DEUTSCHE BURSCHENSCHAFT GRUNDSAETZLICH ÜBERLEGEN Leitmotive der Deutschen Burschenschaft Sommer 2013 1 2 Werte Leser, das vorliegende Werk zeigt, wie sich die Deutsche Burschenschaft zu Kernthemen unserer Zeit positioniert. Da sich das gesellschaftliche Umfeld national und global in einem steten Wandel befindet, wurde in den letzten Jahren, ausgehend von sog. Megatrends (aus der IST-Situation abgeleitete Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Gesellschaft) in einem freien Denkprozess ohne Dogmen und Opportunismus von über 150 Burschenschaftern aus vielen Interessengemeinschaften, Kartellen und Richtungen sowie unter Einbeziehung verbandsfreier Burschenschaften an diesem Leitfaden gearbeitet. Er soll für die burschenschaftliche Bewegung in den kommenden Jahren Wegweiser und programmatische Grundlage sein. Vorwort Die Gesamtthematik wurde in acht Kernthemen gegliedert, die in einzelnen Arbeitsgruppen im Detail bearbeitet wurden. Auf Arbeitstagungen wurden die Einzelergebnisse zusammengeführt und die jeweiligen inhaltlichen Schnittstellen besprochen sowie Zielkonflikte entschieden. So positioniert sich die Deutsche Burschenschaft ausgehend von ihrer Geschichte, Tradition und Kultur im Folgenden mit einer eigenen Meinung zu `Staat und Politik´, zu `Deutschland und Europa´ zu `Bildung, Hochschulpolitik, Forschung und Entwicklung´ zu `Bevölkerung, Familie und Migration´, zu `Verteidigung und Bündnisse´, zu `Informationspolitik und Freiheitsrechte´ und zu `Arbeit und Globalisierung´. Die Inhalte sind allesamt abgeleitet von den unverrückbaren Werten „Ehre, Freiheit, Vaterland“ und manifestieren somit den pragmatischen Anspruch an deren Zukunftsfähigkeit. Um die Aktualität der Aussagen auch in Zukunft sicherzustellen, ist eine periodische Überprüfung der Inhalte jedoch unerlässlich. Obwohl während der Arbeit an dem Programm Neider im Schulterschluss mit Gegnern von Demokratie und Burschenschaften sowie von Korporationen insgesamt die Entstehung zu sabotieren versuchten, blieb ihnen der Erfolg versagt. Sie erreichten zwar eine Verunsicherung bei einigen Verbandsbrüdern und somit eine Verzögerung bei der Erstellung der finalen Fassung, konnten jedoch die erfolgreiche Fertigstellung nie ernsthaft gefährden. Zusammenfassend sei festgehalten: Inhaltlich bauen die nachfolgenden Ausführungen auf dem burschenschaftlichen Wertekodex auf. Die Berücksichtigung der gesellschaftlichen Megatrends ist die Grundlage für die Zukunftsorientierung. Nun gilt es, die Struktur des Verbandes so auszurichten, dass eine erfolgreiche Umsetzung gewährleistet werden kann. Für den nachhaltigen Erfolg ist es darüber hinaus erforderlich, dass die den Ausführungen zugrundeliegenden Ideale der Burschenschaft glaubwürdig und authentisch von jedem Burschenschafter auch öffentlich vertreten werden. Die Unterzeichner sind sich sicher, dass dies der Deutschen Burschenschaft gelingen wird. Sie wünschen ihr Kraft und Standfestigkeit in einem derzeit schwierigen politischen und gesellschaftlichen Umfeld. Alexander Czech stv. Sprecher der DB im Gesch.jahr 2012 B! Redaria-Allemannia Rostock Burkhard Mötz Sprecher der DB im Gesch.jahr 2013 Wiener akad. B! Teutonia 3 4 Burschenschaft braucht Freiheit! Präam bel In ihrer fast 200jährigen Geschichte konnten nur Zeiten der Unfreiheit oder der Diktatur die burschenschaftliche Bewegung schwächen. Aber immer wieder formierten sich Burschenschafter nach dem Ende einer solchen Periode zu aktiven Streitern für demokratische Grundsätze. Weil Burschenschafter damals wie heute für Freiheit und Recht, frei von Opportunismus und Zeitgeist, eintreten, kann heute das deutsche Volk sein Leben und seine Zukunft auf der Basis demokratischer Verfassungen gestalten. Leitgedanken der Gründer der burschenschaftlichen Bewegung wie die bürgerlichen Freiheitsrechte flossen unmittelbar in das deutsche Grundgesetz, die österreichische Verfassung und in die EU-Charta ein. Sie sind die Grundlagen, die dem deutschen Volk und den meisten Völkern Europas seit nunmehr über zwei Generationen ein Miteinander ohne Krieg ermöglichen. Aus der Unterdrückung der napoleonischen Fremdherrschaft entwickelte sich die Überzeugung der Urburschenschafter, dass ein Volk, im Sinne einer Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Sprache, Kultur und Herkunft, die auf einer gemeinsamen Abstammung und dem gemeinsamen Schicksal über Generationen hinweg beruht, niemals durch willkürlich gezogene politische Grenzen getrennt sein soll. Eine große Chance, diesen Grundsatz auch für das deutsche Volk Wirklichkeit werden zu lassen, sieht die Deutsche Burschenschaft in einem zusammenwachsenden Europa der Vaterländer in der Gemeinschaft freier Völker. Dies setzt auf staatlicher Ebene eine gegenseitige Achtung von Völkern und Staaten sowie gelebten Minderheitenschutz voraus. Auf der persönlichen Ebene muss der Bestandteil des burschenschaftlichen Ehrbegriffs, der Respekt vor der Würde des Menschen und der Meinung Andersdenkender, unabhängig von Rasse, Religion und Volkszugehörigkeit für jedes Mitglied der Gesellschaft selbstverständlich werden. Grundlage für eine solche Haltung ist ein gefestigter Charakter, Mut und der Wille, jenseits persönlicher Egoismen zum Wohle des Volkes zu handeln. Persönliche Souveränität und geistige Unabhängigkeit sind Voraussetzungen dafür. Weder Vorurteile, noch Emotionalität, weder Systemopportunismus noch blindes Revolutionsgeschrei, sondern Besonnenheit und das Vertrauen in die eigene Urteilsfähigkeit führen zu tragfähigen Entscheidungen. Diesem Erziehungsprozess ihrer Mitglieder trägt die Deutsche Burschenschaft in vielfältiger Weise Rechnung. Wenn die Deutsche Burschenschaft zu gesellschaftlichen Themen Stellung bezieht, ist sie nur dann authentisch und glaubhaft, wenn sie ihre Überparteilichkeit wahrt. Mehr denn je gilt es, in einer zunehmend komplexen, globalen und digitalisierten Welt Zivilcourage zu zeigen und sich für eine zukunftsorientierte Lösung der Probleme unseres Volkes engagiert einzusetzen. Die Deutsche Burschenschaft fordert auf der Basis eines Bürgerdialogs ein konstruktiven Ringen um die Gestaltung unser aller Zukunft. Die Deutsche Burschenschaft stellt diesen Anspruch an sich selbst und ist sich ihrer damit verbundenen Verantwortung bewusst. 5 Lebensbund, Demokratie Wehrhaftigkeit, Volk, Akad. Werte Politisches Engagement 6 Gesellschaftliches Engagement Studentisches Engagement Geschichte, Tradition, Kultur Wir sind die Deutsche Burschenschaft! Wir sind eine Wertegemeinschaft mit den Prinzipien von Lebensbund, Wehrhaftigkeit und akademischer Bildung. Vision der Deut schen Burschenschaf t Unser Ziel ist die Ausbildung unserer Mitglieder in kultureller, politischer und wirtschaftlicher Sicht. Wir fördern junge Studenten als pflichtbewusste, charakterstarke und motivierte Persönlichkeiten. Die Liebe zum deutschen Volk und seiner Heimat ist die treibende Kraft für unser gemeinsames Handeln. Dies verpflichtet uns, jederzeit ehrenfest für Freiheit und Recht einzutreten. WIR! SIND DIE DEUTSCHE BURSCHENSCHAFT! 7 8 Wir sind eine Gemeinschaft von verantwortungsbewussten Angehörigen des deutschen Volkes, die in der Vergangenheit, heute und in der Zukunft ihre Selbstverpflichtung zur Wahrhaftigkeit von den Idealen der Urburschenschaft ableitet. Mission der Deut schen Burschenschaf t Basis allen Handelns sind die unverrückbaren, zeitlosen Werte Ehre, Freiheit, Vaterland Auf dieser Grundlage erziehen wir unsere akademische Jugend. Wir fördern und fordern die Mitglieder unserer Burschenschaften in ihrem stetigen Bestreben, die eigene Wissensbasis zu erweitern und zu vertiefen. Als Teil des Kulturkreises des christlichen Abendlandes bringen wir jedem Menschen Wertschätzung entgegen. Im Bewusstsein unserer Tradition fordern wir von jedem Burschenschafter Toleranz und Offenheit gegenüber den Ideen Anderer und leben das Konventsprinzip im Rahmen einer demokratischen Grundordnung. Diese ist seit 1815 untrennbar mit der burschenschaftlichen Bewegung verbunden. Wir pflegen eine lebenslange freundschaftliche Verbindung untereinander und befürworten es ausdrücklich, wenn jeder Burschenschafter Verantwortung in der Deutschen Burschenschaft, im Staat und in der Gesellschaft übernimmt. Wir ermutigen alle Studentenverbindungen, die sich zu unseren Grundsätzen und Prinzipien bekennen, zur Mitgliedschaft in der Deutschen Burschenschaft. Das Bekenntnis zur Wehrhaftigkeit im Sinne der Vaterlandsverteidigung, des studentischen Fechtens und der Verteidigung der geistigen Freiheit ist Verpflichtung für jeden Burschenschafter. Wir bejahen den Familienverbund wegen seiner festigenden Wirkung als gesellschaftliche Grundform. Wir kämpfen für unsere Ideale als gesellschaftlich und politisch orientierte Akademiker und erheben Anspruch auf die Mitgestaltung der Zukunft unseres Volkes. 