Form und Farbe beißen sich ein!

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Form und Farbe beißen sich ein! (?)
Eines der schlimmeren Dinge, die ich in meinem Zahnarztleben erfahren habe, war, dass ich
eine OK Frontzahnbrücke dreimal neu verblenden musste. Die Farbnahme für ästhetisch ansprechende Rekonstruktionen im sichtbaren Bereich ist ja wahrlich auch eine Meisterleistung.
Die Vielzahl der in letzter Zeit dafür entwickelten Geräte zeigt, dass es dabei erhebliche Unsicherheiten gibt. Aber warum musste die besagte Brücke dreimal neu verblendet werden?
Hans Sellmann
Ich will es kurz machen, die damals verwendeten Zahnfarbenringe hatten die Musterzähne noch an kleinen
Knöpfchen befestigt. Man konnte diese Musterzähne
herauslösen, um sie ganz nahe an die Zähne, deren Farbe
es zu ermitteln galt, heranzuhalten. Und einmal musste es
wohl passiert sein, es waren mehrere Musterzähne gelöst
und falsch wieder befestigt worden. Das „Bio 13“ war in
Wahrheit eine ganz andere Farbe. Folge, die Brücke war
im Labor (die hatten ja den richtigen Farbring) korrekt verblendet worden, im Mund konnte sie farblich aber wegen
dieser Verwechslung gar nicht zu den anderen Zähnen
passen.
/// WELCHE FARBE DARF´S DENN SEIN?
Das, was im Labor Zeit (und damit auch Geld) kostete,
macht bei einer anderen Methode Farben richtig zu gestalten, wenn es „danebengeht“, eher verdrossen.
Unsere Patienten sind ja mittlerweile von den Möglichkeiten der modernen Zahnheilkunde verwöhnt. Sie begnügen sich nicht einfach damit, eine „weiße“ Füllung im
Frontzahnbereich zu bekommen, nein sie muss schon unsichtbar sein. Das heißt eben nicht einfach weiß, sondern
perfekt den anderen Zähnen angepasst. Sie alle wissen,
wie schwer das ist.
Abb. 2: Nach einer nur ganz geringfügigen Präparation der Oberflächen,
eher einem „Anrauen“, bonden wir den Zahn mit Futura Bond von VOCO
davon, dass ich wohl eine solche Virtuosität nie erreichen
werde, hapert es noch an einer weiteren Kleinigkeit, ich
habe keine Patienten, denen ich die Summen, welche
besagter Künstler für solche Füllungen liquidiert, abnehmen könnte. Dennoch aber wollen auch meine Patienten
perfekte Füllungen, sie glauben einen „Kassenanspruch“
darauf zu haben. Was also tun?
/// VIERTE GENERATION?
Sind wir noch in der vierten Generation der „zahnfarbenen Füllungswerkstoffe“? Oder ist das, was wir im Internet dazu unter www.zahnwissen.de/lexikon_kn-kz.htm
lesen können, bereits veraltet? Ich kenne noch die Zeiten,
in denen man froh war, überhaupt ein zahnfarbenes Kunststoff-Füllungsmaterial zu haben. Viel hat sich bis heute
getan, die Lichthärtung, das Bonden, die Flows, etc. sind
Abb. 1: Hier wären eigentlich Veneers angebracht. Oder aber ästhetisch
hochwertige Kompositfüllungen mit Amaris
/// DER MICHELANGELO DES KOMPOSITS
Gerade eben habe ich an einem Symposium teilgenommen, auf dem ein wahrer Künstler seine traumhaft schönen Frontzahnrekonstruktionen präsentierte. Abgesehen
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Abb. 3: Das geht ganz einfach. Wir aktivieren den Einmalblister durch
Druck auf den markierten Punkt …
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damit nicht einfach nach Hause schicken, sondern mussten wohl oder übel die Füllung mit einer anderen Farbe
neu machen.
Abb. 4: … und applizieren das Bonding wie gewohnt. Danach wird es
lichtpolymerisiert
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nur einige Stichworte. Diese Innovationen ermöglichen
uns Zahnärztinnen und Zahnärzten, das Versorgen kariöser Läsionen oder aber auch Folgen von Traumata in
der Front oder dem Seitenzahngebiet leichter und besser
durchführen zu können. Aber dennoch: Alle Probleme
sind bei Weitem nicht gelöst.
/// VARIATIO DELECTAT
So wie es große und kleine, dicke und dünne, schöne und
weniger schöne Menschen gibt, so gibt es auch eine Vielzahl unterschiedlicher Färbungen der Zähne. Und um an
diesen passende Füllungen zu erstellen, müssen wir Komposite in den unterschiedlichsten Farben bereithalten.
