Formular für Vorschläge zur ICD-10 und zum OPS Bitte füllen Sie dieses Vorschlagsformular in einem Textbearbeitungsprogramm aus und schicken Sie es als eMail Anhang ans DIMDI an folgende eMail Adresse: [email protected] Das DIMDI behält es sich vor, die Vorschläge für 2007 ggf. auf seinen Internetseiten zu veröffentlichen. Pflichtangaben sind mit einem * markiert. 1. Verantwortlich für den Inhalt des Vorschlags (Anschrift des Einsenders und vertretene Organisation) Organisation * BG Unfallkrankenhaus Hamburg Name * Jürgens Vorname * Christian Titel Chefarzt Prof. med. Straße Bergedorfer Str. 10 PLZ 21033 Ort Hamburg eMail-Adresse * [email protected] Telefon * 040-7306-2701 Telefax 040-7306-2703 2. Ansprechpartner (wenn nicht mit Einsender identisch) Name Schulz Vorname Arndt P. Titel Dr. med. MRCS (Glasgow) Straße Bergedorfer Str. 10 PLZ 21033 Ort Hamburg eMail-Adresse [email protected] Telefon 040-7306-3994 Telefax 040-7306-2703 3. Fachgebiet * (Mehrfachnennungen möglich) Orthopädie / Unfallchirurgie 4. Ist Ihr Vorschlag bereits mit einer Fachgesellschaft abgestimmt? Wenn ja, mit welcher?* Ja Name der Fachgesellschaft: Nein Status der Abstimmung: Begonnen Abgeschlossen 5. Muss Ihr Vorschlag mit weiteren Fachgesellschaften abgestimmt werden? Wenn ja, mit welcher? * Ja Name der Fachgesellschaft: Nein Im Geschäftsbereich des Seite 1 von 5 6. Art der Änderung * Redaktionell z.B. Schreibfehlerkorrektur, Textkorrektur Inhaltlich z.B. Differenzierung bestehender Kodes, Neuaufnahme, Zusammenfassung, Streichung Seite 2 von 5 7. Inhaltliche Beschreibung des Vorschlags * Indikationen TightRope wird für die Fixation von tibiofibularen Diastasen des Sprunggelenks, wie z.B. bei Weber CFrakturen, eingesetzt. Eine Verletzung der Syndesmose tritt in ca. 10% aller Sprunggelenksfrakturen auf. Bezogen auf 100.000 Menschen sind ca. 15 Verletzungen der Syndesmose jährlich zu beobachten. Eine Reduktion und eine operative Stabilisierung der tibiofibularen Diastase ist zur Vermeidung einer Verschiebung des Talus nach lateral und einer posttraumatischen Arthrose notwendig. Die Syndesmosen-Schraube stellt eine rigide Fixation dar. Mögliche Komplikationen sind Schraubenbruch, Lockerung, Einsteifung, die Notwendigkeit einer 2. Operation und das Risiko einer späten Diastase. Eine TightRope lässt Mikrobewegungen zu und ist bei Frakturen in der unteren Hälfte der Fibula indiziert. Zwei Tight Ropes sind indiziert bei hohen Frakturen der Fibula (Maisonneuve-Fraktur). Design des Implantats Das TightRope Syndesmosis Reparationskit von der Fa. Arthrex besteht aus einem 3.5 mm länglichem und einem 6.5 mm rundem Button. Über eine bereits vorgelegte zweifache Schlinge aus #5 FiberWire Faden (blau) sind diese beiden Buttons miteinander verbunden. Zusätzlich ist ein Zieldraht mit einem armierten Faden (weiß) am länglichen Button angebracht. Das Verfahren OP-VorbereitungInteroperative Röntgenkontrolle ist notwendig. Ein unter dem Gesäß platzierter Sandsack erleichtert die Innenrotation des Beines. Antibiotische Prophylaxe und das Anlegen einer Blutleere werden empfohlen. Fixation der Fraktur Falls notwendig sollte die Osteosynthese entsprechend der bekannten Vorgehensweise mit Hilfe des Klein-Fragment Sets durchgeführt und Frakturen in der unteren Hälfte der Fibula fixiert werden. Beim lateralen Fixieren der Fibula muss darauf geachtet werden, dass der Nervus Peroneus superficiales nicht verletzt wird. Eine Drittelrohrplatte bietet normalerweise ausreichend Stabilität, um Länge und Rotation der Fibula korrigieren zu können. Hohe Frakturen der Fibula (Maisonneuve-Fraktur) sollen