Drude-Modell der Dispersion von Metallen (11) Werden im Elektronengas der Metalle die Elektronen im elektrischen Feld E(r, t) = E(r) exp {iωt} beschleunigt, und klingt ihre Geschwindigkeit v beim Abschalten von E mit der Relaxationszeit τ ab, so gilt die Differenzialgleichung ∂v e0 τ 1 e0 1 = − v − E mit der Lösung v = − E. ∂t τ m m 1 + iωτ Bei einer Elektronendichte n ergibt sich die elektrische Stromdichte mit der Plasmafrequenz ω p ωp2 ε0 τ e20 nτ e20 n 1 2 j = −e0 nv = E= E mit ωp = . m 1 + iωτ 1 + iωτ ε0 m Die elektrische Stromdichte j sei die Ursache der Polarisation P, und die dielektrische Verschiebung D schreibt sich mit der komplexen Dielektrizitätskonstanten ε̃(ω) in der Form ωp2 ε0 τ D = ε0 E + P mit Ḋ = ε0 ε̃(ω)Ė = ε0 Ė + j = iωε0 + E = iωε0 ε̃(ω)E, 1 + iωτ und es folgt ωp2 τ ωp2 τ 2 ωp τ 1 ε̃(ω) = 1 − i − i =1− = ε0 (ω) − iε00 (ω). 2 2 2 2 ω 1 + iωτ 1+ω τ ω(1 + ω τ ) Bei Metallen gilt ωτ 1 für ω in der Größenordnung der Plasmafrequenz bei h̄ω p = 10 eV, sodass gilt ωp2 ε (ω) ≈ 1 − 2 und ε00 (ω) 1. ω Für ω < ωp ist ε0 (ω) < 0 und ε00 (ω) > 0, wodurch E nach der Telegrafengleichung nur abklingende Lösungen besitzt. Für ω > ωp verschwindet die Dämpfung praktisch, und die Metalle werden bei hinreichend hohen Frequenzen durchsichtig. 0