9 10 Avantgarde der deutschen Nationalbewegung Die im Jahre 1815 gegründete Burschenschaft wurzelt in den Freiheitskriegen gegen Napoleon und stand unter besonderem Einfluss von Friedrich Ludwig Jahn, Ernst Moritz Arndt, Theodor Körner und Johann Gottlieb Fichte. Als Avantgarde der deutschen Nationalbewegung mit dem Ziel, durch Überwindung der reaktionären Kleinstaaterei die Einheit des deutschen Volkes zu erreichen, entwickeln sich die deutschen Burschenschafter zu den wichtigsten Trägern des nationalen Freiheits- und Einheitsgedankens im 19. Jahrhundert. Seither gestalten Burschenschafter in großer Zahl und zum Teil in führender Rolle die Politik ihrer Zeit. Von herausragender Bedeutung sind das "Wartburgfest von 1817" als erste überregionale und gesamtdeutsche Feier und das spätere "Hambacher Fest" von 1832, die Botschaften der Burschenschaft, wie Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, in das deutsche Volk getragen haben. 1848 ist die Burschenschaft ein wesentlicher Wegbereiter der "Märzrevolution" gewesen. Burschenschaftliche Geschichte, Tradition und Kultur Freiheitsideen der Burschenschaft im Grundgesetz (Bundesrepublik Deutschland) und in der Verfassung (Republik Österreich) Die in den burschenschaftlichen „Grundsätze und Beschlüsse des 18. Oktober 1817“ festgelegten Freiheitsideen und Formulierungen finden sich teilweise wortgetreu in der Paulskirchenverfassung von 1849 und über diese in der Weimarer Reichsverfassung von 1919 und in der Verfassung von Deutsch-Österreich 1919 sowie im aktuellen Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland von 1949 und in der heutigen Verfassung der Republik Österreich von 1945 wieder. Die burschenschaftlichen Farben "Schwarz-Rot-Gold" werden mit der Bildung der Weimarer Republik 1919 zu den deutschen Nationalfarben erklärt, die auch die Bundesrepublik Deutschland nach ihrer Gründung 1949 übernommen hat. Reichsinnenminister Eduard David (SPD, B! Arminia Gießen) legte die Auffassung der Reichsregierung dar, dass diese Farben für die nationale Zusammengehörigkeit stünden. Es seien die Farben der Urburschenschaft und auch der Revolution von 1848. SchwarzRot-Gold stehe für den Wunsch nach deutscher Einheit anstelle von Kleinstaaterei. „Schwarz-Rot-Gold“ wurde 1918 auch in das Staatswappen der Republik Österreich aufgenommen: schwarzer Adler, goldene Krone, rote Zunge. Bis heute hält die Deutsche Burschenschaft an den beim Wartburgfest formulierten Grundsätzen als festem Bestandteil ihres Selbstverständnisses fest, indem sie aktiv für die Einheit und Freiheit des deutschen Volkes auf der Basis einer demokratischen Grundordnung in einem freien Europa der Vaterländer eintritt. Gleichzeitig war die Deutsche Burschenschaft Wegbereiter der bürgerlichen Revolution von 1848 sowie steter Vertreter der Forderung nach Wiedervereinigung des –nach dem 2. Weltkrieg- geteilten Vaterlandes, selbst zu Zeiten, als eine solche aussichtslos erschien. 11 Burschenschaften bis 1918: Die Einheit der Deutschen ist erklärtes Ziel Den sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an allen deutschen Hochschulstädten gründenden und rasch aufstrebenden Burschenschaften wurde durch die Metternichsche „Demagogen-Verfolgung“(Einkerkerung von Burschenschaftern, Verbot der Burschenschaften) ein schwerer Schlag versetzt. Erst nach 1848 gab es wieder eine Aufwärtsentwicklung. Im Zuge dieser konnten sich auch in der Habsburger Monarchie ab 1859 an den deutschen Hochschulen der heutigen Ukraine und Tschechei, insbesondere in Prag, Lemberg und Czernowitz sowie auf dem Gebiet des heutigen Österreich deutsche Burschenschaften gründen und entfalten. Diese schlossen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur BdO (Burschenschaft der Ostmark) zusammen. Als deutsch-nationale Studentenschaft brachten sie ihre politischen Ideen maßgeblich im sog. „Dritten Lager“ (neben Christlich-Sozialen und Sozialdemokraten) ein. Parallel zum Verband der universitären Burschenschaften (seit 1902 „Deutsche Burschenschaft“) existierte an den Technischen Hochschulen der RVdB („Rüdesheimer Verband deutscher Burschenschaften“). Die Ausprägung der alldeutschen BdO und des RVdB wollte die nationalliberale, kleindeutsche und den revolutionären Ideen verhaftet gebliebene 'Deutsche Burschenschaft' vorerst nicht übernehmen. Dem Ruf an die Fronten des Ersten Weltkrieges folgten, zum Großteil als Freiwillige, rund 14.000 Burschenschafter aus allen drei burschenschaftlichen Verbänden (DB, BdO, RVdB). Für Volk und Vaterland fielen etwa 3.400 von ihnen. Burschenschaft zwischen den Weltkriegen 12 Trotz der durch die Friedens-Diktate von Versailles und St. Germain erfolgten politischen Zerstückelung des Siedlungsgebietes der Deutschen blieb das burschenschaftliche Ziel, die Einheit aller Deutschen, bestehen. So kam es im Jahr 1919 zunächst zur Vereinigung der Burschenschaften der Universitäten und der Technischen Hochschulen und danach zum Zusammenschluss mit den Burschenschaften der Ostmark. Dadurch wurde die Deutsche Burschenschaft zum größten Studentenverband in Europa. Damit war, trotz heterogener Ansichten der Mitgliedsburschenschaften, die verbandliche Einheit erreicht worden. Die politische Bildungsarbeit in Form von „burschenschaftlichen Abenden“ stand in dieser Zeit im Vordergrund Ebenso stand die Forderung nach Zusammenschluss des damaligen Deutschen Reiches (Weimarer Republik) mit Österreich im Programm (wie auch in allen damaligen Parteisatzungen Österreichs). 1920 markierten die „Eisenacher Beschlüsse“, die den Rassestandpunkt als Grundsatz der Deutschen Burschenschaft festlegten, einen Tiefpunkt, zumindest einen tiefgehenden Einschnitt in der wechselvollen Geschichte der Burschenschaft. Auflösung unter dem Druck der Nationalsozialisten Unter dem Druck des Nationalsozialismus wurden alle Verbände gezwungen, das "Führerprinzip" einzuführen. Die Deutsche Burschenschaft löste sich unter diesem Druck im Oktober 1935 auf, da sie dieses mit ihrem basisdemokratischen Konventsprinzip nicht vereinbaren konnte. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich mussten sich auch die deutschen Burschenschaften Österreichs dem Diktatur-Druck beugen und lösten sich ebenfalls auf. Die Altherrenschaften bestanden in ihrer überwiegenden Mehrzahl als solche weiter und weigerten sich vielfach, ihre Häuser den Kameradschaften zur Verfügung zu stellen. Andererseits begannen einige Kameradschaften unter dem Einfluss von Alten Herren wieder mit inoffiziellem Korporiertenleben. Insgesamt standen Burschenschafter dem Nationssozialismus etwa in gleichem Verhältnis wie die Bevölkerung aufgeschlossen bzw. ablehnend gegenüber. Nicht wenige Korporierte fanden sich auch unter den Widerstandskämpfern. Kritische Aufarbeitung der eigenen Geschichte Seit ihrer Wiedergründung nach dem II. Weltkrieg setzt sich die Deutsche Burschenschaft auch mit ihrer eigenen Geschichte kritisch auseinander. Unstrittig ist die Ablehnung jeder Form persönlicher Diskriminierung, der Einsatz für eine demokratische Staatsform und das Eintreten für die Einheit des deutschen Volkes in einem freien Europa der Vaterländer in der Gemeinschaft freier Völker. Die Werte und Ziele der Urburschenschaft sind von zeitloser Aktualität. Einsatz für die Einheit und Freiheit des deutschen Volkes Auf großen Jubiläumsfesten der Deutschen Burschenschaft steht seit jeher die Forderung nach einem einigen deutschen Vaterland an erster Stelle. Aufrufe wurden verfasst und bedeutende Politiker hielten Reden bzw. übersandten Grußbotschaften (Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Erich Ollenhauer, Heinrich Lübke, Willy Brandt, Helmut Kohl, Roman Herzog u.a.). Die Deutsche Burschenschaft ist der einzige Verband bzw. politische Akteur, der die Wiedervereinigung der deutschen Teilstaaten BRD und DDR bis zu deren Vollendung 1990 nie aus den Augen verlor und immer wieder politisch anmahnte und der Öffentlichkeit in Erinnerung rief (z.B. am 17. Juni, dem Tag der deutschen Einheit). Die Wiederherstellung der nationalen Einheit des deutschen Volkes in Frieden und Freiheit in einem freien Europa der Vaterländer in der Gemeinschaft freier Völker ist auch heute noch das zentrale Ziel der Deutschen Burschenschaft. Ihr Selbstverständnis bilden auch zukünftig die auf dem Wartburgfest 1817 formulierten Grundsätze. Jeder Burschenschafter bleibt aufgefordert, sich aktiv für die Einheit und Freiheit seines Volkes auf der Basis einer demokratischen Grundordnung einzusetzen. 