mit zwei TightRopes zur Approximierung und Fixation der Syndesmose behandelt werden. Reduktion der Syndesmose Die Syndesmose wird durch Innenrotation des Sprunggelenks bei 20° – 30° Grad Plantarflexion verkürzt. Dies passiert gegensätzlich zum Mechanismus der Verletzung. Bei Bedarf kann die Länge der Fibula durch Zug an der distalen Fibula mittels einer Handtuchklemme wieder hergestellt werden. Die Reduktion sollte durch einen Bildwandler kontrolliert werden. Das TightRope dabei zu überspannen ist nicht möglich. Bohren Die Platzierung des Bohrlochs sollte unter Bildwandlerkontrolle durchgeführt werden. Alle vier Kortices werden von der offenen lateralen Seite mit Hilfe eines 3.5 mm Bohrers durchbohrt. Die Bohrrichtung ist 30° Grad abgewinkelt zur koronalen Ebene und 1.5 b is 2 cm oberhalb und parallel zum Sprunggelenk. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Schonung der Vena Saphena und des Nervus Saphenus, die beide anterior des medialen Malleolus liegen. Hilfreich hierbei ist das Anlegen eines Fingers medial. Falls notwendig kann das Bohrloch durch eines der Löcher der Drittelrohroplatte gelegt werden. Um die Stabilität zu erhöhen sollten im Falle dessen, dass zwei TightRopes eingesetzt werden (MaisonneuveFraktur), diese divergierend (anterior-posterior) platziert werden. Plazierung des Buttons Der Zieldraht wird durch das Bohrloch geführt und tritt durch die intakte Haut auf der medialen Seite wieder aus. Dadurch wird der längliche Führungsbutton horizontal durch das Bohrloch gezogen. Sobald der längliche Button die mediale Tibia-Kortex passiert hat, kann dieser durch Zug am Durchzugsfaden auf den Knochen aufgelegt werden. Der Durchzugsfaden wird anschließend abgeschnitten und entfernt. Der runde Button auf der lateralen Seite wird durch stetes Ziehen an den freien Fadenenden per Hand straff gezogen. Die Syndesmose wird weiter komprimiert aber gleichzeitig ein zu festes Anziehen vermieden. Wird der Faden mit insgesamt 3 halben Schlägen fest gezogen bleibt, das Knotenniveau Seite 3 von 5 gering und ein Lösen des Knotens ist ausgeschlossen. Anschließend werden die Fadenenden bis auf 1cm abgeschnitten. Dann kann der Knoten nicht wieder aufgehen und ein niedrigesKnotenniveau ist zudem gewährleistet. Postoperative Behandlung Nach Abschluss der Wundheilung sollte das Sprunggelenk in neutraler Position in einem Walker Boot (oder Gips) für 6 Wochen immobilisiert werden. Abhängig von der Fixationsstabilität kann eine Teilbelastung (50% des Körpergewichts) erlaubt werden. Die Vollbelastung erfolgt nach Ablauf der 6 Wochen. Entfernung des Implantats Das TightRope wird routinemäßig nicht entfernt. Sollte es aus irgendeinem Grund entfernt werden müssen, dann einfach eine kleine Inzision oberhalb des medialen und lateralen Buttons setzen und den Syndesmosen-Faden durchtrennen, um das Entfernen der Buttons und der Fäden zu erleichtern. Der behandelnde Arzt sollte nach der Entfernung der TightRope eine angemessene Nachbehandlung anordnen. Die Problematik, für dieses Verfahren besteht darin, dass es im Moment keine sachgerechte Abbildung der Materialkosten im DRG-System gibt. In den DRG Gruppen I13Z / I16Z / I20Z / I29Z / I57Z und I59Z sind die Materialkosten in Höhe von 250,-€ für das Tight Rope Verfahren nicht berücksichtig. Die Einarbeitung des Kostenfaktors des Tight Rope-Systems in den OPS-Schlüssel ist unbedingt erforderlich, da der jetzige Kostenrahmen diese hochwertigen Materialien in keiner Weise berücksichtigt. Ergebnisse von Studien Material und Methoden Es wurden zwei Gruppen gebildet mit je 16 Patienten. Die eine Gruppe wurde