Auswahlverfahren Medizin 6.Termin

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Auswahlverfahren Medizin
Prüfungsgebiet Chemie
6.Termin
Organische Chemie ‐ Naturstoffe
Kursleiter
Mag. Wolfgang Mittergradnegger
IFS Kurs 2009
Organische Chemie
Naturstoffe
Fette
Kohlenhydrate
Proteine
Nukleinsäuren
Vitamine
Organische Chemie – Naturstoffe
Fette/Lipide
Unter dem Sammelbegriff Lipide fasst man eine Vielzahl von Naturstoffen zusammen, die in ihrem Aufbau stark variieren, in wichtigen Eigenschaften aber übereinstimmen: Alle Lipide besitzen ausgedehnte unpolare Molekülteile – meist lange KW‐Reste – und sind daher wasserunlöslich, aber löslich in lipophilen Lösungsmitteln (z.B.: Hexan).
Lipide enthalten Verbindungsgruppen mit charakteristischen Funktionen
und dienen als Strukturkomponenten in Zellmembranen, als Energiespeicher oder Signalstoffe.
Organische Chemie – Naturstoffe
Fette/Lipide ‐Einteilung
Fettsäuren, Triglyceride und Wachse
Fettsäuren ‐ gesättigt, ungesättigt
Fette & fette Öle Wachse ‐ 3‐fache Ester des Glycerols
‐ einfache Ester mit langen KW‐
Resten
Membranbildende Lipide (amphiphil)
Phospholipide
‐ Biomembranen, Micellen oder Doppellipidschichten, Lecithin!
Sphingolipide
Glycolipide
‐ im Nervengewebe, Signalübertragung!
‐ sphingosinhaltig, mit KH‐Anteil, Zellkommunikation!
Organische Chemie – Naturstoffe
Fette/Lipide ‐Einteilung
Isoprenoide
Steroide &
Gallensäuren Carotinoide
‐ aus 30C aufgebaut, Cholesterin, Sexualhormone, Phytosterine
‐ aus 40 C aufgebaut; β‐Carotin
Biologische Funktionen
Essentielle Fettsäuren Fettlöslichen Vitamine ‐ ω−3‐Fettsäuen
‐ A, D, E, K
Organische Chemie
Carbonsäuren/Fettsäuren
(Höhere) Carbonsäuren mit unverzweigter Kohlenstoffkette werden oft als Fettsäuren bezeichnet, weil manche von ihnen Bestandteile der Fette sind 18
Linolensäure
(cis, cis, cis 9,12,15‐Octadecatriensäure)
Organische Chemie
Ester
Säure + Alkohol Ester + Wasser R‐COOH + R'‐OH R‐COO‐R' + H2O
Organische Chemie – Naturstoffe
Fette/Lipide
Fette sind Fettsäureester des Glycerins (Propantriol) und werden daher als Triacylglycerine, Triacylglyceride oder Triglyceride bezeichnet.
Organische Chemie – Naturstoffe
Fette/Lipide
Organische Chemie – Naturstoffe
Fette/Lipide
β‐Carotin
Steran‐Gerüst
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate
Glycerinaldehyd
Chirales C-Atom
mit 4 verschieden Bindungspartnern
Chirales C-Atom
D
L
Stoffe mit chiralen C‐Atomen sind optisch aktiv, d.h. sie können linear polarisiertes Licht aus der Polarisationsebene verdrehen.
Bei diesen Stoffen treten immer 2 isomere Formen auf, die D‐ und die L – Form, die sich zueinander wie Bild und Spiegelbild verhalten (Enantiomere)
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrat ‐ Stammbaum
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate/Einteilung
Nach der Position der Carbonylgruppe: randständige >C=O Gruppe
nicht randständige >C=O Gruppe
=> Aldose
=> Ketose
D‐Glucose
D‐Fructose
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Kohlenhydrate/Einteilung
Nach der Anzahl der C Atome:
Triosen
Tetrosen
Pentosen
Hexosen
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate/ Ringbildung
Aus Aldosen werden 6er‐Ringe Pyranosen
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate/ Ringbildung
Aus Ketosen werden 5er‐Ringe Furanosen
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate/ α und β ‐ Isomere
α
Halbacetal
β
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate ‐ Einteilung
Monosaccharide
Glucose Fructose Galactose
Ribose
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate ‐ Einteilung
Ribose ist eine Pentose.Sie bildet einen heterocyclischen 5er – Ring (Furanose)
Ribose kommt in der RNA vor.