13 14 Einleitung Die Deutsche Burschenschaft hat sich als ein politischer Verband gegründet. Sie beruht auf der Einsicht in die Verantwortung des Einzelnen für Staat und Gesellschaft. Freiheit und Verantwortung sind die grundlegenden Werte unseres Handelns. Jeder Burschenschafter ist aus der Geschichte und dem Selbstverständnis der Burschenschaft aufgerufen, sich politisch zu engagieren. Der Verband unterstützt und vernetzt ihn dabei. Staat und Politik Um politisch gestalten zu können, genügt es nicht, Parolen zu lernen oder Antworten auf Fragen zu geben, die keiner stellt. In der politischen Gegenwart sind wir aufgefordert, aktiv mitzuhelfen, unsere eigene Zukunft zu gestalten. Dazu bedarf es der Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen Problemen auf der Grundlage unseres Wertekanons: Ehre – Freiheit – Vaterland. Diese Begriffe sind in ihrer burschenschaftlichen Definition gleichzeitig Prämisse und Begrenzung für jeden politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsfindungsprozess. Sie gilt es mit Inhalt zu füllen, sie sind Forderungen an uns und an unser gesellschaftliches und burschenschaftliches Leben. Es ist daher unerlässlich, innerhalb der eigenen Burschenschaft, der örtlichen Burschenschaft und des Dachverbandes politische Fragen offen und ohne Tabus zu diskutieren. Nur so ergeben sich nachhaltig tragfähige Ansätze zur Lösung der brennenden Probleme unserer Zeit. Die daraus folgenden Aussagen und Forderungen dienen dabei als Leitlinie für eine politische und gesellschaftliche Gestaltung der Zukunft unseres Vaterlandes in der Gemeinschaft der Völker. Mensch und Gesellschaft Um zu leben, muss der Mensch denken, handeln, sich entscheiden. Niemand kann ihm die Entscheidung, wie er sein Leben gestalten will, abnehmen. Er ist zur Freiheit gezwungen. Das Leben ist unabdingbare, fortwährende Verantwortung gegenüber sich selbst. Jeder von uns wird in eine Welt hineingeboren, deren Gestalt er bis zur Geburt nicht beeinflussen kann. Sie ist geprägt durch geologische und physikalische Gegebenheiten, durch eine bestimmte Ordnung, durch eine individuelle Sprache, Kultur, Lebensart und Brauchtum. Innerhalb dieser vorgegebenen Welt müssen wir uns einrichten, aber wir nehmen auch unmittelbar gemäß des Grundsatzes „es ist nicht möglich, nicht zu kommunizieren“ ab der Geburt an ihrer Gestaltung teil. Wo Menschen zusammenleben, gibt es zwischen ihnen auch eine Ordnung dieses Zusammenlebens. Wie diese Ordnung aussieht, liegt zu einem guten Teil in den Händen der Menschen, die Teil dieser Ordnung sind. Neben der Verantwortung gegenüber sich selbst tritt damit auch die Verantwortung für andere Menschen. 15 Damit ist Herrschaft nicht nur Herrschaft über sich selbst, sondern immer auch Mitverfügung über Dritte, die von den eigenen Entscheidungen in irgendeiner Weise betroffen sind. Jeder richtet sein individuelles Handeln danach aus, gemäß seiner Überzeugung Gutes zu tun. Was man aber unter dem Guten versteht, interpretiert jeder Mensch anders. Die Kultur vermittelt zwischen Individuum und Gemeinschaft (eine Gruppe von Individuen, die emotionale Bindekräfte aufweist), indem sie einerseits über das Individuum hinausweist und andererseits gleichzeitig nur durch das Individuum gelebt und verwirklicht werden kann. Verfassung und Organisation des Staates Grundlage des Staates ist das Recht, das sich das Volk in der Rechtsordnung gibt, indem es seine besondere Art und Weise des Zusammenlebens, seine Freiheitsordnung bzw. seine Verfassung definiert. Die Grund- und Freiheitsrechte garantieren die Entfaltungsmöglichkeiten eines jeden Individuums in einem Volk. Der demokratische Rechtsstaat lässt eine Verifizierung seiner Verfassung durch das Volk zu und verbürgt sowohl die Pluralität der Meinungen, wie auch eine regulierende Ordnung. Der moderne Staat besteht im Ideal aus freien und politisch engagierten Bürgern. Menschen haben politische Interessen, aber sie brauchen auch die persönliche Befähigung und die faktische Möglichkeit, diese zu vertreten. Aufgabe der Demokratie ist es, möglichst vielen Staatsbürgern eine politische Betätigung zu ermöglichen. Die Notwendigkeit einer politischen Gewaltenteilung bedeutet im Sinne einer politischen Arbeitsteilung nicht, dass Mitbestimmung auf Wahlen beschränkt sein muss. Daher gilt es, für den Einzelnen die direkte Möglichkeit zu schaffen, sich an der Herrschaft zu beteiligen (z.B. durch Volksentscheide, Bürgerbeiräte auf Ebene der Gemeindeverwaltung, etc.). Aufgaben des Staates 16 Kern der staatlichen Kompetenz und Verantwortung ist die Sicherung der Grundbedürfnisse und der Grundfreiheiten der Bürger sowie deren Pflichten. Der Staat schützt und fördert die Familie als Grundlage des Volkes. Zur Familienpolitik gehört auch ein funktionierendes, förderndes und forderndes Schul- und Bildungssystem. Hier gilt es, aus der erfolgreichen deutschen und österreichischen Nachkriegstradition heraus, das Bildungssystem evolutionär weiterzuentwickeln, wieder anzuknüpfen. Ziel der Bildungspolitik muss es sein, den Bürgern neben der Vermittlung von Grundkenntnissen auch verstärkt wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge, Bedürfnisse und Entwicklungen zu erläutern. Der Staat gibt der Wirtschaft (Gesamtheit der Einrichtungen und Maßnahmen zur planvollen Deckung des menschlichen Bedarfs an Gütern und Dienstleistungen) den rechtlichen Rahmen für ihre Entwicklung und die erforderliche ökonomische Rechtssicherheit und fördert den Einsatz des Einzelnen zu wirtschaftlichem Handeln. Staatliche Stellen sollen zwar bereit und in der Lage sein, in den Markt zum Wohle der Allgemeinheit regulierend einzugreifen, ohne jedoch für unternehmerische Fehlentscheidungen grundsätzlich auf Kosten der Allgemeinheit die Verantwortung zu übernehmen. Nach außen wahrt der Staat die Interessen des Volkes mit diplomatischen und militärischen Mitteln. Im Gegenzug zeigen die einzelnen Staatsbürger sozialen und gesellschaftlichen Einsatz und politischen Gestaltungswillen. Einem staatlichen Souveränitätsverlust durch die Abgabe von Souveränität an supranationale Organisationen ist im Interesse der Bürger entgegenzuwirken. Burschenschaft und Politik Als Burschenschafter sind wir aufgefordert, uns in den politischen Gestaltungsprozess einzubringen. Dies kann sowohl in unserem familiären und beruflichen Alltag als auch im Rahmen eines allgemeinen politischen Engagements oder in Form einer Parteimitgliedschaft geschehen. Als Burschenschafter erheben wir den Anspruch, Vordenker und Vorbild zu sein, um durch unser Handeln uns und unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft zu gestalten und zu erhalten. Die Deutsche Burschenschaft selbst ist parteiungebunden, fordert aber ihre Mitglieder auf, sich politisch und gesellschaftlich zu engagieren und im Sinne des burschenschaftlichen Werteverständnisses zu wirken. Möglichkeiten dazu gibt es neben dem Engagement in politischen Parteien viele, seien es Gesellschafts- Kultur- oder Traditionsvereine oder andere, dem Gemeinwohl dienende Organisationen oder Vereinigungen. Die Deutsche Burschenschaft hat über die inhaltlichen Anregungen hinaus das politische und gesellschaftliche Engagement ihrer Mitglieder zu vernetzen und zu unterstützen. Erfolgreich ist sie dann, wenn sie durch das Setzen von Akzenten insbesondere bei jungen Mitgliedern das Interesse an Politik verstärken kann. Dies erfordert einerseits eine aktive Unterstützung der Mitgliedsburschenschaften bei der Bildung junger Burschenschafter in gesellschaftlich relevanten Kompetenzen (Rhetorik, Führung, Konfliktlösung, etc.), andererseits hat sie aber auch für die Institutionalisierung des Gedankenaustausches innerhalb der Deutschen Burschenschaft zu sorgen. Die Deutsche Burschenschaft hat die Prinzipien und auch die Grenzen des burschenschaftlichen politischen Engagements festzulegen. Dabei stellen die Würde des Menschen, die Freiheit des Einzelnen und die Anforderungen einer staatlichen Gemeinschaft in der Umsetzung unseres Wahlspruches Ehre-Freiheit-Vaterland einen umfassenden zeitlosen Kodex dar, dem jeder Deutsche Burschenschafter seit nunmehr fast 200 Jahren folgt. 17 18 Burschenschaft und Vaterland Wir deutsche Burschenschafter verstehen unter unserem Vaterland das Band, das alle Deutschen in Bezug auf Abstammung, historische Schicksalsgemeinschaft, Sprache und Kultur in ihrem Siedlungsraum in Europa in all seinen regionalen Unterschiedlichkeiten umschließt. Vaterland, Burschenschaft und Europa Wir bekennen uns zu dem bis heute maßgeblichen Grundsatz "Deutschland ist unser Vaterland. Das Land, wo wir geboren sind, ist unsere Heimat“. Dieser Grundsatz findet sich bereits in den „Beschlüssen der Urburschenschaft" vom 18.10.1817 auf der Wartburg und gilt seither als Basis für den so genannten „volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff“ der Deutschen Burschenschaft. Angehöriger des deutschen Volkes, also ein Deutscher, ist, wer den oben angeführten Kriterien entspricht. Diese Überzeugung der Deutschen Burschenschaft findet sich auch in Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland wieder. (z.B.: Vertriebenen-Gesetz der Bundesrepublik Deutschland, §6: " Deutscher Volksangehöriger ist, wer sich in seiner Heimat zum deutschen Volkstum bekannt hat, sofern dieses Bekenntnis durch bestimmte Merkmale wie Abstammung, Sprache, Erziehung, Kultur bestätigt wird“). Unter einem Volk wird ganz allgemein eine Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Sprache, Kultur und Herkunft, die auf einer gemeinsamen Abstammung über