Manchmal aber „passen“ auch die nicht und wir dürfen
uns aus den verschiedenen Tuben oder Compulen eine
eigene Farbe mischen – für die „Kassenfüllung“ nur defizitär durchführbar, weil das Honorar den Aufwand nicht
deckt. Aber es gibt für diese Mühen jetzt eine Lösung.
/// NICHT NEU MACHEN
VOCO geht mit AMARIS einen anderen Weg. Der ausführlichen Gebrauchsinformation folgend (ich habe das
Material ausprobiert und kann diese Philosophie bestätigen) entwickelt der Behandler während der Arbeitsschritte zur Anfertigung der Füllung den erforderlichen
Farb“eindruck“. Und das ist mit dem AMARIS System ausgezeichnet möglich. Die Zusammenstellung der einzelnen
Komponenten lässt bei der Rekonstruktion dabei auch
eine hohe Flexibilität zu. So ist es möglich, noch während
der Füllung die Farbe zu verändern. Wir sind deswegen
nicht darauf festgelegt, bereits zu Anfang der Arbeit eine
endgültige Auswahl zu treffen, sondern können, und das
geht mit den Komponenten von AMARIS besonders einfach, noch während der Schichtung die Farbe anpassen.
Abb. 6: Das geschmeidige Amaris lässt sich mit dem Heidemannspatel gut
modellieren. Es klebt nicht am Instrument
/// DEFINITION DES OPTISCHEN
ERSCHEINUNGSBILDES
Dentin und Schmelz bilden erst zusammen das optische
Erscheinungsbild eines Zahnes. Und eine Restauration
muss, um perfekt zu sein, diesem Prinzip folgen. VOCO
reduziert mit AMARIS, und das ist für mich in den heutigen Zeiten der eingeschränkten Vergütungen für unsere
Leistungen ein wichtiges Kriterium, die vielen Schritte, um
zu einer perfekten Füllung zu gelangen.
Abb. 5: Aus dem Set wählen wir jetzt die entsprechende „Grund“farbe, in
diesem Fall O3, aus
/// DIE LÖSUNG FÜR DIE FARBE
Die Firma VOCO aus Cuxhaven, die für ihre qualitativ
hochwertigen Produkte bekannt ist, hat einen neuen
Weg beschritten, um uns die Arbeit zu erleichtern. AMARIS
heißt ihr neues Produkt, ein hochästhetisches Füllungsmaterial.
Bisher war es ja so, dass wir für die Farbbestimmung zu
Beginn der Restauration eine „Standardfarbe“ auswählten, ein entsprechendes Material einsetzten und erst nach
der Fertigstellung und Politur der Füllung sehen konnten,
ob wir richtig gewählt hatten (häufig leider nicht). Und
wenn wir danebenlagen, dann konnten wir den Patienten
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Abb. 7: Halbzeit: Die Zähne 21–23 sind nach nur minimalem Anrauen der
Schmelzoberfläche durch das gut „deckende“ Amaris versorgt. Da wir den
richtigen Farbton getroffen hatten, haben wir nur noch mit der Schmelzfarbe TN abgedeckt
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Aber wie geht das? AMARIS ist aufgeteilt in Grund-,
Schmelz- und wenn´s ganz außerhalb der Reihe sein muss,
noch in Individualfarben. Aber fangen wir doch ganz einfach mal an.
/// DER GRUND
Die Grundfarben werden bei AMARIS in O1 bis O5 eingeteilt. Diese opaquen Komposite decken alle denkbaren
Dentinfarben ab. Wir wählen also nach der Präparation
des Defektes (passen Sie auf Ihre Kofferdamfarbe auf,
die kann schon mal das Bild verfälschen) die passende
Grundfarbe anhand des im Set befindlichen Farbschlüssels
aus, bringen das Material als Dentinkern auf und polymerisieren es.
Abb. 10: Amaris O2 abgedeckt mit TD (der Kern war uns etwas zu
hell geraten) lässt die Patientin auch ohne teure Veneers wieder gut
aussehen
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auch wenn zum Beispiel bei einem Raucher die vertikale
braune Linie im Zahn imitiert werden soll, oder aber auch
der dunkle Zahnhals des älteren Patienten mit freiliegendem Wurzelzement restauriert wird – mit dem HO ist das
leicht und erfolgreich zu machen.