In der DNA: Desoxyribose
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate ‐ Einteilung
Disaccharide
Zucker können durch glykosidische Bindungen miteinander zu Di‐ und Polysacchariden
verbunden werden.
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate ‐ Einteilung
β‐1,4‐glycosidische Bindung
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate ‐ Einteilung
α-1,2‐glycosidische Bindung
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate ‐ Einteilung
Polysaccharide
Die Stärke (Amylose) ist das Nährstoffreservoir der Pflanzen. Stärke kommt in zwei Formen vor, als Amylose und Amylopektin
Amylose:
unverzweigte Form, besteht aus Glucoseeinheiten in α‐1,4‐Bindung
Amylopektin: verzweigte Form, besitzt eine α‐1,6‐Bindung auf ungefähr 30 α‐1,4‐Bindungen. Amylopektin ist dem Glykogen sehr ähnlich, aber weniger stark verzweigt.
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate ‐ Einteilung
Glykogen
sehr großes , verzweigtes Polymer aus Glucose‐
einheiten. Die meisten dieser Einheiten sind über α‐1,4‐glykosidische Bindungen miteinander ver‐
knüpft. Die Verzweigungen werden durch α‐1,6‐glykosidische Bindungen gebildet, die durchschnittlich einmal alle 10 Einheiten auftreten.
Organische Chemie – Naturstoffe
Kohlenhydrate
Cellulose
unverzweigtes Polymer aus Glucose‐Einheiten, die durch β‐1,4‐Bindungen
miteinander verknüpft sind. Die β‐Konfiguration ermöglicht der Cellulose die Bildung sehr langer gerader
Ketten, für uns ist diese Konfiguration allerdings unverdaulich!
β−
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine
Aminosäuren werden formal von den Carbonsäuren durch den Einbau einer Aminogruppe (‐NH2) abgeleitet. Im Hydrolysat der natürlichen Proteine treten regelmäßig nur etwa 20 verschiedene Aminosäuren auf, die übereinstimmend ihre Aminogruppe in α‐Stellung zur Carboxylgruppe tragen.
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine
Der Rest (R ‐ ) – auch "Seitenkette" genannt ‐ ist im einfachsten Fall ein Wasserstoffatom (Aminoethansäure = „Glycin“), sonst eine aliphatische oder aromatische Gruppierung
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine/Aminosäuren
Aminosäuren (Ausnahme: Glycin) besitzen ein chirales Zentrum!
Daher tritt Optische Isomerie auf, d. h.: es gibt Bild und Spiegelbild
R‐Konfiguration für Rechts!
Einteilung nach R und S
III
Hat aber nichts mit dem Drehsinn des Lichts zu tun (Licht wird nach links gedreht!)
II
I
Substituent mit höchster Priorität (I)
Æ Substituent (II) Æ Substituent mit niedrigster Priorität (III)
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine
Das Aminosäure‐Molekül besitzt eine basische Amino‐ und eine saure Carboxyl‐Gruppe. Durch einen Protolyse zwischen der Carboxyl‐ und der Amino‐Gruppe entsteht ein Zwitterion
Die AS liegt mit einer positiven und einer negativen Ladung im Molekül vor und besitzt einen ausgeprägten „Dipolcharakter“.
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine ‐ Peptidbindung
In Proteinen ist die Carboxylgruppe (‐COOH) mit der α‐Aminogruppe (‐NH2) einer zweiten Aminosäure durch eine Peptidbindung (auch Amidbindung genannt) verknüpft. Man nennt diesen Vorgang Peptidkondensation.