Generationen hinweg beruht, verstanden. Das deutsche Volk siedelt nicht nur geschlossen in Zentraleuropa, sondern darüber hinaus auch in fast allen Staaten Europas. Es ist mit etwa 100 Millionen Menschen das größte staatenübergreifend siedelnde Volk Europas. Der von den Deutschen, aber auch von anderen Völkern (z.B. Ungarn, Slowenen, usw.) verwendete Begriff Volksnation umschließt alle Angehörigen eines Volkes über Staatsgrenzen hinweg. Diese Vorstellung vom Vaterland bezeichnet die Deutsche Burschenschaft als den „volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff“. Der dazu konträre Begriff Staatsnation umschließt alle Staatsangehörigen gleich welcher Volkszugehörigkeit, anerkennt daher auch keine volksbezogenen Minderheiten. Wie andere Völker sollte auch das deutsche Volk ein natürliches Nationalbewusstsein haben. Dazu gehört, dass Werte wie die eigene Sprache, Sitte, Kultur und Brauchtum mit Selbstbewusstsein vertreten werden. Das Wissen aller Deutschen in Europa voneinander und übereinander trägt neben Sprache und Kultur wesentlich zu ihrem Zusammengehörigkeitsgefühl bei. Burschenschaft und Europa Schon die Ur-Burschenschaft hatte ihr Wirken staatenübergreifend angelegt und dies mit der Forderung nach Einigung aller Deutschen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Kleinstaaten wohnten, dokumentiert. 19 Das von der Urburschenschaft bereits 1817 vertretene und nach wie vor aktuelle Verlangen nach Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, etc. wurde beim Hambacher Fest 1832 von anderen Völkern Europas (z.B. Polen) aufgegriffen. Diese geforderten Freiheitswerte wurden von der 1848 gewählten Nationalversammlung, dem „Burschenschafterparlament“ als maßgeblicher Bestandteil der Verfassung beschlossen. Vertreter anderer Völker, wie z.B. Slowenen, Tschechen, Ungarn haben diese Freiheitswerte später übernommen. Nach den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts forderte die Deutsche Burschenschaft in ihren Grundsätzen schon in den 1950er-Jahren nicht nur eine Wiedervereinigung des geteilten Vaterlandes, sondern auch ein einiges Europa: In der Verfassung der Deutschen Burschenschaft (Art.9, Abs.2) wird das Eintreten für das deutsche Volk „in einem einigen Europa in der Gemeinschaft freier Völker“ verlangt. In Weiterentwicklung dieser Grundsätze hat der Burschentag 2010 eine wegweisende Europa-Deklaration beschlossen: Darin fordert die Deutsche Burschenschaft ein „Europa der Vaterländer“. Ausgestattet mit den genannten Freiheitswerten als Grundrechte soll es auf den Werten christlich-abendländischer Kultur basieren und den geographischen Raum vom Atlantik bis zum Ural (ohne Kleinasien) umfassen. Europa und die Deutschen In einem „Europa der Vaterländer“ wird auf der Grundlage der Gleichberechtigung gefordert, dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker auch für das deutsche Volk zur Geltung kommt. Grenzen können nur friedlich (wie z.B. beim Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland am 3.10.1990) geändert werden. Im Rahmen eines wirkungsvollen Minderheitenschutzes ist durch völkerrechtlich verbindliche Verträge sicherzustellen, dass in Staaten mit einer deutschen Minderheit der Unterricht für diese in ihrer Muttersprache durchgeführt wird. Die Deutsche Burschenschaft fordert, dass die in Europa von über 100 Millionen deutschen Muttersprachlern gesprochene deutsche Sprache bei allen europäischen Amtsgeschäften den gleichen Stellenwert haben muss wie z.B. Englisch oder Französisch. 20 Staatlich garantierte Mitbestimmungsrechte (vgl. z.B. analog die Gesetze zum Schutz der dänischen Minderheit in der Bundesrepublik Deutschland) sowie rechtliche Standards autochthone Minderheiten betreffend, sind für die Volksdeutschen von ihren europäischen Herbergsstaaten verbindlich festzulegen (z.B. Förderung von Sprache, Kultur, etc.). Menschenverachtende Dekrete (wie Benesch-, AVNOJ- und Bierut-Dekrete) haben in einem Europa der Werte keinen Platz. Staaten, in denen solche Dekrete nach wie vor Gesetzescharakter haben, sind von der europäischen Staatengemeinschaft ultimativ aufzufordern, diese außer Kraft zu setzen. Die Deutsche Burschenschaft setzt sich dafür ein, dass die deutsche Politik unter strikter Wahrung der Interessen des deutschen Volkes erfolgt (z.B. Währung, innere und äußere Sicherheit, Migration, Ressourcen und Ökonomie, Kultur, etc.). Dabei ist sicherzustellen, dass basisdemokratische Prinzipien berücksichtigt werden und grundsätzliche Entscheidungen einer Zustimmung der Mehrheit des deutschen Volkes bedürfen. Ein Ausbau plebiszitärer Prinzipien (z.B. Volksbefragung, Volksbegehren, Volksentscheid, Bürgerversammlung) ist im Bereich der eigenen Staaten und darüber hinaus in Europa anzustreben. Auch eine Demokratisierung supranationaler Organisationen ist erforderlich. Die Deutsche Burschenschaft unterstützt das Bestreben, dass die Deutschen in einem erstmals in der Geschichte freiwillig geeinten Europa der Vaterländer den ihnen gebührenden Platz einnehmen. Selbstbewusst, in wechselseitiger Anerkennung und Toleranz gegenüber den anderen europäischen Völkern, sollen die Deutschen und die dem deutschen Volk innewohnenden Kräfte dazu beitragen, zum Wohle des deutschen Volkes und damit zum Wohle Europas zu wirken. 21 . Perspektive Internationalität Job Studium Master ZUkunft Karriere Praktikum Studienort Eliteuni 22 Einleitung Da die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Österreich mit einer Bevölkerung von knapp 90 Millionen Menschen nur über geringe natürliche Ressourcen verfügen, ist die geistige Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft ihrer Bevölkerung und damit der Deutschen in den vergangenen 200 Jahren zum entscheidenden Erfolgsfaktor in einem von Verdrängung geprägten Wettbewerbsumfeld geworden. Die Relevanz dieses Erfolgsfaktors wird sich mit wachsender Weltbevölkerung und damit mit zunehmender Nachfrage knapper werdender natürlicher Ressourcen noch verstärken. Bildung, Hochschulpolitik, Wissenschaft, Forschung und Entwicklung Das deutsche Schulsystem Der Sinn aller Bildung liegt darin, den Menschen zu befähigen, sich in der Welt zurecht zu finden. Grundlage einer jeden qualifizierten Bildung ist ein leistungsfähiges Schulsystem. Um hochwertige akademische Abschlüsse zu erzielen, die im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig sind, muss der derzeitige Qualitätsanspruch an Abitur bzw. Matura auf der Basis eines national einheitlichen Standards erhöht werden. Das Niveau schulischer Bildungsinhalte und -umfänge darf sich nicht an politischen Gegebenheiten ausrichten, wie etwa der Integrationsnotwendigkeit von Migranten oder der überproportionalen Berücksichtigung von lernunwilligen Schülern. Ziel muss sein, orientiert an der intellektuellen Leistungsfähigkeit der Schüler, Lernund Lebenskompetenz zu vermitteln. Durch "fördern und fordern" sind junge Menschen zu befähigen, in der Gesellschaft und Wirtschaft Werte zu schaffen und zu erhalten. Dazu ist es erforderlich, die Lerninhalte der schulischen Bildung so zu gestalten, dass sie ein Mindestmaß an (Allgemein-)Bildung bei jedem deutschen Bürger sicherstellen. Eine einseitige Reduzierung der Schulbildung auf wenige ausgewählte Fachkompetenzen gewährleistet dieses Mindestmaß nicht. Das christlich-abendländische Welt- und Menschenbild ist zentraler Bestandteil der deutschen Kultur und deshalb in den Schulen auch weiterhin Wertmaßstab. Dieser darf nicht durch gesellschaftliche Konflikte multikulturellen Ursprungs aufgrund einer verfehlten Zuwanderungs- und Integrationspolitik marginalisiert werden. Das deutsche Hochschulsystem Das deutsche Bildungssystem mit Grundschule, weiterführenden Schulen und dem auf Abitur bzw. Matura aufbauenden Hochschulwesen hat sich bewährt und ist grundsätzlich beizubehalten. Ziel des Studiums an einer deutschen Universität ist ein international anerkannter, hochwertiger Abschluss. Fachspezifische Eignungstests sind zu begrüßen. Sie stellen, im Gegensatz zum "numerus clausus", eine sinnvolle Möglichkeit dar, Zugangsbeschränkungen für bestimmte Studiengänge umzusetzen und Studienplätze fähigkeitsorientiert zu vergeben und zu besetzen. 