„Canate Domino” Lob der Schöpfung

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PROGRAMM
14.06.
2015
15.30 Uhr
„Canate Domino”
Lob der Schöpfung
Chor- und Orgelwerke
in der Klosterkirche St. Ottilien
Werke von:
Andrea Gabrieli, Hans Leo Hassler, Alessandro Scarlatti, Jean Langlais, Bernward Beyerle, Carl Orff, Olivier
Messiaen, Alexandr Glasunow, Johann Pachelbel u.a.
Karl Maureen - Orgel
Lassus-Chor München mit seinem Bläserensemble
Leitung: Bernward Beyerle
Eintritt frei – Spenden erbeten
Zum Programm
„CANZON QUARTA”
Andrea Gabrieli (1510 – 1586) für 4 Bläser
Hans Leo Hassler „CANTATE DOMINO (1564 – 1612) CANTICUM NOVUM”
5stg. Chor Psalm 95
Cantate Domino canticum novum,
cantate Domino omnis terra.
Cantate Domino,
et benedicite nomini eius,
annunciate de die in diem salutare
eius,
annunciate inter gentes gloriam
eius, in omnibus populis mirabilia
eius.
Singet dem Herrn ein neues Lied,
singet dem Herrn, alle Lande.
Singet dem Herrn,
preist seinen Namen,
kündet von Tag zu Tag sein Heil.
Quoniam magnus Dominus et
laudabilis nimis,
terribilis est super omnes deos.
Groß ist der Herr und
hoch zu loben,
zu fürchten mehr als die Götter alle.
Erzählt unter den Heiden von seiner
Herrlichkeit, von seinen Wundertaten unter den Völkern allen.
Alessandro Scarlatti „DOMINE, REFUGIUM FACTUS
(1660 – 1725) ES NOBIS”
5stg. Chor
Domine, refugium factus es nobis:
a generatione et progenie.
Priusquam montes fierent,
aut formaretur terra et orbis:
a saeculo, et usque in saeculum
tu es Deus. Alleluia.
Herr, eine Zuflucht bist du für uns
von Geschlecht zu Geschlecht.
Ehe die Berge entstanden,
ehe die Erde und das Erdenrund
sich bildeten,
bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Halleluja.
Giovanni D. R. Taeggio „CANZONE”
für 4 Bläser
(1605 – ….)
Benedetto Bagni „OMNES GENTES”
(1608 – ….)
(Ps 46, 1-4) 8stg. / 2chörig
Omnes gentes, plaudite manibus:
jubilate Deo in voce exsultationis.
Ihr Völker alle, schlagt in die Hände,
jubelt Gott mit frohlockenden Stimmen.
Erhaben und furchtbar ist der Herr,
Quoniam Dominus excelsus,
terribilis,
Rex magnus super omnem terram.
Subjecit populus nobis:
et gentes sub pedibus nostris.
Elegit nobis hereditatem suam: speciem Jacob, quem dillexit.
der große König der ganzen Erde.
Die Völker macht Er uns untertan,
legt uns die Heiden unter die Füße.
Unser Erbland wählt Er uns aus,
Jakobs Ruhm, den er liebt.
Jean Langlais „TE DEUM”
(1907 – 1991) für Orgel
Vytautas Miškinis „CANTATE DOMINO”
(geb. 1954) 5stg. Chor
Cantate Domino canticum novum:
Et benedicite nomini eius,
quia mirabilia fecit.
Bernward Beyerle
Singet dem Herrn ein neues Lied
und preist seinen Namen,
denn Wundertaten hat er vollbracht.
„INTRADA“
(geb. 1948) für 4 Bläser
Carl Orff „SONNENGESANG DES
(1885 – 1982) HEILIGEN FRANZISKUS“
Autorisierte Bearbeitung von Bernward Beyerle (1911 – 1977) für 10 Stimmen in II Chören
Altissimu, onnipotente, bon Signore,
Tue so le laude la gloria e l’onore et
onne benedictione.
Ad Te solo, Altissimo, se konfanno
et nullu homo ene dignu Te mentovare.