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine ‐ Peptidbindung
Viele durch Peptidbindung verknüpfte AS bilden eine unverzweigte Polypeptidkette
–
–
–
–
–
2 AS = Dipeptid
3 AS = Tripeptid
> 20 AS = Polypeptid
> 60 AS = Protein
mehrere Proteine = Proteinkomplex
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine – Räumlicher Bau
Ein Hauptkennzeichen von Proteinen ist, dass sie eine definierte dreidimensionale Struktur besitzen. Eine langgestreckte oder ungeordnete Polypeptidkette hat keine biologische Aktivität. Die Funktion ergibt sich erst aus der Konformation, der dreidimensionalen Anordnung der Atome in einer Struktur.
Primärstruktur:
Reihenfolge in der Verknüpfung der Aminosäuren (Aminosäurensequenz)
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine
Sekundärstruktur:
Wird durch Wasserstoffbrücken zwischen den einzelnen Molekülteilen hervor gerufen und bezieht sich auf die räumliche Anordnung von Aminosäurenresten, die in der linearen Sequenz nahe beieinander liegen. Durch die Primärstruktur festgelegt ergeben sich so zwei periodische Polypeptidstrukturen, die α‐Helix und die β‐Faltblatt‐Struktur. Die Kollagenhelix ist ebenfalls ein Beispiel für eine Sekundärstruktur.
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine ‐ α‐Helix
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine – β‐Faltblatt
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine
Unter Tertiärstruktur der Proteine versteht man die räumliche Beziehung von Aminosäurenresten, die innerhalb der linearen Sequenz weit von einander entfernt
sind. Die Trennungslinie zwischen Sekundär‐ und Tertiärstruktur ist ein wenig willkürlich.
Organische Chemie – Naturstoffe
Proteine
Proteine treten mitunter zu noch größeren Einheiten
zusammen. Derartige Eiweißkörper bilden eine Quartärstruktur, indem sich einzelne Protein‐Ketten zu übergeordneten Strukturen zusammenlagern.
Hierfür bietet das Hämoglobin ein Beispiel; es besteht aus vier Proteinen, die jeweils dem Myoglobin ähneln und von denen je zwei identisch sind (alpha‐ und beta‐Kette).
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Nucleinsäuren
Ein Nucleotid besteht aus einer stickstoffhaltigen organischen Base, einen Zucker und einer oder mehrer Phosphatgruppen. Die Basen leiten sich formal entweder von Pyrimidin oder vom Purin
ab.
Die drei wichtigsten Pyrimidinbasen sind das Cytosin, das Thymin und das Uracil.
Die beiden wichtigsten Purinbasen sind das Adenin und das Guanin.
Organische Chemie – Naturstoffe
Nucleinsäuren/Pyrimidin‐Basen
Organische Chemie – Naturstoffe
Nucleinsäuren/Purinbasen
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Nucleinsäuren
Nucleosid
– Kombination einer Base mit einer Pentose (Ribose
oder Desoxyribose) Nucleotid
– Phosphatester eines Nucleosids
Adenosin‐Nucleosid
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Nucleinsäuren
Nucleotide können miteinander zu Polynucleotiden
kovalente
kondensieren. Die Bindung zwischen den Monomeren erfogt dabei von der Phosphatgruppe eines Nucleotides zur Hydroxylgruppe
am C3‐Atom der Pentose des nächsten Nucleotids. So entstehen Nucleinsäuren, entweder eine (DNA/DNS) Desoxyribonucleinsäure
oder nucleinsäure (RNA / RNS)
eine Ribo‐
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Nucleinsäuren – α‐Helix
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Vitamine
Als Vitamine werden alle Spurensubstanzen bezeichnet, die für eine normale Zellfunktion nötig sind, dabei aber vom jeweiligen Organismus zum größten Teil nicht selbst synthetisiert werden können. So ist das in Pflanzen verbreitete β‐Carotin als Provitamin
unentbehrlicher Bestandteil unserer Nahrung.
Fettlösliche Vitamine A, D, E, K
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Vitamine
Organische Chemie – Naturstoffe
Vitamine
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