23 In der Studienzeit soll der akademische Nachwuchs eine dem aktuellen Stand der Forschung und Wissenschaft entsprechende fachliche Ausbildung erhalten. Gemäß humboldtschem Ideal darf sich Bildung nicht allein auf den Erwerb von Fachwissen beschränken, sondern erfordert darüber hinaus die Vermittlung der Befähigung zu selbständigem und ganzheitlichem Denken und Handeln. Diesem Ideal folgend, ist eine "Verschulung" der Ausbildung nach angloamerikanischem Vorbild nicht erstrebenswert. Die Deutsche Burschenschaft legt großen Wert auf die Kombination von akademischer Exzellenz, humanistischer Bildung und einer ausgeprägten Sozialkompetenz ihrer Mitglieder. Sie bietet dazu ein überregionales Seminarwesen an, wobei Fach- und Managementwissen ebenso vermittelt werden wie Teamfähigkeit und Methoden-kompetenz. Der Bologna-Prozess Die Deutsche Burschenschaft sieht den Bologna-Prozess als mittelfristig unumkehrbar an. Sie fordert die Verantwortlichen auf, im Rahmen der bewusst vorgesehenen regulatorischen Freiheiten für die Nationalstaaten alle Möglichkeiten und Ermessensspielräume zu nutzen, die international renommierten bundesdeutschen bzw. österreichischen Grade und Titel für Studienabschlüsse wieder einzuführen und die Studieninhalte so zu gestalten und zu organisieren, dass es dem zu verleihenden Grad entspricht. Im Rahmen dieser Freiheiten ist auch darauf zu achten, dass Curricula Selbständigkeit, gesellschaftliche und soziale Kompetenz fördern. Um dies zu gewährleisten, ist ehrenamtlicher Einsatz in universitätsnahen Institutionen ausdrücklich zu begrüßen. Diese Institutionen, auch die Mitgliedsvereinigungen der Deutschen Burschenschaft, haben ihre Strukturen so auszurichten, dass eine Überforderung der Studierenden nicht stattfindet. Gerade für Burschenschafter bietet sich mit der Möglichkeit, Bachelor- und Masterstudium an verschiedenen Hochschulen durchzuführen, die Chance zu umfassender Mobilitätserfahrung unter Beibehaltung der bestehenden sozialen Heimat bei gleichzeitiger Erweiterung des Bekanntenkreises und damit einer stärkeren Vernetzung sowohl innerhalb der eigenen Burschenschaft als auch zwischen verschiedenen Burschenschaften und in der Gesellschaft. 24 Hochschulpolitik im Rahmen universitärer Selbstverwaltung In der Bundesrepublik Deutschland wird seit Jahrzehnten die Hochschulpolitik von linken politischen Gruppen instrumentalisiert, um allgemeinpolitische Themen zu Lasten von hochschulspezifischen Problemstellungen in den Vordergrund zu rücken. Die Deutsche Burschenschaft fordert eine ausschließlich auf die Hochschulpolitik ausgerichtete studentische Vertretung, die basisdemokratisch von der Mehrheit der Studierenden gewählt und getragen wird. Vor diesem Hintergrund sollte sich jeder studierende Burschenschafter gemäß dem politischen Auftrag der Deutschen Burschenschaft im Bereich Hochschulpolitik in frei zu entscheidender Weise engagieren. Wissenschaft, Forschung und Entwicklung Die Freiheit von Forschung und Lehre und das direkte Einbeziehen von aktuellen Ergebnissen der Forschung (Wissenschaftstheorie ebenso wie umsetzungsorientierte Entwicklung) in die Lehre ist nicht nur zentraler Bestandteil des humboldtschen Bildungsideals, sondern sie ist die Grundlage des deutschen Universitätswesens. Beides sind damit zentrale Kriterien zur Unterscheidung hochwertiger deutscher Studienabschlüsse von ausländischen akademischen Abschlüssen. Die Deutsche Burschenschaft fordert von ihren Mitgliedern eine ausgeprägte Leistungsorientierung im Studium. Sie befürwortet und unterstützt den internationalen Austausch von Studenten und von Spitzenkräften in Forschung, Lehre und Industrie. Vorrangiges Ziel ist dabei der Erhalt sowie der Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im globalen Ringen um wirtschaftliche Bedeutung und Wohlstand. Wissenschaftler sind heute weltweit dort tätig, wo sie die besten Arbeitsbedingungen vorfinden. Daher dient eine Steigerung der Attraktivität der Arbeitsbedingungen in Forschung, Lehre, Industrie und Dienstleistung in Deutschland und Österreich letztendlich auch der Existenzsicherung des deutschen Volkes als integrativer Bestandteil eines Europas der Vaterländer. 25 26 Einleitung Deutschland und Österreich gehören weltweit zu den Ländern mit der niedrigsten Geburtenrate. Dadurch und aufgrund ihres wirtschaftlichen Wohlstandes und ihrer gesellschaftlichen Attraktivität entwickeln sich diese Länder zunehmend zu Zuwanderungsländern. Nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes werden 2030 ca. 25% (2012: 20%) der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben, wobei ca. 55% (2012: 52%) dieser Menschen die deutsche oder österreichische Staatsbürgerschaft (mehrheitlich zusätzlich zu der ihres Heimatlandes) besitzen. Der sog. Generationenvertrag, das zentrale wohlstandssichernde Element in Deutschland und Österreich, wird sich in der heutigen Form nicht aufrecht erhalten lassen, da die durchschnittliche Familiengröße aufgrund einer zunehmenden Anzahl von Single-Haushalten auf 1,5 Personen pro Haushalt sinkt und gleichzeitig die Lebenserwartung deutlich steigt. Bevölkerung, Familie und Migration Verantwortung der politisch Handelnden Vor dem Hintergrund dieser Fakten und übereinstimmender Prognosen haben die politisch Handelnden die Pflicht: • diese Entwicklung anzuerkennen und die daraus erwachsende Verantwortung wahrzunehmen. Anreizsysteme, die gezielt und in unterschiedlicher Weise deutsche und zugewanderte Bevölkerungsgruppen ansprechen, sind dazu ein erster Ansatz. • ihrem Grundgesetz-/Verfassungsauftrag „Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“ gewissenhaft und nachhaltig nachzukommen. Es gilt ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es im Sinne der Verfassung schädlich für unser Volk wäre, im eigenen Land in der Minderheit zu sein. Dies führt automatisch zu einer Fremdbestimmung aufgrund der Notwendigkeit der Berücksichtigung fremder Interessen. Das kann nicht im Interesse unseres Volkes sein. • die deutsche Wertegemeinschaft zu erhalten, die auf gleicher Abstammung, gleichem geschichtlichen Schicksal, gleicher Kultur und verwandtem Brauchtum und derselben Sprache beruht. Das Vermitteln des Wissens um die Einzigartigkeit dieser deutschen Wertegemeinschaft gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Erziehungs- und Bildungseinrichtungen. • Nach dem Grundsatz der Generationengerechtigkeit zukünftigen Generationen eine intakte Gesellschaft mit einem handlungsfähigen Gemeinwesen in einem souveränen Staat auf der Basis christlich-abendländischer Kultur und Wertvorstellungen zu übergeben. Die Deutsche Burschenschaft ist überzeugt, dass die freie Entfaltung des Einzelnen in Freiheit nur gelingen kann, wenn eine gerechte Lastenverteilung nachhaltig sichergestellt ist. 27 Demographische Entwicklung Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Österreich gehören nicht nur zu den reichsten Ländern der Erde, sie haben auch sehr leistungsfähige medizinische Versorgungssysteme. Neben einer intakten Umwelt, gesunder Ernährung und ausbalancierter Arbeits- und Erholungsphasen, tragen vor allem die niedrige Kindersterblichkeit und die Intensivmedizin im Alter zu einer hohen Lebenserwartung bei. Die dadurch entstehenden Kosten erreichen bereits heute einen Grenzwert für die in die Sozialversicherung einzahlenden Bürger und bringen den sog. Generationenvertrag schon jetzt an den Rand des Kollapses. Alle bisherigen Versuche, die Geburtenrate auf ein Niveau zu heben, das den langfristigen Selbsterhalt des deutschen Volkes sichert, schlugen bisher fehl. Daher sind gesetzlich verankerte Förderprogramme und Rahmenbedingungen zu schaffen, die so nachhaltig wirken, dass auch gutsituierte Familien eine Lebensplanung mit Kindern einer ohne Kinder vorziehen. Darüber hinaus ist zu regeln, dass Immigranten, die keinerlei Einzahlungen geleistet haben, die staatlichen Sozialsysteme maximal mit Grundversorgungsansprüchen belasten. Die Stellung der Familie in der Gesellschaft 28 Artikel 16 der UNO-Menschenrechtserklärung definiert die Ehe als einen Bund zwischen Mann und Frau. Die Familie als Keimzelle der Gesellschaft ist elementarer Bestandteil des burschenschaftlichen Selbstverständnisses. Ohne Familienverbund als kleinste soziale Einheit des Gemeinwesens sind übergeordnete gesellschaftliche Strukturen nicht leistungsfähig; die langfristige Existenz eines Volkes ist nicht gesichert. Deshalb betrachtet die Deutsche Burschenschaft den zunehmenden Zerfall von Familienstrukturen, begünstigt durch zeitgeistige Gender-Ideologie und gesellschaftspolitische Experimente, mit großer Sorge. Sie ist sich aber auch bewusst, dass Kinder, hervorgegangen aus alternativen Lebensentwürfen, gesellschaftlich nicht benachteiligt werden dürfen. Kinder bedürfen grundsätzlich des besonderen Schutzes durch den Staat. Die Familie als emotionale Insel der Vertrautheit, als Wahrer und Förderer angestammter Identität und als Hort traditionellen Werteverständnisses ist seitens der politisch Verantwortlichen aktiv zu schützen, zu unterstützen und zu fördern. Dabei ist die Schule als eine tragende Säule neben dem Elternhaus und dem häuslichen Umfeld in den Erziehungsprozess eines Kindes intensiver als derzeit einzubeziehen. Dafür ist neben einem konsequent durchzusetzenden Erziehungsmandat, das auch die Schulpflicht beinhaltet, ebenfalls eine hinreichende Qualifizierung der Lehrer sicherzustellen. Kinder sind zu charakterfesten, freiheitsliebenden jungen Menschen zu erziehen. Der staatliche Einfluss in diesen Erziehungsverbund muss sich auf die Unterstützung von Problemfamilien beschränken, um mit Unterstützungsmaßnahmen eine Integration der Kinder in den deutschen Sozialverbund zu ermöglichen. Migration