Laudatu si, mi Signore, cum tucte le
tue creature,
spetialmente messor lo frate sole,
lo quale lo iorno allumeni per nui;
et ellu è bellu e radiante cum grande
splendore;
de Te, Altissimu, porta significatione.
Laudatu si, mi Signore, per sora luna
e le stelle;
in celu l’ài formate clarite e pretiose
e belle.
Höchster allmächtiger, gütiger Herr:
Dein ist der Preis, die Herrlichkeit
und die Ehre und jegliche Benedeiung:
Dir allein gebühren sie.
Und kein Mensch ist würdig, Dich
zu nennen.
Gepriesen seist Du, Gott, mein Herr,
mit allen Deinen Geschöpfen,
vornehmlich mit dem edlen Bruder
Sonne: Welcher den Tag wirkt und
uns erquickt durch sein Licht:
Wie schön ist er und strahlt in gewaltigem Glanze.
Von Dir das Sinnbild ist er, o Herr.
Gepriesen seist Du, mein Herr, um
der Schwester willen,
der Göttin Mond und all der Sterne:
Am Himmel hast Du sie ausgehängt, klar und schön.
Laudatu si, mi Signore, per frate
ventu
e per aere e nubilo e sereno e onne
tempu,
per le quale a le Tue creature dài
sustentamentu.
Laudatu si, mi Signore, per sor aqua,
la quale è multo utile e humele e
pretiosa e casta.
Laudatu si, mi Signore, per frate
focu,
per lu quale n’allumeni la nocte;
e ellu è bellu e iocondu e robustosu
e forte.
Laudatu si, mi Signore, per sora
nostra matre terra,
la quale ne sustenta e governa
e produce diversi fructi e colorati
flori e herba.
Laudatu si, mi Signore, per quilli ke
perdonano per lo
Tuo amore e sostengo infirmitate e
tribulatione:
Beati quilli ke le sosterano in pace,
ka da Te, Altissimu, sirano incoronati.
Laudatu si, mi Signore, per sora
nostra morte corporale, da la quale
nullu homo vivente po skampare:
guai a quilli ke morrano in peccato
mortale,
beati quilli ke se troverà ne le Tue
sanctissime voluntati, ka la morte
secunda non li poterà far male.
Laudate e benedicete lu mi Signore
e rengratiate e servite a Lui com
grande humilitate. Amen.
Olivier Messiaen
Gepriesen auch sei mein Herr um
des Bruders Wind willen, um der
Luft und Wolken willen, um des
sanften, des rauen, um jeglichen
Wetters willen:
denn mit ihnen allen hegst und
nährst Du Deine Kinder.
Gepriesen auch seist Du, Herr, um
der Schwester willen,
der Quellen: die nützlich sind,
fromm, köstlich und keusch.
Gepriesen, o Herr, seist Du um des
Bruders willen,
des Feuers, das uns die Nacht
erhellt:
Und er ist schön, freudig, der Bruder, stark und mächtig.
Gepriesen sei mein Herr um der
Mutter willen, der Erde:
Die uns nährt, trägt und vielerlei
Früchte erzeugt,
farbige Blumen und Kräuter.
Gepriesen, Herr, seist Du im Namen
all derer, die Verzeihung üben, aus
Liebe zu Dir,
Schwachheit erdulden und Trübsal:
Selig alle die, welche dulden in
Frieden, denn sie werden von Dir, o
Höchster, gekrönt.
Gepriesen zuletzt sei er, mein Herr,
um unserer Schwester willen, der
irdischen Vergängnis, denn ihr entrinnt Keiner von uns, der da lebt.
Wehe dem, der in Todsünden dahinfährt:
Selig aber, die ruhn in Deinem allerheiligsten Willen. Ihnen kann der
Tod des Todes kein Übel mehr tun
Lobt, benedeit meinen Herrn, sagt
Ihm Dank und dient Ihm in tiefer
Demut. Amen
„JOIE ET CLARTÉ DES CORPS
GLOREUX”
(1908 – 1992) für Orgel
Peter Planyavsky
„LOBET DEN HERRN
(geb. 1947) VOM HIMMEL HER“
(Psalm 148 und 121) 5stg. Chor
Woher kommt mir Hilfe?
