringen und aus diesem Werk mehr mitzunehmen als einige ausgefüllte Stunden, muss man viele Dinge im Kopf behalten und verstehen. Von den beschriebenen Ereignissen ist keines besonders grausam oder anzüglich, sodass es von dieser Seite keine Beeinflussung der Altersempfehlung gibt. Nach oben hin ist das Alter der Leser offen, da das Buch auch erwachsene Leser zu fesseln vermögen sollte. Voraussetzung dafür ist aber wieder ein gewisses Interesse am Thema. R.P. Klasse 10