als Problem und Chance Der Wohlstand in den Ländern des deutschen Sprachraumes gründet auf dem im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland bzw. der Verfassung der Republik Österreich manifestierten Generationenvertrag unserer Sozialsysteme. Diese Systeme geraten zunehmend aus ihrem sensiblen Gleichgewicht, da einerseits die deutschstämmige Bevölkerung aufgrund niedriger Geburtenraten abnimmt und Zuwanderer unterdurchschnittliche Beiträge bezahlen, aber überdurchschnittliche Leistungen erhalten. Dies verdeutlicht, dass eine grundlegende Reform der Migrationspolitik unumgänglich ist, will man den Generationenvertrag vor dem Zusammenbruch retten. Zuwanderung darf nicht länger als geeignetes Mittel zum Ausgleich des Bevölkerungsdefizits betrachtet werden. Außerdem dürfen der deutschen Bevölkerung langfristig keine substantiellen Nachteile durch Zuwanderung entstehen. Die Verweigerung der Integration von Zuwanderern führt bereits heute zu ethnischen Problemen in Städten und Stadteilen mit einem hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund und zu einer überproportional hohen Kriminalitätsrate. Integrationswilligkeit ist daher als elementare Bringschuld eines jeden Zuwanderers zu verstehen, ohne die ein dauerhafter Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland oder der Republik Österreich nicht funktionieren kann. Die Deutsche Burschenschaft unterstützt eine an Qualifikationskriterien gebundene, ausschließlich am ökonomischen Bedarf orientierte Zuwanderungspolitik, lehnt eine unkontrollierte Zuwanderung ab und plädiert für die grundsätzliche Ausweisung von Straftätern mit Migrationshintergrund unter Berücksichtigung des deutschen Asylrechts. Jeder Zuwanderer muss qualifizierte Integrationskurse erfolgreich besuchen, die deutsche Sprache hinreichend beherrschen und den christlich-abendländischen Wertekodex respektieren, um sich dauerhaft in seinem Gastland aufhalten zu dürfen. Nur so wird gewährleistet, dass die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Österreich weltoffene, souveräne Länder bleiben mit deutsch geprägter kultureller Identität: Ein Volk, zwei gastfreundliche Länder, in denen die Freiheit des Einzelnen und die Würde des Menschen geachtet wird und die auf der Basis eines funktionierenden, demokratischen Gemeinwesens ihren Bürgern, auch zukünftigen Generationen, Heimat, Frieden und Wohlstand bieten. 29 30 Einleitung Die Welt ist seit Ende des Kalten Krieges komplexer geworden. Einfache strategische Konzeptionen werden den gegenwärtigen Herausforderungen nur noch unzureichend gerecht. Anstelle der beiden konkurrierenden Systeme der Vergangenheit, NATO und Warschauer Pakt, sind heute zahllose politische und wirtschaftliche Misch- und Sonderformen staatlicher und nichtstaatlicher Akteure getreten, welche in einigen Bereichen kooperieren und in anderen konkurrieren. Interessen, Verteidigung, Bündnisse Äußere Herausforderungen Das deutsche Volk lebt heute mehrheitlich in zwei Staaten, der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich, innerhalb eines transatlantisch-europäischen Stabilitätsraums, in welchem konventionelle kriegerische Auseinandersetzungen zwischen staatlichen Akteuren eine geringe Wahrscheinlichkeit besitzen und derzeit keine realistische Bedrohung darstellen. Einen Aggressor an Europas Peripherie gibt es seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr und das Erwachsen eines solchen ist in der näheren Zukunft nicht zu erwarten. Die mit der Globalisierung einhergehende zunehmende weltweite wirtschaftliche, politische und auch kulturelle Interdependenz führt jedoch zu einer steigenden Bedrohung durch exogene Sicherheitsfaktoren wie • dem transnationalen Terrorismus in unterschiedlichsten Erscheinungsformen, Ausprägungen und Intensität • der Proliferation von Massenvernichtungswaffen und deren Trägersystemen; nicht nur an Staaten sondern auch an über- oder zwischenstaatlich agierende Gruppen, die nicht selten ethnische, kulturelle und/oder religiöse Interessen vertreten. • dem wirtschaftlichen und politischen Aufstieg nicht christlich-abendländischer Kulturkreise, welche unsere Werte, Normen und Interessen bedrohen. • der Gefährdung von Handels- und Rohstoffströmen zu Wasser, auf dem Land- oder Luftweg • neuer Bedrohungen durch Internetspionage, „Cyberwars“ oder „Cyberterrorismus“, • Umweltkatastrophen oder kontinuierliche klimatische Veränderungen, welche ebenso wie die globale Bevölkerungszunahme zu regionalen Ressourcenkonflikten und Migrationsströmen führen könnten, • weiteren regionalen Destabilisierungsrisiken mit zahlreichen und vielfältigen möglichen Folgen, welche von Seiten unsicherer Regime, von zerfallenden oder gescheiterten Staaten drohen. 31 Die daraus erwachsenden Herausforderungen der nächsten Dekaden werden nicht allein innenpolitisch zu lösen sein. Sie werden außenpolitisches und in letzter Konsequenz auch sicherheitspolitisches Handeln erfordern und den Schwerpunkt unserer Sicherheitsstrategien einnehmen müssen. Ziele der Außen- und Sicherheitspolitik Alle Außen- und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich, der zwei Staaten, in denen das deutsche Volk mehrheitlich beheimatet ist, muss übergeordneten Kerninteressen dienen. Diese Kerninteressen umfassen die Wahrung des Rechtes und der Freiheit des deutschen Volkes und dessen Schutz vor Gefahren, die Bewahrung der staatlichen Souveränität der beiden Staaten, die Wahrung des Friedens in Deutschland und Europa und zunehmend auch der Welt, den Erhalt und die Mehrung des Wohlstandes des deutschen Volkes sowie das schrankenlose Zusammenleben des deutschen Volkes und den Schutz seiner kulturellen Identität. Wehrhafter Staat Die Deutsche Burschenschaft bekennt sich zum Grundsatz der Wehrhaftigkeit. Unter Wehrhaftigkeit versteht sie das prinzipientreue und standhafte Eintreten für die eigenen Ansichten und Interessen. Dies legt der Verband sich selbst als Pflicht auf und dies verlangt er von seinen Mitgliedern. Von den beiden Staaten, der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich, erwartet er entsprechend, dass diese wehrhaft für die Interessen des deutschen Volkes eintreten und insbesondere sein angestammtes Siedlungsgebiet verteidigen. Die beiden deutschen Staaten haben dazu die erforderlichen Streitkräfte zu unterhalten, deren Aufgabe vorrangig die Landesverteidigung ist. Sie sollen im Inneren nur zur Unterstützung der Polizei oder des Katastrophenschutzes zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nach Naturkatastrophen oder bei besonders schweren Unfällen herangezogen werden. Erweitertes Verständnis des Verteidigungsbegriffes 32 Entsprechend der zunehmenden weltweiten Interdependenz und der damit einhergehenden steigenden Abhängigkeit deutscher Sicherheit von exogenen Risiken haben die beiden Staaten ihre Sicherheitspolitik an einem erweiterten Verständnis des Verteidigungsbegriffes auszurichten. Verteidigung ist danach in offensiverer Weise als globale Verteidigung von Kerninteressen zu interpretieren. Verteidigung umfasst neben der territorialen Landesverteidigung unter Berücksichtigung der Bündnisverpflichtungen auch grundsätzlich Einsätze zur Stabilisierung, Konfliktprävention und/oder Krisenbewältigung, Einsätze zum Schutz von grundlegenden wirtschaftlichen Interessen wie Ressourcen und Märkten und Einsätze zur präventiven Verteidigung. Aufgabe der Streitkräfte Die Aufgabe der Streitkräfte ergibt sich entsprechend der zuvor formulierten Ziele und gemäß dem erweiterten Verständnis des Verteidigungsbegriffes. Sie sollen die Souveränität der zwei das deutsche Volk beheimatenden Staaten bewahren und deren außenpolitische Handlungsfähigkeit sicherstellen, den Schutz der nationalen Sicherheit und die territoriale Landesverteidigung gewährleisten, den transatlantisch-europäischen Stabilitätsraum sichern und weltweit zur Verteidigung deutscher Interessen beitragen. Entsprechend dieser Aufgabe wird es zukünftig, unter der getroffenen Beurteilung der Bedrohungslage, auch Auftrag der Streitkräfte sein, Einsätze außerhalb des deutschen Hoheitsgebietes durchzuführen und zu unterstützen. Es ist sicherzustellen, dass sie als zeitgemäße „Einsatzarmee“ diesen Auftrag auch erfüllen können. Als Ausdruck der nationalstaatlichen Souveränität der beiden Staaten sollen die Streitkräfte dabei jedoch die grundlegenden militärischen Kompetenzen und Strukturen zur autonomen Landesverteidigung und Aufwuchsfähigkeit konservieren, welche notwendig sind, um zeitgerecht auf Veränderungen im europäischen Sicherheitsumfeld zu reagieren Bündnisse Zur Bewahrung des transatlantisch-europäischen Stabilitätsraumes sollen die Sicherheitsstrategien von Deutschland und Österreich schließlich auf der Grundlage des Konzeptes der kollektiven Verteidigung aufbauen. Die Kooperation ihrer Streitkräfte mit denen verbündeter Staaten wird erwünscht und ist zu intensivieren. Die deutschösterreichische Zusammenarbeit in der Sicherheitspolitik ist voranzutreiben. 