Peru – Naturräume bestimmen die wirtschaftliche Nutzung

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Lateinamerika
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A
B
Pazifik
Fischerei,
Fischmehl
Baumwolle,
Zuckerrohr, Gemüse,
Obst, Reis, Wein
über 3500 m: Alpacas,
Lamas,
Schafe,
Ziegen
Wüste mit Flussoasen
Costa
2000 bis 3500 m: Kartoffeln,
Hülsenfrüchte,
Mais, Gerste,
Weizen, Rinder
Hochgebirge (Anden)
Sierra
74.1: West-Ost-Profil durch die Naturräume von Peru
Peru – Naturräume bestimmen
die wirtschaftliche Nutzung
Das größte Andenland Südamerikas mit so unterschiedlichen Naturräumen wie Wüste, Hochgebirge und tropischer Wald erstreckt sich von Norden
nach Süden über 2000 km Länge. Von der Küste
des Pazifiks bis zum Amazonastiefland (D) im
Osten des Landes sind es mehr als 1200 km (Abb.
74.1) und der Höhenunterschied vom 6600 m
tiefen Perugraben vor der Küste bis zum höchsten Gipfel der peruanischen Anden beträgt über
13 000 m. Diese gewaltigen Höhenunterschiede
sind das Ergebnis starker tektonischer Bewegungen der Erdkruste.
Die Costa ist das Tiefland am Pazifik. Das kalte
Auftriebswasser des in der Antarktis entstehenden
Humboldtstromes verhindert ausreichende Nie-
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derschläge, verursacht aber häufig Nebelbildung
in der Küstenwüste (A). In den Tälern von Fremdlingsflüssen ist Bewässerungsfeldbau möglich.
In diesen Flussoasen bauen Mestizen (s S. 66)
Baumwolle, Zuckerrohr, Gemüse, Reis, Bananen,
aber auch Wein an.
Das Hochgebirge der Sierra wird von der Westund Ostkordillere (B und C) begrenzt und ist
für die landwirtschaftliche Nutzung nur bedingt
geeignet. Dornsträucher und Kakteen sowie die
Grassteppe der Puna prägen die Landschaft. Lediglich in den fruchtbaren Tälern und an terrassierten Hängen werden Kartoffeln, Gerste, Mais und
Hülsenfrüchte angebaut. Indianer betreiben bis
ca. 4000 m Höhe Weidewirtschaft mit Lamas,
Alpacas und Schafen. In dieser durch Naturkatastrophen (Erdbeben, Bergrutsche, Überschwemmungen, Schlammlawinen) belasteten Region ist
der Abbau von Kupfer, Silber, Eisenerz, Zink, Blei
und Gold von Bedeutung. Montaña und Selva bil-
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Lateinamerika
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D
C
unter 2000 m: Zitrusfrüchte
Bananen, Baumwolle, Coca, Kaffee,
Kakao, Holzwirtschaft, Rinderfarmen
tropischer Berg- und Nebelwald
Montaña
den die östliche Abdachung der Anden und das
große Waldgebiet mit tropischen Berg-, Nebel- und
Regenwäldern (C). Im dünn besiedelten und verkehrsmäßig unzureichend erschlossenen Osten
Perus werden auf Plantagen Kaffee, Kakao und
Bananen angepflanzt. Auch werden Erdöl- und
Erdgasvorkommen ausgebeutet.
! Stelle die Naturräume Perus in einer
Kartenskizze dar.
" Ordne die Höhenstufen (Abb. 74.1) in die
Höhengliederung (s S. 73) ein.
§ Arbeite einen Vortrag zur wirtschaftlichen
Nutzung der Naturräume aus.
$ Beurteile die wirtschaftliche Entwicklung Perus
im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen
Ländern (s S. 65).
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tropischer Regenwald
Selva
Steckbrief Peru (2004)
Fläche:
1,29 Mio. km2
Bevölkerung:
27,5 Mio. Ew.
davon
47 % Indianer, 37 % Mestizen, 13 % Weiße,
3 % Asiaten und Afrikaner
Bevölkerungswachstum pro Jahr: 1,4 %
Bevölkerungsdichte:
21 Ew./km2
städtische Bevölkerung:
74 %
größte Städte:
Lima
8,1 Mio. Ew.
Arequipa
0,8 Mio. Ew.
Callao
0,8 Mio. Ew.
Trujillo
0,8 Mio. Ew.
Chiclayo
0,4 Mio. Ew.
Analphabetenrate: ca. 11 %
Sprachen:
Spanisch, Ketschua
Religion:
87 % Katholiken, 9 % Protestanten
Bruttosozialprodukt je Ew.:
2360 US-$
Bruttoinlandsprodukt je Ew.:
2349 US-$
Beschäftigte in der Landwirtschaft: ca. 30 %
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