Lobet den Herrn vom Himmel her,
Meine Hilfe kommt vom Herrn,
lobt ihn in den Höhen.
der Himmel und Erde gemacht hat.
Lobet ihn, all seine Engel, lobt ihn,
Bei Tag wird dir die Sonne nicht
all seine Scharen.
schaden noch der Mond in der
Lobt ihn, Sonne und Mond, all ihr
Nacht.
leuchtenden Sterne, lobet ihn, alle
Lobet den Herrn vom Himmel her,
Himmel, und ihr Wasser über dem
lobt ihn in den Höhen.
Himmel.
Lobet ihn, all seine Engel, lobt ihn,
Lobet den Herren, ihr auf der Erde,
all seine Scharen.
ihr Seeungeheuer und all ihr Tiefen;
Könige und alle Völker, Fürsten
Feuer und Hagel, Schnee und Nebel,
und Richter auf Erden, junge Mändu Sturmwind, der sein Wort vollner und Mädchen, und ihr Alten
zieht.
und auch ihr Jungen.
Lobt ihn, ihr Berge!
Denn sein Name allein ist erhaben.
Ich hebe meine Augen auf zu den
Lobet ihn!
Bergen.
Alfred J. Silver
TOCCATA „JUBILATE DEO”
(1870 – 1935) für Orgel
Alexandr Glasunow
„IN MODO RELIGIOSO”
Martin Lonquich
„TOD UND VERGEHEN
WALTET IN ALLEM“
(1865 – 1936)
(1937 – 2014)
op.38 für 4 Bläser
4stg. Chor
1.Tod und Vergehen waltet in allem,
steht über Menschen, Pflanzen und Tieren, Sternbild der Zeit.
Du hast ins Leben alles gerufen.
Herr, deine Schöpfung neigt sich zum Tode: Hole sie heim.
2.Schenke im Ende auch die Vollendung.
Nicht in die Leere falle die Vielfalt irdischen Seins.
Herr, deine Pläne bleiben uns dunkel.
Doch singen Lob wir dir, dem dreieinigen, ewigen Gott.
Amen.
„NOCH EHE DIE SONNE
(geb. 1954) AM HIMMEL STAND“
Alejandro Veciana (Satz) (nach Ps. 90) 4stg. Chor
Eugen Eckert (Text)
1.Noch ehe die Sonne am Himmel stand, die Nacht ein Ende fand,
noch ehe sich ein Berg erhob zu scheiden Meer und Land,
bist du, Gott, unser Gott, die Zuflucht für und für.
Dir leben wir, dir sterben wir. Wir gehen von dir zu dir.
2.Der du allem Leben den Atem schenkst, hab mit uns noch Geduld:
wo wir versagen, irregehn, vergib uns unsre Schuld.
Du bist Gott, unser Gott, die Zuflucht für und für.
Dir leben wir, dir sterben wir. Wir gehen von dir zu dir.
3.Der du unsre Zeit in Händen hältst, sei gnädig, gib die Kraft,
der Todesnot zu widerstehn, die Menschenhochmut schafft.
Du bist Gott, unser Gott, die Zuflucht für und für.
Dir leben wir, dir sterben wir. Wir gehen von dir zu dir.
4.Der du deine Kinder sterben lässt, gib Weisheit, unsrer Zeit
in Lob und Klage zu bestehn und sei im Tod nicht weit.
Du bist Gott, unser Gott, die Zuflucht für und für.
Dir leben wir, dir sterben wir. Wir gehen von dir zu dir.
Johann Pachelbel
„JAUCHZET DEM HERRN“
(1653 – 1706)
(Psalm 99) 8stg. / 2chörig
Jauchzet dem Herrn, alle Welt.
Dienet dem Herrn mit Freuden;kommet vor sein Angesicht mit Frohlocken!
Erkennet, dass der Herr Gott ist.
Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.
Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben;
danket ihm, lobet seinen Namen!
Denn der Herr ist freundlich und seine Güte währet ewig
und seine Wahrheit für und für.