33 34 Arbeitswelten und Lebenswelten in der Informationsgesellschaft Mit der Jahrtausendwende hat durch die Etablierung von Computertechnik und Internet eine Umwälzung der Informationsflüsse und der sozialen Beziehungen eingesetzt. Noch sind die Auswirkungen dieser Umwälzungen nicht absehbar, es ist allerdings klar, dass die informationstechnologische Revolution sowohl Chancen als auch Risiken bereithält. Informationsgesellschaft und Freiheitsrechte Alle Menschen sind dazu aufgefordert, eine lebenslange Bereitschaft zum Lernen zu zeigen. Forschung muss primär auf die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen fokussiert sein. Der weltweiten Vernetzung in den Wissenschaften und in den interdisziplinären Forschungsfeldern dürfen wir uns nicht verschließen. Bei ethischen Fragestellungen müssen unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Gruppen verbindliche Richtlinien erarbeitet werden, wobei die Übernahme von Verantwortung für das eigene Volk und die Welt selbstverständlich sein muss. Die Veränderungen der Arbeitswelten und Gesellschaften, wie wir sie seit Beginn der Industrialisierung beobachten, sind in der Informationsgesellschaft noch nicht abgeschlossen. Globalisierung, Rationalisierung und Automatisierung haben weitreichende soziale und gesellschaftliche Konsequenzen. Die Deutsche Burschenschaft tritt dafür ein, dass bei all diesen Entwicklungen das Zusammenleben der Menschen menschlich bleibt, jeder Bürger jenseits seines „Humankapitals“ gleiche Wertschätzung als Individuum in der Gesellschaft erfährt und in diese integriert bleibt. Unternehmen sollten es als selbstverständlich ansehen, dass auch in ihren ausländischen Standorten und bei Zulieferern menschenwürdige Arbeitsbedingungen sichergestellt sind. Die Deutsche Burschenschaft setzt sich dafür ein, dass sich die Technik nach dem Mensch zu richten hat und nicht der Mensch nach der Technik. Medien in der Informationsgesellschaft Eine selbstständige Informationsbeschaffung bedarf eines pluralistischen Mediensystems, um die freie Entfaltung von Wissenschaften, die politische Meinungsbildung und den Diskurs gesellschaftlicher Themen zu fördern. Eine friedliche Koexistenz von Informationen verschiedener politischer Richtungen in den Leitmedien und Unabhängigkeit derselben von Einflussnahmen durch Lobby- und Interessensgruppen sind im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit durch den Staat regulativ zu unterstützen. Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss in diesem Sinne pluralistisch, neutral und unabhängig sein. Sogenannte Schweigespiralen müssen von couragierten Medien durchbrochen werden, Zensur darf nicht stattfinden. Dies setzt einen verantwortungsbewussten Journalismus voraus, der sich der Notwendigkeit der Ausgewogenheit von Persönlichkeitsschutz und dem Recht der Öffentlichkeit auf Information stets bewusst ist. Die sich durch das Internet ergebenden neuen Möglichkeiten beim Zugang zu Informationen müssen auch in der Zukunft erhalten bleiben. 35 Freiheitsrechte Wir leben in einer Gesellschaft, in der Freiheitsrechte zu einem überwiegenden Teil garantiert werden. Freiheit ist aber kein Zustand, sondern ein Prozess. So ergeben sich heute neue Gefahren für die Freiheit. Aufgrund einer medial propagierten Bedrohungslage werden persönliche Freiheitsrechte durch zunehmende Überwachungsmaßnahmen sukzessive eingeschränkt. Es gilt, nicht die Symptome der Kriminalität zu bekämpfen, sondern ihre Wurzeln. Sollen Freiheitsrechte zugunsten des öffentlichen Interesses eingeschränkt werden, muss eine breite gesellschaftliche Debatte mögliche Auswirkungen erörtern und darauf basierend der Gesetzgeber eine ausbalancierte Lösung finden. Für den Bürger muss jederzeit Transparenz über die Verwendung seiner Daten bestehen. Eine pauschale Weitergabe von privaten oder persönlichen Daten an Dritte, an andere Staaten oder Organisationen lehnt die Deutsche Burschenschaft strikt ab. Offensichtlicher Nutzen und versteckte Gefahren neuer Internetplattformen müssen sorgsam abgewogen werden. Die Verantwortung für die Allgemeinheit muss auch den Nutzern dieser Dienste bewusst sein. Die Deutsche Burschenschaft setzt sich für die Meinungsfreiheit ein. Das bedeutet, dass die eigene Meinung, die eigenen Gedanken und das eigene Gewissen vor dem Zugriff der Allgemeinheit geschützt sind, auch wenn sie jenseits gesellschaftlicher Akzeptanz anzusiedeln sind. Weder Gesetze noch gesellschaftliche Normen im Sinne der politischen Korrektheit dürfen die Meinungsfreiheit einschränken. Andererseits dürfen so geschützte Freiheiten nicht durch Intolerante und Freiheitsfeinde dazu missbraucht werden, die Freiheit Dritter ihrerseits einzuschränken. So darf zum Beispiel die Religionsfreiheit nicht als "trojanisches Pferd" zur Diskriminierung von Frauen und zur Etablierung von Parallelgesellschaften archaischen Typs verwendet werden. Die Freiheit braucht den mündigen Bürger, der um die Errungenschaften unserer christlich-abendländisch geprägten Gesellschaft weiß und diese schätzt. Nur dann ist er bereit, diese zu verteidigen. Die Deutsche Burschenschaft setzt sich dafür ein, dass die Versammlungsfreiheit gewährleistet wird. Ein Verbot von Organisationen, die aufgrund ihrer Auffassungen von anderen nicht geduldet werden, schließt sie kategorisch aus. 36 Eine wehrhafte Demokratie braucht jedoch auch rechtsstaatliche Mittel, um gegen Organisationen, deren Grundsätze gegen die freiheitlich-demokratische Grund-ordnung verstoßen, vorzugehen. In diesem Falle sind nicht politische Einschätzungen maßgeblich, sondern juristische unter Sicherstellung hoher rechtsstaatlicher Hürden. Die Deutsche Burschenschaft fordert die Schaffung von Grundlagen für die individuelle Meinungsbildung eines jeden Bürgers. Der Staat muss außerdem freien Zugang zu jeglichen Informationen und Quellen sicherstellen, solange dadurch keine Gefahr für Dritte entsteht. Die Deutsche Burschenschaft setzt sich für die Berufsfreiheit ein. Allen Personen soll unabhängig von ihrer politischen und religiösen Anschauung, ihres Geschlechtes, ihres Alters und ihrer Herkunft der Zugang zu Berufen, deren Anforderungsprofil sie erfüllen, ermöglicht werden. Die Gewährleistung der Berufsfreiheit beginnt schon bei der (Aus-)Bildung. Neben den für ein selbstbestimmtes Leben notwendigen Grundbausteinen an mathematisch-naturwissenschaftlicher und geisteswissenschaftlicher Schulbildung sollen die individuellen Neigungen und Talente gefördert werden. Das Eigentumsrecht darf nur nach einer individuellen Interessenabwägung zugunsten des Gemeinwohls eingeschränkt werden. Die Deutsche Burschenschaft fordert einen umfassenden Schutz der privaten Kommunikation. Briefe, elektronische Nachrichten sowie Telefonate dürfen nicht durch Nachrichtendienste, Polizei oder andere Behörden, untergeordnete Dienststellen und auf keinen Fall durch private Unternehmen und Personen überwacht und/oder ausgewertet werden können. Bei Einführung neuer kriminalistischer Methoden mit Potential, den Bürger in seinen Grundrechten zu beschneiden, muss dieser vor Anwendung davon in Kenntnis gesetzt werden. 37 38 Einleitung Unter Globalisierung versteht man den Vorgang der zunehmenden weltweiten Verflechtung von Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt und Kommunikation auf allen Ebenen der Gesellschaft vom einzelnen Bürger bis zum Staat über staatlichen Grenzen hinweg. Globalisierung, Ressourcen, Arbeitswelt In den letzten Jahrzehnten wurde der länderübergreifende Austausch von Daten und Waren aufgrund der weltweiten informationstechnischen und logistischen Vernetzung exponentiell beschleunigt. Daraus ergeben sich schicksalhafte Auswirkungen auf die individuellen Lebensumstände und den Fortbestand ganzer Völker und Kulturen. Die wichtigsten Auswirkungen der Globalisierung sind: • Demografischer Wandel, Entwicklung der Weltbevölkerung, Migration und Urbanisierung • Zerstörung von Umwelt und Lebensgrundlagen • Verknappung strategischer Ressourcen (fossile Energieträger, Wasser, Mineralstoffe, Metalle etc.) • Entwicklung weltweiter, teilweise konfliktärer Wertesysteme, die, wenn sie einen Absolutheitsanspruch beinhalten, zum Zerfall von Gesellschaften und staatlichen Ordnungen führen • Bildung von legislativ und exekutiv wirkenden überstaatlichen Organisationen und Netzwerken; für den Bürger, der davon unmittelbar betroffen ist, in ihrer Struktur und Komplexität nur schwer zu durchschauen • Weltumspannende Wertschöpfungsketten und Kapitalströme bei gleichzeitiger Zerstörung lokaler Märkte • Entstehung einer multipolaren Welt, verbunden mit dem Aufstieg von China, Indien, Brasilien und Russland zu Großmächten im Wirtschafts- und Finanzsektor • Teilhabe an fremdem, neuentwickeltem Grundlagenwissen im Hochtechnologiebereich. • Zunehmende Entzweiung von Real- und Finanzwirtschaft. Dadurch Schaffen von mehrdimensionalen gegenseitigen Abhängigkeiten und Einflussnahmen Die