Abb. 8: Nur noch der Zahn 12 benötigt jetzt einen neuen Eckenaufbau
/// DER SCHMELZ
Danach überprüfen wir die Farbe. Haben wir sie richtig
getroffen, dann decken wir einfach nur noch mit der
Schmelzfarbe TN (Translucent Neutral) ab. Für den Fall,
dass die Grundfarbe aus der Gestaltung des Dentinkerns
zu hell erscheint, dunkeln wir mit dem Aufbringen von TD
(Translucent Dark) nach.
Abb. 11: Behandlungsfall 3: Trauma, Eckenverlust an Zahn 22 bei einer
13-jährigen Patientin. Erschwert wurde die Versorgung (Das Treffen der
richtigen Farbe) durch eine zuvor durchgeführte Endo-Behandlung mit
folgender Wurzelspitzenresektion
/// KLEBT NICHT
Die Grund- und Schmelzfarben kleben nicht (kann ich
bestätigen) und sind geschmeidig (stimmt auch). Somit
ist das Material nicht nur gut zu verarbeiten, sondern es
ist auch möglich, sehr dünne Schichten zu modellieren,
Abb. 9: Ein weiterer Behandlungsfall: Die Zähne 22 und 23 sollen optisch
verbessert werden
Sollten wir aber den Kern zu dunkel geschichtet haben, so
wählen wir einfach TL (Translucent Light) als „Deck“füllung
aus. Ich hatte bereits erwähnt, dass es manchmal doch
den (Patienten)Typ gibt, der eine abweichende Farbe an
seinen Zähnen vorgibt. Dafür hat VOCO seinem AMARIS
Set die Individualfarben HT (High Translucent) und HO
(High Opaque) beigefügt. Mit diesen Farben als einfach zu
applizierendem Flow-Material können etwa recht einfach
transparente Schneidekanten nachgeahmt werden. Aber
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Abb. 12: Leichtes Anrauen der Schmelzoberfläche gefolgt vom Bonding …
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ohne dass das Material am Spatel kleben bleibt. Laut VOCO lässt sich AMARIS auch
gut polieren (ebenfalls erfolgreich ausprobiert) und es soll eine natürliche Farbstabilität
haben.
/// DAS CHAMÄLEON
Ein Chamäleon ist in der Astronomie ein Sternzeichen. Das aber ist nicht gemeint,
wenn VOCO vom Chamäleoneffekt seines AMARIS spricht. Vielmehr ist ein Chamäleon, auch Wurmzüngler genannt, ein Reptil, das in Afrika vorkommt. Chamäleons
sind sprichwörtlich berühmt für ihre Fähigkeit, die Körperfarbe je nach Stimmung zu
wechseln. So sind etwa bei
Stress sehr helle schillernde
Farben, bei Kämpfen eine
getigerte oder gepunktete
Haut zu sehen. Bei unseren Patienten wollen wir
nicht unbedingt, dass sich
die Zahnfarbe bei Stress
hin zum Schillern und bei
Kämpfen nicht unbedingt
zum gepunkteten Zustand
verändert. Aber je nach
Abb. 13: … Farbauswahl …
Lichteinfall sollte der restaurierte Zahn sich schon
angleichen. Und soweit ich das bis jetzt beobachten konnte, tut er das auch zu meiner
Zufriedenheit (und der meiner Patientinnen und Patienten).
/// EINFACH SCHÖN – SCHÖN EINFACH
AMARIS, sei es, Sie verwenden es aus der Spritze oder aber auch aus der Compule
(sehr schön, wenn man Kreuzkontaminationen vermeiden will) zusammen mit dem
Bonding Futura Bond von VOCO, macht für mich inmitten der beinahe inflationären
Zahl der derzeit auf dem Markt befindlichen Kunststofffüllungsmaterialien deswegen
Sinn, weil es einer neuen Philosophie folgt und uns Zahnärztinnen und Zahnärzten mit
weniger Aufwand perfektere Restaurationen ermöglicht.
Never change a winning
Team? Nun, Sie müssen
Ihr gewohntes Komposit
ja nicht gleich wegwerfen.
Aber ich bin sicher, dass Sie
das zunächst für Ausnahmeindikationen eingesetzte AMARIS bald zu Ihrem
Stammmaterial für ästhetisch hochwertige, dabei
aber „einfach“ zu erstellende Frontzahnfüllungen
Abb. 14: … und nach Aufbringen von Amaris O2 gefolgt vom Abdecken
machen werden.
mit TL (etwas aufhellend) sieht die junge Dame wieder „komplett“ aus
AUTOR
Dr. Hans Sellmann
Langehegge 330, 45770 Marl
KONTAKT
VOCO GmbH
Anton-Flettner-Straße 1–3
27472 Cuxhaven
Tel.: 04721/719-0
Fax: 04721/719-109
E-Mail: [email protected]
Internet: www.voco.de
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