mit einem „Suture Button“ versorgt, die andere mit einer Syndesmosen Schraube. Der „Suture Button“ setzt sich zusammen aus einem Faden der Stärke 5 (Polyester umflochten), der zweifach durch die Löcher von zwei Endobuttons geschlungen wurde. Ergebnisse und Komplikationen wurden verglichen. In der Suture Button Gruppe wurden bei allen Pat. die 4 Kortizes von lateral mit einem 4 mm Bohrer durchbohrt (2mm oberhalb des Sprunggelenks). Alle Patienten bekamen nach der OP für 6 Wochen einen Gips (bis unterhalb des Knies). Patienten der Suture-Button Gruppe (mit einer stabilen Plattenosteosynthese der Fibulafraktur) durften nach 2 Wochen teilbelasten – bis zu 50% des Körpergewichtes. Es folgte Vollbelastung nach 6 Wochen und Gipsentfernung. Patienten, die mit einer Schraube versorgt wurden, waren Minimum 6 Wochen ohne Belastung. Die Bewertung der Patienten erfolgte 3- und 12 Monate post-OP mittels AOFAS Score (max. Bewertung 100 Pkt.) + einem Fragebogen mit subjektiven Kriterien (erneuter Arbeitsbeginn und allgemeine Zufriedenheit) + objektive Kriterien (z. B. Bewegungsumfang). Ergebnisse· * Die Bewertung durch den AOFAS Score nach 12 Monaten bei Patienten mit Suture Button war besser als bei Pat. mit Syndesmosen-Schraube (91 vs. 80). Das gleiche Ergebnis zeigte sich nach 12 Monaten (93 vs. 83)· * Durchschnittlich nahmen Pat. mit Suture-Button die Arbeit schneller wieder auf (2,8 vs. 4,6 Monate).· * Kein Pat. mit Suture Button benötigte eine zweite Operation. · * Die allgemeine Zufriedenheit bei Pat. mit Suture Button war exzellent bis gut – eine größere Anzahl von angemessener bis schlechter Beurteilung der Zufriedenheit trat in der Gruppe auf mit Syndesmosenschrauben, obwohl die meisten ein zufrieden stellendes Ergebnis aufwiesen. Literatur - Suture-Button Syndesmosis FixationBrian Thornes, Fintan Shannon, Anne-Marie Guiney, Paul Hession, Eric MastersonCLINICAL ORTHOPAEDICS AND RELATED RESEARCHNumber, 431, 207-212, 2005- - Suture-Button Syndesmosis Fixation: of Ankle Tibio-Fibular Diatasis: A Cadavar StudyBrian ThornesInc. P142-146 2003- Seite 4 von 5 - Comparison of Tricortical Screw Fixation Versus A Modified Suture Construct for ficaition of Ankle SyndesmosisMiller, RSJournal of Orthopaedic Trauma 1999Vol, 13 No1. Pages 39-42 8. Vorschlag für (neuen) Kode, Text und Klassifikationsstruktur (Bitte geben Sie auch Synonyme für das Alphabetische Verzeichnis an) OPS Code Bereich: 5-793.n- dynamische Refixation durch Materialkombination mittels TightRope 5-793.n1 Humerus proximal 5-793n4 Radius proximal 5-793n6 Radius distal 5-793n9 Ulna distal 5-793nn Tibia distal 5-793.nr Fibula distal 5-793.nx Sonstige 9. Begründung des Vorschlags (bei redaktionellen Änderungen nicht erforderlich) * Ist Ihr Vorschlag für das Entgeltsystem erforderlich? Wenn ja, bitte kurz begründen! Ja Begründung:In Deutschland sind bisher die Materialkosten für so ein Verfahren nicht sachgerecht abgebildet. Nein Ist Ihr Vorschlag für die externe Qualitätssicherung erforderlich? Wenn ja, bitte kurz begründen! Ja Begründung: Nein Verbreitung des Verfahrens (nur bei Vorschlägen für den OPS) Standard Etabliert In der Evaluation Experimentell Unbekannt Geschätzte Häufigkeit des Verfahrens (z.B. Zahl der Fälle, Zahl der Kliniken) (nur bei Vorschlägen für den OPS) 10% aller Sprunggelenksfrakturen wären für diese Verfahren geeignet (ca. 10.000 bis 15.000 Eingriffe pro Jahr) Geschätzte Kosten der Prozedur (nur bei Vorschlägen für den OPS) Zu den vorhanden DRG´s, müssten die Materialkosten in Höhe von 250,-€ dazugerechnet werden 10. Sonstiges (z.B. Kommentare, Anregungen) Seite 5 von 5