Variationen über „LASST UNS
(geb. 1950) ERFREUEN HERZLICH SEHR”
Denis Bédart
für Orgel
Henry Purcell TRUMPET TUNE
(1659 – 1695)
für 4 Bläser
Anonymus um 1700 „JAUCHZET, IHR HIMMEL“
4stg. Chor und Bläser
Jauchzet, ihr Himmel. Freue dich, Erde.
Lobet ihr Berge, mit Jauchzen,
denn der Herr hat sein Volk getröstet,
und erbarmt sich seiner Elenden.
Jauchzet, ihr Himmel.
Hintergrund
Lobpreis der Schöpfung – wir, die Schöpfung danken unserem
Schöpfer – dafür, dass wir sein dürfen. Wir, d.h. Sie und ich, alle
Mitgeschöpfe, in dieser schönen Natur- und Kulturlandschaft. Gott
zu loben und zu danken bedeutet, seine Liebe, die er zuerst uns
und seiner ganzen Schöpfung erwiesen hat, in Gegen-Liebe zu erwidern.
„Es ist alles sehr gut!“. Gott – der die Liebe ist – er ist Ursprung aller
Welt – er führt sie auch zu einem guten Ende. Sein Wesen ist die
Vollkommenheit.
Den Menschen hat es beständig in der Geschichte dazu gedrängt,
Gott zu loben.
Das auf sinnfällige Weise in den Lob-Psalmen 145 bis 150 „Halleluja!
Lobet Gott in seinem Heiligtum …“, „Lobt ihn, Sonne und Mond,
lobt ihn, all ihr leuchtenden Sterne …“, oder auch im Buch Daniel
(Dan 3,57-88), wo alle Glieder des einen Leibes der Schöpfung ihrem Ursprung die Ehre erweisen. Nicht zu vergessen ist in diesem
Zusammenhang der „Sonnengesang“ des Heiligen Franziskus von
Assisi.
Das Te Deum „Hymnus des Ambrosius“ bringt das Lob auf unseren Schöpfer auf eine sehr umfängliche und tiefgreifende Weise
zum Ausdruck. Das Wesen Gottes wird sozusagen in allen Facetten
beleuchtet.
Das Bewegen im „Nicht-Mehr“ und zugleich im „Noch-Nicht“ bestimmt die Dinge unseres täglichen Lebens. Wichtig ist dabei zu erkennen, dass diese Lebens-Philosophie Mittel zum Zweck ist und
nicht der Zweck als solcher. So haben wir die Möglichkeit, das Leben als Weg zu betrachten, als Weg zur Wahrheit – die das Licht ist
– von der alles Leben aus dem Glauben an das Licht kommt und es
ihn gestaltet ist – im Wachstum an der Erkenntnis – „Gott ist Licht
und keine Finsternis ist in ihm …“ (1. Joh 4,…).
Die Künstler
Lassus-Chor
Der
Lassus-Musikkreis
München e.V. wurde im
Jahre 1957 mit dem Ziel
gegründet, die vokale und
instrumentale mehrchörige
Musik zu erforschen und
durch beispielhafte Aufführungen wieder ins Bewußtsein der Öffentlichkeit zu
bringen. Auf zahlreichen
Konzertreisen im In- und Ausland wurde die „historische Stereophonie“ durch die entsprechende Aufführungspraxis, mit weit
voneinander getrennten Chor- und Instrumentalgruppen zu musizieren, eindrucksvoll realisiert. In dieser Musizierpraxis wird
der Raum von verschiedenen Positionen aus mit Musik erfüllt. Es
offenbart sich ein neues Phänomen – der spannungserfüllte Klangraum. Der Zuhörer befindet sich dabei im Zentrum des musikalischen Geschehens, das ihm durch die Intensität der Musik ein
aktives Hörerlebnis eröffnet.
Der Lassus-Musikkreis München ist eine Institution besonderer
Prägung im kulturellen Leben der Landeshauptstad München.
Konzerte mit geistlicher Musik im In- und Ausland sowie die Residenzkonzerte im Münchner Herkulessaal bieten ein vielfältiges
Angebot der Vereinigung.
Künstlerischer Leiter ist seit 1972 Bernward Beyerle.
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