Deutsche Burschenschaft vertritt den Standpunkt, dass hierbei vielfach internationale Vereinbarungen und Institutionen notwendig sind, jedoch auch in einem zunehmend globaleren Umfeld der Bürger das Fundament für wichtige politische, wirtschaftliche und kulturelle Entscheidungen sein muss. 39 Kulturelle Identitätswahrung in einem "Europa der Vaterländer„ Die Deutsche Burschenschaft befürwortet ein in Frieden geeintes "Europa der Vaterländer" und tritt für die souveräne Entscheidungsfreiheit der einzelnen Staaten bzgl. ihrer Mitgliedschaft in internationalen Organisationen ein. Auf dieser Grundlage muss auch den deutschen Staaten Mitspracherecht und Entscheidungskompetenz in den selbstgewählten überstaatlichen Organisationen und Bündnissen, entsprechend ihres wirtschaftlichen und soziokulturellen Stellenwertes in Europa und der Welt, gewährt werden. Zum Erhalt der christlich-abendländischen Kultur in Europa als generationenübergreifendes Ziel gehört auch die nachhaltige Förderung des Volkstums und der Erhalt und der Ausbau qualitativ hochwertiger nationaler Arbeitsplätze als Basis der kulturellen Identität des deutschen Volkes. Globalisierung muss dort Grenzen finden, wo nationale Regeln zur Identitätswahrung gefährdet sind. Alle Globalisierungsbestrebungen sind dabei im Kontext einer nationalen Vorteil-/Nachteil-Betrachtung zu prüfen. Zukunftsorientierten Vorschlägen zum staatenübergreifenden Lösen globaler Probleme im Einvernehmen mit anderen Staaten dürfen sich die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Österreich jedoch nicht verschließen. Globalisierung und souveräne Nationalstaatlichkeit Globalisierung darf nur unter Wahrung der individuellen und kollektiven Freiheitsrechte stattfinden. Gegenseitige Anerkennung, Respekt und Wertschätzung gegenüber allen Beteiligten ist grundsätzlich und unter Wahrung der eigenen Interessen sicherzustellen. Die Deutsche Burschenschaft hält die Souveränität von Staaten und Völkern (sowie deren Recht sich eigenständig zu entwickeln) für elementar, sie setzt sich in Belangen des eigenen Volkes massiv dafür ein und wendet sich entschieden gegen unkontrollierte und unkontrollierbare internationale Machtkonstellationen. 40 Tragfähige internationale Vereinbarungen entstehen nur auf der Basis von konkreten bioder multilateralen Abkommen auf der Grundlage demokratisch legitimierter Verhandlungen selbstbestimmter Völker. Gemeinsam zu entscheidende, die Weltgemeinschaft betreffende Entscheidungen (Handel, Umwelt, Friedenssicherung, Ressourcennutzung, etc.) sind in internationalen Gremien mit transparenten Organisations- und Machtstrukturen zu treffen. Einheitliche, verständliche und demokratisch legitimierte Rechtsgrundlagen sichern die Durchsetzung von internationalen Vereinbarungen, Urheber- und Patentrechten, erhalten und fördern den Wettbewerb und vermeiden Vormachtstellungen von einzelnen Staaten, Lobbyverbände und Unternehmen. Die technologische, politische und kommerzielle Hilfestellung für Entwicklungsländer vor Ort kann zur Verringerung des globalen Migrationsdrucks beitragen, wobei grundsätzlich internationale Entwicklungshilfeprojekte Kosten-/Nutzen effizient zu gestalten sind, insbesondere in so genannten Schwellenländern. Entwicklungshilfe muss auch unsere eigenen Interessen berücksichtigen. Globalisierte Finanzwelt Die Finanzwirtschaft hat sich in unterschiedlichster Ausprägung vielfach von der Realwirtschaft entfernt, sich internationalisiert und weltweit verselbständigt. Die hohen Geldmengen, die in den Finanzsystemen bewegt und in großem Umfang spekulativ eingesetzt werden, können global verflochtene Bankensysteme gefährden. Zur Rettung ganzer Volkswirtschaften müssen diese in Krisenzeiten auf Kosten der Steuerzahler selbst gerettet werden, während vorher erzielte Gewinne meist in die Hände weniger fallen. Dies zieht de facto eine globale Umverteilung von „arm“ nach „reich“ nach sich. Daher muss die Finanzwirtschaft als Dienstleister der Realwirtschaft ausschließlich deren Interessen verpflichtet sein, was aber realistisch nur durch entsprechende globale Vereinbarungen erreichbar ist. Währungskurse und Zinsniveaus beeinflussen wesentlich den Erfolg von Volkswirtschaften und damit den Wohlstand eines Volkes. Die Zentralbanken sollten daher nur dem Substanzerhalt der eigenen Währung verpflichtet sein und um Ausgleich bemüht, miteinander agieren, was aufgrund der national unterschiedlichen Aufgaben, Kompetenzen und Eigentümerstrukturen derzeit nicht gegeben ist. Es ergibt sich somit die Notwendigkeit eines globalen einheitlichen Regelwerkes zumindest der großen Zentralbanken bezüglich Aufgabe, Kompetenz- und Verantwortung, um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf marktwirtschaftlicher Basis zum Wohle der jeweils vertretenen Bevölkerung sicherzustellen. Nachhaltige und Migrationsdruck gerechte Ressourcennutzung und Vermeidung von Rücksichtsloser Ressourcenverbrauch und Rohstoffausbeutung führen weltweit zu Ressourcenverknappung, Umweltproblemen, Verschlechterung der Lebensbedingungen und Migration. Um diese Probleme lösen zu können, hat die Völkergemeinschaft die Pflicht, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die Nutzung von Rohstoffen hat zum Vorteil aller unter gerechten wirtschaftlichen Bedingungen zu erfolgen, so dass globaler Migrationsdruck als Folge regionaler Probleme vermieden wird. Alternativstoffe und deren Herstellungstechnologien müssen zum Erhalt der Rohstoffversorgung und zur Schonung der Umwelt mit hoher Priorität entwickelt und unter angemessenem Urheber- und Patentrecht allen zugänglich gemacht werden. Es sind multilaterale Rahmenbedingungen zum Umgang mit Engpassressourcen, zum Schutz von Völkern und Kulturen und zur langfristigen Stabilisierung von Wechselkursen und Märkten zu schaffen. Die Deutsche Burschenschaft setzt sich für eine weltweite personen- und institutionenbezogene Gewaltentrennung für Wirtschaft und Politik auf der Basis von multinationalen Handlungsleitlinien ein. 41 42 Rudolf Baumbach schuf 1879 den Text des Liedes für einen Liederwettbewerb. Hanns Teidler, Chormeister in Wien, vertonte das Lied noch im selben Jahr. Das Lied gilt heute als Weihelied der Deutschen Burschenschaft. Burschenschafter sein: eine tolle Sache mit Sinn und Verstand • Wir sind der geschichtsmächtigste Akademikerverband und eine der größten staatenübergreifend wirkende Akademikervereinigung Europas. • Unser Wahlspruch „Ehre – Freiheit – Vaterland“ ist Ausdruck der ethischen Verantwortung sowohl gegenüber Volk und Vaterland als auch in der Gemeinschaft der Bürger der von unserem Volk bewohnten Staaten. Die Achtung gegenüber jedem Menschen, sowie das Fordern und Erhalten der individuellen und der allgemeinen Freiheitsrechte sind in diesem Wahlspruch enthalten. • Ziel ist die Bewahrung und Förderung der Einheit des gesamten deutschen Volkes in Europa. Der Großteil des burschenschaftlichen Forderungskatalogs von 1815/17, 1832/33 und 1848 fand Eingang in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und in die Verfassung der Republik Österreich. • Unsere Farben „Schwarz–Rot–Gold“ wurden von der Weimarer Republik, der „DDR“ und der Bundesrepublik Deutschland übernommen und finden sich auch im Staatswappen der Republik Österreich. • Viele renommierte Politiker, Künstler, Wissenschaftler, auch Nobelpreisträger waren und sind Burschenschafter. In einem generationenübergreifenden Lebensbund sehen wir das persönlichkeitsfördernde Prinzip gegenseitigen Lehrens und Lernens in der traditionsreichen studentischen Lebensform von gleichberechtigten Bundesbrüdern. • Durch die „Burschenschaftlichen Abende“ (BA) bieten wir unseren Mitgliedern eine einmalige Chance, sich Wissen fachübergreifend im Sinne eines „studium generale“ zu erschließen. Verbunden mit einer bundesinternen Studienberatung wird jedem Mitglied wertvolle Hilfe im Studium geboten. Durch das Lebensbundprinzip entsteht ein auch darüber hinausgehendes Netzwerk. Warum Burschenschafter werden ? 43 ISBN xxx-x-xxxx-xxxx-x 2013 by xxx Verlag Ein Druckerzeugnis der Deutschen Burschenschaft Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Photokopie, Microfilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Umschlaggestaltung vorne: M. Rüger; Umschlaggestaltung hinten: M. Odin Wiesinger Bilder: Seite 2: nach einer Zeichnung von Ludwig von Elliot; Seite 6, 7, 8, 18, 43: M. Odin Wiesinger; Seite 4: Deutscher Bundestag/Lichtblick/Andi Hill; Seite 10, 34: Angelika und Rudolf Schwarz; Seite 14: chruhr-Fotolia.com; Seite 22: industrieblick-Fotolia.com; Seite 26: designritter-Photocase Lizenz; Seite 30: niearm-Photocase Lizenz; Seite 38: Jakub Krechowicz-Fotolia.com Satz und Layout: Druck und Verarbeitung: Gedruckt in Deutschland Hinweis im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechterspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter. Der Burschenschafterturm zu Linz an der Donau. Ein Denkmal der Deutschen Burschenschaft